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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.02.2022

Empfehlung!

113 Minuten Brasilien
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Kurzmeinung: ein authentischer Reisebericht
Sehr schön!
Mich hat besonders der Titel ''113 Minuten Brasilien'' und das Cover in den landestypischen Farben Gelb-Grün angesprochen. Ich bin stets auf der ...

Kurzmeinung: ein authentischer Reisebericht
Sehr schön!
Mich hat besonders der Titel ''113 Minuten Brasilien'' und das Cover in den landestypischen Farben Gelb-Grün angesprochen. Ich bin stets auf der Suche nach Büchern, die ein individuellen, authentischen und humorvollen Blick auf Erlebnisse mit der brasilianischen Kultur schildern. Der Autor Mark Scheppert berichtet über seine vielfältigen Erlebnisse mit Land und Leuten, eine unvergessliche Reise, die er zusammen mit seiner Frau an seiner Seite erlebt hat und über eine fußballbegeisterte Nation, die während der Fußball WM in Brasilien ausgelassen feierte.

Mark Scheppert ist in der DDR aufgewachsen, hat den Fall der Berliner Mauer miterlebt und beschäftigt sich seitdem mit dem Thema 'Identität'.

Ich war noch nie in Brasilien, habe aber bereits einige Bücher gelesen, die sich damit beschäftigen. Und es scheint wirklich so zu sein, dass man Brasilien ganz unterschiedlich erleben kann. Man könnte es so bezeichnen - das echte Brasilien - das auf der Straße stattfindet, von dem man sich treiben lässt, die unglaubliche Vielfalt der Natur - ohne den pompösen Luxus - der Samba, die Menschen, welche Lächeln und andererseits vom Leben gezeichnet sind. Eine Vielfalt von Eindrücken, ein riesiges Land.

Der Autor beschreibt seine Erfahrungen in diversen Unterkünften, über das Reisen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, über seine Erlebnisse im Dschungel und am Strand.

Mir gefällt, dass der Autor hier typische Ausdrücke benutzt und sich über Kultur und Sprache Gedanken macht. Auch gefällt mir, dass er auch mal kritische Denkweisen durchblicken lässt - denn schnell kann der Eindruck entstehen, dass es eigentlich nur gefährliche Orte für Touristen gibt - und er frägt sich auch, ob die Menschen nicht trotz ihrer Armut glücklich sind. Auch gefällt mir der Gedanke zum Thema Regenwald, der Autor denkt darüber nach, dass eigentlich zu viele Touristen in die geschützten Gebiete reisen.

Natürlich darf auch das Feiern samt Bier beim Fußball nicht fehlen. Wer selbst schon einmal in einer Menge grölenden Fußball-Fans gewesen ist, der versteht, dass das ausgiebige Feiern einfach dazugehört. Sehr authentisch ist der letzte Abschnitt geschrieben, der den Moment beschreibt, als Deutschland gegen Brasilien ein historisches Ergebnis erzielt hat. Egal wo auf der Welt, vor dem TV oder vor Ort, es gab - zumindest für die deutschen Fans - kein Halten mehr.

Das Buch empfehle ich- es ist wunderbar unterhaltsam und gut durchdacht.

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Veröffentlicht am 02.02.2022

Empfehlung!

In der Frittatensuppe feiert die Provinz ihre Triumphe
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Kurzmeinung: ''Das einzige/ das hier gegessen werden kann/ ist Frittatensuppe/ Aber nicht zu fett/ immer diese Riesenfettaugen''
Herrlich unterhaltsam - Der Theatermacher und das Antitalent
Ein außergewöhnliches ...

Kurzmeinung: ''Das einzige/ das hier gegessen werden kann/ ist Frittatensuppe/ Aber nicht zu fett/ immer diese Riesenfettaugen''
Herrlich unterhaltsam - Der Theatermacher und das Antitalent
Ein außergewöhnliches Buch, Bildband, eine kulinarisch-philosophische Spurensuche - erzählt durch einen noch außergewöhnlicheren Harald Schmidt - der hier im Interview mit vielen Persönlichkeiten ein ehrliches Porträt über das Leben von Thomas Bernhard skizziert.

Bekannt ist Thomas Bernhard als Schriftsteller, Theatermacher und auch unter anderem durch die Salzburger Festspiele.

Aber noch bekannter ist er - zumindest wird man ihn ins Herz schließen durch seinen Bezug zur österreichischen Küche und deren Speisen - die in seinen Werken auch als Gesellschaftskritik dient.

