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Veröffentlicht am 05.07.2021

Imkern kann tödlich sein

Imkersterben
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„Imkersterben‘“ von Patricia Brandt habe ich als Hörbuch gehört. Dieses ist vom Verlag SAGE/Egmont. Es ist die ungekürzte Lesung mit einer Dauer von 493 Minuten. Gelesen wird es von Sandra Quadflieg. Es ...

„Imkersterben‘“ von Patricia Brandt habe ich als Hörbuch gehört. Dieses ist vom Verlag SAGE/Egmont. Es ist die ungekürzte Lesung mit einer Dauer von 493 Minuten. Gelesen wird es von Sandra Quadflieg. Es ist der zweite Fall für Oke Oltmanns.
In diesem Hörbuch geht es um das Imkern, Bienen, Honig und Mord. Zuerst trifft es den imkernden Förster Kurt Tietjen. Zunächst wird das als Unfall eingestuft. Aber Polizist Oke Oltmanns lässt das keine Ruhe.
Sehr ausführlich wird über Tilda Schwanz gesprochen. Sie imkert natürlich auch und bekommt ein tolles Angebot. Dafür braucht sie aber sehr viel mehr Honig, als sie selbst hat. Nun versucht sie, Honig von anderen Imkern aufzukaufen, u.a. auch bei Kurz Tietjen. Nebenbei bietet sie Sargbaukurse für Touristen an, was ich sehr lustig fand.
Dann gibt es eine weitere Leiche, die offensichtlich nicht als Unfall eingestuft werden kann. Bei seinen Ermittlungen findet Oke heraus, dass der Honig von Kurt mit Glyphosat verseucht war. Nebenbei gibt es noch Diebstähle von Wohnmobilen, Oke hat Rückenschmerzen und seine Frau fühlt sich vernachlässigt. Also sehr viele Baustellen für ihn.
Mir hat die Geschichte gut gefallen, obwohl ich aufpassen musste, dass ich bei den vielen Personen den Überblick nicht verliere. Es werden ziemlich viele Themen angeschnitten, natürlich das Imkern, die Umweltverschmutzung, Mord, Diebstahl, Ernährung. Für einen Regionalkrimi etwas zu viel. Die eigentlichen Mordfälle rückten manchmal etwas in den Hintergrund.
Die Charaktere waren sehr gut und authentisch beschrieben. Tilda mochte ich sehr mit ihrer etwas verschrobenen Art. Sie hatte einen Traum vom Imkern und hat sich sehr bemüht, diesen wahrwerden zu lassen. Auch Oke fand ich sehr sympathisch. Ihn bringt nichts so schnell aus der Ruhe und als Einheimischer hat der einige Vorteile bei der Aufklärung aller Fälle. Der kölsche Polizist Vincent Gott war ja auch eine Marke und eine kaum verständliche Quasselstrippe, trotzdem mochte ich ihn.
Das Küstenflair und das Leben der oft eigenwilligen Küstenbewohner wurden auch sehr gut dargestellt. Da kommt gleich Urlaubsstimmung auf.
Das Hörbuch wurde hervorragend gelesen. Sandra Quadflieg schaffte es, mich sofort in ihren Bann zu ziehen. Sie hat die Dialekte wunderbar gesprochen, den kölschen ebenso wie den norddeutschen. Und auch Gott’s kölsch-plattes Kauderwelsch hat sie super gemacht. Das Hören hat mir großen Spaß gemacht. Das glich auch einige Mangos der Handlung aus.
Für das Buch vergebe ich 4 Punkte. Der Sprecherin würde ich alle 5 geben.

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Veröffentlicht am 27.06.2021

Spannend und amüsant

Schöner Sterben in Franken
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„Schöner sterben in Franken“ von Drüppel/Heinlein, Verlag emons, habe ich als Taschenbuch mit 288 Seiten gelesen. Die Kapitel sind mit Tag und Uhrzeit überschrieben. Es ist der zweite Fall für Clemens ...

„Schöner sterben in Franken“ von Drüppel/Heinlein, Verlag emons, habe ich als Taschenbuch mit 288 Seiten gelesen. Die Kapitel sind mit Tag und Uhrzeit überschrieben. Es ist der zweite Fall für Clemens Satorius und Felicitas Reichelsdörfer.

