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Veröffentlicht am 14.11.2021

Identität, Migration und eine Familie im Mittelpunkt

Chor der Pilze
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In diesem Jahr, zum aller ersten Mal, wurde der BücherFrauen-Literaturpreis vergeben und der Roman von Hirmoi Goto schaffte es auf die Shortlist. Der Preis ist neu, ich erwarte nicht, dass er euch sofort ...

In diesem Jahr, zum aller ersten Mal, wurde der BücherFrauen-Literaturpreis vergeben und der Roman von Hirmoi Goto schaffte es auf die Shortlist. Der Preis ist neu, ich erwarte nicht, dass er euch sofort was sagt, daher gibt es einen Auszug seiner Bedeutung:

Im 30. Jahr ihres Bestehens loben die BücherFrauen einen neuen Preis für Belletristik aus. Mit dem BücherFrauen-Literaturpreis wollen wir Autorinnen auszeichnen, die mit ihrem Schreiben zur Gleichstellung der Geschlechter und zur Stärkung von Frauen und Mädchen beitragen. Der Preis wird erstmals im November 2021 und danach alle zwei Jahre vergeben.

https://www.buecherfrauen.de/buecherfrauen-literaturpreis
Die Autorin schreibt über drei Frauen, drei Generationen aus dem Mund der jüngsten Person, Murasaki. Die Großmutter Nao, bereits 85 Jahre alt, kam vor über 20 Jahren nach Kanada und lebt mit ihrer Familie in einem Haus. Ihre Tochter Keiko, ist soweit integriert in der neuen Kultur, dass sie allem japanischen mit Abneigung gegenüber steht. So verbringt die alte Dame viel Zeit auf der Terrasse. Redet mit sich selbst auf japanisch und erinnert sich zurück, an den Krieg, ihren Ehemann und das Leben, dass sie einst geführt hat. Einzig allein ihre Enkelin Murasaki, eigentlich Muriel, steht ihre Nahe und interessiert sich für die alte Heimat, wie auch für die alten Geschichten der Oma.
Als ihre Tochter und deren Ehemann beschließen, dass Nao in ein Heim muss, flieht die alte Dame, während ein Schneesturm tobt und landet bei einem jungen Trucker, der sie mitnimmt. Der Roadtrip beginnt.
Und Murasaki, die in telepathischer Verbindung zur Großmutter steht, fängt an zu erzählen…
Nachdem ich mich das erste Mal über das Buch informiert hatte, war mir klar, dass es gelesen werden muss. Aber am Ende hatte es doch länger gedauert es zu beenden, als gedacht. Es gab ein paar Momente, wo ich den Faden im Buch verloren hatte. Der Roman erfordert oftmals ein konzentriertes Lesen, es gibt immer wieder Perspektiven- und Zeitenwechsel, als auch japanischen Passagen. Zu Beginn war es weniger ein Problem, es tauchte eher nach der Hälfte auf, als die Geschichte anfing an Fahrt zu gewinnen und man bereits drin war in den verschiedenen Schicksalen.
Sonst kann ich nur gutes über den philosophischen Roman von Hiromi Goto sagen. Angefangen mit ihrem Schreibstil, der poetisch ist in seiner Fülle und mit Metaphern versetzt. Sie schafft es den Dinge mit wenigen Worten eine gewisse magische Atmosphäre zu geben.

Aber wir hielten einmal Händchen, als ich in der sechsten und er in der siebten Klasse war. Im Juni, wenn die Wolken dick und schwarz von Westen wabern und sich durch das Hügelvorland quetschen.

Chor der Pilze, Goto – S. 154 f
Die japanisch-kanadische Autorin, selbst immigriert nach Kanada, erzählt über das Leben zwischen zwei Kulturen, dem Leben in einem neuen Land und zeigt, wie unterschiedlich sich das auf eine Person auswirken kann. Wie sich eine kulturelle Identität entwickeln kann. Die drei Frauen, aus einer Familie, aber unterschiedliche Generationen, sind ihr Beispiel dafür. Sie sind so verschieden und sich doch eigentlich so nah. Ihre Beziehung ist ein weiterer Kernpunkt in dem Buch. Ich mochte es sehr, wie die Autorin über all die Dinge redet und viele Weisheiten weitergibt durch Obachan (Großmutter).

