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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.12.2018

Winterliche Abenteuer der beiden liebenswerten Schwestern

Ziemlich beste Schwestern – Mit Karacho in den Winter (Ziemlich beste Schwestern 3)
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Mit Karacho in den Winter ist bereits Band 3 dieser Reihe mit Mimi und Flo. Für mich war es die erste Begegnung mit den beiden herzerfrischenden Mädels.

Sowohl Mimi als auch die jüngere Flo haben ziemlich ...

Mit Karacho in den Winter ist bereits Band 3 dieser Reihe mit Mimi und Flo. Für mich war es die erste Begegnung mit den beiden herzerfrischenden Mädels.

Sowohl Mimi als auch die jüngere Flo haben ziemlich verrückte Ideen, die sie meist auch sofort in die Tat umsetzen. Die Erwachsenen sind nicht immer so begeistert davon.

Aufgeteilt ist das Buch in fünf Geschichten auf insgesamt 123 Seiten. Sowohl Schreibstil als auch Wortwahl ist altersgerecht und auf die Zielgruppe abgestimmt. Gewählt wurde eine große Schriftart und der Zeilenabstand ist großzügig bemessen. Die einzelnen Geschichten eigenen sich gut zum Vorlesen, sind m. E. aber auch von Leseanfängern zu bewältigen.

Eingefügt sind immer wieder – teils großformatige – farbige Illustrationen passend zu dem Inhalt. Diese fand ich ganz bezaubernd und sie erhöhen mit Sicherheit das Lesevergnügen.

Insgesamt ein sehr schönes und amüsantes Kinderbuch mit zwei liebenswerten Kindern.

Veröffentlicht am 11.12.2018

Einmal in die Mühlen der Justiz geraten, gibt's kaum ein Entkommen

Ich vernichte dich
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Melanie ist eine treusorgende Mutter und liebende Ehefrau. Dann wird ihr der Sohn genommen, denn ihr wird Drogenbesitz und das Dealen mit diesen vorgeworfen. Außerdem soll sie ihren Sohn zum Verkauf angeboten ...

Melanie ist eine treusorgende Mutter und liebende Ehefrau. Dann wird ihr der Sohn genommen, denn ihr wird Drogenbesitz und das Dealen mit diesen vorgeworfen. Außerdem soll sie ihren Sohn zum Verkauf angeboten haben.

Dem Leser wird schnell klar, dass die Vorwürfe nicht stimmen können, aber wie kann Melanie ihre Unschuld beweisen. In der Geschichte bekommt man einige Einblicke in das Gerichtswesen und die Arbeitsweise der Sozialbehörden in Amerika. Auch wenn der Autor einiges überzogen dargestellt haben mag, war ich überrascht, nein sogar entsetzt wie schnell man als schuldig abgestempelt werden kann und im Gefängnis landet. Es gab kaum eine Möglichkeit für die Beschuldigte, sich Gehör zu verschaffen. Und immer wenn ich dachte jetzt ist Melanie am Tiefpunkt angekommen, kam es noch schlimmer. Ich habe selten ein Buch gelesen, bei dem der Titel so zutreffend war.

Eine emotionale Komponente bekommt die Geschichte durch den Kindesentzug. Die Gefühle, Ängste und Sorgen der Mutter sind sehr realistisch beschrieben.

Die Ermittlungsarbeit sowohl der Polizei als auch der Staatsanwältin fand ich eher schlampig und hoffe, dass es in der Realität doch etwas anders aussieht.

Der Schreibstil ist einfach und flüssig zu lesen.

Das Ende fand ich overdone; hier wäre weniger mehr gewesen. Trotzdem hat mir die Geschichte gut gefallen und zum Ende klärte sich alles, ohne dass Fragen offen blieben.

Veröffentlicht am 01.12.2018

Bezaubernde Protagonisten, die sich nicht an die typische Geschlechterrolle halten

Lotti und Otto (Band 1)
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Auf dem Cover wird bereits sehr deutlich, um was es der Autorin Collien Ulmen-Fernandes in ihrem Buch geht. Das wird nicht nur deutlich gemacht durch den Untertitel und den für Jungs und Mädchen typischen ...

Auf dem Cover wird bereits sehr deutlich, um was es der Autorin Collien Ulmen-Fernandes in ihrem Buch geht. Das wird nicht nur deutlich gemacht durch den Untertitel und den für Jungs und Mädchen typischen Farben blau und rot sondern auch durch die Beschäftigungen, denen die beiden Otterkinder nachgehen.

Das Buch ist wunderbar illustriert worden von Carola Sieverding. Fast alle Seiten sind komplett bebildert, so dass auch kleinere Kinder, die noch nicht lesen können, sich sehr gut mit dem Buch beschäftigen können, denn es gibt sehr viel zu entdecken. Die Texte je Seite sind übersichtlich und gut in die Zeichnungen integriert.