Beim Erlanger Schlossgartenfest wird eine tote junge Frau, versteckt im Hugenottenbrunnen, gefunden. Und wer findet sie? Natürlich die Buchhändlerin Felicitas Reichelsdörfer, in deren Buchhandlung vor Kurzen schon mal ein Toter Autor lag. Ihr sehr guter Freund Hieronymus Bosch beginnt schon zu hyperventilieren, als Felicitas in den Brunnen steigt, um zu sehen, was oder wer im Brunnen steckt. Sehr praktisch, dass Kommissar Clemens Satorius mit seiner neuen Freundin ebenfalls auf dem Fest ist und gleich zum Fundort kommen kann. Sehr anschaulich wird beschrieben, wie der elegante und etwas arrogante Beamte seinen teuren und schicken Anzug versaut. Die Tote war Doktorandin an der Universität. Dort wird auch ein Hauptverdächtiger gefunden. Aber ist es wirklich so einfach?
Auch Felicitas mischt wieder fleißig mit, da sie die Tote, deren Familie und auch deren WG-Mitglieder kennt. Am Ende wird der Fall für sie lebensgefährlich.

Auch dieses Buch hat mir wieder sehr gut gefallen. Es war spannend, aber auch sehr amüsant. Man trifft auf unterschiedlichste Personen, vom eitlen Kommissar bis hin zur eigenwilligen Buchhändlerin und ihrem schwulen Freund, der schon beim Wort Blut in Ohnmacht fällt. Alles sehr sympathische Personen mit ihren Ecken und Kanten. Satorius plant mit seiner Freundin eine Familie zu gründen, aber ob die das auch will? Felicitas ist für ihn wie ein rotes Tuch, aber beide machen sich Gedanken über den anderen.
In dem Buch erfährt man auch einige historische Fakten über die Stadt. Den Hugenottenbrunnen habe ich gegoogelt, das ist wirklich ein sehr schönes und imposantes Bauwerk. Die Stadt wird sehr anschaulich und charmant beschrieben.

Durch den guten Schreibstil und die recht kurzen Kapitel lässt sich das Buch gut und zügig lesen. Am Ende werden die Kapitel sehr kurz, was die Spannung steigert bis zum grandiosen Ende, was dann doch überraschend war.

Das Cover finde ich auch ganz toll, sehr auffällig, sodass man das Buch einfach in die Hand nehmen muss.


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Veröffentlicht am 21.06.2021

Sehr unterhaltsame und spannende Hörstunden

Eiskalte Thriller Box
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Die „Eiskalte Thriller Box“ beinhaltet 2 CDs mit 6 Hörbüchern und insgesamt 15 Stunden Hörzeit.

1. Kaltes Land von Michael Tsokos, gesprochen von Vera Teltz
Der Krimi selbst ist sehr spannend, aber für ...

Die „Eiskalte Thriller Box“ beinhaltet 2 CDs mit 6 Hörbüchern und insgesamt 15 Stunden Hörzeit.

