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Veröffentlicht am 14.09.2022

Knapp! Aber alles drin!

Das Herz des Feindes
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Als ich das Buch in der Vorschau sah, war mir gleich klar, dass ich es lesen muss. Nicht nur, dass es ein neuer Roman von Elizabeth Chadwick war, nein, ich hatte mal wieder so richtig Lust auf einen historischen ...

Als ich das Buch in der Vorschau sah, war mir gleich klar, dass ich es lesen muss. Nicht nur, dass es ein neuer Roman von Elizabeth Chadwick war, nein, ich hatte mal wieder so richtig Lust auf einen historischen Schmöcker.
Für alle, die mit ihrem Namen nichts anfangen können, das ist DIE eine Autorin für historische Romane voller Intrigen, Kämpfe, Liebe und Drama. Alles hinter einem sehr gut und breit recherchierten historischen Hintergrund mit lebenden und fiktiven Personen.

VORFREUDE WAR GROS
Daher hatte ich das Buch gleich beim Verlag anfragen müssen, als es herauskam und war überrascht. Es war schmal, für Elizabeth Chadwick-Verhältnisse schmal mit knapp 350 Seiten und ich bin sonst einfach an das Doppelte von ihr gewöhnt! Mindestens!

Meine Verwirrung war groß, aber ich fing trotzdem an begeistert zu Lesen und war sofort vertieft in die “Enemies to Lovers” – Handlung.
Wir befinden uns in der aufgewühlten Phase nach der Schlacht bei Hastings von Wilhelm I., den man schlichtweg auch “den Eroberer” nannte. Neuer König von England an der Macht und das Land vor ihm gespalten.

INHALT SCHNELL ERKLÄRT
So kommt es, dass das Heim der jungen Lady Christen von Normannen angegriffen wird, wobei ihr bereits älterer Ehemann ums Leben kommt. Es ist der Albtraum schlechthin für die Frau und als noch ihr rebellischer Bruder von einer zweiten, neuen Normannengruppe festgenommen wird, steht sie vor der Wahl. Heiratet sie diesen Normannen, der vor ihr steht oder nimmt sie den Tod?

Das Buch wäre noch viel kürzer, wenn sie sich an der Stelle für den Tod entschieden hätte, und sie entscheidet sich natürlich für ihn, wodurch die Geschichte ins Rollen kommt.

Damit befindet sich die junge Christen plötzlich im Lager der Feinde mit einem neuen Ehemann und Heim, um das sie sich kümmern muss. Umgeben von Missbilligungen, Verrat und Intrigen, nimmt ihr Leben unerwartete Wendungen an.

UM WAS ES SICH GENAU BEI DEM BUCH HANDELT …
Mir war gleich klar, als ich das Buch in der Hand hielt, dass es sich um eine Novelle von Chadwick handeln muss, bzw. für die Verhältnisse der Autorin ist es eine Novelle.
Mit ein paar Recherchen habe ich dann auch herausgefunden, dass es sich bei diesem Buch um die Vorgeschichte zu ihrer allseits bekannten und beliebten Reihe “Die Ravenstow-Trilogie” handelt, die in den 90er Jahren erschienen ist. Mittlerweile gibt es auch die Reihe unter neuen Titel bei uns wieder zu kaufen als E-Book (Band 1: Die Gefährtin des Normannen – früher Die wilde Jagd).

ZU MEINER MEINUNG
Zu dem Inhalt kann ich sagen, dass es für mich zu kurz war. Die Geschichte geht sehr schnell voran und auch das Thema “Enemies to Lovers” war deutlich ausbaufähiger. Ihre Beziehung war in meinen Augen ein viel zu schnelles Hin und Her der Gefühle von Hass auf Liebe, wobei das Potenzial verloren ging.
Vieles kam für mich in dem Roman zu knapp, wobei er auch alles hatte, was man von Chadwick erwartet: Machtkämpfe, Intrigen, Verrate, Liebe und viele historische Fakten. Eben in einer ungewöhnlich abgespeckten Version, wobei man darüber leicht hinwegsehen kann, wenn man es als Prequel zu ihrer bekannten Trilogie sieht.

