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Veröffentlicht am 22.09.2023

Großartig

Nebel über der Uckermark
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„Nebel über der Uckermark“ von Richard Brandes ist der 3. Fall für Carla Stach und ihr Team. Dieses Mal verschlägt es sie in die Uckermark.
Carla feiert ihren 60. Geburtstag im Gasthof „Seeblick“, der ...

„Nebel über der Uckermark“ von Richard Brandes ist der 3. Fall für Carla Stach und ihr Team. Dieses Mal verschlägt es sie in die Uckermark.
Carla feiert ihren 60. Geburtstag im Gasthof „Seeblick“, der von Maria Kaiser und ihrem Mann betrieben wird. Dabei erzählt ihr Maria, dass sie eine Hellseherin ist und in einem Klartraum einen Mord gesehen hat. Sie kann viele Einzelheiten beschreiben und als kurz danach eine junge Frau als vermisst gemeldet wird und es Details aus dieser Vision gibt, werden die Ermittlungen aufgenommen.
Außerdem wird Maik als verdeckter Ermittler in eine Gruppe von rechtsextremistischen Verschwörungsanhängern eingeschleust und das LKA ermittelt in vier Mordfällen, die mit dieser Gruppe zu tun haben könnten.
Durch die Perspektivwechsel und die kurzen Kapitel wurde die Spannung von Anfang an hochgehalten und steigerte sich zum Ende hin sogar noch. Die Handlung ist oft dramatisch und beängstigend. Ich hatte um einige Leute Angst und habe mitgefiebert und gehofft, dass alles gut wird.
Hier geht es viel um Spiritualität und die verschiedenen Meinungen und Haltungen dazu. Das fand ich sehr interessant. Zeitweise glaubte ich schon selbst daran.
Die Charaktere sind authentisch beschrieben. Die Ermittler sind mir sehr sympathisch. Carla ist rational und pragmatisch veranlagt. Sie glaubt nicht an den Hokuspokus von Hellseherei oder Wahrsagen. Im Gegensatz zu Ihrer Frau, die ein Faible für Esoterik hat. Ebenso wie Julia, die sich bis zur Kriminalkommissarin hochgearbeitet hat ist sehr kompetent und zuverlässig.
Maik mag ich sehr mit seiner ruhigen Art. Er möchte eine Leitungsfunktion erreichen und hofft, das durch seinen Undercover-Einsatz zu erreichen. Doch dabei kommt er fast an seine Grenzen.
Alle zusammen sind ein starkes Team.
Ich bin von diesem Buch wieder restlos begeistert und hatte spannende und auch etwas gruselige Lesestunden. Das Cover ist wieder düster und geheimnisvoll, passend zur Handlung.


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Veröffentlicht am 18.09.2023

Der Origami-Mörder

Das Todesflüstern der Raben
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„Das Todesflüstern der Raben“ von Frank Esser ist der 3. Fall für Kriminalhauptkommissarin Jana Brinkhorst.
Hauptkommissar Karl Hansen aus Aachen will mit seiner Frau nur ein paar schöne Tage bei seinem ...