1. Kaltes Land von Michael Tsokos, gesprochen von Vera Teltz
Der Krimi selbst ist sehr spannend, aber für Sabine Yao auch sehr persönlich und traurig. Zum Glück hat sie schon von Berufswegen sehr gute Beziehungen und kann im Hintergrund an der Aufklärung mitwirken. Besonders gefallen haben mir die gerichtsmedizinischen Details. Gehört sind sie noch eindrücklicher und spannender, als gelesen. Sicher nichts für schwache Nerven.
Vera Teltz als Sprecherin kenne ich schon von anderen Hörbüchern und mag sie sehr. Sie versucht, jedem Charakter eine eigene Stimme zu geben, was ihr sehr gut gelingt.
2. Der Fleischer von Daniel Holbe, gesprochen von Tim Gössler
Die Geschichte selbst war harte Kost. Es ging um Schlachtung, Zubereitung und Verzehr aller möglichen Spezies, vom Hund bis zum Menschen. Grundsätzlich hat es mir gefallen, trotzdem fand ich die Handlung manchmal etwas verwirrend. Carlos war mir nicht sehr sympathisch, er kam mir recht arrogant vor. Aber letztendlich war das wohl auch seine Strategie.
Den Erzähler fand ich auch sehr gut mit seinen unterschiedlichen Stimmlagen.
3. Blutkristalle von Ursula Poznanski, gesprochen von Johannes Steck
Das Hörbuch fand ich ganz toll. Es ist ja ein fast Ein-Mann-Hörbuch, was sich um Wolfram dreht, der Ella stalkt und ihren Paul umbringen will. Aber es läuft nicht so, wie geplant und alles kommt anders. Auch mich hat das Ende überrascht.
Johannes Steck hat seine Sache sehr gut gemacht. Den schweizer Dialekt hat er bei Bedarf auch toll drauf.
4. Winter des Wahnsinns von Veit Etzold, gesprochen von Erich Wittenberg
Ich habe durchgehalten bis zum Ende, könnte aber nicht sagen, worum es ging. Das war das völlige Chaos.
Der Sprecher hatte es nicht einfach mit diesem Buch und den komischen Namen und Begriffen, aber er hat seine Sache toll gemacht. Ob er verstanden hat, was er da liest, würde mich mal interessieren.
5. Revenge – Du bist niemals sicher von Lisa Jackson, gesprochen von Lisa Boos
Als Lucy noch ein Kind war, wurde ihre Mutter von ihrem Freund Ray ermordet. Er hat immer behauptet, unschuldig zu sein und Jahre später nach seiner Freilassung will er die Wahrheit herausfinden. Dieses Hörbuch fand ich sehr spannend, rasant erzählt, genau an den richtigen Stellen betont. Das Hören hat großen Spaß gemacht Auch die Geschichte selbst ist sehr gut. Der Wechsel von Gegenwart und Vergangenheit sorgte für die nötige Spannung.
6. Augen ohne Licht von S.K. Tremayne, gesprochen von Martina Treger
Eine Frau erwacht in einem vollkommen dunklen, stillen Raum und hat keine Ahnung, wo sie ist und was passiert ist. Sie stellt sich verschiedene Szenarien vor, um aus dieser Dunkelheit herauszukommen.
Diese Geschichte war fast ein Solo-Stück für die Hauptperson und die Sprecherin. Es war sehr bedrückend und beängstigend, was die Sprecher sehr gut zum Ausdruck bringen konnte.

Insgesamt waren die Stunden ein großer Hörgenuss für mich, auch wenn mir nicht alles 100%ig gefallen hat. Aber bei so vielen unterschiedlichen Hörbüchern ist das auch nicht schlimm. Ist eben Geschmacks (Gehörs)sache. Für mich waren es sehr unterhaltsame, spannende Stunden.
Alle SprecherInnen haben ihre Sache ganz toll gemacht, auch wenn es manchmal sicher nicht einfach war. Sie haben mit ihren jeweiligen Stimmen den Personen eigene Charaktere und Dialekte verliehen, was allen sehr gut gelungen ist.
Ich kann diese Box wärmstens empfehlen, es lohnt sich auf jeden Fall.
Für diese Box vergebe ich 5 Punkte, auch wenn nicht alles meins war.

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Veröffentlicht am 13.06.2021

Schönes Sommerbuch

Sommer im kleinen Glückscafé
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„Sommer im kleinen Glückscafe“ von Susanne Hanika habe ich als ebook mit 218 Seiten gelesen, diese sind in 12 Kapitel eingeteilt, jeweils aus Miriams und Leons Sicht geschrieben.
Vorab sieht man weitere ...

„Sommer im kleinen Glückscafe“ von Susanne Hanika habe ich als ebook mit 218 Seiten gelesen, diese sind in 12 Kapitel eingeteilt, jeweils aus Miriams und Leons Sicht geschrieben.
Vorab sieht man weitere Titel der Autorin und im Anschluss gibt es eine Leseprobe von „Glückstage auf dem kleinen Mühlenhof“

Miriam hat nach der Rückkehr in ihre Heimatstadt, im idyllischen Örtchen Lerchenbach, ihr Cupcake-Café eröffnet und hofft natürlich auf Erfolg. Aber die überalterte Dorfbevölkerung lässt sich nicht so schnell auf etwas Neues ein. Zum Glück hat sie ihre Tante Rosa mit ihren Freundinnen, die regelmäßig zu Gast sind, allerdings nur ihren Kuchen essen wollen, den sie schon immer essen, und Filterkaffee statt Cappuccino. Sie hat trotzdem alle Hände voll zu tun. Ihre Freundin ist hochschwanger mit dem fünften Kind und Miriam nimmt ihr oft Arbeiten ab, auch mit den restlichen vier Kindern, die alle anständig auf Trab halten. Dann findet sie auch noch einen süßen kleinen Welpen an ihrem Cafe angebunden und nimmt sich seiner an. So lernt sie auch den sehr attraktiven Tierarzt Marius kennen. Eine weitere Katastrophe bahnt sich an, als ihre Jugendliebe Leon zurückkommt, mit einer Frau und Kind. Die Zellwegers sind die reichste Familie im Ort und Leon’s Vater gehören fast alle Häuser.
So nimmt die Handlung ihren Lauf. Hin- und hergerissen von ihren Gefühlen ist Miriam Leon gegenüber ziemlich abweisend, aber auch frech, was der total anziehend findet.