Wenn ihr gerne Romane aus dem “magischen Realismus” liest, zwischen Traum und Realität, mehr wissen wollt zu Immigrantenschicksal und wie eine Familie damit umgeht, kann ich es euch wärmstens ans Herz legen. Es ist ein Roadtrip mit Überraschungen, den es sich lohnt anzutreten!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.10.2021

Klug und interessant!

Unter Freunden
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Um ehrlich zu sein, weiß ich gar nicht mehr wann es war, dass ich das Buch gelesen habe. Was ich noch weiß ist, dass es einer diesen späten Sonntagmorgen war. Ich nahm das nächste Buch vom Stapel und ein ...

Um ehrlich zu sein, weiß ich gar nicht mehr wann es war, dass ich das Buch gelesen habe. Was ich noch weiß ist, dass es einer diesen späten Sonntagmorgen war. Ich nahm das nächste Buch vom Stapel und ein leuchtend gelbes Cover begrüßte mich.
Ohne viel nachzudenken, begann ich zu lese und hörte erst auf, als ich fertig war. Ein lockerer, kluger Roman mit Tiefgang!
Selten habe ich ein Buch aus dem Theater- und Filmmilieu in der Hand und war angenehm überrascht über das Setting. Wobei es vorrangig um Flora und ihren Ehemann Julian (gerne Florian genannt) geht.
Beide arbeiten dort zusammen und sind seit über 20 Jahren verheiratet, glücklich verheiratet. Sie haben eine fast erwachsene Tochter, namens Ruby und das Leben hätte wirklich perfekt sein können. Wenn Flora nicht an diesem einen Tag den Ring ihres Ehemanns gefunden hätte, in der Garage, den er vor Jahren angeblich beim Schwimmen verloren hatte...
Es beginnt ein Durcheinander, Beziehungen werden in Frage gestellt und auch Freundschaften.
Man würde jetzt an der Stelle vermuten, dass wir hier eine höchst dramatische und schmerzliche Geschichte vor uns haben, was auch zum Teil stimmt.
Es ist jedoch dank dem Schreibstil von Fr. Sweeney, erfrischend und leicht.
Ein gewisser Tiefgang zieht sich durch, bis ans Ende des Buches, es wird diskutiert, in Frage gestellt und nachgedacht. An der Stelle muss ich sagen, ein sehr kluger Roman und ich bin der Autorin, bzw. der Protagonistin und den anderen Charakteren in ihrem Gedankengang, sehr gerne gefolgt. Und im Grunde muss ich zugeben, das Geschehen selbst ist nicht so spannend oder aufregend. Wiederum sorgt die Autorin durch zahlreiche Rückblenden in die Vergangenheit der Personen und durch die verschiedenen Ich-Perspektiven, die sie so gut auslotet dafür, dass es spannend wird.
Zum Ende hin kam das Drama (wie schon oben angedeutet), denn ein verlorener Ehering, der wieder auftaucht, sorgt für Drama. Und sehr bodenständig und authentisch schaffte die Autorin das zu lösen.
Und so flog ich an einem Tag durch die Seiten, fühlte mich wohl und klug unterhalten von Sweeney. In dem Roman gibt es viele Punkte zum diskutieren und nachdenken - was für einen Lesekreis?
Ihr vorheriges Buch "Das Nest" ist damit auf meiner Wunschliste gelandet und ich freue mich eine neue Autorin entdeckt zu haben!
Für alle Leser von klugen Büchern, die Dialoge und Gedankengänge genauso lieben und anregend finden!

Veröffentlicht am 09.10.2021

Andes als erwartet!

Der Muttercode
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Der Debütroman von Carole Stivers wurde gleich in mehrere Sprachen übersetzt als er rauskam und galt damit sofort als heiße Ware. Für mich damit ein Must-Read aus dem SciFi-Bereich, dem ich mich gleich ...