„Das Todesflüstern der Raben“ von Frank Esser ist der 3. Fall für Kriminalhauptkommissarin Jana Brinkhorst.
Hauptkommissar Karl Hansen aus Aachen will mit seiner Frau nur ein paar schöne Tage bei seinem Vater in Hamburg verbringen. Bei dieser Gelegenheit wird er auch seinen Onkel Fred nach über zehn Jahren wiedersehen. Als dieser nicht erscheint, fährt Hansen zu ihm und findet ihn unter der Hebebühne seines Autos. Als KHK Brinkhorst erscheint und einen Origami-Raben am Tatort sieht, ist sie alarmiert. Vor zwei Jahren gab es bereits zwei Tatorte mit diesen Raben. Sie und ihr Team haben nun alle Hände voll zu tun. Erst recht, als es zu weiteren Morden kommt. Für die Ermittler ist es sehr schwer, Zusammenhänge zwischen den Opfern zu finden und es dauert lange, bis sie auf eine Spur stoßen. Da Hansen persönlich betroffen ist, will er natürlich auch helfen. Offiziell darf er das nicht, aber Jana sieht bald ein, dass sie ihn nicht zurückhalten kann. Er geht bei seinen Recherchen und Befragungen sehr offen vor und ist nicht aufdringlich. Die parallelen Ermittlungen kommen den Dingen langsam auf die Spur und decken einige Verbrechen dabei auf.
Es ist wieder ein großartiges Buch, mitreißend geschrieben, spannend von Beginn bis Ende. Durch die kurzen Kapitel wurde die Spannung immer aufrechterhalten. Die Auflösung ist schlüssig, nachvollziehbar und der Täter für mich völlig überraschend. Eine sehr gut konstruierte Handlung. Etwas anderes hatte ich auch nicht erwartet.
Die Ermittler sind mir sehr sympathisch. Jana und ihr Team arbeitet effektiv, auch wenn sie manchmal nicht weiterwissen, kommen sie zusammen ans Ziel. Hansen mag ich auch sehr. Eigentlich soll er sich von seiner Verletzung erholen, doch dieser Fall betrifft ihn persönlich, da kann er sich nicht zurückhalten, was verständlich ist.
Für mich war dieses Buch wieder ein sehr spannender Lesegenuss. Auch die Covergestaltung gefällt mir sehr und passt zur Handlung. Das Buch ist in sich abgeschlossen und kann einzeln gelesen werden. Aber es ist sehr zu empfehlen, die gesamte Reihe, wie auch die anderen Bücher, zu lesen. Es lohnt sich auf jeden Fall.

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Veröffentlicht am 15.09.2023

Unterhaltsam und lesenswert

Mord auf Zelluloid
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„Mord auf Zelluloid – Seine letzte Rolle“ von Luc Winger ist der 20 Fall für Commissaire Lucie Girard.
Es ist 1978 und Lucie besucht eine Kinoveranstaltung in Cannes. Gezeigt wird die Premiere „Das offene ...

„Mord auf Zelluloid – Seine letzte Rolle“ von Luc Winger ist der 20 Fall für Commissaire Lucie Girard.
Es ist 1978 und Lucie besucht eine Kinoveranstaltung in Cannes. Gezeigt wird die Premiere „Das offene Geheimnis“ mit dem berühmten Schauspieler René Carriere, der die Rolle des Detektivs Fabrice Petit spielt. Mitten im Film erscheint eine schwarze Blende auf der Leinwand mit der Information, dass der Hauptdarsteller während der Dreharbeiten verstorben ist und sein Assistent den Fall aufklären wird. Am Ende steht die Witwe des Toten auf und verkündet dem Publikum, dass ihr Mann ermordet wurde. Somit kommt Lucie ins Spiel. Sie erhält von ihrem Vorgesetzten die Erlaubnis, in Cannes zu ermitteln unter der Bedingung, dass sie mit dem jungen Commissaire Marc Pianetti zusammenarbeitet. Beide kommen nach und nach den Dingen auf die Spur und klären natürlich, was passiert ist. Dabei erfahren sie viel über das Filmgeschäft, die Machenschaften und Intrigen, die hinter der Bühne vor sich gehen. Und auch vom Nebengeschäft des Toten.
Es gibt immer wieder Perspektivwechsel zum noch lebenden René Carriere und seinen Aktivitäten, seinen Ängsten in den letzten Monaten vor seinem Tod. Diese Wechsel haben mir gut gefallen, dadurch lernt man den Toten etwas besser kennen.
Lucie geht wie immer sehr forsch die Ermittlungen an, lässt sich nicht von arroganten Produzenten oder Teilhabern der Filmfirma beeindrucken. Sie ist meist freundlich und umgänglich, kann aber auch knallhart agieren. Ich mag sie sehr. Ihr junger Kollege Marc ist sehr sympathisch. Es ist seine erste Mordermittlung, aber er ist intelligent und sehr engagiert. Dass er als Neuling auch Fehler macht, passiert und auch an seinem chaotischen Arbeitsstil muss er noch arbeiten.
Mit Lucies Mann ist ja eine gravierende Veränderung vorgegangen, sodass auch ihre Ehe neuen Aufschwung bekommt.
Was das Ende der Ermittlungen betrifft, bin ich auch nicht so richtig zufrieden. Da bleibt doch einiges offen. Was Lucies private Entscheidung betrifft, kann ich sie natürlich verstehen. Es kam aber schon etwas plötzlich. Daher bin ich gespannt, ob und wie es mit ihr weitergeht.
Ansonsten hat mir das Buch wieder sehr gut gefallen, der Schreibstil ist gut und ich konnte zügig lesen.
Das Flair der 70er Jahre wurde gut eingefangen. Manche Dinge, die heute normal sind, gab es damals einfach noch nicht und machte die Arbeit auch etwas schwieriger.
Das Cover ist sehr schön und passt gut.