Für Thomas Bernhard ist das Speisen schon fast Philosophie und Inszenierung zugleich: '' Man muß nach dem Gefühl können, ohne lange zu überlegen, dann werden alle Speisen am besten.'' Hier spiegelt sich auch sein Schaffen als bekannter Theatermacher wider - das Speisezimmer wird zum Kampfplatz und Austrageort sozialer Ungleichheiten.

Herrlich bizarr und bodenständig zugleich.

Gerne begleite ich Harald Schmidt zu sämtlichen Wirtshäusern quer durch die 'Provinz' / oder doch eher durch die Postkartenidylle?

Dass das Gasthaus mehr ist als nur ein Bewirtungsraum, sondern auch Schauplatz für die Geschichten und als Ausdruck - generationenübergreifend- dient, wird durch die bildlichen Vorstellungen im Buch klar.

Als Leser kann man somit den Spuren von Thomas Bernhard folgen und nachempfinden, wo sich die ein oder andere Geschichte zugetragen haben muss, die dann unweigerlich zu einem Werk geführt haben muss.

Es sind die intime Einblicke, die Harald Schmidt hier präsentiert, z.B. auch die Bank vor dem Gasthof Klinger, wo Thomas Bernhard gerne seine Zeit verbrachte.

Gelungen finde ich (neben dem Retro-Layout) die 6 Rezepte zum Nachkochen, die zu Thomas Bernhards Leibspeisen gehörten: Allen voran die Frittatensuppe, die aus Rindsuppe mit Palatschinken besteht.

Ebenfalls gefällt mir der Besuch im Wiener Kaffeehaus mit Starkoch Vincent Klink.

Wer immer noch nicht genug hat, kann sich am Ende des Buchs an dem kulinarischen Glossar bereichern.

Ein gelungenes Buch, dass Einblicke in die Welt Thomas Bernhards offenbart. Harald Schmidt ist immer wieder ein Genuss.

Empfehlung!

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Veröffentlicht am 02.02.2022

Ein Roadtrip mit unvorhersehbarer Spannung

Henry
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Spannendes Buch mit potential zu Verfilmung.

Eine ungewöhnliche Story, wobei der nächste Schritt nie vorhersehbar wirkt. Eine ungewöhnliche Reise mit Roadtrip- Charakter, dass mit authentischen Charakteren ...

Spannendes Buch mit potential zu Verfilmung.

Eine ungewöhnliche Story, wobei der nächste Schritt nie vorhersehbar wirkt. Eine ungewöhnliche Reise mit Roadtrip- Charakter, dass mit authentischen Charakteren glänzt. Der Schreibstil und die Ausarbeitung der Dialoge und Schauplätze gefallen mir sehr.

Das Buch mit Einband wirkt hochwertig. Der kurze Titel und das Bild sind für mich sehr aussagekräftig. Der Autor baut somit Spannung auf.

Das Lesen des Buchs habe ich genossen, denn es geht um das 'ganz normale' Miteinander - also die manchmal nicht so ganz einfachen Beziehungsgeflechte und das Erwachsenwerden, besonders bei dem jungen Mädchen Henry , die sich während dem Roadtrip/bzw. ihrer Entführung intensiv über die Beziehung zu ihrer Mutter Marion Gedanken macht.

Zum einen ist da die Mutter, die sich in einer Therapie-Hypnose-Sitzung ihrer Vergangenheit stellt, zum anderen ist das Henry, die sich in einem Abnabelungs-Prozess befindet.

Sehr gut beschrieben wird die Szene, als sich die drei Henry, Nadja und Sven in einer Dorfkneipe befinden und die verschiedenen Tanzpaare beobachten. Dabei kommen sich auch Henry und Sven im Gespräch näher - auf die persönliche Frage, ob sie ihre Mutter vermisst, zögert sie leicht.

Die Dialoge besitzen teilweise große Sprengkraft, so werden Themen wie Drogen, Mord und Sex angeschnitten. Psychologisch finde ich sie gut durchdacht - zumindest habe ich mich in die Charaktere und das was sie durchlebten, einfühlen können.

Es mag ein ungewöhnliches Ende gewählt worden sein, dennoch ist es eine Art Happy End, das sich hier auftut.

Ich empfehle das Buch. Für mich wäre das Buch perfekt als Film denkbar.

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Veröffentlicht am 02.02.2022

Magisch!

