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Veröffentlicht am 12.08.2019

Gefährliches Landleben

Aller toten Dinge sind drei
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„Aller toten Dinge sind Drei“ von Bent Ohle ist ein sehr schönes, handliches Taschenbuch mit 207 Seiten, die in 19 Kapitel eingeteilt sind. Auf der ersten Umschlagseite ist eine handgemalter Straßenkarte ...

„Aller toten Dinge sind Drei“ von Bent Ohle ist ein sehr schönes, handliches Taschenbuch mit 207 Seiten, die in 19 Kapitel eingeteilt sind. Auf der ersten Umschlagseite ist eine handgemalter Straßenkarte von Uplengen zu sehen.
Die ersten 50 Seiten sind eher zum Kennenlernen der Akteure. Zuerst ist da einmal Elsa, die mit ihrer Schwester den elterlichen Hof betreibt, einen betrunkenen Waschbären zu ihren anderen Fundtieren zum Ausnüchtern bringt, eine 14jährige Tochter hat und deren Mann vor vielen Jahren verschwunden ist und inzwischen für tot erklärt wurde. Sie ist die Assistentin von Astrid Stegmeier, der Präsidentin des Deutschen Landfrauenverbandes. In dieser Funktion fahren die beiden von Berlin nach Ostfriesland, um das dortige Leben der Landfrauen kennenzulernen und Astrid soll den Herbstmarkt eröffnen.
In Uplegen kommen gleich den anderen Landfrauen zusammen. Auch diese lernt man kennen, einschließlich der Zeremonie des Teetrinkens sowie einige Sehenswürdigkeiten des Ortes.
Dann finden drei der Landfrauen-Männer eine „Totenheck“ vor ihrer Haustür – ein Brett mit den jeweiligen Geburtstagen und dem Sterbetag der Männer, der am nächsten Tag sein soll. Das ist natürlich für alle sehr beunruhigend.
Elsa ist recht praktisch veranlagt und hängt sich gleich in die Ermittlungen mit ein. Dabei kommen so einige Geheimnisse der drei Männer ans Licht, von denen nicht einmal die Ehefrauen wussten.
Und gerade jetzt in Ostfriesland hört Elsa von einer der Landfrauen einen Ausspruch, den sie von ihrem Mann kennt und einen wertvollen Hinweis. Das wird dann sicher im nächsten Teil weiter thematisiert.
Es ist ein sehr schöner, zügig zu lesender, unspektakulärer und unblutiger Landkrimi mit sympathischen Charakteren und charmantem Flair des Ortes, der Menschen und der Traditionen. Interessant ist auch das Thema Landfrauen an sich. Diese sind gut organisiert, vielseitig begabt und können auch hart anpacken. Ich bin auf den Fortgang dieser Reihe gespannt.
Auch das Cover ist sehr schön, fast handgemalt mit erhabener Schrift des Titels.

Veröffentlicht am 29.07.2019

Schreckliche Ereignisse

Die letzte Witwe
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„Die letzte Witwe“ von Karin Slaughter hat 554 Seiten, die in 23 Kapitel eingeteilt sind. Es ist der 7. Fall für Sara Linton und Will Trent.

Eigentlich wollten Sara und Will nur bei ihrer Mutter und ...

„Die letzte Witwe“ von Karin Slaughter hat 554 Seiten, die in 23 Kapitel eingeteilt sind. Es ist der 7. Fall für Sara Linton und Will Trent.

Eigentlich wollten Sara und Will nur bei ihrer Mutter und Tante zu Mittag essen, als es in der Nähe mehrere Explosionen gibt. Beide wollen nachschauen, um zu helfen. Da geraten sie in einen Autounfall und Will muss hilflos zusehen, wie Sara entführt wird. Diese landet in einem Camp, um angeblich eine Masernepidemie zu verhindern.
Lange ist nicht klar, was in dem Camp wirklich vor sich geht, aber dann ist es eine furchtbare Geschichte.

