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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.09.2017

Guter Start in die Trilogie

Oxen. Das erste Opfer
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Niels Oxen ist ein traumatisierter Ex-Soldat, der mit den höchsten Auszeichnungen Dänemarks versehen wurde. Jetzt sucht er seine Ruhe in den Wäldern seiner Heimat – nur begleitet von seinem Gefährten Mr. ...

Niels Oxen ist ein traumatisierter Ex-Soldat, der mit den höchsten Auszeichnungen Dänemarks versehen wurde. Jetzt sucht er seine Ruhe in den Wäldern seiner Heimat – nur begleitet von seinem Gefährten Mr. White. Aber nicht nur seine sieben Dämonen lassen ihn nicht zur Ruhe kommen.
Der Beginn der Geschichte ist etwas verhalten bevor das ganze Fahrt aufnimmt. Außerdem waren für mich die vielen Namen und Positionen der einzelnen Personen teilweise verwirrend.
Der Protagonist Oxen ist sehr stark gezeichnet, geprägt von seinen Kriegserlebnissen und mit seinen Flash-Backs dieser Zeit kommt er sehr realistisch rüber. Ein Charakter, der mir sympathisch ist.
Jens Henrik Jensen weiß mit Worten umzugehen und den Leser bei der Stange zu halten, auch wenn es nicht ständig hoch spannend zugeht. Die Vernetzung von Wirtschaftsbossen und hochrangigen Politikern, ihren Manipulationen und vertuschten Straftaten ließen mich das Buch kaum aus der Hand legen. Wem kann man trauen, wer ist hier korrupt? Aufgrund unerwarteter Wendungen musste ich meine Vermutungen des Öfteren revidieren. Die Kaltblütigkeit der „Gegenseite“ hat mich geschockt. Wie bei einer Trilogie nicht so überraschend, ist das Ende offen.
Mich hat die Geschichte gut unterhalten. Ich mag es, wenn sich am Ende der Geschichte herausstellt, dass meine in der Mitte des Buches getroffene Vermutung falsch war. Ich freue mich auf die Fortsetzung und vergebe wohlverdiente 4 Sterne.

Veröffentlicht am 31.08.2017

Eine Geschichte, die man sich erarbeiten muss, was sich aber lohnt

Das Ministerium des äußersten Glücks
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Diese Geschichte hat mich an meine Grenzen geführt; nicht aufgrund des hohen sprachlichen Niveaus sondern aufgrund der Komplexität. Zu Beginn gab es so viele offene Fragen und lose Enden, aber ab einem ...

Diese Geschichte hat mich an meine Grenzen geführt; nicht aufgrund des hohen sprachlichen Niveaus sondern aufgrund der Komplexität. Zu Beginn gab es so viele offene Fragen und lose Enden, aber ab einem gewissen Zeitpunkt gab es mit jedem weiteren Kapitel Erklärungen und Zusammenhänge wurden erkennbar.
Auch emotional hat mich das Buch sehr mitgenommen. Hierzu hat sicherlich auch die detaillierte und intensive Schilderung durch die Autorin beigetragen. Es gibt so viel Armut, Leid, brutale Gewalt, Hinterhältigkeit und Korruption, aber zwischendurch gibt es auch Hoffnungsschimmer, Mitgefühl und Liebe.
Teilweise fühlte ich mich von den vielen Informationen überfrachtet, zumal mir diese Vielschichtigkeit innerhalb der Bevölkerungs- und Glaubensgruppierungen nur rudimentär bekannt waren.
Als Manko empfand ich die vielen eingefügten indischen Begriffe und Gedichte, die meinen Lesefluss gestört haben. Hilfreich hierbei war das am Ende eingefügte Glossar.
Insgesamt ein Buch, das wahrlich nicht leicht zu lesen ist – man muss sich darauf einlassen. Ich hatte das Glück es in einer Leserunde lesen zu dürfen, was mir durch Hinweise und Erklärungen der anderen Teilnehmer sehr beim Verständnis geholfen hat.

Veröffentlicht am 28.08.2017

Spannende Fortsetzung der Reihe

Wildeule
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Bei dem Buch handelt es sich nach „Kaninchenherz“ und „Fuchskind“ um den dritten Fall der ehemaligen Kommissarin und jetzigen Friedhofsgärtnerin Gesine Cordes. Da ich bereits die Vorgänger gelesen habe, ...

Bei dem Buch handelt es sich nach „Kaninchenherz“ und „Fuchskind“ um den dritten Fall der ehemaligen Kommissarin und jetzigen Friedhofsgärtnerin Gesine Cordes. Da ich bereits die Vorgänger gelesen habe, habe ich mich auf diesen Fall gefreut und wurde nicht enttäuscht. Bereits nach den ersten Seiten war es ein Gefühl von „nach Hause kommen“.

