Cover-Bild Stimme der Toten
20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Goldmann
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 544
  • Ersterscheinung: 14.08.2017
  • ISBN: 9783442313914
Elisabeth Herrmann

Stimme der Toten

Judith-Kepler-Roman 2 - Kriminalroman
Judith Kepler ist Tatortreinigerin. Sie wird gerufen, wenn der Tod Spuren hinterlässt, die niemand sonst beseitigen kann. In einem großen Berliner Bankhaus ist ein Mann in die Tiefe gestürzt. Unfall oder Selbstmord? Judith entdeckt Hinweise, die Zweifel wecken. Als sie die Polizei informiert, ahnt sie nicht, welche Lawine sie damit lostritt: Sie gerät ins Visier einer Gruppe von Verschwörern, die planen, die Bank zu hacken. Ihr Anführer ist Bastide Larcan, ein ebenso mächtiger wie geheimnisvoller Mann, der Judith zur Zusammenarbeit zwingt. Denn er kennt Details aus ihrer Vergangenheit, die für sie selbst bis heute im Dunklen liegen. Und in Judith keimt ein furchtbarer Verdacht – kann es sein, dass Larcan in die Ermordung ihres Vaters verstrickt war? Sie weiß, sie wird nicht ruhen, bis sie endlich die Wahrheit erfährt, was als Kind mit ihr wirklich geschah …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.03.2019

Wie immer hochspannend ...

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Nachdem ich vor einigen Jahren "Zeugin der Toten" gelesen hatte, wollte ich natürlich wissen, wie es mit der sympathischen Judith Kepler weitergeht. Das erfahren wir nun in "Stimme der Toten" und bald ...

Nachdem ich vor einigen Jahren "Zeugin der Toten" gelesen hatte, wollte ich natürlich wissen, wie es mit der sympathischen Judith Kepler weitergeht. Das erfahren wir nun in "Stimme der Toten" und bald auch im dritten Teil der Reihe: "Schatten der Toten".

In "Stimme der Toten" trifft Judith wieder auf alte Bekannte. Sechs Jahre sind vergangen, seit sie mit dem Ex-Agenten Quirin Kaiserly die Mörderin ihres Vaters zur Strecke gebracht hat.
Immer noch ist sie als Tatortreinigerin bei ihrem Gönner Dombrowski angestellt und wird zu einem Auftrag in eine Liechtensteiner Bank gerufen. Der Tote ist anscheinend über eine Brüstung im siebten Stock gesprungen und hat Selbstmord begangen. Doch Judith findet beim Saubermachen seltsame Spuren, von denen sie der Polizei berichtet. Die Suizidtheorie bekommt Risse, vielleicht steckt doch mehr hinter der Sache.

Der Bankchef ist jedenfalls so beeindruckt von Judiths Arbeit, dass er ihr die Reinigung der Büroräume übertragen will. Ein lukrativer Auftrag für Dombrowski, aber Judith lehnt ab. Ihr Chef versteht die Welt nicht mehr, aber sie kann ihm leider auch ihre wahren Gründe nicht mitteilen: sie wird erpresst und soll dubiosen Menschen behilflich sein, die Bank zu hacken.

Wie immer ist die Story hochspannend und sehr undurchsichtig. Es wird auch wieder sehr emotional, zumal eine neue Person in Judiths Leben auftaucht, die ihr sehr viel bedeutet. So etwas macht leider angreifbar und das ist etwas, das sie in ihrer prekären Situation gar nicht gebrauchen kann.
Über ein Wiedersehen mit Quirin hab ich mich auch gefreut, wenngleich das Verhältnis zwischen den beiden nie wirklich harmonisch ist.
Jetzt bin ich sehr gespannt, wie es im dritten Teil weitergeht. Es wurde zwar inzwischen sehr viel aufgeklärt, aber für Judith beginnt eine weitere Reise auf der Suche nach der Wahrheit über ihre Vergangenheit.

Veröffentlicht am 11.10.2017

Gelungener Nachfolgekrimi, den man nicht einfach so weg liest

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Judith Keppler lebt ihr Leben als versierte Tatortreinigerin. Zufrieden ist sie damit nicht, aber auch nicht in der Lage das zu ändern. Dann wird sie von ihrem Chef in ein großes Bankhaus geschickt, dort ...