Der Debütroman von Carole Stivers wurde gleich in mehrere Sprachen übersetzt als er rauskam und galt damit sofort als heiße Ware. Für mich damit ein Must-Read aus dem SciFi-Bereich, dem ich mich gleich widmen wollte. Aber der Anfang war schwer …

Im Jahr 2049 haben sich die Lebensbedingungen auf der Erde drastisch verändert. Um den Fortbestand der Menschheit zu sichern, werden Kinder nun von Robotern ausgebrütet und aufgezogen. Um sicherzustellen, dass es den Kindern an nichts mangelt, wurde ein spezielles Computerprogramm, der sogenannte Muttercode, entwickelt, der dafür sorgt, dass die Roboter agieren und empfinden wie ein Mensch. Kai ist so ein Roboterkind. Gemeinsam mit seiner Mutter Rho-Z streift er durch das zerstörte Amerika der Zukunft. Kai ist glücklich, denn Rho-Z umsorgt ihn liebevoll und lehrt ihn alles, was er wissen muss. Doch als die erste Generation der Roboterkinder heranwächst, sollen die Mütter wieder abgeschaltet werden …
Die Autorin ist Biochemikerin und hat lange im Silicon Valley gearbeitet, also eine Frau, die bereits tiefe Einblicke in die Wissenschaft, Technik und Arbeitswelt geworfen hat. Und genau diese Aspekte merkt man beim Lesen, so war der Roman für mich zunächst eine Herausforderung.
Einen guten Teil der Geschichte nimmt die Zeit vor der Pandemie ein, wo wir beim US Militär sind, der Virus wird entdeckt und sie suchen Möglichkeiten die Menschheit zu retten. Wie es scheint gibt es auf dieser Welt nur Amerika, keine anderen Länder.
Das mal beiseite, es ging viel um die Personen die an der Stelle mitgewirkt hatten und eben die Roboter entwickelten, die wie Mütter auf die nächste, bzw. letzte Generation aufpassen sollten.

Viele wissenschaftliche Begriffe und Abläufe am Anfang, viele Handlungsstränge die sich um die Personen aus dem Militär drehten und ihr Privatleben, brachten mich durcheinander und langweilten mich. Wo blieb die Apokalypse? Die Roboter?
Einzig allein der andere Handlungsstrang in der Zukunft, über den jungen Kai, der auf der Suche nach anderen Kindern ist, hellte für mich das Buch auf und ließ hoffen, dass wir bald mehr darüber erfahren.

Kai ist ein Kind, dass ein Militärroboter mit einer künstlichen Gebärmutter und dank dem “Mutter-Code” geboren hat, sie beschützt das Kind in der postapokalyptischen Welt. Während die Kinder auf der Suche nach anderen Kindern sind, sind auch die letzten Überlebenden und Schöpfer der Roboter unterwegs auf der Suche nach ihnen. Aber die Welt hat sich stark verändert und überall lauern Gefahren.

Nachdem die Zeitstränge sich fast angleichen, wurde es für mich viel interessanter. Denn meiner Meinung nach wurde zu viel Augenmerk auf die Erwachsenen gelegt und das war unpassend zum Klappentext. Auch konnte ich mit den Charakteren am Anfang kaum Verbindung aufbauen, sie waren alle sehr geradlinig, einfach gestrickt, keine Überraschungen und es waren einfach zu viele für diesen Roman.

Als einen düsteren apokalyptischen Hollywood-Streifen kann ich mir das Buch eher vorstellen. Und auch wenn ich nun eher negativ das Buch beschrieben habe, es war okay! Nur nicht ganz das, was ich erwartet und gehofft hatte!

Veröffentlicht am 05.09.2021

Zäh, interessant, wichtig

Klara und die Sonne
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Mein erster Roman vom Literatur-Nobelpreisträger Ishiguro und es war nicht leicht. Hochgepriesen, wie auch sonst? Aber ich habe lange an dem Buch gesessen und genauso lange wiederum an der Rezension, den ...

Mein erster Roman vom Literatur-Nobelpreisträger Ishiguro und es war nicht leicht. Hochgepriesen, wie auch sonst? Aber ich habe lange an dem Buch gesessen und genauso lange wiederum an der Rezension, den die Worte wollten einfach nicht so auf den Punkt kommen, wie auch der Roman.
Inhalt

Klara ist eine künstliche Intelligenz, entwickelt, um Jugendlichen eine Gefährtin zu sein auf dem Weg ins Erwachsenwerden. Vom Schaufenster eines Spielzeuggeschäfts aus beobachtet sie genau, was draußen vor sich geht, studiert das Verhalten der Kundinnen und Kunden und hofft, bald von einem jungen Menschen als neue Freundin ausgewählt zu werden. Als sich ihr Wunsch endlich erfüllt und ein Mädchen sie mit nach Hause nimmt, muss sie jedoch bald feststellen, dass sie auf die Versprechen von Menschen nicht allzu viel geben sollte.
Das Setting, klingt doch interessant?

