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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.02.2019

Wenig spannend

Aarauer Finsternis
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„Aarauer Finsternis“ von Ina Haller, vom Emons-Verlag, hat 249 Seiten und 16 Kapitel.
Es ist der 7. Fall für Andrina Kaufmann.

Nach der Trennung von ihrem Freund Marco Feller ist Andrina jetzt mit Enrico ...

„Aarauer Finsternis“ von Ina Haller, vom Emons-Verlag, hat 249 Seiten und 16 Kapitel.
Es ist der 7. Fall für Andrina Kaufmann.

Nach der Trennung von ihrem Freund Marco Feller ist Andrina jetzt mit Enrico Bianchi liiert, dem Chef des Pharmaunternehmens JuraMed. Die beiden Männer sind auch noch Halbbrüder, was die Sache nicht einfacher macht.
In Enrico’s Firma ist viel zu tun, als plötzlich der Mitarbeiter Köbi Steiner kündigt und nirgendwo zu erreichen ist. Dann taucht auch noch ein alter Freund von Enrico auf. Sergio Moretti gibt ihm die Schuld am Tod seines Bruders vor vielen Jahren.
Es geschehen weitere merkwürdige Dinge, in der Firma und im Haus wird eingebrochen, es werden Tote gefunden und Enrico ist verschwunden. Marco nutzt die Chance und seinen Job als Polizist und will Andrina helfen. Diese zweifelt inzwischen an ihm und auch an anderen Personen, ob die Fürsorge echt ist. Jeder ihrer Verdächtigen hätte ein Motiv, Enrico verschwinden zu lassen.

Obwohl der Schreibstil gut ist, das Buch sich zügig lesen lässt und die Story auch interessant ist, kommt bei mir keine Spannung auf. Die geführten Dialoge sind langatmig und vieles wiederholt sich, Andrina nervt mich mit ihrer vielen Fragerei. Die Gespräche klingen irgendwie gestellt und unecht.
Die eigentlich wichtigen Handlungen, die spannend sein könnten, kommen viel zu kurz. Erst gegen Ende kommt etwas Spannung auf, aber das war mir zu wenig.

Veröffentlicht am 18.02.2019

Tod unter Tage

Tiefe Stille
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„Tiefe Stille“ von Susanne Rößner hat 348 Seiten auf meinem Lesegerät, die in 20 Kapitel gegliedert sind. Es sind recht lange Abschnitte.

Witwe Maria beginnt ihr Leben nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes ...

„Tiefe Stille“ von Susanne Rößner hat 348 Seiten auf meinem Lesegerät, die in 20 Kapitel gegliedert sind. Es sind recht lange Abschnitte.

Witwe Maria beginnt ihr Leben nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes zu genießen und blüht regelrecht auf. Nun hat sie gewonnen und fährt an den Schliersee, um an einem Krimiwettbewerb teilzunehmen. Mit ihr zusammen Leon, ein pickeliger Teenager. Die beiden verstehen sich auf Anhieb perfekt. Ihr Gästehaus vor Ort war etwas anders, als gedacht und die beiden müssen improvisieren. Als sie einen Toten finden, beginnen sie zu ermitteln, denn das gehört ja zum Spiel. Später stößt ihr dritter Mitspieler Christof noch dazu, der aber nicht so recht zu ihnen passen will und anscheinend ein Geheimnis hat.

Kriminalhauptkommissar Lukas Zieringer aus der Münchener Mordkommission geht in eine kleine Polizeidienststelle nach Miesbach, um nichts mehr mit Mord und Totschlag zu tun zu haben. Und schon wird ein Toter mit Kopfschuss gefunden. In Fiedler hat Lukas einen sehr toleranten und guten Chef gefunden, der hinter ihm steht. So kann er mit viel SEK-Einsatz und eigenem Engagement den seit Jahren ungelösten Fall lösen. Und natürlich mit Hilfe von Leon und Maria.

Die Geschichte hat mir sehr gefallen. Sie ist spannend und auch mit einer Brise Humor geschrieben. Gerade wenn es um Maria’s zeitweise Unbeholfenheit in manchen Dingen geht.
Die Charaktere sind sehr gut beschrieben. Maria und Leon gefallen mit sehr. Sie hat keine Ahnung von Technik und Leon erklärt ihr das geduldig. Ansonsten kann sie sehr rigoros auftreten und lässt sich nicht so leicht etwas vormachen. Bei Christof hat man sofort gemerkt, dass er etwas zu verbergen hat und auch nicht wirklich zur Gruppe passt. Lukas ist mir auch sehr sympathisch, er hat ja eine Menge aus der Vergangenheit zu verarbeiten, was ihm letztendlich doch ganz gut gelungen ist.