Judith Keppler lebt ihr Leben als versierte Tatortreinigerin. Zufrieden ist sie damit nicht, aber auch nicht in der Lage das zu ändern. Dann wird sie von ihrem Chef in ein großes Bankhaus geschickt, dort soll sie tätig werden. Ein Mann ist in die Tiefe gestürzt, alles deutet auf Selbstmord hin. Als Judith unter dem Waschbecken einen blutigen Fingerabdruck entdeckt und die Kripo darüber informiert, werden andere auf sie aufmerksam. Plötzlich steckt sie mitten in einer Verschwörung.

Schon der Prolog, der mit seiner Handlung in das Jahr 2010 zurückkehrt, lässt Erinnerungen an den ersten Band „Zeugin der Toten“ aufkommen. Schnell wird beim Lesen klar, dass die Ereignisse aus dieser Zeit, die sich damals um die Lebensgeschichte der Judith Keppler drehten, wieder mit den damaligen Geschehnissen zu tun haben. Aber nicht nur das. Die verschiedenen Handlungsstränge, das Geschehen in der Bank, das plötzliche Interesse der Geheimdienste Judith und ihrer Geschichte, sowie die Begegnungen mit Menschen aus ihrer Vergangenheit laufen zunächst parallel. Geschickt gelingt es der Autorin diese miteinander zu verknüpfen, ohne den Faden zu verlieren. Sie treibt die Handlung voran, lässt ihre Protagonisten agieren und die Spannung steigt. Auch der geschickt eingebaute Nebenschauplatz um Tabea, einem fast verwahrlosten Mädchen aus dem Nachbarhaus, gibt dem Ganzen einen zusätzlichen Kick.

Ohne dass man während des Lesens die Spur verliert nimmt die Geschichte an Spannung zu. Dabei ist es besonders schön mitzuerleben, wie die Protagonisten sich weiterentwickeln bzw. verändern. Gerade bei Judith wird diese Veränderung deutlich. Sie wacht aus ihrer Lethargie auf und beginnt zu agieren.

Die Handlung ist fesselnd, dramatisch und packend und das vom Anfang bis zum Ende des Buches. Der Schreibstil ist flüssig, die Dialoge sind ansprechend – beides erleichtert das Lesen ungemein. Die Autorin schreibt in einem guten Tempo, so dass man das Buch gar nicht aus den Händen legen mag. Besonders gut hat mir gefallen, dass sich Elisabeth Herrmann wieder an ein Thema herangewagt hat, über das man im Nachhinein nicht mehr so viel weiß. Auf jeden Fall trägt sie mit diesem Buch mit zur Vergangenheitsbewältigung bei und regt mit diesem Buch erneut zum Nachdenken an. Mir gefällt es wie Vergangenheit und Gegenwart abwechselnd sehr authentisch beschrieben werden. Dieses Buch ist nicht einfach "nur ein Krimi", sondern auch eine Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte, die nicht in Vergessenheit geraten darf.

Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.

Veröffentlicht am 09.10.2017

Packender Agententhriller mit brisanten, brandaktuellen Themen!

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"Stimme der Toten" von Elisabeth Herrmann ist der Nachfolger von "Zeugin der Toten" um die Tatortreinigerin Judith Kepler, die hier über eine kleine Blutspur stolpert und im Herzen einer weltweiten Verschwörung ...

"Stimme der Toten" von Elisabeth Herrmann ist der Nachfolger von "Zeugin der Toten" um die Tatortreinigerin Judith Kepler, die hier über eine kleine Blutspur stolpert und im Herzen einer weltweiten Verschwörung landet" (so das Buchmagazin 'Stories').
Erschienen ist der Kriminalroman (HC) 2017 im Goldmann-Verlag und das Cover, das regnerische Zeiten in Berlin symbolisiert, ist haptisch durch den herunterrieselnden Dauerregen sehr gut gelungen.

Ist der Mitarbeiter der CHL-Bank von der Galerie gestürzt - oder hat vielleicht jemand nachgeholfen? Mit ihrem Hinweis an die Polizei gerät Judith ins Fadenkreuz des BKA, das eine firewall um ihre Person installierte, um sie zu schützen - und dem Netz der Geheimdienste in der Person von Bastide Larcan, der ihr eine lukrative Zusammenarbeit anbietet: Ein Hackerangriff wird von Russland aus geplant, dessen Ziel es ist, Europa zu destabilisieren, indem Daten der mächtigen CHL-Bank manipuliert werden...

