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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.06.2020

ein episches Finale

Die Spiegelreisende 4 – Im Sturm der Echos
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Dem Finale dieser fantastischen Saga habe ich lange entgegengefiebert. Denn diese Reihe ist außergewöhnlich in ihre Art, unvergleichlich und einzigartig. Zwar eine Geschichte, der man mit etwas mehr Konzentration ...

Dem Finale dieser fantastischen Saga habe ich lange entgegengefiebert. Denn diese Reihe ist außergewöhnlich in ihre Art, unvergleichlich und einzigartig. Zwar eine Geschichte, der man mit etwas mehr Konzentration folgen muss, doch die von Christelle Dabos geschaffene Welt kann verzaubern.

Der Einstieg wird durch einen Rückblick auf die bisherigen Ereignisse und einem Glossar der wichtigsten Charaktere enorm erleichtert. Daher findet man sich bereits nach den ersten Seiten wieder mitten im Geschehen rund um Ophelia und Thorn.

Wenn ich rückblickend diese Serie betrachte sind es gerade die Elemente der Gesellschaftskritik, die mich besonders angesprochen haben. Die vielen kleinen Ungerechtigkeiten und Punkte gegen die man zu gerne rebellieren möchte verleihen dem ausgefeilten Worldbuilding eine zusätzliche Tiefe.

Die Charaktere sind mit viel Liebe gestaltet und wunderbar ausgearbeitet. Nicht nur Ophelias Weg vom schüchternen Mädchen zu einer Frau, die die Dinge in die Hand nimmt, sondern auch Thorn, der seine extrem steife Art Stück für Stück für Ophelia überwindet. So freut man dich bereits über das kleinste Zeichen seiner Zuneigung, eine ungewollte Reaktion in seinem berechnenden Auftreten oder eine steife Umarmung. Bereits diese kleinen Gesten brachten mich beim Lesen zum schmunzeln und zeigen, trotz der vergleichbar seltenen Szenen, Thorns Gefühle für Ophelia. Sämtliche Charaktere sind wundervoll ausgearbeitet. An allen ist es die fehlende Perfektion, innerlich wie äußerlich, die diese einzigartig und besonders machen.

Die Handlung ist durchgehend spannend und es ist völlig unmöglich zu erahnen wohin sich die Geschichte bewegt. Begleitet von vielen Fragen und einer dauerhaften Sorge um liebgewonnene Charaktere, war es unmöglich das Buch zu unterbrechen. Ich musste einfach wissen wie es weiter geht und wie sich die Protagonisten immer neuen Problemen stellen, bis hin zu einem gelungenen Finale.

Am Ende hätte ich mir einen Epilog gewünscht, um mich von der Welt richtig verabschieden zu können und vielleicht noch das ein oder andere über die Zukunft der Charaktere zu erfahren, denn obwohl die Geschichte abgeschlossen ist fehlt mir einfach ein klein wenig um es selbst als beendet zu betrachten.

Mit diesem epischen Finale endet eine einzigartige Reise. Ich hoffe jedoch, noch auf viele weitere Bücher von Christelle Dabos und bin gespannt welche fantastischen Welten sie noch erfinden wird.

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Veröffentlicht am 20.06.2020

toll gestaltetes Charakter- und Glaubenskonzept

Wiederkehr der Götter – Der Schatten des Todes
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Ich muss gestehen, diesen Reihenauftakt hatte ich erst gar nicht auf dem Schirm, doch war ich nach den ersten Sätzen bereits extrem neugierig.
Der Einstieg in die Geschichte war richtig toll, denn obwohl ...

