Eine wunderschöne, sehr bewegende und zum Nachdenken anregende Geschichte, die jedes Gefühlslage aus mir heraus gekitzelt hat.
Falling FastDie eher introvertierte Studentin Hailee DeLuca will sich in den Semesterferien endlich etwas trauen und über sich hinauswachsen. Deshalb fasst sie den entscheidenden Entschluss, sich alleine auf einen ...
Die eher introvertierte Studentin Hailee DeLuca will sich in den Semesterferien endlich etwas trauen und über sich hinauswachsen. Deshalb fasst sie den entscheidenden Entschluss, sich alleine auf einen Roadtrip durch die Staaten zu begeben. Dabei stößt sie auf die Kleinstadt Fairwood, die einst die Heimat ihres verstorbenen Freundes Jesper war. Dort lernt sie nicht nur dessen Eltern und Freunde kennen, sondern auch Chase, der ihr den wahrscheinlich schönsten Sommer ihres Lebens beschert. Jedoch scheinen beide ein dunkles Geheimnis mit sich zu tragen. Ob sie sich gegenseitig Halt geben können?
Gleich zu Beginn muss ich das wunderschöne Cover ansprechen. Ich muss ehrlich sagen, dass dieses Buch-Cover für mich eines der Schönsten ist, das ich derzeit in meinem Regal stehen habe. Die verschiedenen Lila-Töne erinnern an das Lavendelfeld, das Hailee und Chase bei einem ihrer ersten Treffen zusammen besuchen. Dazu der Farbverlauf von dunkel nach hell und das Gold dazwischen ist einfach unglaublich ansprechend. Gleichzeitig steht die Farbe Lila oft für Trauer, was in diesem Sinne ebenso passt. Was aber mein persönliches Highlight war? Eindeutig die Playlist! Ich finde es immer toll zu wissen, welche Songs die Autoren selbst inspirieren und meist auch sehr gut zur Story passen.
Nun zum eigentlichen Inhalt des Buches. Hailee´s Geschichte hat mich sofort gepackt und ich war schon nach nur ein paar Seiten sofort in einem absolut süchtig machenden Lesefluss. Dies war auch letztendlich der Grund, weshalb ich das Buch in ein paar wenigen Tagen gelesen hatte. Bianca Iosivoni´s Schreibstil ist einfach toll und an manchen Stellen auch wirklich humorvoll, dass ich an der einen oder anderen Stelle auch mal laut auflachen musste. Ihr ist die Mischung aus den verschiedenen Emotionen und Situationen des Lebens wirklich gut gelungen. Ich habe gelacht, geweint und viel nachgedacht. Vor allem nachgedacht! Ich habe mir auch noch viele Stunden nach Beenden des Buches viel Gedanken darüber gemacht, da mich Hailee´s Geschichte wirklich sehr mitgenommen hat. Aber ist es nicht genau das, was ein Buch und dessen Geschichte mit uns anstellen soll? Uns zum Nachdenken zu bringen und verschiedentliche Dinge zu hinterfragen? Genau das hat Falling fast bei mir ausgelöst/geschafft. Ich habe die Trigger-Warnung am Anfang des Buches gelesen und konnte mir nach den ersten paar Seiten noch nichts Genaueres darunter vorstellen. Als durch Josh die Drogensucht angesprochen wurde und Hailee´s Grund des Besuches in Fairwood, Jespers Tod war, dachte ich, dass genau das damit gemeint war. Als ich jedoch dann die letzten paar Seiten des Buches gelesen hatte, hatte ich vollstes Verständnis für die wirklich warnende Seite zu Anfang. Leider sind aber auch solche Situationen immer wieder Thema in unserer Gesellschaft, bei denen man auf keinen Fall wegschauen sollte!
Ich habe davor noch nie ein Buch gelesen, dessen Wendepunkt sich wirklich auf den letzten paar Seiten befindet. Für mich war das aber nicht umbedingt negativ, denn somit ist bis zum Schluss eine dauerhafte Spannung vorhanden. Dass das Buch auch noch mit einem solch schlimmen Cliffhanger endet, macht das ganze nicht besser. In meinem Fall lag der Spannungshöhepunkt wirklich in den letzten paar Sätzen.
Trotz der traurigen und tragischen Ereignisse, welche im Buch angesprochen werden, war ich sehr positiv überrascht von den Charakteren. Vor allem Chase habe ich sofort ins Herz geschlossen. Aber sind wir mal ehrlich: wer von uns würde sich nicht sofort in Chase verlieben? Seine Persönlichkeit ist einfach toll und seine Art, wie er mit Hailee umgeht und wie er immer wieder zeigt, wie wichtig ihm seine Familie ist, ist einfach wunderschön. Bei Hailee jedoch war ich von Anfang an etwas skeptisch. Ich konnte ihr Handeln und ihr ständiges Wechseln von schüchtern und selbstbewusst nicht ganz nachvollziehen. Ich hatte gerade am Anfang ein sehr großes Problem, mir ein richtiges Bild von ihr zu machen, was hingegen bei Chase nicht so war. Als ich jedoch das Ende gelesen hatte und etwas über die Vergangenheit von Hailee erfuhr, konnte ich ihr Verhalten eher nachvollziehen.
Trotz alledem fand ich das Buch wirklich super. Wie schon oben erwähnt, konnte ich es nicht mehr aus der Hand legen. Ich war fasziniert von dem Flair, das Fairwood ausstrahlt, von den Personen die Hailee liebevoll empfangen haben und vor allem von Chase, der das Leben anderer wie selbstverständlich jedes Mal über sein eigenes stellt. Dieses Buch voller starker und mutiger Charaktere würde ich jedem sofort weiterempfehlen!