Für die, die sie noch nicht kennen, kann ich mir vorstellen, dass es ein guter Einstieg in ihre Welt sein könnte. Mit dem Roman bekommt man ein Gefühl für ihren Schreibstil und die historische und zeitgeschichtliche Tiefe, die sie weitervermittelt.

Trotz allem ist es in meinen Augen ein guter Chadwick-Roman, besonders für Einsteiger. Ein Roman, der wieder mehr Lust macht auf ihre über 600 Seiten Schmöker und mehrbändigen Reihen. Denn für mich heißt es nun erstmal “Ravenstow-Trilogie”!

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Veröffentlicht am 09.08.2022

Super Fortsetzung!

Mona - Verliebt, verlobt, beschworen
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Zu dem ersten Band habe ich, Schande über mein Haupt, keine Rezension geschrieben und ich versuche nun mit nur minimalen Spoiler zu arbeiten.
Soviel kann ich euch schon mal sagen: Nehmt den ersten Band ...

Zu dem ersten Band habe ich, Schande über mein Haupt, keine Rezension geschrieben und ich versuche nun mit nur minimalen Spoiler zu arbeiten.
Soviel kann ich euch schon mal sagen: Nehmt den ersten Band in die Hand! Lest ihn!

Für alle, die den ersten Band nicht kennen…

Es geht um Mona.
Eine recht ungeschickte Hexe.
Sie arbeitet in einem Museum im Nachtdienst und sorgt für die Sicherheit einer schlafenden Mumie. Eines Nachts gibt es einen Angriff, wobei sie versehentlich einen Erzdämon beschwört und an sich bindet. Einen charmanten, sexy Erzdämon übrigens.
Nur ist diese Beschwörung nicht so gut verlaufen und der Paktunfall bringt so einige Probleme in den Alltag von Mona, ihren Freuden und Kollegen (ein Vampir, ein Werwolf, ein Skelett usw.).

Fantasy in Deutschland

Bei der Buchreihe handelt es sich um Urban Fantasy, die in Deutschland spielt. Mit viel Witz wurde hier eine phantastische Welt eingebaut, die ganz schön realistisch rüberkommt, mit z.B. Zombies auf dem Weg zur Arbeit, Bürokratie-Wahnsinn beim Amt und alltägliche Job-Problemen durch Magie.
Die Umsetzung der Magie, bzw. der magischen Welt in Deutschland, gefällt mir an der Reihe besonders gut. Weil sie einerseits genug Erklärungen liefert, sodass ich (die immer gerne hinterfragt) zufrieden gestellt bin und andererseits ist es nicht zu kompliziert gemacht.

Magie und Slice of Life

Bei über 400 Seiten fragt man sich, was wohl alles passieren mag und auch ich war zunächst überrascht von der Handlung. Hier wird nämlich vieles auf “Slice of Life” gesetzt – magischer Alltag mit seinen Tücken.
Und wie auch im ersten Band der Reihe, wird hier viel geredet, gedacht und die Autorin bringt einen dabei oft zum schmunzeln. Es ist kein Buch, wo man mal schnell die Seiten unblättern kann. Auch wenn der Schreibstil locker ist, so ist viel Witz und Dialog verpackt in den Sätzen, dass es eher zum genießen und lachen einlädt.
Dann kommt die Handlung immer wieder in Fahrt (Spannungskurze eher wiederholt “hoch und runter”), da die Protagonistin zwischen Beziehungsproblemen und Stress auf der Arbeit, gerne mal in Gefahr gerät.

Liebe darf natürlich nicht fehlen …

Im zweiten Band der Reihe gewährt uns die Autorin auch einen tieferen Einblick in Balthazar, den beschwörten Dämon, der übrigens als Gottheit die Hölle regiert. Wir lernen sein Leben kennen, die Beziehung zu Mona entwickelt sich weiter und ein Baby spielt auf einmal eine Rolle …
Auch ihre magischen und nicht-magischen Freunde sind wieder Thema und bringen einigen Schwung zwischendurch rein.