Ich muss gestehen, diesen Reihenauftakt hatte ich erst gar nicht auf dem Schirm, doch war ich nach den ersten Sätzen bereits extrem neugierig.
Der Einstieg in die Geschichte war richtig toll, denn obwohl ein Teil zum Verlauf der Handlung im Klappentext verraten wurde, waren es die vielen einzelnen Szenen, die von der ersten Seite an eine spannende Erzählung schaffen.
Man folgt im Wechsel dem Kopfgeldjäger Halvar und Prinzessin Iouna. Halvars Geschichte lockt mit einzelnen Brotkrumen zu seiner Vergangenheit, die sich nach und nach zu einem Bild fügen. Von Iouna hingegen erfährt man bald ihre Beweggründe, hier sorgt ihre gegenwärtige Situation für Spannung. Man schält sich durch die vielen Schichten von Halvar während man mit Iouna von innen heraus wächst. Diese unterschiedliche Art die beiden Charaktere kennen zu lernen betont zusätzlich ihre gegenteilige Art. Das Setting selbst ist eher einfach gehalten, man kann sich die Regionen gut ohne Karte vorstellen. Die eigenständige Tiefe des Werks wird durch die durchdachte und sehr toll ausgearbeitete Glaubensstruktur erreicht. Die Götter und ihre Bedeutung, ihre Anhänger und Riten bilden einen roten Faden in der Geschichte, der immer wieder aufgegriffen wird und weitere Details enthüllt - man wird beim Lesen nicht mit Wissen überschüttet und gleichzeitig nicht ausgeschlossen.
Iouna hat mir sofort gefallen ihr Weg der Selbstbestimmung und doch, in gewisser Weise, einer Bestimmung folgend war sehr gut dargestellt. Ihren Freiheitsdrang konnte ich genauso wie ihre Entscheidungen nachvollziehen. Ebenfalls fand ich die Entwicklung zwischen Iouna und Halvar sehr interessant, zumal es lange nicht deutlich wurde worauf ihre langsam entstehende Freundschaft hinausläuft - eine sehr erfrischende Abwechslung. Dieser langsam wachsende Respekt und der bedachte Umgang miteinander ist etwas ganz Besonderes und sticht aus vielen Romanen heraus. Mit Halvar wurde ich langsamer warm, doch fand ich sein Charakterkonzept ebenfalls gut. Es gab Stellen, da empfand ich fast er kann zu viel, doch werden weder Halvar noch Iouna in der Geschichte geschont.
Der Spannungsaufbau der Gesamthandlung ist eher langsam, doch lebt die Geschichte durch die interessanten Charaktere deren Bezug zueinander und einzelnen spannenderen Episoden, die erst nach und nach zu einem größeren Weg führen. Dieses ungewöhnliche Stilelement lässt den Leser ähnlich im Dunkeln tappen wie die Charaktere. Denn welchen Weg die Götter für die beiden vorgesehen haben, wissen nur diese und geben hin und wieder einen kleinen Schubs, oder einen brutalen Stoß in die gewünschte Richtung.
Gegen Ende steigert sich die Geschichte zu einem überraschenden Finale, dass mich mit ein paar Antworten vielen Fragen und einem Cliffhanger zurückgelassen hat.
Der zweite Teil dieser äußerst interessanten Serie ist für 2021 geplant und ich bin sehr gespannt darauf zu erfahren wie die Geschichte weiter geht, denn dieses Buch macht einfach Lust auf mehr. Ich freue mich darauf mehr von dem Autorenduo P.J. Lehmann zu lesen.

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Veröffentlicht am 03.06.2020

Eine hinreißende Antiheldin mit erfrischendem Humor

Hex Files - Hexen gibt es doch
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Ich habe schon mehrere Bücher von Helen Harper gelesen, doch konnte mich bisher keines völlig überzeugen. Nachdem ich so viele tolle Bewertungen zu diesem Buch gelesen habe, war ich trotzdem neugierig ...

