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Veröffentlicht am 09.02.2020

Ein Auftakt, der vor allem durch die facettenreichen Charaktere zu überzeugen weiß!

Talon - Drachenzeit
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Julie Kagawa ist eine einzigartige Schriftstellerin, die es mit ihren fantasievollen Geschichten schafft, auf der ganzen Welt die Menschen in ihren Bann zu ziehen. Internationale Bekanntheit erlangte sie ...

Julie Kagawa ist eine einzigartige Schriftstellerin, die es mit ihren fantasievollen Geschichten schafft, auf der ganzen Welt die Menschen in ihren Bann zu ziehen. Internationale Bekanntheit erlangte sie durch ihre "Plötzlich Fee"-Reihe und dem anschließenden Spin-Off "Plötzlich Prinz". Nachdem sie über Feen und anschließend über Vampire geschrieben hat, erfüllt sich Kagawa den großen Traum, eine Drachenreihe zu veröffentlichen, die mit "Talon – Drachenzeit" in die erste Runde geht. Wieder einmal ist es das Cover, durch das man auf diesen bezaubernden Roman aufmerksam wird. Das Auge des grünen Drachenmädchens funkelt einen an und verlangt förmlich, das Buch aufzuschlagen und in die Geschichte einzutauchen – eine Geschichte, die so faszinierend ist, dass man das Buch kaum zur Seite legen möchte.

Wieder einmal ist es der bildhafte Schreibstil, der die Figuren lebendig werden und wie ein Film vor dem inneren Auge abspielen lässt. Aus abwechselnden Perspektiven lernt der Leser die unterschiedlichen Charaktere kennen. Zunächst sind es Ember und Garret, die durch das Geschehen führen, doch später kommen Kapitel von Riley und eines von Dante hinzu. Perspektivwechsel sind immer dann vorteilhaft, wenn die Charaktere nicht an ein und demselben Ort sind, das Handeln aller nichtsdestotrotz wichtig für den Verlauf der Handlung ist. So bekommt man einen detaillierten Einblick in die Aufgaben, die vor allem Ember und Garret haben und die eine überaus wichtige Rolle spielen. Zwar weiß man als Leser dadurch schon von Beginn, welches Geheimnis Garret umgibt, da bereits das zweite Kapitel aus seiner Perspektive erzählt ist, der Spannungsbogen wird dadurch allerdings kaum beeinträchtigt.

Beide Charaktere sind von Grund auf verschieden. Ember wuchs als wohlbehütetes Mädchen im Talon-Orden auf und hatte die meiste Zeit nur ihren Bruder Dante um sich herum. Er ist ihr einzig wirklicher Freund, da sie nie Kontakt zu anderen Leuten beziehungsweise Drachen in ihrem Alter hatte. So ist es eigentlich kaum verwunderlich, dass sie sich über ihren Sommerurlaub freut und endlich der Teenager sein kann, der sie immer sein wollte. Ember ist ein durch und durch interessanter und vielschichtiger Charakter. Sie möchte ihre Freiheiten genießen und sich nicht ihr komplettes Leben vorweg durchplanen lassen, ohne eigene Entscheidungen treffen zu können. Es ist zwar strengstens verboten und außerordentlich gefährlich, wenn sie ihren eigenen Kopf durchsetzt, da sie ihre wahre Gestalt vor den Menschen verbergen muss, allerdings kann Ember des Öfteren nicht anders. Es fällt sehr leicht, sich in sie hineinzuversetzen und gerade ihre Willensstärke und Kühnheit sind sehr faszinierend. Auch wenn es sich bei ihr eigentlich um einen Drachen, also eine gefährliche und brutale Bestie, handelt, so vereint Ember doch mehr menschliche Eigenschaften als so manch anderer echter Mensch. Sie hat Gefühle, die sie nicht haben sollte, steht zu ihren Freunden und ihrer Familie, ist intelligent und aufgeschlossen. Sie vereint das Beste der Menschen in sich und das obwohl wohl jeder vor Angst umkippen würde, wenn sie ihre wahre Gestalt zeigte.