Für mich ist die Reihe rund um Mona pure Entspannung und Unterhaltung. Sie gibt einen ein gutes Gefühl wieder, wie bei einer geliebten Serie, die man nach dem Feierabend beim Essen reinmacht.

Freue mich schon auf die Fortsetzung und hoffe sie werden zahlreich!

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Veröffentlicht am 03.08.2022

Kann man nicht aus der Hand legen!

Die Stadt der Dolche
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Nachdem ich sehr viel Spaß mit dem Fantasy-Roman “Die Stadt aus Messing” von Chakraborty hatte und ihrem arabischen Flair, war mir sehr nach ähnlichen Romanen. Dabei fand ich “Die Stadt der Dolche” von ...

Nachdem ich sehr viel Spaß mit dem Fantasy-Roman “Die Stadt aus Messing” von Chakraborty hatte und ihrem arabischen Flair, war mir sehr nach ähnlichen Romanen. Dabei fand ich “Die Stadt der Dolche” von Dryden und war gleich begeistert – es geht in eine andere Richtung, aber ebenfalls ein sehr packendes Buch, dass in einer Wüstenstadt spielt.

Willkommen in Tumanbay – einer Stadt, in der Dolche regieren. Einer Stadt, in der aus Sklaven Regenten werden. Einer Stadt, die von Männern geführt und von Frauen zerschmettert wird. Und alles beginnt an dem Tag, als der Sultan einen abgetrennten Kopf als Geschenk einer Königin erhält. Was er nicht ahnt: Maya, die selbsternannte Rebellenfürstin, hält Tumanbay schon längst in ihrem unsichtbaren Griff. Nun müssen die Anhänger des Sultans eine Revolution niederschlagen – doch wie, wenn Maya so wenig greifbar wie ein Schatten ist? Gregor, der Meisterspion des Sultans, Shajah, die Frau des Sultans, die geheimnisvolle Sklavin Sarah, sie alle schmieden das Schicksal Tumanbays neu. Doch niemand ahnt, nach welchen Regeln sie Mayas Spiel spielen müssen …

Viele Rezensenten schreiben, und dem kann ich nur zustimmen, dass der Start in das Buch nicht so einfach ist. Das liegt einfach daran, dass es einige Charaktere gibt, denen wir durch kurze Kapitel folgen (manche nur zwei Seiten lang) und man ohne das vorherige “Dramatis Personae” wäre der ein oder andere schnell verloren gegangen.
Aber glaubt mir, sobald ihr drinnen seid, kommt ihr so schnell nicht mehr aus dem Buch wieder raus.

Die meiste Zeit befinden wir uns in Tumanbay, eine Stadt in der Wüste – bei Minztee und Honigkuchen, werden Geschichten von schönen Harmesfrauen, Dschinns und Sultans in der brühenden Sonne erzählt. Es ist eine Stadt der Sklaven, Räuber, Spionen und Mörder.
Tumanbay ist der Dreh- und Angelpunkt für viele unserer Charaktere, die sich auf den Weg in die Stadt machen oder schon drinnen sind.
Und an Personen bittet die Geschichte alles: ein unfähiger Sultan, eine ehemalige Sklavin und nun intrigante Frau des Sultans, ein unterwürfiger Wesir, ein nichtsnutziger Sohn, eine geheimnisvolle neue Sklavin und so viele mehr, die am Schicksal der Stadt beteiligt sind. Alle, auch wenn sie sich nicht alle begegnen, haben was miteinander zu tun und teilweise auf sehr überraschende Art.

Überrascht war auch ich von der Handlung, mit so vielen Charakteren kann man vermuten, dass es an der einen oder anderen Stelle zäh wird. Hier wird jedoch ein sehr flottes Tempo gehalten.
Auf der einen Seite war es toll, die Spannung war durchweg hoch und ich konnte mich gar nicht davon losreißen.
Andererseits bleiben ein paar Dinge auf der Strecke: es gibt Charaktere, die ich bis jetzt nicht einschätzen kann, weil so wenig über sie bekannt ist und die Handlung geht nicht sonderlich in die Tiefe.