Kein Isländer ist auch keine Lösung
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Kurzmeinung: Eine lebendige Geschichte !
Die Suche nach der großen Liebe mit der traumhaften Kulisse Islands
Zuerst einmal, was für ein schönes Cover - das Blau leuchtet einfach so intensiv - genau so ...

Kurzmeinung: Eine lebendige Geschichte !
Die Suche nach der großen Liebe mit der traumhaften Kulisse Islands
Zuerst einmal, was für ein schönes Cover - das Blau leuchtet einfach so intensiv - genau so wie die Charaktere im Buch es sind.

Erster Eindruck: Ein sehr intensiver Liebesroman mit Island-Feeling.

Man wird sofort hineingeschmissen und geht mit auf einen Reise, die die beiden Freundinnen Steffi und Merle nach Island bringen soll.

Das Land des Eises, der Island-Pferde, der Vulkane, Geysire, Hot Tubs... aber auch der mystischen und starken Männer... ;)

Ich begleite gerne die beiden Freundinnen auf dem Kreuzfahrtschiff, dass so Einiges an Unterhaltung bietet. Zum Leid von Merle, die eine treue Freundin ist - aber Steffi wird 'seekrank' und kann von Anfang an nicht richtig an der Reise und allen sonstigen Plänen teilhaben.

Noch dazu befinden sich beide auf unterschiedlichen 'Stationen', was ihr Liebesleben und ihre Beziehungen zu anderen Männern angeht. Steffi möchte die Reise eher als Zeit für sich nutzen, Merle beginnt sich dagegen aus ihrem Schneckenhaus rauszumanövrieren...

Die vielen Beschreibungen der Landschaft haben mir beim Lesen viel Freude bereitet. Die so typischen Nordlichter werden in einer Szene hervorragend beschrieben.

Die Autorin hat eine Begabung die Schönheit der Natur mit in die Charaktere miteinfließen zu lassen.

Ein bisschen 'Krimi' gibt es auch noch... denn wer ist der mysteriöse Hannes, der Rosen an die Kabine bringen lässt... und was verbirgt sich so hinter Lasse, von dem Merle ihre Augen nicht mehr lassen kann?...

Das Buch ist der perfekt Einstieg für eine Reise nach Island.

5 Sterne.

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Veröffentlicht am 02.02.2022

Empfehlung! Authentisch und eine große Hilfe.

Brust raus
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Vielen Dank an die Autorin Tanja Bülter, die hier ein persönliches und hilfreiches Buch zum Thema Brustkrebs geschrieben hat.
'You can do it' - ein Satz, den Tanja Bülter hier mit einer geballten Ladung ...

Vielen Dank an die Autorin Tanja Bülter, die hier ein persönliches und hilfreiches Buch zum Thema Brustkrebs geschrieben hat.
'You can do it' - ein Satz, den Tanja Bülter hier mit einer geballten Ladung an mentaler Willenskraft der 'Mistbeule' entgegensetzt. Das Buch war für mich emotional und hat mich mit ihrem persönlichen Bericht und ihren Fotos zu ihrer Erkrankung sehr berührt.
Das Buch ist mit einer Leichtigkeit geschrieben und einer gewissen Brise Humor und Krisenstandfestigkeit, denn mit der 'Mistbeule ' ist natürlich der Tumor gemeint . Der Krebs und der Port bereiten alles andere als etwas Angenehmes.
Das Buch räumt mit vielen Vorurteilen auf, z.B. hilfreich zu wissen ist, dass man dem Haarausfall entgegenwirken kann und auch vielem Anderen, durch eine Routine, gesunde Ernährung, Yoga und den Fokus auf sich selbst.
Gerade die Tipps in den grauen Kästchen finde ich als sehr hilfreich: ''wenn du beim Arzt nicht alles richtig verstehst, hake nach.''
Tanja Bülter erwähnt auch, dass sie alternative Heilmethoden nicht per Se ablehnt, sondern auch eine Chance darin sieht. Ich finde das Stichwort 'Selbstheilungskräfte' beschreibt es wirklich gut.
Tanja Bülter hat mich mit ihrem ehrlichen und einfühlsamen Schreibstil überrascht. Man merkt, dass sie viel recherchiert hat/ bzw. recherchieren und unternehmen musste, um die Krebskrankheit zu besiegen.
Als Meistes kann ich die Willenskraft und ihren Mut aus dem Buch mitnehmen. Eigentlich möchte ich auch nicht mehr hinzufügen, man muss das Buch einfach lesen!!!
Vielen Dank! 5 Sterne. Empfehlung von ganzem Herzen.


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