Garret ist so ziemlich das Gegenteil von Ember. Wenn man es genau nimmt, sind die beiden wie Feuer und Wasser, wodurch sie sich fabelhaft ergänzen. Eine Gemeinsamkeit haben die beiden allerdings: Für sie ist das alles vollkommen neues Terrain, denn beide sind behütet vor den Menschen aufgewachsen und wissen zunächst nicht recht, wie sie einen Fuß vor den anderen zu setzen haben. Von Beginn an weiß der Leser, dass Garret ein Krieger des Sankt-Georg-Ordens ist, ein gewalttätiger Soldat, der schon unzählige Drachen getötet hat. Genau deswegen verfolgt man angespannt, wie lange es wohl dauern wird, bis er erfährt, dass Ember ein Drache ist und sie dahinterkommt, dass er ein Drachenjäger ist. Nichtsahnend entwickelt sich zwischen den beiden mehr als bloß eine Freundschaft und noch viel mehr als eine flüchtige Sommerliebe. Die Beziehung der beiden ist wie die von Romeo und Julia in Shakespeares bekannter Tragödie – eine Liebe, die so intensiv und doch zum Scheitern verurteilt ist. Wie sollten auch ein Sterblicher und ein Jahrhunderte lebender Drache glücklich miteinander werden? Wie kann eine Beziehung funktionieren, wenn er darauf gedrillt ist, sie zu töten? In vielen Dingen wird der Leser im Ungewissen gelassen, da es sich um eine fünfteilige Reihe handeln wird, doch eines ist gewiss: Ember und Garret sind ein Paar zum Verlieben, auch wenn man nicht weiß, in welche Richtung sich das noch entwickeln wird.

Doch nicht nur die beiden Hauptprotagonisten mit ihren Handlungssträngen können überzeugen, sondern auch die Nebencharaktere wie Riley, Dante und Lexi. Besonders den Einzelgänger-Drachen Riley sollte man im Auge behalten, da er in den kommenden Bänden eine noch größere Rolle spielen wird. Er ist der typische, charmante Badboy, der sich von nichts und niemandem etwas sagen lässt, gerne mit dem Feuer spielt und seine Abenteuerlust befriedigt. Doch er ist nicht durchweg böse, sondern kann auch überaus charmant und einfühlsam sein. Man lernt seine andere Seite bisher erst oberflächlich kennen, aber da sich der zweite Teil überwiegend mit seiner Hintergrundgeschichte befasst, wird hoffentlich noch mehr von seiner liebenswerten Seite offenbart.

Es ist Julie Kagawa gelungen, eine wundervolle Geschichte niederzuschreiben, die auf ganzer Linie überzeugen kann. Leider dauert es ein bisschen zu lange, bis die Geschehnisse wirklich an Fahrt aufnehmen, da zu Beginn sehr viele Hintergründe erst beleuchtet werden müssen. So bekommt man einen Einblick in das Leben bei Talon und in die Geschichte um die Verfolgung durch St. Georg und die Vereinung der Drachen. Auch die Organisation der Drachenjäger wird interessant geschildert, vor allem, wie eine Jagd bei den ausgebildeten Soldaten aussieht - eine grausame und erschreckende Vorstellung, die in Band drei näher beleuchtet wird. Leider kommt das Ende des Buches dann doch etwas zu schnell und lässt unsagbar viele Fragen unbeantwortet, sodass man sich umso mehr auf den zweiten Teil freut. Dieser lässt glücklicherweise nicht mehr allzu lange auf sich warten und so können die deutschen Leser bereits im Januar erneut in die Welt von Ember, Garret und Riley abtauchen und sie auf ihren Abenteuern begleiten.

Fazit

Mit "Talon – Drachenzeit" ist es der Erfolgsautorin Julie Kagawa gelungen, einen einmaligen Auftakt zu ihrer neuesten Drachenreihe auf Papier zu bringen. Die Charaktere sind durchweg wundervoll und facettenreich und man kann sich besonders gut mit der Protagonistin Ember identifizieren. Die Story ist absolut spannend, auch wenn es ein kleines bisschen dauert, bis sie richtig ins Rollen kommt. Obgleich das Ende etwas schwammig gehalten wird, ist dieser Roman ein absolutes Schmuckstück für Fantasyliebhaber.