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Veröffentlicht am 11.09.2023

Großartig

Der Totengräber und der Mord in der Krypta (Die Totengräber-Serie 3)
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„Der Totengräber und der Mord in der Krypta“ ist der dritte Teil der Totengräber-Serie. Sie spielt in Wien 1890. In diesem Buch findet sich eine Karte von Wien aus diesem Jahr sowie ein Personenverzeichnis.
In ...

„Der Totengräber und der Mord in der Krypta“ ist der dritte Teil der Totengräber-Serie. Sie spielt in Wien 1890. In diesem Buch findet sich eine Karte von Wien aus diesem Jahr sowie ein Personenverzeichnis.
In Wien spukt es. Nach dem Fund eines Toten unter dem Stephansdom tauchen Fotografien mit Geistererscheinungen auf, Seancen sind der neueste Schrei und Kinder werden vom Nachtkrapp aus dem Waisenhaus entführt. Das alles passt hervorragend zum neuen Buch von Augustin Rothmayer, worin er sich mit Spuk- und Geisterscheinungen befasst.
Der tote Dr. Lichtenstein hatte es sich zur Aufgabe gemacht, die Schwindeleien bei Seancen aufzudecken. Ist ihm das zum Verhängnis geworden? Er war ein sehr guter Freund von Oberpolizeirat Stukart. Da beide Juden sind, denkt dieser, dass der Fall bei den Kollegen nicht ernst genommen wird und beauftragt Leopold von Herzfeldt mit der Aufklärung. Der findet heraus, dass Lichtensteins letzte Seance bei der Operndiva Maria Vanotti stattfand. Also begibt sich Leo ebenfalls dorthin, zusammen mit Julia, seiner Freundin und Tatortfotografin.
Leos Kollege Leinkirchner befasst sich in der Zwischenzeit mit dem Verschwinden von Jungs aus dem Waisenhaus, was er aber nicht allzu ernst nimmt. Es sind ja nur Straßenkinder. Zur gleichen Zeit taucht auf dem Friedhof bei Rothmayer und seiner Adoptivtochter Anne deren alter Freund, der Straßenjunge Jossi, auf. Nur ganz kurz konnte er etwas zum Nachtkrapp sagen. Und so erfahren auch Julia und Leo von diesen Kindern. Für die beiden gibt es eine Menge zu tun. Sie gehen, getrennt und zusammen, verschiedenen Spuren nach.
Zu allem Unglück kommt auch noch Leos Mutter nach Wien und will etwas Zeit mit ihrem Sohn verbringen, was ihm aber gar nicht passt. Sie quartiert sich in einem relativ neuen Hotel ein und lernt einen berühmten englischen Schriftsteller kennen, mit dem sie sich sehr vergnügt und Leo somit entlastet ist.
Diese Fälle sind für alle Beteiligten eine große Herausforderung. Immer wenn Leo sicher war, den Täter zu kennen, kommt es anders. Es gibt immer wieder neue Verdächtige, weitere Tote, mehr verschwundene Kinder. Auch privat kommt er nicht weiter, er hat kaum Zeit für Julia. Der Opernbesuch, den er ihr zum Geburtstag geschenkt hatte, fiel wegen des Toten ins Wasser. Außerdem ist er auch noch eifersüchtig auf Julias alten Freund. Julia geht es auch nicht besser, sie hat viel zu tun, nicht nur mit Tatortfotos. Sie macht auch andere Fotos und verkauft sie an verschiedene Leute, weil sie das Geld braucht. Sie will für ihre kleine Tochter eine neuartige Behandlungsmethode ausprobieren lassen, die sehr teuer ist. Auch hat sie gemerkt, dass Leo keinen Draht zur ihrer Tochter findet. Nun überlegt sie, wie es mit ihnen weitergeht.
Das Buch ist wieder großartig und mitreißend geschrieben, spannend von der ersten bis zur letzten Seite. Es ist auch mit historischen Fakten hinterlegt, gerade was Franz Joseph Galls Schädellehre betrifft, was sehr grausame Theorien waren.
Die Handlungsstränge sind sehr gut miteinander verbunden und ergeben am Ende eine gut konstruierte Geschichte aus Historie und Fiktion.
Diese Bücher sind einfach ein Muss für alle Historienfans und ich möchte unbedingt noch sehr viel mehr vom Totengräber und den anderen lesen.