Die Themen in "Stimme der Toten" sind: Agenten, Stasi, Heimerziehung in der DDR, die deutsche Geschichte und Vergangenheit, Identitätswechsel, Verfassungsschutz, KGB und 'freelancer', die in Waffengeschäften und Geheimdiensten tätig sind und das digitale Zeitalter.

Der Krimi, der eher im Genre Agententhriller anzusiedeln ist, hat sozialkritische, politisch hochbrisante Inhalte, die gerade Ende September zur Bundestagswahl relevant sind: Zum einen Alkoholismus, Kindeswohl und Jugendämter (Sozialkritik); zum anderen schwärender Nationalsozialismus und Rechtspopulismus, der nach dem Ergebnis der Wahlen besonders in den neuen Bundesländern um sich greift (siehe AfD-Ergebnisse!) und im Roman einen Bezug zu Schenken haben, einem kleinen Dorf und "national befreiter Zone", das wirtschaftliche Autarkie erstrebt und Zulauf hat, ebenso wie die sog. "Reichsbürger".

Der Stil Herrmanns ist packend, fesselnd und spannend sowie flüssig zu lesen; die Charaktere sind facettenreich, deren "Gedanken-Kalkül" erscheint nachvollziehbar, besonders bewegend hier die Hauptprotagonistin Judith Kepler und Bastide Larcan: Die Vergangenheit um die Ereignisse von Sassnitz spielen hierbei eine große Rolle und bestimmen weiterhin das Leben von Judith, die unauffällig als Cleanerin arbeitet und eine schwierige Vergangenheit durchlebte. Die Autorin weiß mit atmosphärischer Dichte und gekonnten Dialogen zu überzeugen. Spannung entsteht auch über den Perspektivwechsel der Akteure, besonders Judith und Bastide, aber auch Nebencharaktern, die sehr authentisch agieren. Die 64 Kapitel werden von einem Prolog wie einem Epilog stilvoll und meisterlich 'umrahmt'. Zuweilen muss man miträtseln bei der Frage "who's who' und nicht ohne Grund mutmaßt eine eingeschleuste Agentin zum geplanten Hackerangriff auf die CHL

"dass der kalte Krieg nie aufgehört hat. Es hat allenfalls eine Atempause gegeben. Sie hacken keine Bank. Sie hacken Europa." (Zitat S. 480)

(gemeint ist der russische Geheimdienst SWR, der Nachfolger des KGB). Der äußerst spannende showdown in der Bank lässt einen der Auflösung entgegenfiebern; der Plot ist (soweit) stimmig und auch im Epilog gibt es interessante Wendungen zu entdecken.

Fazit:

Ein spannender, flüssig zu lesender Krimi - oder vielmehr Agententhriller, dem es an gut recherchierten Inhalten zu den eigentlichen "Strippenziehern" an den Machtgebilden dieser Welt nicht eben fehlt und das flaue, aber untrügliche und nachdenklich stimmende Gefühl beim Leser hinterlässt, dass dies nur ein kleiner Ausschnitt oder auch eine "Spitze des Eisbergs" all dessen sein könnte, was wir nicht wissen (sollten). Es geht um Machtinteressen, die hinter den bekannten politischen "Kulissen" längst im Verborgenen laufen und die politischen Konstellationen des Weltgeschehens im eigentlichen Sinne bestimmen.
Einem Interview mit der Autorin war zu entnehmen: "Wir müssen wieder mehr analog werden. Die digitale Welt soll uns dienen - und sich nicht schamlos an uns bedienen."
Dem ist nichts mehr von meiner Seite hinzuzufügen - ausser, dass ich "Stimme der Toten" als hochaktuellen, politisch brisanten und auch sozialkritischen Agententhriller einstufe, der mir sehr gut gefallen hat und daher eine Leseempfehlung sowie 5 */95° auf der "Krimi-Couch" erhält!

Veröffentlicht am 22.09.2017

Spannender und komplexer Krimi - oder auch ein Agententhriller

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Stimme der Toten ist nach Zeugin der Toten der zweite Band um die Tatortreinigerin Judith Kepler. Man muss den Vorgänger aber nicht unbedingt gelesen haben, um der Handlung folgen zu können. Im Prolog ...