Trotzdem der Beginn des Buches mit Entführungen und mehreren Explosionen sehr rasant beginnt, bin ich nicht so gut in die Geschichte eingestiegen, da sich die Handlungen aus einer anderen Sicht immer wiederholt haben. Das hat mich verwirrt. Aber die Wiederholungen zogen sich nicht durch das gesamte Buch.

Die Hauptakteure Sara und Will kennt man ja schon. In diesem Fall ist die Angst der beiden spürbar. Jeder macht sich Sorgen um den anderen und denkt dabei kaum an sich selbst. Will ist hilflos, da er Sara nicht finden und ihr helfen kann. Erst ziemlich zum Schluss gelingt es, ihn als verdeckten Ermittler in das Camp einzuschleusen.

Ich fand Amandas Verhalten zu Beginn sehr verantwortungslos. Will war schwer verletzt und sie puscht ihn mit Riechsalz auf, damit er weiterarbeiten kann.
Auch Cathy, Sara’s Mutter, konnte ich nicht verstehen. Kann ja sein, dass sie noch an ihrem toten Schwiegersohn hängt, aber Will so schlecht zu behandeln, ist nicht fair. Sie sollte froh sein, dass Sara wieder jemanden gefunden hat.

Das Buch ist zu Beginn mit der Entführung von Michelle einige Wochen vor der eigentlichen Handlung und dann Saras Entführung spannend aufgebaut. Dann hat es etwas stagniert, für mich jedenfalls. Da war mir zu viel Durcheinander, sodass ich zeitweise nicht wusste, wer wo und warum ist. Wie schon geschrieben auch wegen der Wiederholung der Handlungen. Auch waren mir zwischendurch die Abhandlungen über politische Verwicklungen und terroristische Gruppierungen zu langatmig.
Aber dann ist es doch wieder sehr rasant, spannend und schrecklich geworden.

Insgesamt betrachtet habe ich schon bessere Bücher von Karin Slaughter gelesen.

Veröffentlicht am 26.07.2019

Sehr spannend

Im Wald der Wölfe (Jan-Römer-Krimi 4)
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„Im Wald der Wölfe“ von Linus Geschke, Ullstein-Verlag, ist ein ebook mit 209 Seiten auf meinem Reader, die in 43 Kapitel eingeteilt sind, diese sind mit Überschriften versehen. Es ist der 4 Fall mit Jan ...

„Im Wald der Wölfe“ von Linus Geschke, Ullstein-Verlag, ist ein ebook mit 209 Seiten auf meinem Reader, die in 43 Kapitel eingeteilt sind, diese sind mit Überschriften versehen. Es ist der 4 Fall mit Jan Römer.
Die Handlungen spielen teilweise in der Gegenwart sowie in der Vergangenheit in unterschiedlichen Jahren und meist in und um Frauenwald.

Jan Römer’s Urlaub im Thüringer Wald wird jäh unterbrochen, als nachts eine blutende Frau vor seiner Waldhütte steht. Ihre Geschichte vom Sturz beim Joggen glaubt er erst einmal, bis sie ihm vom Wald der Wölfe und einem vor Jahren darin ermordeten Mann mit einem Brandmal auf der Stirn erzählt. Das war nicht der einzige Tote. Da er als Redakteur in Köln arbeitet und für die Rubrik „Ungelöste Kriminalfälle“ zuständig ist, ist sein Interesse geweckt. Schon steckt er mitten in Recherchen und gerät selbst in Lebensgefahr.
Mit seiner Kölner Kollegin „Mütze“ und seinem Freund, dem Ex-Boxer Arslan und dessen Freundin, einer Psychologiestudentin, hat er tatkräftige Unterstützung bekommen. Sie wühlen in alten Geschichten der Nazis und der Stasi, schauen sich die vor Ort noch erhaltenen Bunker und Gebäude an und kommen dem Täter dadurch sehr nahe.

Es gibt Abschnitte aus dem Leben des „kleinen Wolfes“, der jetzt als ausgewachsener „Wolf“ seine Beute schon von Beginn an beobachtet und immer auf dem Laufenden ist, weiß, was sie so tut und herausfindet, bis er handelt.

