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Veröffentlicht am 10.07.2019

Schöner Urlaubskrimi

Comisario Benitez und der Mord am Strand
3

Comisario Pablo Benitez und der Mord am Strand von Inez Velazquez ist ein ebook mit 220 Seiten auf meinem Reader, die in 30 Kapitel eingeteilt sind.
Der Familienclan um Comisario Pablo Benitez sitzt entspannt ...

Comisario Pablo Benitez und der Mord am Strand von Inez Velazquez ist ein ebook mit 220 Seiten auf meinem Reader, die in 30 Kapitel eingeteilt sind.
Der Familienclan um Comisario Pablo Benitez sitzt entspannt am Strand von Marbella, genießt die Sonne und die Drinks. Pablo‘s Neffe Jaime arbeitet in der Strandbar und die Familie schaut zu. Ein sehr entspannter Abend. Doch am nächsten Morgen wird genau dort eine weibliche Leiche gefunden. Mit seiner neuen Partnerin Paula macht sich Pablo an die Ermittlungen.
Natürlich wird auch im Umkreis der Toten ermittelt und Pablo muss seine eigene Familie mit einbeziehen, da Jaime plötzlich verschwunden ist und sich somit auch verdächtig macht. Das macht das professionelle Arbeiten an dem Fall für ihn natürlich nicht einfacher. Erst recht nicht, als er einige Dinge über seine Familie erfährt, die er als Polizist lieber nicht wissen möchte.
Dann ist auch noch der Hauptverdächtige tot und Jaime immer noch verschwunden. Ist er auch schon tot? Was hat er gesehen oder selbst getan?
Paula ist mir zuerst sehr unsympathisch, sie ist wortkarg, meist recht unfreundlich, arrogant, besserwisserisch und passt so gar nicht zu dem aufgeschlossenen, modebewussten Comisario. Aber im Laufe der Geschichte kommen die beiden besser miteinander klar und ergänzen sich ganz gut.
Benitez ist ein kompetenter Polizist, freundlich, familiär und temperamentvoll. In diesem Fall steht er manchmal der geballten Macht seiner Schwestern etwas hilflos gegenüber. Nebenbei muss er sich noch um seine alten Eltern kümmern und die Orangen wässern, der ganze Stolz seines Vaters.
Wer hier einen blutigen, superspannenden Krimi erwartet, ist sicher enttäuscht. Es ist eher eine unterhaltsame Urlaubslektüre. Mir hat es aber sehr gefallen, der Schreibstil ist gut und man kann zügig lesen. Es gibt einige spanische Ausdrücke, die ich nicht verstanden habe, aber das waren wohl eher so kurze Redewendungen. Das hat mich nicht weiter gestört.
Die Charaktere sind sehr gut beschrieben und man erkennt oft das spanische Temperament, das mit den Menschen durchgeht. Auch die Landschaften, wie der Strand und die Promenade sowie auch im Inneren des Landes kann man sich bildhaft vorstellen.
Das Cover gefällt mir sehr gut mit dem Blick auf den Strand und das Meer.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Spannung
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.07.2019

Nicht zu empfehlen

Die Magdalena-Verschwörung
4

„Die Magdalena-Verschwörung“ vom Verlag Bastei Entertainment, von Kathleen McGowan hat 416 Seiten auf meinem Reader, die in 3 Teile mit jeweils mehreren Kapiteln gegliedert sind. Die Kapitel sind mit den ...

