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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.10.2017

Ein Highlight in meiner Kochbuch-Sammlung

Outlander – Das offizielle Kochbuch zur Highland-Saga
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Dieses Kochbuch ist in vielerlei Hinsicht was Besonderes! Das fängt schon bei dem Einband an; sowohl die Farben als auch die Aufmachung passen zum Inhalt und zur Epoche der Highland-Saga. Da ich ein haptischer ...

Dieses Kochbuch ist in vielerlei Hinsicht was Besonderes! Das fängt schon bei dem Einband an; sowohl die Farben als auch die Aufmachung passen zum Inhalt und zur Epoche der Highland-Saga. Da ich ein haptischer Typ bin, gefallen mir auch die Erhebungen auf der Vorderseite sehr.
Der Aufbau ist sehr strukturiert. Nach dem Inhaltsverzeichnis gibt es ein Vorwort von Diana Gabaldon, eine Einleitung der Autorin, die anschließend in drei Abschnitten ihre Outlander-Küche (Vorratskammer, Ausrüstung, Glossar und Techniken) beschreibt. Danach gibt es 17 Kapitel mit tollen Rezepten. Zu Beginn jedes neuen Kapitels erfreut uns ein schönes Foto aus den Highlands und die in diesem Kapitel enthaltenen Rezepte werden benannt.
Nun zu den Rezepten. Bei jedem einzelnen Rezept gibt es vorneweg einen Auszug aus einem der Bücher, der einen Bezug zum jeweiligen Rezept herstellt. Oft gibt die Autorin noch ein kurzes Statement ab. Die benötigten Zutaten sind meistens überall zu bekommen und die Liste der Zutaten ist in der Regel recht übersichtlich. Die Anleitungen sind detailliert und die von mir ausprobierten Rezepte stellten kein Problem für mich dar. Am Ende gibt es oft noch eine Anmerkung (Hinweise, Tipps) der Autorin. Ach ja, zu jedem Rezept gibt’s auch noch ein Foto.
Das alles ließ mich schon von diesem Kochbuch schwärmen. Dann ging es ans Ausprobieren und Kosten der fertigen Produkte und ich muss sagen, ich war und bin begeistert!!!
Mit knapp 40,00€ ist das Buch kein Schnäppchen, aber dieser Preis ist m. E. völlig gerechtfertigt. Andere Kochbücher dieser Preisklasse weisen meist nicht so viele Besonderheiten auf und sind nicht so aufwendig gestaltet.
Leider kann ich nur 5 Sterne vergeben – gerne würde ich mehr verteilen.

Veröffentlicht am 20.10.2017

Gute Fortsetzung der bisherigen Reihe

Nachts am Brenner
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Bei „Nachts am Brenner“ handelt es sich um Band 3 der Krimiserie um Commissario Grauner. Wie in den meisten Fällen handelt es sich auch hier um eine abgeschlossene Geschichte, so dass man die Vorgänger ...

Bei „Nachts am Brenner“ handelt es sich um Band 3 der Krimiserie um Commissario Grauner. Wie in den meisten Fällen handelt es sich auch hier um eine abgeschlossene Geschichte, so dass man die Vorgänger – trotz einiger Bezüge auf diese – nicht unbedingt gelesen haben muss.
Ich lese sehr gerne Regional-Krimis, da man hier in der Regel etwas über die Eigenarten des ansässigen Menschenschlags, die landschaftlichen Gegebenheiten und die Natur erfährt. Bei diesen Krimis aus Südtirol ist es besonders ausgeprägt, da Grauner sehr heimat- und naturverbunden ist. Dies gilt ebenso für seinen neapolitanischen Kollegen Saltapepe, der immer wieder Vergleiche zwischen Südtirol und Neapel anstellt. Mir gefällt gerade diese Gegensätzlichkeit des Ermittlerduos, die trotzdem oder gerade deswegen erfolgreich ermitteln.
Bei dem aktuellen Fall reichen die Recherchen weit zurück in die Vergangenheit bis zum 2. Weltkrieg und Grauner hat noch ein persönliches Anliegen, das er zu klären versucht. Dabei zieht er sich den Unmut der übrigen Kollegen zu.
Sowohl die Charaktere als auch die Gegebenheiten am Brenner sind sehr realistisch und detailreich dargestellt, so dass man sich gedanklich direkt vor Ort und mitten im Geschehen fühlt. Das ist m. E. eine besondere Stärke des Autors.
Insgesamt ein gelungener Krimi und eine gute Fortsetzung der Reihe auch wenn mir persönlich die Vorgänger etwas besser gefallen haben. Von mir bekommt das Buch 3 ½ Sterne.

Veröffentlicht am 06.10.2017

Gute Idee langatmig umgesetzt

Wenn die Liebe Anker wirft
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Die Idee und die Vorstellung von einem Bootscafé haben mir sehr gut gefallen und so bin ich mit großer Vorfreude an dieses Buch herangegangen. Zu Beginn hat mich nur der Schreibstil was gestört, Das hat ...