Bei den Protagonisten handelt es sich hauptsächlich um verschiedene Tierkinder. Hauptakteure sind die beiden total niedlichen Otterkinder Lotti und Otto. Keine explizite Erwähnung finden die sich fast auf allen Seiten tummelnden total süßen Mäuse.

Die Aussage der Geschichte, dass sich Kinder/Menschen nicht in eine Geschlechterrolle drängen lassen sollen, ist m. E. für Kinder nicht verständlich sondern eher als erhobener Zeigefinder für Erwachsene zu sehen.

Insgesamt ein ansprechendes Kinderbuch mit sehr sympathischen Akteuren.

Veröffentlicht am 01.12.2018

Ein Buch, das mit unter die Haut ging

Die verlorene Schwester
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Aufmerksam auf dieses Buch wurde ich durch das historisch anmutende Cover. Da ich historische Romane mag, las ich den Klappentext. In diesem Moment habe ich zum ersten Mal in meinem Leben von den „Verdingkindern“ ...

Aufmerksam auf dieses Buch wurde ich durch das historisch anmutende Cover. Da ich historische Romane mag, las ich den Klappentext. In diesem Moment habe ich zum ersten Mal in meinem Leben von den „Verdingkindern“ in der Schweiz gehört. Insofern war das Buch für mich auch sehr informativ.

Das Schicksal der Schwestern Marie und Lena hat mich tief berührt, umso mehr als die Geschichte auf historischen Fällen fußt. Es ist kaum vorstellbar, dass Menschen andere Menschen – hier sogar Kinder – derart behandeln. Die Begebenheiten sind derart realistisch beschrieben, dass ich mit den beiden Protagonistinnen gefroren, gezittert, gelitten, Angst gehabt und mich gefreut habe.

Die Geschichte ist sehr spannend, was neben der flüssigen Schreibweise zu einem Pageturner führt.

Insgesamt ein sehr emotionaler Roman von Linda Winterberg hinter der sich die Schriftstellerin Nicole Steyer verbirgt, die mir bestens bekannt durch ihre historischen Romane bekannt ist.

Von mir bekommt das Buch eine unbedingte Leseempfehlung und wohlverdiente fünf Sterne.

Veröffentlicht am 23.11.2018

Spannende Familiengeschichte eingebettet in historische Ereignisse

Die Schwestern vom Ku'damm: Jahre des Aufbaus
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Brigitte Riebe nimmt uns mit nach Berlin zum Ende des Zweiten Weltkriegs und schildert am Beispiel der Familie Thalheim und deren Kaufhaus sehr realistisch den Wiederaufbau.

Die Autorin ist für ihre akribische ...

Brigitte Riebe nimmt uns mit nach Berlin zum Ende des Zweiten Weltkriegs und schildert am Beispiel der Familie Thalheim und deren Kaufhaus sehr realistisch den Wiederaufbau.

Die Autorin ist für ihre akribische Recherche zu ihren Büchern bekannt. Das ist auch hier der Fall. Ihr ist es wahrlich meisterhaft gelungen, die Geschichte mit den historischen Ereignissen zu verweben. Die Unterscheidung von Fiktion und Realität ist ohne Detailkenntnisse kaum auszumachen. Als Beispiel seien hier nur die Herstellung von Kleidungsstücken aus Lumpen und der Brand beim Kostümball im Februar 1947 genannt.

Die Erzählweise ist sehr fesselnd. Ich habe beim Lesen Zeit und Raum vergessen und bin völlig in die Geschichte eingetaucht. Mit den verschiedenen Familienmitgliedern habe ich gebangt, gezittert, mich gefreut oder auch aufgeregt.

Bei einer Geschichte, die über einen längeren Zeitraum mit solch gravierenden Ereignissen spielt, finde ich es wichtig, dass die Protagonisten auch eine gewisse Entwicklung durchmachen. Die Auswirkungen des Krieges mit all ihren Facetten sind bei den einzelnen Personen authentisch dargestellt und gut erkennbar, so dass ich auch in dieser Hinsicht nicht enttäuscht wurde.

Die Zeittafel der Jahre 1945 - 1951 mit Ereignissen in Berlin ist eine gute Unterstützung zum Verständnis des Zeitgeschehens und das Zückerchen oben drauf.

Es gibt nicht so häufig Bücher, bei denen ich traurig bin, das Ende erreicht zu haben … dieses ist so eins. Mein einziger Trost, es handelt sich um den ersten Band einer Trilogie, so dass ich mich schon jetzt auf die Fortsetzung freuen kann. Heute bleibt mir nur eine unbedingte Leseempfehlung für alle Freunde von Familiensagas auszusprechen und die Höchstzahl an Sternen für dieses brillant geschriebene Buch zu vergeben.