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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.09.2017

Spannender und komplexer Krimi - oder auch ein Agententhriller

Stimme der Toten
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Stimme der Toten ist nach Zeugin der Toten der zweite Band um die Tatortreinigerin Judith Kepler. Man muss den Vorgänger aber nicht unbedingt gelesen haben, um der Handlung folgen zu können. Im Prolog ...

Stimme der Toten ist nach Zeugin der Toten der zweite Band um die Tatortreinigerin Judith Kepler. Man muss den Vorgänger aber nicht unbedingt gelesen haben, um der Handlung folgen zu können. Im Prolog gibt es einen kurzen Abriss mit den wichtigsten Informationen, die zum Verständnis erforderlich sind.

In einer international tätigen Bank hat es einen Todesfall gegeben und Judith wird als Cleaner an den Ort des Geschehens geschickt. Sie entdeckt etwas, das die Polizei an den vermeintlichen Selbstmord zweifeln lässt.

Auf einmal befindet sich Judith in einem groß angelegten Sabotage-Plan mitten zwischen Agenten und ehemaligen Agenten und die Spuren gehen weit zurück bis zu Zeiten der DDR und tangieren auch Judiths Kindheit. Unmöglich zu sagen, wem sie noch trauen kann oder wer sie nur für die eigenen Zwecke missbraucht. Es ist ein komplex angelegtes Verwirrspiel mit einigen unvorhergesehenen Wendungen.

Sehr aufregend und anschaulich geschildert fand ich auch den Neben-Schauplatz als Judith privat mit der Nazi-Szene in Berührung kommt.

Persönlich mag ich ja den etwas verschrobenen und kratzbürstigen Charakter der Protagonistin obwohl sie es dem Leser nicht einfach macht, sie zu mögen. Die Umsetzung ist der Autorin perfekt gelungen.

Trotz des nicht simplen Schreibstils lässt sich die Geschichte sehr flüssig lesen. Obwohl das Buch mit über 500 Seiten sehr umfangreich ist, weist die Geschichte keine Längen auf und Spannung ist jederzeit gewährleistet.

Mir hat auch dieses Buch von Elisabeth Herrmann sehr gut gefallen und ich vergebe 5 Sterne.

Veröffentlicht am 22.09.2017

Nicht das, was ich erwartet hatte

Die Liebe, die uns bleibt
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Edwina lebt inzwischen alleine in ihrem Haus. Zwei Ehemänner sind verstorben und die Kinder haben das Elternhaus schon länger verlassen. Das Haus ist viel zu groß für die betagte Frau und sie beschließt, ...

Edwina lebt inzwischen alleine in ihrem Haus. Zwei Ehemänner sind verstorben und die Kinder haben das Elternhaus schon länger verlassen. Das Haus ist viel zu groß für die betagte Frau und sie beschließt, es zu verkaufen.

Bei ihrem Rundgang durch die einzelnen Zimmer kommen die Erinnerungen an viele Begebenheiten in ihr hoch und so erfährt man bereits einiges aus ihrem Leben. Edwina habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Ihre Einsamkeit quillt förmlich aus jeder Seite des Buches und am liebsten hätte ich sie in den Arm genommen und getröstet. Ich habe mich die ganze Zeit gefragt was denn mit ihren Kindern ist, aber es werden immer nur Andeutungen gemacht und so blieb nur weiterlesen.

Plötzlich und für mich völlig überraschend wechselt die Perspektive und das nächste Kapitel widmet sich Fern. Ein völlig anderer Charakter, der mich aber nicht so sehr berühren konnte – vielleicht weil ich mittlerweile von dieser Generation altersmäßig weit entfernt bin. Nach und nach wird klar wie diese beiden Geschichten zusammenhängen.

Im dritten Teil rückt wieder eine andere Person in den Mittelpunkt und die Perspektive wechselt damit erneut.

Die abrupten Wechsel der Protagonisten und Perspektiven hemmten meinen Lesefluss erheblich. Außerdem war ich enttäuscht, dass Edwina in den beiden anderen Teilen keine große Rolle mehr gespielt hat, denn sie war für mich der am besten dargestellte Charakter in dieser Geschichte. Der Schluss hat mich dann etwas versöhnt, weil sich der Kreis schließt und alle offenen Fragen geklärt wurden.

An den etwas speziellen Schreibstil muss man sich vielleicht erstmal gewöhnen, aber ich empfand ihn nicht als störend. Mir gefielen der unterschwellige Humor und die gut eingesetzte Ironie.