„Die Magdalena-Verschwörung“ vom Verlag Bastei Entertainment, von Kathleen McGowan hat 416 Seiten auf meinem Reader, die in 3 Teile mit jeweils mehreren Kapiteln gegliedert sind. Die Kapitel sind mit den jeweiligen Handlungsorten überschrieben.
Im Prolog wird sehr erschreckend über die grausame Massenverbrennung der Bürger von Lavaur im Jahr 1211 berichtet, bei der auch die mutige Burgherrin Dame Guiraude starb.
In der Gegenwart trifft sich die amerikanische Journalistin Maureen Paschal mit Simone de Bourbon, einer Kunstprofessorin. Maureen schreibt an einem Buch über Anne Boleyn und recherchiert dafür. Außerdem hat sie mit ihrem millionenschweren Verlobten ein altes Chateau gekauft, welches von ihren Freunden restauriert wird. Dabei werden erstaunliche Funde gemacht, die zufälligerweise genau zu den Recherchen passen.
Der zweite Handlungsstrang erzählt das Leben von Anne Boleyn von ihrer Kindheit an. Und das sehr ausführlich und teils auch langatmig und langweilig.
Leider haben Cover und Buchbeschreibung etwas völlig anderes versprochen, als dann zu lesen war.
Das Buch konnte mich überhaupt nicht fesseln. Schon von Beginn an habe ich es mehr oder weniger überflogen. Viele Passagen sind ausschweifend und langatmig geschrieben. Die wirklich spannenden Handlungen, wie der Frauenkopf und andere Tote wurden nur nebenbei erwähnt. Die historischen Rückblicke waren ja noch teilweise interessant aber auch viel zu lang.
Die Charaktere sind sehr oberflächlich beschrieben, sodass ich zu keinem irgendeine Beziehung aufbauen konnte, nicht einmal zu den Toten, von denen man nur eine kurz kennengelernt hat. Alle anderen wurden nebenbei abgetan. Die Personen kamen kalt und relativ unsympathisch rüber.
Auf keinen Fall würde ich das Buch als Thriller bezeichnen, eher als historischen Roman, da er die meiste Zeit in der Vergangenheit spielt.
Insgesamt ist es eine Geschichte über Feministinnen, die die Geschichte umschreiben wollen, indem sie historisch berühmte Frauen als Märtyrerinnen stilisieren, weil sie von Männern missverstanden, verurteilt und verkannt wurden.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Geschichte
  • Figuren
  • Idee
Veröffentlicht am 08.07.2019

Einfach genial

Küstenstill
0

„Küstenstill“ von Elias Haller habe ich als ebook gelesen. Es hat 382 Seiten auf meinem Reader, die in 88 Kapitel eingeteilt sind.
Nach Erik Donner und Klara Frost, die in Sachsen agierten, gibt es nun ...

„Küstenstill“ von Elias Haller habe ich als ebook gelesen. Es hat 382 Seiten auf meinem Reader, die in 88 Kapitel eingeteilt sind.
Nach Erik Donner und Klara Frost, die in Sachsen agierten, gibt es nun Hardy Finkel im Norden. Der ist nach seiner BKA-Laufbahn zurück in die Heimat gekommen. Zusammen mit seiner Freundin Lara und deren Sohn Benjamin lebt er jetzt in der Ostseeregion und will seinen ersten Arbeitstag bei der Polizei Anklam entspannt angehen. Aber der beginnt alles andere als das. Er kommt zu spät, seine neue Chefin Annika Liebkorn hat eine selbstverliebte Mail angeblich von ihm bekommen und dann wird auch gleich ein Bild einer Toten auf Instagram gepostet.
Also beginnt sein neuer Job gleich mit Vollgas. Mit seiner neuen Partnerin Greta Silber hat er eine kompetente, kettenrauchende Kollegin an seiner Seite. Beim Anblick der Toten bekommt Hardy einen Schreck. Dass soll in den nächsten Tagen auch nicht der einzige bleiben. Um ihn herum passieren mysteriöse Dinge und er findet schnell heraus, dass es ein persönlicher Fall für ihn ist, der auch seine Familie in große Gefahr bringt. Es gibt weitere Opfer und wieder mit kryptischen Botschaften, deren Enträtseln sich durch das Buch zieht.
Das ist wieder ein von Beginn an wahnsinnig spannendes, rasant und super geschriebenes Buch mit grausamen und blutigen Taten und einem außergewöhnlichen Fall. Gut gefallen haben mir auch die witzigen Passagen. Gerade Greta neigt zu einer gesunden Selbsteinschätzung und nimmt auch bei Fremden oder Vorgesetzten kein Blatt vor den Mund. Das Ende ist völlig unvorhersehbar und auch schlüssig.
Nicht nur die Handlung ist überzeugend, auch die Charaktere sind gut dargestellt. Gerade über Greta und Hardy erfährt man einiges aus ihrer nicht sehr schönen Vergangenheit.
Das Cover mit der düsteren, blutigen See passt auch prima zu den Geschehnissen.
Elias Haller hat wieder einmal bewiesen, dass er einer der Besten ist. Und ich hoffe sehr, dass es eine neue Reihe um Hardy Finkel und Greta Silber wird.

Veröffentlicht am 05.07.2019

Eine schrecklich nette Familie

Dunkelsommer
0

„Dunkelsommer“ von Stina Jackson, Goldmann Verlag, ist ein ebook mit 204 Seiten auf meinem Reader, die in Teil I und Teil II eingeteilt sind.
Das Buch erzählt zuerst zwei Geschichten.
Zum einen die von ...