Man stelle sich unsere Welt vor in der Zukunft, nicht weit entfernt und Kinder werden genetisch verändert, sodass sie scheinbar perfekt sind, Unterricht gibt es daheim online, Bildung ist nur für eine gewisse Schichten erschwinglich, wie auch ein Roboterfreund. So eine hochentwickelte KI, bzw. ein KF (Künstlicher Freund), hat jedes Kind und es ist ein Freund, der das Kind jeden Tag begleitet.
So ein Roboter, der nicht ist, wie die anderen KF, wird der Erzähler der ganzen Geschichte! Aufgenommen von einem kleinen kranken Mädchen, zeigt er eine erschreckende Welt…
Die besondere Klara

Von Anfang an ist klar, das der Roboter Klara, aus der Modell B2, vierte Serie, besonders ist. Sie dient als Gefährte und wenn sie sich mit ihren anderen Roboterkollegen unterhält fällt auf, sie hat eine Neugier auf sich, ein Blick auf die Welt um sie herum, der nicht vergleichbar ist und sie lernt.
Allein der Start des Buches, im Laden, wie sie alles um sich herum beschreibt, fand ich spannend und auch später gibt es vieler solcher Szenen. Durch sie denkt der Leser nach, wie ist die Welt in der Zukunft? Wie leben die Menschen? Und man verarbeitet Klaras Perspektive Stück für Stück bis man ein volles Bild hat von der Umgebung.
Stil, Ton und Atmosphäre

Ruhig. Sehr ruhig und gelassen beginnt die Geschichte und sie bleibt es noch lange. Es ist nicht die Atmosphäre, die man von einem Science-Fiction Roman hat, wo alles sehr futuristisch und unglaublich klingt. Eher wie eine leise Erzählung einer Idee. Doch zwischendurch, ganz versteckt, kommen immer wieder Sätze, über die ich gestolpert bin, die für Aufregung und Anspannung sorgen.
Das hatte mir auch sehr geholfen am Buch dranzubleiben, denn egal wie gut es geschrieben ist, diese ruhige Art, hatte mir gerade gar nicht gepasst und diente als Einschlaflektüre, bis eben die Einschübe kamen.
Gesellschaft, Familie und tieferer Sinn

Ungern möchte ich zu viel vorweg nehmen um was das Buch sich genau dreht, auch könnte ich das nicht im Ganzen. Viel lässt sich interpretieren, bzw. fühlt man sich erinnert an heutige Zustände und genau das möchte ich dem zukünftigen Leser lassen. So viel ist von mir gesagt, es gibt eine Zwei-Klassen-Gesellschaft und wir treffen Kindern aus beiden Gesellschaften. Es werden viele Fragen aufgeworfen, wer hat es besser getroffen? Ist es das Wert? Was ist eine Familie?
Oder wie geht man am besten mit einer künstlichen Intelligenz um?
Zum Schluss

An den zukünftigen Leser, wenn dich das Thema interessiert, bleib dran. Der Anfang wird nicht einfach sein, mehr ermüdend. Aber Klara ist so ein liebenswürdiger Charakter, dass du am Ende einfach wissen möchtest, wie es mit ihr ausgeht. Auch wenn der Roman einen nicht umhaut, das Ende abrupt ist. Es wird dich zum nachdenken bringen und wenn du in die Sonne blickst, wirst du eine Weile an Klara denken müssen.

Veröffentlicht am 05.09.2021

Nicht meins!

Nox - Donner und Asche
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Wie geht ihr mit schlechten Büchern um? Schon lange habe ich keine Rezension zu einem Buch geschrieben, dass so gar nicht meins war. Und hoffe, dass die Autorin mir das nicht übel nehmen wird, wenn sie ...