Ich habe schon mehrere Bücher von Helen Harper gelesen, doch konnte mich bisher keines völlig überzeugen. Nachdem ich so viele tolle Bewertungen zu diesem Buch gelesen habe, war ich trotzdem neugierig - zum Glück.
Denn die Geschichte um Ivy Wilde hat alles, was eine moderne Urban Fantasy Serie benötigt. Eine freche erfrischende Heldin, eine spannende Geschichte und einem einzigartigen Schlagabtausch mit einem sehr gegensätzlichen Partner.
Ivy ist eine sehr interessante Antiheldin. Denn ihr Lebensrhythmus ist von einer gewissen Faulheit geprägt. Doch gerade diese Faulheit lässt sie zu einer besonders kreativen Person werden, schließlich will Ivy möglichst viel Zeit und Energie sparen. Doch durch eine Verwechslung wird Ivy an Adeptus Winter gebunden und muss sich nicht nur unbequemen Aufgaben stellen, sondern auch ihrer Vergangenheit im Orden.
Aus ihrer Vergangenheit, der Ermittlung mit Winter und ihren eigenen Problemen entsteht eine spannende Geschichte mit einzigartiger Sogwirkung. Ich musste dieses Buch an einem Stück durchlesen, denn die Ermittlungsarbeit der beiden ist ebenfalls spannend und reizt zum miträtseln. Es freut mich immer sehr, wenn einer solchen Mischung nicht nur der Fantasy Anteil entsprechend ausgestaltet ist, sondern auch die Kriminalgeschichte fesseln kann.
Winter, als Gegenpart zu Ivy, ist in vielerlei Hinsicht ihr Gegenteil. Kein Wunder, dass zwischen den beiden die Worte und Fetzen fliegen und der ein oder andere Funke. Die Chemie zwischen den beiden ist etwas besonderes. Zwar sieht Winter durchaus ansprechend aus, doch verfällt Ivy nicht in Schwärmerei - eher im Gegenteil. Und dies macht einen enormen Reiz in diesem Buch aus.
Helen Harper's Schreibstil ist fesselnd und lässt sich sehr flüssig lesen. Auf Englisch wurden drei Teile der Serie veröffentlicht. Der zweite Band in der deutschen Übersetzung ist bereits für September 2020 angekündigt und erscheint unter dem Titel "Hex Files - wilde Hexen". Dieses Buch ist bereits in meiner Wunschliste und ich bin extrem gespannt darauf, wie die fantasievolle Geschichte um Ivy Wilde und Winter weiter geht, denn der erste Band hat mich bereits extrem gut unterhalten - schon lange hatte ich keinen Fantasy-Roman mehr der mich so zum Lachen gebracht hat.

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Veröffentlicht am 02.06.2020

Spannende Geschichte mit gelungenen Charakteren

Im grausamen Licht der Sonne
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Nalini Singh hat ein Händchen für Charaktere mit tiefen Wunden und prägender Vergangenheit. Als ich den Klappentext ihres neusten Werks gelesen hatte, wollte ich dieses Buch unbedingt lesen.
Ihr wortgewandter ...

Nalini Singh hat ein Händchen für Charaktere mit tiefen Wunden und prägender Vergangenheit. Als ich den Klappentext ihres neusten Werks gelesen hatte, wollte ich dieses Buch unbedingt lesen.
Ihr wortgewandter Schreibstil hat mich gleich in den ersten Seiten abgeholt. Auf einzigartige Weise schafft sie es eine beeindruckende Landschaft zum Leben zu erwecken und dem ganzen Setting eine düstere Note zu verleihen, die man kaum greifen kann, doch die wie ein dünner Schleier über allem liegt. Außerdem liebe ich ihr Spiel mit den Worten zum Thema "Sonne" - unaufdringlich und doch ein durchgehender roter Faden, der bereits im Titel beginnt.
Die Geschichte folgt im Wechsel Anahera (Ana) einer jungen Witwe, die nach Neuseeland zurückkehrt und dem Polizisten Will, der vor ein paar Monaten nach Golden Cove versetzt wurde.
Schnell wird man in einen Strudel verschiedenster Geschichten gezogen. Stück für Stück entdeckt man weitere Details zur aktuellen Ermittlung sowie zur Vergangenheit von Ana und Will.
Nalini Singh lässt geschickt Neues und Altes verschwimmen, lässt ihre Charaktere erinnern und verdrängen. Man hat das Gefühl unter jedem Stein von Golden Cove steckt ein Geheimnis und der Drang sie alle zu aufzudecken lässt eine tolle Spannung entstehen. Es mangelt weder an Verdächtigen noch an Motiven und die Spannung hält sich bis zum Finale.
Bisher hatte ich nur Bücher von Nalini Singh gelesen, in denen die Liebesgeschichte und die Erotik wichtige Bestandteile der Geschichte waren. Zwar kommt es in diesem Buch ebenfalls zu gewissen Interessen, doch sind diese aufgrund der Charaktere eher nüchtern und die Erotik sehr knapp gehalten. Dies hat mich jedoch in keinster Weise gestört, eher im Gegenteil. Die Konzentration auf die Ermittlungen und die Geheimnisse der einzelnen Personen konnte so voll wirken und stellt unter Beweis, dass die Autorin mehr als nur ein Genre hervorragend beherrscht.
Insgesamt ein absolut gelungenes Buch, ich hoffe Nalini Singh wird noch mehr Bücher in diesem Genre schreiben.