Einige Charaktere kennt man ja schon aus den Vorgängerbüchern und durch die schlimmen Ereignisse in Frauenwald sind sich zwei endlich näher gekommen.

Es ist eine komplexe Geschichte mit unterschiedlichen Handlungssträngen, die in Ostdeutschland vor und nach der Wende spielen. Sie führt in die Szene der Nazis und der Stasi. Auch wenn die Story Fiktion ist, wie der Autor betont, sind die Handlungsorte durchaus real. Ich habe nebenbei einige Male gegoogelt, z.B. nach dem Sprungschanzenhaus und dem Bunker, der jetzt ein Museum ist.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Grundsätzlich lese ich nicht gern Bücher aus der Nazi- oder Stasi-Zeit. Aber hier steht das nicht so im Vordergrund, wird nur bei den Ermittlungen oder in den kursiven Abschnitten kurz angeschnitten. Oder auch eben bei der Besichtigung des alten Bunkers. Gefallen hat mir auch, dass der Osten nicht verrissen und recht realistisch dargestellt wird, auch in den Beschreibungen der kleinen Ortschaften um Frauenwald, der Häuser, Gaststätten oder Hotels, wo auch heute noch einige nostalgische Überbleibsel vorhanden sind, was man schon fast charmant nennen kann.

Das Cover mit dem düsteren Waldweg passt sehr gut zur Geschichte.

Veröffentlicht am 25.07.2019

Sehr gelungenes Meisterwerk

Der Spielmann (Faustus-Serie 1)
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„Der Spielmann“ von Oliver Pötzsch umfasst 784 Seiten, die in 5 Akte und 30 Kapitel aufgeteilt sind.
Am Ende gibt es noch ein Nachwort und den Reiseführer auf Faust’s Spuren.
Es ist ein sehr schön gestaltetes ...

„Der Spielmann“ von Oliver Pötzsch umfasst 784 Seiten, die in 5 Akte und 30 Kapitel aufgeteilt sind.
Am Ende gibt es noch ein Nachwort und den Reiseführer auf Faust’s Spuren.
Es ist ein sehr schön gestaltetes Buch, nicht nur der Einband ist wunderschön, auch die Bilder zu den einzelnen Akten sind teuflisch schön.
Auf der ersten und letzten Umschlagseite ist eine Karte des Deutschen Reises um 1500 zu sehen.
Die Handlung beginnt im Jahr 1486, als Johann acht Jahre alt war und endet 1513.

1486 kommen Gaukler in die Stadt und Johann Georg Faustus, ist total fasziniert von ihnen. Aber die meisten Leute finden, dass es Teufelswerk ist. Da Johann eher ein zartes Kind ist, ist er dem Gespött des Vaters und der Brüder ausgesetzt. Nur seine Mutter glaubt an ihn und meint, dass er etwas ganz Besonderes ist, weil er am Tag des Propheten geboren ist. Als sie stirbt, bezahlt der Vater die Lateinschule nicht mehr, obwohl Johann sehr wissbegierig und schlau ist.
Auch wenn sein Name der Glückliche bedeutet, ist Johann nicht vom Glück verfolgt. Acht Jahre später passiert etwas Schlimmes und Johann verlässt die Stadt. Er trifft den Gaukler Tonio wieder und schließt sich ihm an. Er lernt von ihm und ist fasziniert von dessen Wissen. Allerdings geschehen immer dort, wo sie gerade sind, sonderbare Dinge und Johann grübelt, ob Tonio etwas damit zu tun hat. Aber er kommt aus diesem Teufelskreis nicht mehr heraus.
Nach einer mystischen oder auch teuflischen Zeremonie flieht Johann und schließt sich einer Gauklertruppe an, die nach Venedig zieht. Er merkt, dass er sich verändert hat und fragt sich, ob Tonio ihm eine dunkle Macht eingepflanzt hat.
In Venedig begegnet ihm Signore Barbarese, der ihm seine Bibliothek mit vielen verbotenen Büchern zeigt. Das verändert Johann aber er merkt nicht, welch ein perfides Spiel mit ihm gespielt wird.