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Veröffentlicht am 04.09.2023

Alte Geheimnisse

Mord auf Belford Castle
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„Mord auf Belford Castle“ von Philippa Jordan, Piper Verlag, habe ich als ebook mit 168 Seiten gelesen, die in 11 Kapitel eingeteilt sind.
Die fast 70jährige Minna Dickinson hat den Tod ihres Mannes noch ...

„Mord auf Belford Castle“ von Philippa Jordan, Piper Verlag, habe ich als ebook mit 168 Seiten gelesen, die in 11 Kapitel eingeteilt sind.
Die fast 70jährige Minna Dickinson hat den Tod ihres Mannes noch nicht verwunden und wirkt auch etwas griesgrämig. Sie mag keine Telefone, Urlaube oder anderweitige Unterbrechungen ihres Alltags oder gar andere Menschen. Nur ihre Enkelin Charlie kann sie schließlich überreden, aufs Land zu fahren und an einem Buchclub teilzunehmen, wovon Minna natürlich überhaupt nichts hält. Belford Castle ist ein großes Herrenhaus mit hohen dunklen Räumen und vielen hohen Bücherregalen. Mit ihr sind noch drei andere Gäste dort. Gleich in ihrer ersten Nacht findet sie eine Leiche im Garten. Es ist der schweigsame Butler des unnahbaren Hausherrn, der sich fast nie bei seinen Gästen blicken lässt, aber trotzdem alles über sie weiß.
Nach und nach fühlt sich Minna wie in einem ihrer Kriminalromane. Es gehen seltsame Dinge im Haus vor sich. Alle benehmen sich merkwürdig und scheinen etwas zu wissen und auch zu verbergen. Sie versucht, mehr herauszufinden und stößt auf alte Geheimnisse. Immer an ihrer Seite ein sehr treuer Begleiter.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, es lässt sich schnell lesen und die Handlung hat mich sofort in ihren Bann gezogen. Die Charaktere sind sehr unterschiedlich. Da ist Gina mit ihren Zwergpudeln, Saphira, die Wahrsagerin, und der über 90jährige Arthur. Diese drei sind seit Jahren Stammgäste auf dem Anwesen. Der Hausherr, Lord Cliffton erscheint dann doch noch und auch seine Haushälterin Mrs. Potter ist sehr aktiv.
Alles erinnert etwas an die guten alten Krimis mit Miss Marple und ihre Ermittlungen, sehr sympathisch. Auch das Cover ist total schön und passt zur Handlung.

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