Wie geht ihr mit schlechten Büchern um? Schon lange habe ich keine Rezension zu einem Buch geschrieben, dass so gar nicht meins war. Und hoffe, dass die Autorin mir das nicht übel nehmen wird, wenn sie es ließt. Aber ich ziehe es jetzt durch und versuche mich so gut, wie möglich, zu erklären! Kurzum, der Roman wird am Ende dieser Rezension in einen öffentlichen Bücherschrank gestellt und ich hoffe, dass dann ein Leser es findet, der es gefällt.

INHALT:
Annikas Leben wird auf den Kopf gestellt, als sie plötzlich von finsteren Schattenwesen verfolgt wird. So gerne sie über Fantasy-Abenteuer liest, im echten Leben möchte sie einfach nur ihre Ruhe haben und die Wesen so schnell wie möglich wieder loswerden. Blöd nur, dass sie dafür ausgerechnet mit Elias zusammenarbeiten muss, der nicht nur ziemlich viel über Magie weiß, sondern mit arroganten Sprüchen nur so um sich wirft. Mit einem Mal stolpert sie in eine völlig neue Welt – und über ein Geheimnis, das ihr Leben in Gefahr bringt.

ES HÄTTE SO GUT WERDEN KÖNNEN …
Als ich den Klappentext gelesen hatte, dachte ich bereits, dass da ein sehr jugendlicher Touch dabei ist. Aber da es “Piper Fantasy” ist und die Zielgruppe eher auf die älteren Fantasyleser bis jetzt zielte, wollte ich es lesen.
Ich lag so sehr daneben, wie noch nie. Das war in meinen Augen eine kitschige Teenie-Fantasy-Love-Story mit viel Zänkerei zwischen den Protagonisten, die sich dann doch ineinander verlieben. Schließlich ist er ja sehr heiß und ihr Charakter ist echt toll.
Als ich mit dem Buch fertig war, las ich bei einigen, dass der Roman aus “Piper Wundervoll” ist, das Fantasy-Label von Piper digital. Welches sich an Leser richtet von 16 bis 18 Jahren mit romantischen fantastischen Geschichten. Im Buch steht nichts darüber, auf dem Buch schon gar nicht. Hätte ich das bloß früher gewusst…wobei ich das Buch für noch jüngere Leser eingeschätzt habe.

DIE IDEE UND IHRE UMSETZUNG
Simple, vorausschauend und in die Weite gezogen.
Dem Mädchen offenbart sich eine neue Welt voller Magie, aber der Leser erfährt so wenig von ihr. Diese “Welt” war für mich in keiner Weise beim Lesen greifbar, sie erschien wie eine kleine Nebenhandlung, die alles ins Laufen bringen sollte. Wie übrigens viele plötzliche Geschehnisse, eben alles sehr simpel umgesetzt. Erst zum Ende hin der Geschichte deutet eine mögliche Fortsetzung an, dass das was kommen könnte – aber ich bin schon raus.

REALISMUS?
Auch in einer Fantasygeschichte gibt es Realismus. Man muss sich erklären, es “wirklich” rüber bringen. Hier jedoch hatte ich das Gefühl, dass vieles “einfach so ist”. Besonders das Verhältnis zu ihrer Familie, ihre Akzeptanz und Mitarbeit, die am Rande lief, wurde so einfach abgehackt. Ich musste oft beim Lesen stocken und denken “Das war es?”. Und bei aller Freundschaft, wie oft ihre Freundin ihr jede Ausrede am Ende glaubt, dass ist ein Naivität hoch 10. So kommen wir wieder zum Thema “simpel” zurück.

ZUM SCHLUSS
Nicht gerade überragend, aber vollkommen in Ordnung, empfand ich den Schreibstil der Autorin. Sie schreibt für ihre Zielgruppe, also jugendlich und flüssig zu lesen. Das Tempo steigt mit den Seiten stetig an und man kommt gut durch die Geschichte, ohne was zu verpassen.
Letztendlich war das Buch, wegen vielen unterschiedlichen Aspekten, überhaupt nicht meins. Vom Klappentext habe und Cover, habe ich mehr erwartet und zu viel erhofft.
Bei deutlich jüngeren Lesern kann ich mir gut vorstellen, dass sie sich unterhalten fühlen und viel schmunzeln müssen bei den Zickereien zwischen den Hauptpersonen und ihrer Liebesgeschichte.