Nicht mein Fall!
Königreich der Schatten: Die wahre KöniginInhalt: Schwarze Finsternis, die seit siebzehn Jahren über dem Reich Relhok liegt, und die dicken Mauern ihres Turms – etwas anderes kennt Luna nicht. Die Welt muss sie für tot halten, nachdem ein Verräter ...
Inhalt: Schwarze Finsternis, die seit siebzehn Jahren über dem Reich Relhok liegt, und die dicken Mauern ihres Turms – etwas anderes kennt Luna nicht. Die Welt muss sie für tot halten, nachdem ein Verräter bereits ihre Eltern ermordete, um sich der Krone zu bemächtigen. Als sie jedoch fliehen muss, weil ihr Leben in Gefahr ist, hilft ihr der Waldläufer Fowler, der ihre dunkle Welt mit Licht erfüllt … Doch nicht einmal ihm darf sie sagen, dass sie die wahre Königin Relhoks ist. Denn der neue König sucht weiter nach ihr, um sicherzustellen, dass sie niemals ihren Thron besteigt.
Wo soll ich bloß anfangen? Das Buch wird bestimmt vielen gefallen, denn es hat viele typische Züge eines Jugendfantasy Romans mit viel Liebe. Luna wird man bewundernd ansehen, denn sie schafft es trotz Handicap in der Welt zurecht zu kommen und für Fowler werden einige schwärmen. Die Beiden erzgänzen sich, streiten sich, lieben sich und sind auch für Überraschungen gut, besonders zum Ende hin.
Aber für mich war das eine Pleite gewesen.
Keine Pleite, wo ich das Buch wutenbrannt in die Ecke werfen will und es dort schmorren lassen möchte. Eher eine Enttäuschung und Augenrollen.
"Ich nahm wahr, dass er über mich nachdachte; dieses Wissen waberte in dem Raum zwischen uns wie der Atem eines Geistes."
Erst nach einer Weile ist mir eingeleuchtet, dass es sich hier um eine Nacherzählung von Rapunzel handeln sollte, aber bis jetzt würde ich es nicht wirklich eine nennen. Es sind nur ein, zwei Punkte an die sich die Autorin lehnt.
Am Anfang gefiel mir die Idee der Welt, ein Reich in Dunkelheit getaucht mit furchtbaren Wesen, die sich darin verstecken und dazu geführt haben, dass die Menschen fliehen mussten und viele gestorben sind. Und sie nimmt Fahrt auf, als Luna aus ihrem Turm fliehen muss, um weiter überleben zu können. Fowler begleitet sie dabei, aber in Wirklichkeit hätte sie ihn gar nicht gebraucht, denn sie kann alles ganz gut alleine.
Die Liebesgeschichte zwischen den Beiden startet recht schnell und klingt nicht einmal ab, sie steht im Mittelpunkt und gerne hätte ich viel mehr erfahren, von der Welt, den Umständen, den Bewegründen und den Monstern. Einfach von allem mehr und weniger Love Story.
"Ich konnte den schwarfen, erdigen Geruch von Schweiß riechen, der ihm in Perlen auf der Haut stand."
Spoiler - weiterlesen auf eigene Gefahr!
Luna ist blind. Aber das hindert sie an gar nichts. Wirklich nichts. Selbst vor einem Feind fliehen und kämpfen ist für sie machbar, obwohl sie das zum ersten Mal macht, also ungeübt ist. Oft frage ich mich bei: Wie? Wie kann sie das "sehen"? Sie merkt allein daran, dass Fowler wieder angezogen ist, weil sein Geruch nicht mehr so kräftig ist und obwohl sie kaum mit ihm geredet hat, er natürlich nicht gerade der Netteste ist, ist sie verliebt ihn ihn. Wobei er auch der erste Junge in ihrem Alter ist, dem sie begegnet.
Hätte man mir nicht gesagt, dass sie blind ist, hätte ich es nie gemerkt.
Da die Geschichte aus der Sicht der Beiden erzählt wird, erfahren wir auch wie es im Fowler steht und er ist hin und weg von ihr. Im schwärmen um den Liebsten stehen die Beiden sich um nichts nach.
Der Schreibstil ist flüssig und einfach, er hat aber hier und da eigenwillige Beschreibungen, die man als poetisch beschreiben könnte und manche Dinge sind einfach komisch, wie die Szene in der Fowler mit Dagne unterwegs ist, als sie angegriffen werden von den Monstern:
"Dagner war panisch und wollte den Griff um meinen Schwertarm nicht lockern. Fluchend packte ich mit der Linken die Waffe in meiner Rechten. Diese Verzögerung kam mich teuer zu stehen."
Wieso reißt er sich nicht von ihr los? Wie will er kämpfen, wenn sie an seinem Arm hängt?
Ob ich wohl zu penibel bin? Aber solche Dinge haben mich in dem Buch gestört und mich im Lesefluss unterbrochen.
"Die wahre Königin" von Sophie Jordan ist ein Fantasyroman für junge Leser, der gute Ansätze hat, eine interessante Idee, aber viel mehr Wert auf die Beziehung zwischen den Protagonisten legt, wodurch die Fantasy und die Welt für mich zu kurz kam. Fürs Erste habe ich genug von "Luna & Fowler" und es ist unwahrscheinlich, dass ich die Reihe weiter verfolge.