Was aber gut an der Handlung war, ist die Fülle an Intrigen, Machtspielen, Affären, Verrat und Wendungen – da kann man sich gar nicht sattsehen. An der Stelle verstand ich auch den Vergleich mit der “Game of Thrones”-Reihe – Tumanbay macht dem Konkurrenz.
Sprachlich ist es einfacher gehalten, passend zum Tempo der Geschichte und ich an meiner Stelle, habe nicht gemerkt, dass es zwei Autoren abwechselnd geschrieben haben.

Ein vollgepackter Fantasyroman mit Abendland-Flair und vielen spannungsreichen Momenten, die einen an das Buch binden! Ihr werdet euch wünschen, gleich die Fortsetzung in der Hand zu halten!

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Veröffentlicht am 24.07.2022

Sehr zum empfehlen!

Wovon wir träumen
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Und es ist wieder soweit, ein weiterer autofiktionaler Roman reiht sich in die Belletristik ein und gibt uns einen Einblick in eine Geschichte, wie so viele andere sie auch erlebt haben.
Was bedeutet es ...

Und es ist wieder soweit, ein weiterer autofiktionaler Roman reiht sich in die Belletristik ein und gibt uns einen Einblick in eine Geschichte, wie so viele andere sie auch erlebt haben.
Was bedeutet es Tochter zu sein? Wo stehe ich in meiner Kultur? Und wie spüre ich meine Migration?
Viele fragen, die sich unsere Erzählerin stellt und die sie durch Träume, in denen sie ihren Verwandten sieht oder durch Erinnerungen, beantwortet.

Nach dem Roman “Wo auch immer ihr seid” von Pham, war ich ganz schön angefixt von autofiktionaler Literatur – ein wunderbarer Grad zwischen Erzählung und Autobiographie. Da kam mir der Debütroman von Lin Hierse ganz recht und ich denke, ich wurde nicht enttäuscht.

Zwischen den beiden Büchern möchte ich auch keine weiteren Vergleiche ziehen, da sie meiner Meinung nach das Thema, bzw. Themen sehr unterschiedlich angehen und hier dreht es sich noch um ein weiteres Thema, dass im anderen kaum vorkommt – die “Mutter-Tochter”- Beziehung.
Aber nun kommen wir mal ganz zu “Wovon wir träumen”, indem es um eine junge Frau geht, die durch den Besuch der Beerdigung ihrer Oma (A’bu hier genannt) zurück nach China geht, wo sie ihre Verwandtschaft trifft.

Dieses Ereignis stößt eine Kette von Gedanken an, die sich in Träumen und Erinnerungen lösen. Oft wird das Thema “Mutter-Tochter” angegangen und auf verschiedenen Ebenen versucht die Erzählerin sich ihrer Mutter und deren Beziehung anzunähern, während sie sich die Frage rund um ihre Identität stellt.
Es klingt vielleicht nun kompliziert, wenn ich schreibe, dass wir über Träume und Erinnerungen uns hier bewegen, aber die Autorin schreibt in einem leichten Ton und es fühlt sich wie ein zaghaftes Antasten an. Schritt für Schritt erkundet man die Geschehnisse, das Innenleben und die Gedanken der Erzählerin, wie auch von anderen Familienmitgliedern und es bildet sich ein zart geknüpftes Mosaik.

Im Grunde war es für mich kein Buch, dass ich in einem Stück durchlesen konnte. An einigen Stellen nähert sie sich schmerzhaft ihren Erkenntnissen und man spürt den Kampf, den sie führt um damit zurecht zu kommen und abzuschließen.

Diese sorgfältige Erzählerstimme, die zaghaften Annäherungen und einfach das Leben in seinen Facetten – machen das Buch besonders. Sehr zum empfehlen!

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Veröffentlicht am 29.05.2022

Hat nicht ganz geklappt!

SOMERSET. Sehnsucht und Skandal (1)
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Hab ich irgendeine neue Entwicklung verpasst? Was ist aus dem Regency-Genre geworden?