Veröffentlicht am 09.02.2020

Wunderbares Lesevergnügen

Unsterblich - Tor der Dämmerung
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Seit dem Hype um die "Twilight"-Saga von Stephenie Meyer gibt es unzählige Vampirromane, die sich immer und immer wieder wiederholen. Die Geschichten sind teilweise so ähnlich, dass man die Lust verliert, ...

Seit dem Hype um die "Twilight"-Saga von Stephenie Meyer gibt es unzählige Vampirromane, die sich immer und immer wieder wiederholen. Die Geschichten sind teilweise so ähnlich, dass man die Lust verliert, ein Buch dieses Genres zu lesen. Julie Kagawa aber bringt frischen Wind in die Welt der Vampirromane und stellt die Vampire hier in einem ganz anderen Licht dar. Die Autorin ist bekannt für ihre unfassbar schönen Fantasyromane und das Kreieren fantastischer Fabelwelten wie in "Plötzlich Fee". In "Unsterblich – Tor der Dämmerung" hat sie es jedoch geschafft, etwas vollkommen anderes aufs Papier zu zaubern. Das überwiegend düstere Buch ist in einer dystopischen Umgebung angesiedelt, beinhaltet durch die Vampire trotzdem viele fantastische Elemente. Gerade dieses Neue macht den Auftakt ihrer Trilogie trotz einiger Schwächen zu einem Lesevergnügen.

Allison ist eine sehr starke Protagonistin, die ihr Leben lang auf sich alleine gestellt war und um ihr Überleben kämpfen musste. Dieser Kampf, dem sie tagtäglich ausgeliefert war, hat sie zu einer mutigen Kämpfernatur werden lassen. Das junge Mädchen gerät in viele brenzlige Situationen und schafft es jedes Mal, mit dem Leben davonzukommen. Der erste Teil der Handlung beschäftigt sich überwiegend mit ihrer Hintergrundgeschichte und dient als Einführung in die neue Welt, in der wir uns befinden, und liefert wichtige Informationen. Warum existiert die Welt, wie wir sie kannten, nicht mehr? Wie genau funktioniert die neue Gesellschaftsstruktur? Dies wird geschickt mit der Geschichte Allisons verknüpft, sodass sogar der streckenweise etwas langwierige erste Teil des Romans spannend genug bleibt.

Auch als Erwachsener fällt es sehr leicht, mit Allison zu sympathisieren. Sie ist weder aalglatt noch perfekt, sondern hat wie jeder normale Mensch Ecken und Kanten. Im Gegensatz zu vielen weiblichen Protagonisten im Bereich der Jugendfantasy nimmt sie ihr Schicksal nicht einfach hin. Sie ist nicht so naiv, alles zu glauben, was man ihr sagt, sondern hinterfragt die Dinge und versucht, auf eigene Faust Antworten zu finden. Besonders authentisch wirkt sie im zweiten Teil der Handlung, wo sie sich erneut auf der Flucht befindet und sich incognito einer Gruppe von Menschen anschließt, um den sicheren Hafen Eden zu erreichen. All die Zeit über muss sie versuchen, ihren Durst nach Blut in Griff zu bekommen, da sie niemanden zeigen möchte, zu was für einem Monster sie gemacht wurde. Auch wenn sie ein Vampir ist, so hat sie doch ihre Menschlichkeit nicht verloren.

Vor allem in diesen zweiten Teil des Romans lernt man einige andere Charaktere kennen - vielleicht sogar zu viele. Kagawa versucht, diese zwar so gut es geht in die Handlung einzufügen, allerdings hätte sie sich auf etwas weniger beschränken sollen. Besonders schnell ins Herz schließt man Zeke, mit dem sich eine Liebesgeschichte mit Allison andeutet. Diese wird aber weitestgehend im Hintergrund gehalten und ist nicht zu aufdringlich, sodass sie perfekt in die Handlung passt. Zeke ist ein herzensguter Mensch. Der Leser sollte sich allerdings nicht zu sehr an Charaktere gewöhnen, denn Kagawa hat an einigen Stellen deutlich gezeigt, dass nicht jeder von ihnen überleben wird. Trotzdem kann man hoffen, dass die Reise für Allison und Zeke doch ein gutes Ende nehmen wird.