Johann wächst zu einem wissbegierigen, aber auch jähzornigen jungen Mann heran, den eine dunkle Aura umweht. Die Liebe zu seiner Kinderfreundin Margarethe zieht sich durch das ganze Buch und der Gedanke an sie kann Johann oftmals beruhigen, aber auch antreiben. Er ist sein ganzes Leben lang auf der Suche nach sich selbst. Er will herausfinden, was es bedeutet, am Tag des Propheten geboren zu sein. Auch fühlt er sich stetig beobachtet und gerät immer wieder an falsche Leute und damit in Gefahr. Allerdings macht er sich mit seinem Wesen auch nicht nur Freunde. Als er hofft, eines seiner Ziele erreicht zu haben, verliert er seinen besten und einzigen Freund und gerät wieder in falsche Hände, was er beinah mit dem Leben bezahlt.

Es ist ein eine sehr umfangreiche, spannende und tragische Geschichte, die sehr gut geschrieben ist und sich wunderbar lesen lässt. Man erfährt viel über die damalige Zeit, über Magie, Zauberei, Astrologie und einiges andere.

Veröffentlicht am 22.07.2019

Sehr spannend

Kaltblütige Abrechnung
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„Kaltblütige Abrechnung“ von L.R. Wöss hat 247 Seiten auf meinem Reader, die in 27 Kapitel eingeteilt sind. Diese sind mit Tag, Datum und Uhrzeit überschrieben.
Gleich im ersten Satz wird der grausam ...

„Kaltblütige Abrechnung“ von L.R. Wöss hat 247 Seiten auf meinem Reader, die in 27 Kapitel eingeteilt sind. Diese sind mit Tag, Datum und Uhrzeit überschrieben.
Gleich im ersten Satz wird der grausam verstümmelte Tote mit dem Babyschuh auf dem Bauch gefunden. Am Tatort lernt Chefinspektor Toni Wakolbinger auch gleich seine neue Assistentin Cindy Panzenböck kennen. Mit dieser kommt er zunächst nicht klar, nimmt sie nicht ernst, ist aggressiv, arrogant und beleidigend. Aber Cindy ist hart im Nehmen und setzt sich durch. Durch ihre Art erreicht sie oft mehr als der ungeduldige Wakolbinger. Inspektor Amadeus Franz ist auch noch recht neu und versteht sich gleich super mit Cindy.
Gleich zu Beginn der Ermittlungen stellt sich heraus, dass es recht viele Mordmotive geben könnte. Der Tote war ein renommierter, sehr beliebter Gynäkologe, der sehr vertrauensvoll nur noch für reiche Patientinnen praktizierte. Auch im weiteren Verlauf der Aufklärung kommen immer mehr prekäre Details über das Leben des Toten zum Vorschein, er schien doch nicht der Saubermann zu sein, für den ihn die Öffentlichkeit hielt.
Es werden in kurzer Zeit weitere Tote mit Babyschuh gefunden. Die Aufklärung gestaltet sich schwierig und die Polizei landet immer wieder in einer Sackgasse. Zum Ende hin wird es noch einmal richtig dramatisch.
Insgesamt ist es eine sehr traurige Geschichte.
Die zweite Handlungsebene spiegelt die Sicht des Täters wider und ist in der Ich-Form geschrieben.
Die Geschichte ist von Beginn an spannend und rasant geschrieben. Auch durch immer wieder neue Verdächtige und neue Informationen über den Toten kann die Spannung gehalten werden.
Die Hauptcharaktere gefallen mir sehr gut. Wakolbinger scheint seit dem Tod seiner Frau ein ewiger Grantler zu sein, der alle seine Assistenten vergrault hat. Cindy finde ich oft etwas zu forsch, aber durchaus erfrischend. Sie bietet Toni die Stirn, was ihn heimlich doch öfter schmunzeln lässt. Auch den morgenmüden Discogänger Amadeus Franz mag ich. Zusammen sind sie ein gutes und sympathisches Team. Und am Ende verstehen sich alle richtig gut.