Nach der Leseprobe hatte ich mehr und was anderes erwartet, daher bekommt das Buch von mir nur 3 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Gefühl
  • Handlung
Veröffentlicht am 12.09.2017

Ganz nett für zwischendurch

Ist das schön hier!
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Ich nahm dieses Büchlein in meinem Urlaub und versprach mir ein vergnügliches Leseerlebnis im Strandkorb. So richtig vergnüglich fand ich die Geschichten dann aber doch nicht. Fünf verschiedene Autoren ...

Ich nahm dieses Büchlein in meinem Urlaub und versprach mir ein vergnügliches Leseerlebnis im Strandkorb. So richtig vergnüglich fand ich die Geschichten dann aber doch nicht. Fünf verschiedene Autoren erzählen mehr oder minder interessante – oder gemäß dem Untertitel verrückte - Urlaubserlebnisse. So unterschiedlich die Autoren, so unterschiedlich der Schreibstil und die jeweilige Erzählung.
Die knapp 80 Seiten waren schnell gelesen und ich war froh, dass ich das Büchlein nicht käuflich erworben habe. Den Preis von 8,00 € finde ich nicht angemessen.

Veröffentlicht am 12.09.2017

Kein Krimi im eigentlichen Sinn, aber spannend wie einer

Ermordung des Glücks
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Der Titel ist so passend! Der elfjährige Lennard wird seit 34 Tagen vermisst und dann tot aufgefunden. Mit diesem Tag schwinden alle Hoffnungen der Eltern, Verwandten und auch der ermittelnden Polizisten.
In ...

Der Titel ist so passend! Der elfjährige Lennard wird seit 34 Tagen vermisst und dann tot aufgefunden. Mit diesem Tag schwinden alle Hoffnungen der Eltern, Verwandten und auch der ermittelnden Polizisten.
In einem sehr intensiven und gefühlvollen Erzählstil schildert Friedrich Ani die Emotionen der beteiligten Personen. Er bleibt dabei nicht an der Oberfläche sondern dringend viel, viel tiefer. Er zeigt auf wie sich nicht nur das Leben der direkt betroffenen Personen wie Eltern und Verwandte des Opfers ändert sondern auch welchen Einfluss die Ermittlungen auf Verdächtige und nicht zuletzt die ermittelnden Beamten hat.
Obwohl es sich in dieser Geschichte um einen Mord und dessen Aufklärung handelt, haben wir es nicht mit einem Krimi im eigentlichen Sinn zu tun. Dennoch ist die Geschichte spannend.
Das Buch hat alles was eine gute Geschichte braucht: Emotionen, Spannung, überraschende Wendungen und nicht zuletzt überzeugend dargestellte Protagonisten.
Von mir bekommt das Buch eine uneingeschränkte Leseempfehlung und 5 wohlverdiente Sterne.

Veröffentlicht am 08.09.2017

Was ist Wahrheit und was ist Lüge?

Kalte Seele, dunkles Herz
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Vor drei Jahren waren die beiden Schwestern Emma und Cassandra spurlos verschwunden.
Früh an einem Morgen im Juli ist Cassandra – Cass – Tanner plötzlich wieder da. Sie steht auf der Türschwelle ihres ...

Vor drei Jahren waren die beiden Schwestern Emma und Cassandra spurlos verschwunden.
Früh an einem Morgen im Juli ist Cassandra – Cass – Tanner plötzlich wieder da. Sie steht auf der Türschwelle ihres Elternhauses und sagt immer wieder „Findet Emma!“ (Auszug aus dem Klappentext).
Dieses Buch befasst sich mit dem relativ unbekannten Krankheitsbild narzisstischer Menschen. Am Bild der Familie Tanner sind die Auswirkungen auf die Angehörigen sehr gut verdeutlicht.
Die Geschichte erhält ihre Spannung dadurch, dass man als Leser nicht weiß wem man glauben kann und wer gerade lügt. Es gibt immer wieder überraschende Wendungen. Hatte man gerade noch Sympathie oder Mitleid für eine Person empfunden, so konnte sich das Blatt schon im nächsten Moment durch neue Informationen wenden.
Die Charaktere sind stringent gezeichnet; aber wirklich ans Herz gewachsen ist mir keiner der Protagonisten. Ich empfand allenfalls Mitleid.
Der Schreibstil ist einfach, wirkt oft durch kurze Sätze etwas abgehackt, dennoch lässt sich das Buch flüssig lesen.
Mir hat das Buch ganz gut gefallen und daher bekommt es von mir 4 Sterne.