Wie man es von der Autorin nicht anders gewöhnt ist, hat sie auch in ihrem Auftakt zur "Unsterblich"-Reihe einen angenehmen und flüssigen Schreibstil. Alles wird genauestens erklärt, sodass man die Welt bildlich vor Augen hat. Es gibt jedoch einige detaillierte Erklärungen, die sich sehr in die Länge ziehen, sodass ein Großteil doch etwas langatmig wird. Zwar ist es auf keinen Fall langweilig, aber man erwischt sich doch dabei, einige weniger interessante Passagen bloß zu überfliegen. Nichtsdestotrotz ist "Unsterblich - Tor der Dämmerung" ein gelungener erster Band einer etwas anderen Vampirstory.

Fazit

Zwar kann der Auftakt der "Unsterblich"-Trilogie nicht mit den anderen Büchern der Autorin mithalten, ist aber trotzdem ein wunderbares Lesevergnügen. Durch den angenehmen Schreibstil lässt sich das Buch relativ zügig weglesen und das Ende macht auf jeden Fall Lust auf mehr. Der deutsche Titel ist ein bisschen irreführend, denn ein Tor der Dämmerung kommt im Buch nicht vor.

Veröffentlicht am 09.02.2020

Ein gelungener Auftakt der Zeitreise-Reihe von Myra McEntire

Die Stunde der Zeitreisenden
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Seitdem der erste Band der Edelstein-Trilogie von Kerstin Gier vor einigen Jahren auf den Markt gekommen ist, sind im Bereich der Jugendliteratur Zeitreisegeschichten wieder ganz groß im Rennen. Ich lese ...

Seitdem der erste Band der Edelstein-Trilogie von Kerstin Gier vor einigen Jahren auf den Markt gekommen ist, sind im Bereich der Jugendliteratur Zeitreisegeschichten wieder ganz groß im Rennen. Ich lese solche Geschichten gerne, denn mir gefällt der Gedanke durch die Zeit reisen und bereits Geschehenes rückgängig machen zu können. So hatte ich mich sehr gefreut, als die Übersetzung der erfolgreichen "Hourglass"-Reihe endlich in den Regalen meiner Lieblingsbuchhandlung zu finden war.

Die Geschichte wird von der Ich-Erzählerin Emerson Cole erzählt. Sie eignet sich sehr gut als Protagonistin, da sie nicht weiß, wie sie mit ihrer Gabe umzugehen hat. So kommt man als Leser schrittweise gemeinsam mit ihr hinter das Geheimnis der Zeitreisen. Die 17-jährige wächst einem sehr schnell ans Herz und man kann sich gut mit ihr identifizieren, denn sie benimmt sich – bis auf ihre Gabe – wie ein ganz gewöhnlicher, unperfekter Teenager. Sie hat normale Probleme, hat sich schnell in zwei gutaussehende Typen verknallt und ist durch und durch von Sarkasmus geprägt. Emerson wirkt komplett authentisch und liebevoll, auch wenn man sie in diesem ersten Band noch nicht ganz so gut kennenlernt, wie man es sich als Leser wünschen würde.

Michael Weaver hingegen hat mich eher weniger überzeugt. Bei den Beschreibungen, wie perfekt er doch ist, wurde ich eher an den glitzernden Vampir Edward Cullen erinnert. Bei diesem übermäßigen Kitsch ist mir fast schlecht geworden, denn kein Mensch ist wirklich durch und durch perfekt. Emerson hat einfach viel zu viel von Michael geschwärmt.

Die Geschichte als solche ist wirklich sehr gelungen und ich hatte beim Lesen sehr viel Spaß dabei, hinter das Geheimnis der Zeitreisen zu kommen. Da der Schreibstil für Jugendbücher typisch einfach gehalten ist, kann man das Werk eigentlich in einem Rutsch durchlesen und es fühlt sich an, als wäre von der ersten bis zur letzten Seite gerade mal eine Stunde vergangen. Das mag auch daran liegen, dass immer etwas passiert. Es wird so gut wie nie langweilig, außer wenn unsere junge Protagonistin mal wieder nur Augen für Michael hat und seinen Perfektionismus schildern muss.