In diesem Fall ist es sowohl ihrer Aufmerksamkeit als auch ihrer Beharrlichkeit zu verdanken, dass ein Mord ans Licht kommt. Gesine hat sich aus ihrem ehemaligen Leben ganz zurückgezogen und hat nicht mehr viele Freunde und ausgerechnet einer dieser Freunde gerät unter Mordverdacht. Ein zusätzlicher Grund für Gesine wieder selbst Ermittlungen anzustellen.

Die Geschichte ist spannend erzählt und hat einige Wendungen, so dass es weder für Gesine noch den Leser einfach ist, den wahren Täter zu entlarven.

Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und lässt sich sehr gut lesen. Leider war ich dadurch auch ruck zuck am Ende des Buches angelangt und muss jetzt auf eine Fortsetzung hoffen.

Veröffentlicht am 17.08.2017

Auf jeden Fall eine Liebeserklärung an Portugal

Sommer unseres Lebens
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Miriam, Hanne und Claude treffen sich zufällig als 25jährige an einem Strand in Portugal und verbringen ihren Urlaub gemeinsam. Sie versprechen sich, sich zu ihrem fünfzigsten Geburtstag genau wieder an ...

Miriam, Hanne und Claude treffen sich zufällig als 25jährige an einem Strand in Portugal und verbringen ihren Urlaub gemeinsam. Sie versprechen sich, sich zu ihrem fünfzigsten Geburtstag genau wieder an diesem Strand zu treffen. Als Hannes fünfzigster Geburtstag naht, initiiert sie das erneute Treffen.

Die drei Charaktere sind sehr unterschiedlich und das wurde von der Autorin sehr gut herausgearbeitet. So unterschiedlich sie sind so unterschiedlich ist auch ihre derzeitige Lebenssituation. Jede hat einen Grund gerade jetzt dem Alltag zu entfliehen und das Versprechen einzulösen.

Die Handlung auf der gemeinsamen Reise plätschert so vor sich hin. Sehr interessant hingegen sind die landschaftlichen Beschreibungen, die geschilderten Eindrücke der Orte- insbesondere Lissabons und die geschichtlichen Informationen. Die Autorin hat viele Jahre in Portugal gelebt und in der Geschichte kann man ihre Liebe zu Land und Leuten spüren.

Während dieser Reise in die Vergangenheit beschäftigen sich die drei Frauen ebenfalls mit ihrer Vergangenheit. Es kommen bisherige Geheimnisse zu Tage, Unausgesprochenes wird gesagt und verschüttete Träume kommen an die Oberfläche. Diese Reise beschert den Frauen eine geänderte Sichtweise auf ihr Leben.

Die Schreibweise ist angenehm und flüssig zu lesen.
Insgesamt handelt es sich um eine schöne Sommerlektüre, die Lust auf eine Reise nach Portugal macht. Leser des etwas älteren Semesters stimmt das Buch unter Umständen nachdenklich und animiert dazu über die früheren eigenen Träume und Wünsche und deren Verwirklichung nachzudenken.

Veröffentlicht am 14.08.2017

Lesenswerter Afrika-Roman

Der Sandmaler
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Als absoluter Mankell-Fan sowohl was die Krimis als auch die Afrika-Romane angeht, war dieses Buch ein unbedingtes Muss für mich.

Elisabeth und Stefan kennen sich aus der Schule und treffen sich zufällig ...

Als absoluter Mankell-Fan sowohl was die Krimis als auch die Afrika-Romane angeht, war dieses Buch ein unbedingtes Muss für mich.

Elisabeth und Stefan kennen sich aus der Schule und treffen sich zufällig auf einer Afrikareise wieder. Dort lernen sie den dritten Protagonisten Sven kennen, der viel Interessantes über Land und Leute zu berichten weiß.

Dieses Buch ist nach Mankells erster Afrikareise entstanden und man merkt wie sehr ihn dieses Land beeindruckt hat. In diesem Büchlein schildert er den krassen Unterschied zwischen den europäischen und afrikanischen Lebensumständen anhand von Situationen und Begegnungen, die Elisabeth während ihres Urlaubes macht. Elisabeth interessiert sich für Land und Leute und erkennt zum Teil die Auswirkungen der Kolonialherrschaft und der Globalisierung.

Ganz anders Stefan, der sich den Afrikanern überlegen fühlt, den Luxus für wenig Geld genießt und an Sex mit einer Schwarzen interessiert ist.

In kurzen, aber eindringlichen Sätzen geschrieben, lässt sich das Der Sandmaler schnell und flüssig lesen.

Ein Buch, das zum Nachdenken anregt und von mir eine unbedingte Leseempfehlung erhält.