Vor Jahren hatte ich unzählige Bücher aus dem Genre verschlungen, nachdem ich mit meiner “Mittelalter-Phase” durch ...

Hab ich irgendeine neue Entwicklung verpasst? Was ist aus dem Regency-Genre geworden?

Vor Jahren hatte ich unzählige Bücher aus dem Genre verschlungen, nachdem ich mit meiner “Mittelalter-Phase” durch war und würde schon sagen, dass ich mich mittlerweile sehr gut in der Zeit auskenne. Als dann die Buchreihe Bridgerton neu aufgelegt wurde, durch den Hype der Serie, hatte ich auch diese wieder zur Hand genommen (ja, ich habe noch ein paar sehr alte Ausgaben) und wurde auch von dem Fieber wieder angesteckt.
Was dazu führte, dass ich mich freute neues aus dem Genre zu lesen und so kam ich zu Somerset …

Und es fühlte sich so verkehrt an.

Zu Beginn war ich richtig angetan von der Geschichte und dem Schreibstil der Autorin. Besonders gut gefiel mir die Idee, dass unsere Protagonistin, um ihren Ruf zu wahren, nach London reist um einen Ehemann zu finden. Ein starker Charakterzug von ihr, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen und nicht zu hoffen, dass ihre Familie schnell irgendeinen Mann zum heiraten findet.
Also sehr kluge Idee, denn was anderes bleibt ihr schließlich nicht übrig. Und ich konnte es auch noch verstehen, dass sie eine nicht standesgemäße Zofe mitnimmt, schließlich steht sie unter gewaltigen Druck und war in Eile.
Auf findet sie eine Freundin, die Besitzerin eines Kaffeehauses und eine verwittwite Dame, was ich als noch spannend ansah…aber mit der Zeit wurde mir alles viel zu viel.

Nachdem ich mich um die 200 Seiten lang noch amüsiert hatte, fing die Geschichte an sich zu überfrachten. Die Nebengeschichte baute sich mehr und mehr auf, auch war sie meiner Meinung nach nicht ganz gut strukturiert.
Zeitweise hatte ich das Gefühl was verpasst zu haben, an einer anderen Stelle fühlte es sich wie eine Wiederholung an. Dazu kamen überladene Beschreibungen, die mich beim Lesen nahezu unterbrachen. Und trotz dem sehr lockeren Schreibstil der Autorin, lief es für mich einfach nicht und dann fing das an, vor was ich mich am meisten fürchte. Ich konnte die Protagonisten nicht mehr leiden.

Während Isabella sich von einer starken, für ihre Zeit, sehr emanzipierten Frau zu einem hormonell gesteuerten Dummchen entwickelt, wird Alexander einfach nur noch herrisch.
Alle beide handeln natürlich aus den tiefsten Gefühlen der Liebe und es geht heiß her, aber das konnte mich alles nicht mehr packen. Die beiden Hauptdarsteller handelten meiner Meinung nach nicht immer sehr nachvollziehbar und wie wenig ladylike sich Isabella immer wieder verhielt, regte mich dauernd auf. Wir sind hier doch in einem Regency-Roman? Woher kann eine Lady so schimpfen?

Andererseits kann ich verstehen, wenn man das Buch mit viel Augenzwinkern liest und nicht auf Authentizität über die Epoche pocht, so wie ich es tue, ganz lustig sein kann. Den erst nehmen kann man hier vieles nicht, besonders nicht die kurz abgehackte Detektivgeschichte.

Wehmütig schaue ich jetzt auf das Buch zurück, weil mir die Nebencharaktere gut gefallen hatten und die Fortsetzung dreht sich um Rebecca, die verwitwete Lady, deren Geschichte mich schon interessieren würde.
Wiederum klingt der Klappentext nach einer ähnlichen Enttäuschung und ich werde wohl abwarten müssen, bis die ersten Rezensionen draußen sind.

Also, wenn ihr nichts gegen einen Regency-Roman gegen die Konventionen habt, der zumal wirr und für seine Verhältnisse sonderbar ist, greift zu! Lustig und heiß ist er zumal - nur für mich nicht authentisch genug an der Epoche.

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