Dies wird allerdings wieder wett gemacht, wenn man schrittweise hinter die dunklen Geheimnisse kommt, die die Organisation "Hourglass“"umgeben. Oftmals ließ mich das Ende eines Kapitels sprachlos zurück, da ich mit einer solchen Wendung nicht gerechnet hatte. Allerdings bleiben auch am Ende des Buches einige Fragen offen, die hoffentlich im Folgeband "Hourglass 02 – Die Versuchung der Zeit" geklärt werden.

Fazit

Mit "Hourglass – Die Stunde der Zeitreisenden" ist Myra McEntire ein nicht makelloser, aber gelungener und spannender Auftakt ihrer neuen Zeitreise-Reihe gelungen. Däumchen hoch!

Veröffentlicht am 09.02.2020

Eine Geschichte, die einem ein Lächeln ins Gesicht zaubert

Es soll Liebe sein
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Die Geschichte an sich ist nett, aber nicht sonderlich innovativ, insbesondere ist die Entwicklung der Story recht vorhersehbar, sodass die fleißige Frauenromanleserin spätestens nach der Hälfte des Buches ...

Die Geschichte an sich ist nett, aber nicht sonderlich innovativ, insbesondere ist die Entwicklung der Story recht vorhersehbar, sodass die fleißige Frauenromanleserin spätestens nach der Hälfte des Buches erkennen kann, wer sich in wen verlieben wird. Doch das hindert einen nicht daran, Spaß beim Lesen zu haben.

Kate Saunders schreibt erfrischend nett, so dass man jede Zeile gern liest und oftmals ein Lächeln auf den Lippen hat. Nicht nur wegen der Handlung ist dieses Buch weiterzuempfehlen, sondern auch wegen Saunders' Schreibstil. Ihre Bücher sind immer recht einfach geschrieben, doch vollkommen detailliert, so dass der Leser nie den Spaß am Lesen verliert. Außerdem schildert sie alles immer so lebensecht, so bildlich. Es kommt einem so vor, als könnte man die Gerüche, die von ihr beschrieben werden, förmlich riechen und die Gefühle fühlen, denn der Schmerz und die Trauer werden einfach so gut beschrieben, dass man als Leser genau dies mitempfindet. Man kann sich wirklich sehr gut in die Hauptcharaktere, vor allem in Cassie, hineinversetzen.

Außerdem ist "Es soll Liebe sein" nicht einfach ein typisches Frauenbuch, sondern auch an manchen Stellen sehr traurig und bewegend, denn es werden mehrere interessante Themen beinhaltet, unter anderem auch der Tod und zerstörte Familienverhältnisse. Doch diese werden nicht nur traurig und dramatisch dargestellt, sondern ebenfalls an einigen Stellen sehr lustig geschildert. Und natürlich kommt das Thema Liebe hier nicht zu kurz! Die Liebe wird genauso verrückt und verwirrend beschrieben, wie sie in Wirklichkeit auch ist.

Fazit

"Es soll Liebe sein" ist ein Buch, das man an kalten, regnerischen Tagen ruhig mal lesen kann. In die Decke kuscheln, lächeln, lachen und weinen!

Veröffentlicht am 09.02.2020

Spannender Auftakt

Feuer & Flut
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Victoria Scott hat einen sehr eigenen, skurrilen und vor allem gewöhnungsbedürftigen Schreibstil, auf den man sich voll und ganz einlassen muss, um eines ihrer Bücher genießen zu können. Auch ihre Charaktere ...

Victoria Scott hat einen sehr eigenen, skurrilen und vor allem gewöhnungsbedürftigen Schreibstil, auf den man sich voll und ganz einlassen muss, um eines ihrer Bücher genießen zu können. Auch ihre Charaktere sind in der Regel etwas eigen und es dauert eine Weile, bis man sich an diese Eigenarten gewöhnt hat. Doch wenn man sich fallen lassen kann, taucht man absolut gerne in ihre Geschichten ein. "Feuer & Flut" war einige Zeit in aller Munde – es sollte fesselnd, spannend, gruselig und einfach umwerfend sein. Entsprechend hoch waren die Erwartungen - und enttäuscht wird man auf keinen Fall.