Das Buch hat mir gut gefallen. Es ist eine wunderbare Sommer-Liebes-Geschichte, die gute Laune macht. Zwar ist die Handlung ziemlich vorhersehbar, aber das Lesen hat Spaß gemacht. Die kleinen verbalen Kabbeleien zwischen Miriam und Leon haben mich oft zum Lachen gebracht. Trotzdem ist Dobby die Attraktion des Buches.
Die Charaktere sind authentisch beschrieben und eigentlich alle sehr sympathisch, wenn auch einige erst am Ende des Buches. Tante Rosa mit ihren Freundinnen waren etwas nervig mit ihren ständigen Verkupplungsversuchen, aber sie haben auch gute Werbung für das Cafe gemacht und für Unterhaltung gesorgt.
Bell ist bewundernswert, wie sie fast allein den Haushalt mit bisher vier Kindern und einigen Tieren schmeißt.
Auch das Dörfchen selbst ist sehr schön beschrieben, da kommt gleich Urlaubsstimmung auf.
Durch den guten, flüssigen Schreibstil ist das Buch zügig zu lesen.
Das Cover ist total süß, bunte Blumen, blauer Himmel und natürlich ein Cafe mit Terrasse.

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Veröffentlicht am 08.06.2021

Hat mich leider nicht überzeugt

Mohnblumentod
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„Mohnblumentod“ von Lina Bengtsdotter habe ich als ebook mit 169 Seiten gelesen. Diese sind in 48 Kapitel eingeteilt. Es ist der 3. Teil mit Charlie Lager.

Nach einer weiteren durchzechten Nacht wacht ...

„Mohnblumentod“ von Lina Bengtsdotter habe ich als ebook mit 169 Seiten gelesen. Diese sind in 48 Kapitel eingeteilt. Es ist der 3. Teil mit Charlie Lager.

Nach einer weiteren durchzechten Nacht wacht Charlie etwas desorientiert auf und liest, dass ein Säugling verschwunden ist. Mit ihrem Kollegen Anders fährt sie zu den Eltern und nimmt die Ermittlungen mit der örtlichen Polizei auf.
Die Ermittlungen verlaufen zäh, es werden immer wieder dieselben Personen mit denselben Fragen aufgesucht. Viele Geheimnisse kamen ans Licht aber so richtige Spannung kam nicht auf.

Ein zweiter Handlungsstrang wird von Sara erzählt, die mit 15 Jahren in ein Heim kommt, weil der Vater tot und die Mutter verschwunden ist. Diese Kapitel sind sehr kurz und man bekommt die Informationen zu ihr und häppchenweise.

Zu Beginn hatte ich einige Schwierigkeiten, da gab es viele Andeutungen und nichts Konkretes. Wer Sara war, wurde erst einmal gar nicht klar. Auch zu Charlie gab es nur kurze Ansätze, worunter ich mir nicht viel vorstellen konnte.
So richtig habe ich in das Buch nicht hineingefunden, ich empfand den Schreibstil etwas schwierig, kann aber nicht genau sagen, warum. Auch die Personen fand ich nicht besonders sympathisch, speziell Charlie, aber auch viele andere.
Ich hatte den Eindruck, dass Charlie eine gestörte, rastlose, recht unglückliche Person ist. In ihrem Beruf sehr gut und kompetent, aber im Sozialverhalten sehr defizitär veranlagt, trinkt sie gern, auch allein, schleppt fremde Männer ab, die sie schnell wieder loswerden will oder weiß schon mal gar nicht, was passiert ist.
Es gibt viele undurchsichtige Schicksale und ich habe zu keiner Person beim Lesen eine Beziehung aufbauen können. Auch die Teambesprechungen der Ermittler fand ich teils als ziemlich aggressiv und gar nicht angenehm. Die meisten Charaktere wurden nicht näher betrachtet, was nicht unbedingt schlimm ist. Trotzdem empfand ich das ganze Buch irgendwie unpersönlich.
Am Ende fanden die Handlungsstränge natürlich zusammen und offenbarten sehr schlimme Geschehnisse in der Vergangenheit und auch der Gegenwart.

Ich kann leider nur 3 Punkte vergeben.

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