„Dunkelsommer“ von Stina Jackson, Goldmann Verlag, ist ein ebook mit 204 Seiten auf meinem Reader, die in Teil I und Teil II eingeteilt sind.
Das Buch erzählt zuerst zwei Geschichten.
Zum einen die von Lelle Gustafsson, der seit 3 Jahren in der Mitsommerzeit unermüdlich nachts durch die Gegend fährt und nach seiner verschwundenen Tochter Lina sucht. Inzwischen ist er misstrauisch gegen viele einsam lebende Männer und begibt sich auf kriminelle Abwege.
Zum anderen die von Silje und ihrer Tochter Meja. Sie führen ein unstetes Leben, ziehen ständig um. Dieses Mal hat Silje einen Mann im Internet kennengelernt, der in der Wildnis in einem ungemütlichen, dunklen Haus lebt. Meja hat von Anfang an Angst vor dem Wald. Bis sie Car-Johann kennenlernt, der mit seiner Familie auf einem großen Hof ohne große Technik lebt. Dort fühlt sie sich zuerst wohl. Die Leute dort leben wie in einer Sekte und sind auf den Weltuntergang vorbereitet.
Im zweiten Teil des Buches führen die Handlungen zusammen. Der Sommer ist vorbei, Lelle arbeitet wieder als Lehrer und lernt in seiner Klasse Meja kennen, für die er väterliche Gefühle entwickelt.
Der Titel des Buches ist sehr passend. Obwohl es die Mittsommerzeit ist und immer die Sonne scheint, ist es eine düstere, dunkle Geschichte. Was auch an der Gegend liegen mag. Es gibt viel Wald, einsame Straßen, einsam gelegene Höfe, der Menschenschlag ist auch dementsprechend eigensinnig. Mich hat es schon beim Lesen gegruselt und ich habe mich gefragt, wie es Silje und Meja dort aushalten.
Insgesamt ist es von Beginn an eine tragische, traurige Geschichte, ohne irgendwelche freudigen Ereignisse. Sehr gut geschrieben und zügig zu lesen.
Auch das Cover passt mit der einsamen, durch einen Wals führenden Straße zum Inhalt des Buches.

Veröffentlicht am 24.06.2019

Auf der Jagd

Der Blütenjäger: Thriller
0

„Der Blütenjäger“ von Catherine Shepherd, vom Kafel Verlag, ist ein Taschenbuch mit 315 Seiten, die in 47 Kapitel eingeteilt sind.
Das Buch ist der 4. Teil der Laura-Kern-Reihe. Es kann aber sehr gut ...

„Der Blütenjäger“ von Catherine Shepherd, vom Kafel Verlag, ist ein Taschenbuch mit 315 Seiten, die in 47 Kapitel eingeteilt sind.
Das Buch ist der 4. Teil der Laura-Kern-Reihe. Es kann aber sehr gut unabhängig von den anderen gelesen werden, da die Geschichte in sich abgeschlossen ist.
Allerdings weiß ich nicht, wie in den vorherigen Teilen Lauras Leben und das Zusammensein mit Tyler beschrieben wurde. Denn Laura hat als Kind einiges durchgemacht, was hier ansatzweise immer mal wieder erwähnt kam.
Gleich im Prolog beginnt das Buch spannend und man kann die Todesangst des Mädchens spüren. Im Laufe der Geschichte werden mehrere tote Mädchen am Straßenrand gefunden, dazu jeweils eine andere Blume und ein Foto der Toten. Alles deutet zunächst auf den Diskothekenbesitzer Alexander Woikow hin. Auf diesen haben sich die Ermittler richtig eingeschossen und auch einige Zeit nicht in andere Richtungen ermittelt. Es war sehr schwierig, auf neue Spuren zu stoßen. Letztendlich gelang es dann natürlich doch noch und es wurde immer spannender.
Die Handlung spielt in zwei unterschiedlichen Zeitebenen. Zum einen in der Gegenwart mit den toten Mädchen und zum anderen zwanzig Jahre zuvor. Dort wird aus Sicht eines Jungen erzählt, der seine kleine Schwester verloren hat.
Die Charaktere sind sehr gut beschrieben, das Ende ist super und war überhaupt nicht vorhersehbar. Auch das Team um Laura ist mir sehr sympathisch. Max hat einen ausgeprägten Beschützerinstinkt Laura gegenüber. Warum das so ist, habe ich dann im Laufe der Geschichte mitbekommen. Sie und Taylor kann ich mir sehr gut vorstellen, beide sind starke Persönlichkeiten und die Arbeit steht an erster Stelle. Ich hoffe, da wird noch etwas mehr daraus.
Das Buch ist sehr gut und flüssig geschrieben, man kann es schnell lesen. Natürlich kann man es auch wegen der Spannung nicht aus der Hand legen.
Das Cover mit der angeschossenen Blüte passt gut zum Inhalt und gefällt mir ebenfalls prima.