Mit einer Mischung aus "Die Tribute von Panem", "Die Auserwählten" und zahlreichen weiteren dystopischen Jugendbüchern weiß die Autorin mit dem Auftakt ihrer Dilogie absolut zu überzeugen und dem Leser keine Atempause zu gönnen. Das mag klingen, als wäre die Geschichte durchweg zusammengeklaut, das ist sie aber auf gar keinen Fall. Die Idee mit dem mysteriösen Rennen, das ein Heilmittel als Hauptpreis hat, ist neuartig und durchweg interessant. Was hat es mit Brimstone Bleed auf sich? Wer steckt dahinter und wieso lassen sie Unmengen von Teilnehmern um ein Heilmittel kämpfen? Wie viele Menschen müssen sterben, um schlussendlich ein einziges Menschleben retten zu können? Während die Fragen sich häufen, scheinen die Antworten fern. Das Buch ist aus der Perspektive von Tella geschrieben, weshalb der Leser genauso wenig über die Zusammenhänge weiß wie das junge Mädchen. Man ist skeptisch, ob dieses Rennen wirklich einem guten Zweck dienen soll oder welches Geheimnis hinter alledem steckt. Das macht das Weiterlesen sehr spannend, da man stets versucht, das Puzzle zusammenzusetzen.

Tella ist zunächst ein sehr anstrengender Charakter, mit dem man sich nicht identifizieren kann. Sie ist eine abgehobene Tussi, die wieder zurück in die große Stadt möchte, mit ihren Freunden durch die Straßen schlendern und durchs Internet surfen will. All dies ist ihr seit dem Umzug allerdings nicht mehr möglich. Ihr Bruder liegt im Sterben und sie denkt viel an die Dinge, die sie lieber tun würde, als ihm dabei zuzusehen. Man weiß zwar, dass sie ihn liebt, bekommt allerdings an einigen Stellen das Gefühl, dass es für sie wichtigere Dinge im Leben gibt. Aber Tella ändert sich im Laufe der Handlung, als sie ohne zu zögern am Brimstone-Bleed-Rennen teilnimmt, um ihrem Bruder zu helfen. Sie legt ihre Fassade ab und die Kämpferin in ihr kommt zum Vorschein. Ihr ist kein Opfer zu groß, um ihren Bruder zu retten, weshalb man sie schlussendlich doch ins Herz schließt. Sie wird unabhängiger und mutiger und beginnt ihr Leben mit ganz anderen Augen zu sehen. Tella entwickelt sich durch die Lebensgefahr, in die sie sich begibt, zu einer ausgesprochen starken Persönlichkeit.

Auch ihren zuckersüßen Babyfuchs Madox gewinnt man ganz schnell lieb. Er soll dafür sorgen, dass Tella am Leben bleibt und nicht stirbt. Er ist ein Pandora, ein genetisch verändertes Tier, das nie von ihrer Seite weicht. Man wünscht sich sofort auch so einen kleinen Freund, denn er ist absolut goldig. Doch auch die Nebencharaktere können überwiegend überzeugen. Guy ist zunächst ein sehr verschlossener Junge, der sich hinter einer harten Schale zu verstecken versucht. Mit der Zeit beginnt er aber, sich zu öffnen, und so fängt eine zarte Liebesgeschichte zwischen Tella und ihm an. Zwar hat der Roman eine solche Hadlung nicht nötig, da die Spannung ohnehin schon die gesamte Zeit weit oben gehalten wird, aber so ist das nun einmal in Jugendbüchern.

Die gesamte Handlung ist sehr gut durchdacht und es gibt interessante und zugleich erschreckende Wendungen, mit denen man nicht gerechnet hätte. Die Geschichte besticht mit einer düsteren Atmosphäre, die durch Tellas schwarzen Humor allerdings aufgelockert wird und einem so eine Atempause verschafft. Viele sympathische Charaktere runden das Ganze ab und man wünscht sich schleunigst den zweiten Band herbei.

Fazit

"Feuer & Flut" ist ein spannender Auftakt mit einer interessanten Handlung und überwiegend sympathischen Charakteren. Auch wenn es kleinere Schwächen gibt, wie beispielsweise eine zu Beginn etwas nervige Protagonistin, so kann ich doch eine klare Leseempfehlung aussprechen!