Die Beschreibungen im Bergwerk fand ich sehr spannend, unheimlich und beängstigend. Gleichzeitig auch interessant durch die geschichtlichen Fakten. Auch Franz Schmiedl mit seiner alten Truppe fand ich ganz super. Ich kann mir vorstellen, dass es für die alten Bergleute noch mal ein ganz besonderes Erlebnis war.
Zum Schluss haben sich viele verschiedene Leute zusammengefunden und es sind viele neue Freundschaften entstanden.

Veröffentlicht am 12.02.2019

Wahnsinnig spannend

Abgeschlagen
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„Abgeschlagen“ von Michael Tsokos hat 454 Seiten auf meinem Lesegerät, die in 3 Teile mit 108 Kapiteln eingeteilt sind. Die einzelnen Kapitel sind mit Datum und Ort der Handlung überschrieben, sodass man ...

„Abgeschlagen“ von Michael Tsokos hat 454 Seiten auf meinem Lesegerät, die in 3 Teile mit 108 Kapiteln eingeteilt sind. Die einzelnen Kapitel sind mit Datum und Ort der Handlung überschrieben, sodass man immer voll im Geschehen ist.
Es ist die Vorgeschichte zu „Abgeschnitten“, als Paul Herzfeld noch Assistenzarzt am Institut für Rechtsmedizin in Kiel ist.

In dem Buch wird über mehrere Todesfälle berichtet, auf die nicht allzu intensiv eingegangen wird, bei denen man aber im Laufe der Geschichte die Aufklärung erfährt. Also erst einmal die ganz alltägliche Arbeit am Rechtsmedizinischen Institut.
Als eine ermordete Frau gefunden und untersucht wird, hat Prof. Dr. Schneider sofort ein Mordwerkzeug parat, was die anderen Anwesenden doch sehr überrascht. Er will den Fall schnell abschließen und findet auch einen Schuldigen.
Herzfeld stößt auf Ungereimtheiten und beginnt eigene Ermittlungen anzustellen, findet dabei einige interessante Dinge heraus, die auch die Vergangenheit betreffen. Dadurch kommt er dem Täter sehr nahe und begibt sich selbst und seine Familie in große Gefahr.

Die Charaktere sind sehr unterschiedlich. Schneider ist mir sehr unsympathisch. Er ist ein aufgeblasener, egoistischer Narzisst, der sich am liebsten vor Fernsehkameras und in der Presse sieht. Dagegen ist Paul ein eher ausgeglichener, unkomplizierter und sehr sympathischer Mensch, der lieber im Hintergrund agiert. Manchmal kommt er mir etwas naiv vor in seinen Handlungsweisen. Aber fachlich ist er sehr kompetent.

Die Arbeit der Rechtsmedizin ist zwar recht detailliert, aber sehr sachlich und interessant dargestellt. Dabei wird auf übermäßige Fachbegriffe verzichtet, es ist alles gut zu verstehen und bildhaft vorstellbar.

Das Buch ist aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt, was es noch spannender macht. Der Schreibstil ist sehr gut und flüssig lesbar.
Insgesamt ist es eine wahnsinnig spannende Geschichte und ich habe das Buch fast in einem Rutsch durchgelesen.

Veröffentlicht am 11.02.2019

Sport ist Mord

Eiskalte Spiele
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„Eiskalte Spiele“ von Marc Girardelli und Michaela Grünig, hat 269 Seiten, die in 20 Kapitel eingeteilt sind.

Nachdem der Wintersporttrainer Reto Wellinger bereits zwei Wochen vermisst wird, beginnen ...

„Eiskalte Spiele“ von Marc Girardelli und Michaela Grünig, hat 269 Seiten, die in 20 Kapitel eingeteilt sind.

Nachdem der Wintersporttrainer Reto Wellinger bereits zwei Wochen vermisst wird, beginnen Alberto Passini und sein Kollege Elias von der Graubündener Polizei zu ermitteln. Dabei stößt Elias auf weitere zwei Fälle toter Trainer in Deutschland und Österreich und stellt eine Verbindung zu Wellinger her.
Als auch Marc Gassmann‘s Trainer Hans einen Drohbrief bekommt, bittet er Marc’s Freundin Andrea um Hilfe. Diese arbeitet zurzeit bei der Verkehrspolizei und sehnt sich nach anspruchsvolleren Aufgaben. Hans und Andrea müssen Marc erst einmal ausreden, seinen Rücktritt vom aktiven Sport bekannt zu geben. Er ist ein sehr erfolgreicher Abfahrtsfahrer, steckt aber momentan in einem Tief. Passini und Andrea verständigen sich darauf, dass sie mit zur Winterolympiade nach Südkorea fliegen soll, um ein wachsames Auge auf Hans zu haben. Andrea sieht das auch als ihre Chance, bei der Kantonspolizei zu punkten.

Zwischendurch gibt es kursive Abschnitte aus Sicht des Täters, der sehr kreativ bei seinen Mordmethoden und ein erfolgreicher Dopingmittelverkäufer ist.
Im Laufe des Buches erfährt man mehr über ihn, aber bis zum Ende nicht den Namen. Ich hatte auch keine Ahnung, wer es sein könnte.