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Veröffentlicht am 29.05.2020

Die einfühlsame Geschichte einer jungen Frau voller Wut, Trauer und Angst

Never Let Me Down
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Sarina Bowen hat es bisher mit allen Büchern geschafft mich emotional zu berühren, entsprechend hoch waren meine Erwartungen an dieses Buch. Da ich die Veröffentlichung nicht erwarten konnte, habe ich ...

Sarina Bowen hat es bisher mit allen Büchern geschafft mich emotional zu berühren, entsprechend hoch waren meine Erwartungen an dieses Buch. Da ich die Veröffentlichung nicht erwarten konnte, habe ich zuerst die englische Ausgabe "The Accidentals" gelesen. Ich war so hingerissen von diesem Buch, dass ich es kaum erwarten konnte die ganze Geschichte noch einmal in der deutschen Übersetzung zu lesen, denn es war für mich eine ihrer besten Geschichten überhaupt.
Im Zentrum dieser Erzählung steht Rachel. Obwohl Rachel durch ihre verstorbene Mutter viel Liebe erfahren hat, trägt sie eine schwere Last mit sich, denn die ungeplante Schwangerschaft hat das Leben ihrer jungen Mutter völlig verändert. Abgesehen von monatlichen Schecks fehlt jeder Bezug zu ihrem mittlerweile sehr berühmten Vater Freddy. Mit einer tiefen inneren Verzweiflung klammerte sich Rachel an jeden Schnipsel, den sie aus Freddys Leben zu fassen bekam. Sie folgte seinem Instagram Profil, kaufte sich jede seiner Platten und teilt seine Liebe zur Musik. Doch als das Schicksal zuschlägt und sie ihn endlich kennen lernt stehen viele unbeantwortete Fragen zwischen ihnen. Es geht nicht nur um den Mut die Fragen auszusprechen, sondern vor allem darum wie man mit den möglichen Antworten umgeht. Mit unglaublichem Feingefühl zeichnet Sarina Bowen das Bild von Rachel. Ein Mädchen voller Fragen, die es nicht an dem Kloß aus Wut und Trauer in ihrem Hals vorbei schaffen und gleichzeitig begleitet von der Angst von ihrem Vater gleich wieder verlassen zu werden.
Obwohl das Buch komplett aus Rachels Sicht geschrieben ist, bekommt man ebenfalls einen guten Blick auf Freddy. Ein Mann der es nie gelernt hat ein Vater zu sein und nun einer jungen Frau gegenüber steht.
Der Fokus liegt deutlich auf der Vater Tochter Beziehung, doch wird die Geschichte um eine gefühlvolle Lovestory ergänzt. Obwohl es zwar dort ebenso ein paar Schwierigkeiten gibt, schafft die Autorin mit dieser kleinen Romanze einen tollen Gegenpart zu dem Drama in Rachels Leben. Verglichen mit anderen Büchern von Sarina Bowen wird in diesem Buch kein besonderer Fokus auf erotische Szenen gelegt.
Die Musik und Songtexte spielen hier eine wichtige Rolle, da die Texte selbst nicht übersetzt wurden, sind ein paar Englischkenntnisse nützlich, denn diese Texte gehen unter die Haut.
In diesem Werk beweist Sarina Bowen erneut, dass sie das Spiel der Emotionen hervorragend beherrscht ohne zu überdramatisieren. Ich freue mich bereits auf ihren nächsten Roman, wobei die Messlatte mit diesem einzigartigen Buch noch einmal höher liegt, denn es ist mein neues Lieblingsbuch der Autorin.

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