Stimme der Toten ist nach Zeugin der Toten der zweite Band um die Tatortreinigerin Judith Kepler. Man muss den Vorgänger aber nicht unbedingt gelesen haben, um der Handlung folgen zu können. Im Prolog gibt es einen kurzen Abriss mit den wichtigsten Informationen, die zum Verständnis erforderlich sind.

In einer international tätigen Bank hat es einen Todesfall gegeben und Judith wird als Cleaner an den Ort des Geschehens geschickt. Sie entdeckt etwas, das die Polizei an den vermeintlichen Selbstmord zweifeln lässt.

Auf einmal befindet sich Judith in einem groß angelegten Sabotage-Plan mitten zwischen Agenten und ehemaligen Agenten und die Spuren gehen weit zurück bis zu Zeiten der DDR und tangieren auch Judiths Kindheit. Unmöglich zu sagen, wem sie noch trauen kann oder wer sie nur für die eigenen Zwecke missbraucht. Es ist ein komplex angelegtes Verwirrspiel mit einigen unvorhergesehenen Wendungen.

Sehr aufregend und anschaulich geschildert fand ich auch den Neben-Schauplatz als Judith privat mit der Nazi-Szene in Berührung kommt.

Persönlich mag ich ja den etwas verschrobenen und kratzbürstigen Charakter der Protagonistin obwohl sie es dem Leser nicht einfach macht, sie zu mögen. Die Umsetzung ist der Autorin perfekt gelungen.

Trotz des nicht simplen Schreibstils lässt sich die Geschichte sehr flüssig lesen. Obwohl das Buch mit über 500 Seiten sehr umfangreich ist, weist die Geschichte keine Längen auf und Spannung ist jederzeit gewährleistet.

Mir hat auch dieses Buch von Elisabeth Herrmann sehr gut gefallen und ich vergebe 5 Sterne.

Veröffentlicht am 05.09.2017

außergewöhnlich

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Stimme der Toten von Elisabeth Herrmann

Judith Kepler wird als Tatortreiniger in eine Bank bestellt um Spuren eines angeblichen Selbstmordes zu entfernen. Sie ist immer zur Stelle, wenn irgendwo ...

Stimme der Toten von Elisabeth Herrmann

Judith Kepler wird als Tatortreiniger in eine Bank bestellt um Spuren eines angeblichen Selbstmordes zu entfernen. Sie ist immer zur Stelle, wenn irgendwo sichtbare Spuren eines Unfalls oder dergleichen hinterlassen werden. Dabei stößt Judith auf Blutspuren, die von der Polizei übersehen wurden. Zudem versuchen Hacker gegenwärtig die Bank für ihre Zwecke zu manipulieren und gehen mit äußerst gewalttätigen Mitteln ans Werk. Als Judith ihre Beobachtung der Polizei meldet gerät sie unerwartet zwischen die Fronten des KGB und BKA, lange zurück liegende Ereignisse kommen an die Oberfläche und sind wieder aktuell. Auch Judiths Familie ist darin verstrickt. Ihr Großvater und ihre Eltern waren nicht das, was man sich als normale Eltern vorstellt und wünscht.

Eigentliche habe ich mich noch nie gefragt, wer all die Spuren nach einem Unfall bzw. Todesfall beseitigt. Klar muss es jemand geben, wie Judith, die mit den entsprechenden Mitteln alles wieder in Ordnung bringt. Judith ist mir sehr ans Herz gewachsen. Trotz ihres tristen Berufs ist sie menschlich geblieben, humorvoll und äußerst entschlossen. Unerschrocken folgt sie den Spuren ihrer Vergangenheit und die Wahrheit ist nicht das was sie zu finden hoffte. Ihre Fürsorge für Tabea hat sie mir sehr sympathisch gemacht. Die Hauptfigur des Tatortreinigers ist gut durchdacht und mit Ihrer speziellen Verbindung in die „Stasizeit“ ist der Krimi turbulent und vielschichtig. Den Vorgänger „Zeugin der Toten“ habe ich leider nicht gelesen, werde ihn aber im Auge behalten. „Stimme der Toten“ ist ein Krimi mit einem erfrischenden Schreibstil, der sehr kurzweilig und facettenreich ist und mich von Anfang bis Ende bestens unterhalten hat.