Die Idee und die Vorstellung von einem Bootscafé haben mir sehr gut gefallen und so bin ich mit großer Vorfreude an dieses Buch herangegangen. Zu Beginn hat mich nur der Schreibstil was gestört, Das hat sich im weiteren Verlauf gelegt, wobei ich nicht sagen kann ob der Stil wirklich besser geworden ist oder ich mich nur dran gewöhnt habe. Bei der Geschichte lief es leider genau anders herum. Sie wurde immer langatmiger, verzettelte sich in Nebensächlichkeiten und schaffte es nur selten mein Kopfkino in Gang zu setzen.
Warum meint die Autorin im letzten Drittel des Buches zum xten mal erklären zu müssen, dass Valerie die beste oder älteste Freundin von Summers Mutter war? Ein paar Seiten weniger hätten dem Buch gut getan. Apropos, bis heute habe ich nicht verstanden warum es dieses letzte Kapitel gibt. Das ist m. E. so überflüssig wie ein Kropf.
Schade finde ich, dass es nicht eins der Kuchenrezepte, von denen ständig die Rede ist, ins Buch geschafft hat.
Da ich mich gegen Ende schon zum weiter lesen überwinden musste, kann ich nur 2 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 04.10.2017

Anders als die Vorgänger, aber nicht weniger gut

Mausetot im Mausoleum
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Mausetot im Mausoleum ist bereits die neunte Ruhrpott-Krimödie aus der Reihe um Loretta Luchs. Inzwischen sind mir die Protagonisten ans Herz gewachsen und es fühlt sich an wie ein Treffen mit guten alten ...

Mausetot im Mausoleum ist bereits die neunte Ruhrpott-Krimödie aus der Reihe um Loretta Luchs. Inzwischen sind mir die Protagonisten ans Herz gewachsen und es fühlt sich an wie ein Treffen mit guten alten Bekannten.
Insbesondere Loretta in ihrer burschikosen und schnoddrigen Art hat es mir angetan. Aber dieses Mal lernen wie eine völlig neue Seite an Loretta kennen, denn die Trennung von Pascal ist endgültig und er holt seine letzten Sachen aus der ehemals gemeinsamen Wohnung. Loretta ist völlig niedergeschlagen und zieht sich auch von ihren Freunden zurück. Diese machen sich natürlich Sorgen und versuchen alles, um ihre „alte“ Loretta zurück zu bekommen.
Von einem unbekannten Verehrer erhält Loretta Blumengrüße und eine Liste über die Bedeutung der einzelnen Blumensorte. Hier kann man als Leser schon die ersten Vermutungen anstellen, wer dahinter steckt.
Obwohl Loretta sich dieses Mal aus Mordermittlungen heraushalten will, steckt sie plötzlich wieder mittendrin. Ein junger Mann, den sie bei ihrem neuen Hobby dem Fotografieren kennengelernt hat, wird ermordet und ausgerechnet Loretta muss ihn finden. Es wird aber noch schlimmer und Loretta steckt tief im Schlamassel. Hier tun sich Abgründe im menschlichen Verhalten auf, das kaum noch nachvollziehbar ist.
Der Schreibstil ist locker und flüssig zu lesen. Insbesondere liebe ich die eingefügten Sätze und Begriffe im Ruhrpott-Slang für die insbesondere Frank zuständig ist, die in diesem Band für mich etwas zu selten vorkommen.
Insgesamt wieder eine sehr unterhaltsame Lektüre, der ich gerne 5 Sterne gebe.

Veröffentlicht am 25.09.2017

Familiengeschichte mit Tiefgang

Sonntags fehlst du am meisten
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Trotz des sehr fröhlichen Covers hatte ich aufgrund des Titels nicht mit einer durchgehend heiteren Familiengeschichte gerechnet, aber auch nicht mit so einer emotionalen und zum Nachdenken anregenden ...

Trotz des sehr fröhlichen Covers hatte ich aufgrund des Titels nicht mit einer durchgehend heiteren Familiengeschichte gerechnet, aber auch nicht mit so einer emotionalen und zum Nachdenken anregenden Erzählung.
Über einen Zeitraum von etwas über 70 Jahren wird hier die Beziehung zwischen Karl Winter und seiner Tochter Caro wiedergegeben. Karl ist ein Selfmade-Mann, der sich schon sehr früh als siebenjähriger Junge in der Nachkriegszeit in der Rolle als Beschützer und Ernährer für seine geliebte Mutter und seine beiden Schwestern wiederfand. Diese extreme Beschützerrolle nimmt er auch gegenüber seiner Tochter Caro – seiner Prinzessin – wahr.
Caro, das Lieblingskind ihres Vaters wächst mit dem sprichwörtlichen goldenen Löffel im Mund auf. Vater und Tochter haben eine sehr enge Beziehung obwohl Carl als selbständiger Bauunternehmer wenig Zeit für die Familie hat. Als Ausgleich überhäuft er seine Tochter mit Geschenken.
In der Familie werden Probleme nicht angesprochen sondern unter den Teppich gekehrt; auch gibt es keine Streitkultur. Caro kommt immer weniger mit ihrem Leben, in dem wichtige Entscheidungen von anderen für sie getroffen werden, zurecht und wird zur Alkoholikerin. Nach einem Unfall kommt es zum Bruch mit ihrem innig geliebten Vater. Ab diesem Zeitpunkt kämpft sie sich Schritt für Schritt aus der Sucht zurück ins Leben. Der schwerste Schritt liegt aber vor ihr – ein Wiedersehen mit dem Vater anlässlich der goldenen Hochzeit ihrer Eltern.
Neben diesen beiden Protagonisten nimmt Maria Schneider noch eine sehr wichtige Rolle ein. Es handelt sich um eine betagte, aber noch rüstige sehr sympathische Dame. Von ihr ist mir besonders folgende Aussage in Erinnerung geblieben: Probleme sind wie Unkraut. Entweder man geht dagegen an, oder sie wachsen einem irgendwann über den Kopf. Aber was einen bestimmt nicht weiterbringt, ist Selbstmitleid.
Die handelnden Personen sind sehr stringent gezeichnet und kommen sehr realistisch rüber.
In einem flüssigen Schreibstil und kurzen Kapiteln wechseln die Sichtweisen ständig sowohl zwischen Karl und Caro als auch Vergangenheit und Gegenwart hin und her. Durch die jeweils angegebene Jahreszahl bleibt es aber übersichtlich.
Eine Familiengeschichte mit vielen Emotionen, die ich gerne weiterempfehle.