Ich kenne die ersten beiden Teile nicht und weiß nicht, wie sich Marc und Andrea entwickelt haben. In diesem Teil kamen sie mir beide etwas wankelmütig vor. Andrea weiß nicht, ob sie mit Marc zusammen sein will oder nicht und Marc weiß nicht, ob er zurücktreten soll oder nicht. Das war beides immer wieder Thema.

In dem Buch erfährt man recht viel über den Wintersport, verschiedene Techniken, über die Vorbereitungen, aber auch über illegale Mittel, die einige Sportler sich spritzen lassen oder einnehmen. Man kann fast davon ausgehen, dass jeder irgendetwas einwirft.
Für mich persönlich war es etwas zu viel Sport und zu wenig Krimi. Auch wenn es gegen Ende des Buches rasant und spannend wurde. Da mich Sport überhaupt nicht interessiert, ist es sicher ein Buch für echte Sportfans, die auch etwas davon verstehen.
Trotzdem war es insgesamt ein interessantes Thema und gut geschrieben.

Veröffentlicht am 06.02.2019

Humorvoller Krimi

Klausentod (Egi-Huber-ermittelt 3)
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Klausentod von Nicki Fleischer, Verlag Midnight by Ullstein, hat 238 Seiten auf meinem Reader. Die 27 Kapitel sind mit Überschriften versehen. Im Anhang findet man ein Wörterbuch Russisch-Deutsch und ...

Klausentod von Nicki Fleischer, Verlag Midnight by Ullstein, hat 238 Seiten auf meinem Reader. Die 27 Kapitel sind mit Überschriften versehen. Im Anhang findet man ein Wörterbuch Russisch-Deutsch und die Leseprobe zu Nebelhorn. Zu Beginn gibt es noch eine Klausenliste.
Mitten im Oberstdorfer Klausentreiben findet ausgerechnet der Polizeihauptkommissar Egi Huber einen Toten. Nach Zeugenaussagen war es die Nummer 6 der Klausen, die auch schnell gefunden wurde. Aber wer ist Nummer 6, wenn vorher einige ihre Kostüme und Nummern getauscht haben?
Zum Ärgernis der Oberstdorfer Polizei tauchen Akay Tok von der Kripo Kempten und Dr. Silva Stern, Polizeipsychologin, auf und mit ihnen eine weitere Nummer 6. Es gibt ein totales Nummern- und Kostümchaos. Das Verzeichnis des Heimatschutzvereins nützt da auch nicht viel.
Der Tote war ein einheimischer Multimillionär, der überall seine Hände bzw. sein Geld im Spiel hatte und nicht überall beliebt war.
Es ist herrlich zu lesen, wie die einheimischen Polizisten zusammenhalten, schließlich darf der Mörder nicht aus der eigenen Bevölkerung kommen. Dabei lassen sie sich so einiges einfallen, um die Kemptener Kollegen auszutricksen. Auch der oberste Boss, der Chefmeier, ist ein ganz Gerissener. Er hat sogar eine Abhöranlage installiert, um die fremden Kollegen zu belauschen und immer auf dem Laufenden zu sein. Aber die Kemptener sind auch nicht dumm. Bei den Befragungen gehen Akay und Silvia immer mit einem einheimischen Dorfpolizisten los, um diese besser unter Kontrolle zu haben. Aber Egi und Rudi finden immer Möglichkeiten zu kommunizieren. Die Chats der beiden haben mir auch Lachtränen in die Augen getrieben.
Ausgerechnet beim Masseur erfährt Egi die wichtigsten Dinge und sein Glaube an die unbescholtene Dorfgemeinschaft gerät heftig ins Wanken, als er von allen möglichen Intrigen und Verhältnissen hört. Irgendwie scheint jeder Dreck am Stecken zu haben.
Ich habe nach einer Weile den Kostümüberblick komplett verloren. Aber am Ende hat sich alles aufgeklärt. Die Geschichte und die einzelnen Charaktere finde ich total Klasse. Angefangen von den arroganten Kemptener Kripo-Beamten bis hin zu Luigi, dem kleinen Italiener. Und der Kneter, sehr passend zum Berufsbild, ist mit seiner Tratscherei herrlich. Und die Aktionen mit den Suchhunden war einfach zu komisch, konnte ich mir bildlich super vorstellen und musste wirklich lachen. Ebenso haben mich Uroma Bruni’s Zeichnungen stark beeindruckt, die dem Egi sehr geholfen haben.
Zwischendurch gibt es immer wieder kurze Abschnitte aus Sicht einer Frau, die irgendwo gefangen gehalten wird.
Die Tradition des Klausentreibens an sich finde ich ziemlich beängstigend, so wie sie hier dargestellt wird. Das beschreibt Uroma Bruni’s Gedicht am Schluss sehr passend.
Das Cover gefällt mir sehr gut und hat mich auch zum Lesen inspiriert.