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Veröffentlicht am 15.05.2024

Chaos in der 8 a

Unterrichten in Pink
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Der Roman "Unterrichten in Pink" von Wiana Wiesmann berichtet über das zugegebenermaßen nicht einfache Lebend der Deutsch- und Philosophielehrerin an einer Realschule Wiebke Wollnau. Wiebke beginnt nach ...

Der Roman "Unterrichten in Pink" von Wiana Wiesmann berichtet über das zugegebenermaßen nicht einfache Lebend der Deutsch- und Philosophielehrerin an einer Realschule Wiebke Wollnau. Wiebke beginnt nach ihrer Elternzeit und einem Umzug an der Wolkenheimer Realschule und fühlt sich dort zu Beginn auch sehr wohl. Doch mit der Zeit treten immer mehr Probleme auf, bis sie irgendwann ihre momentane Situation nicht mehr aushält.

Ich kann aus meiner eigenen Erfahrung heraus die Erzählungen an sich absolut bestätigen, auch wenn das viele Leser, die nicht selbst Teil einer Schulgemeinschaft sind vermutlich nicht nachvollziehen und oftmals auch nicht glauben würden. Dennoch steht in der Erzählung lediglich das negative Verhalten im Vordergrund, was ich so nicht sehe. Es gibt auch immer wieder Begegnungen und Erfahrungen, die einen als Lehrer in seiner täglichen Aufgabe bestärken. Und diese Aufgabe besteht in meinem persönlichen Verständnis nicht nur und auch nicht vordergründig in der Wissensvermittlung, sondern unser Ziel sollte es stets sein, mündige und selbst denkende Menschen zu formen. Bei manchen fällt das mit Sicherheit leichter, weil sie bereits vieles in dieser Richtung in ihrem Elternhaus erfahren haben, aber auch allen anderen sollten wir versuchen, so viel Positives we möglich mit auf den Weg zu geben. Wiebke dagegen fällt mit der Zeit immer mehr ins Jammern und zeigt absolut kein konsequentes Verhalten, sodass die Schüler einfach nicht wissen, woran sie sind. Natürlich fehlt in diesem Beispiel vielfach die Unterstützung seitens der Schulleitung und seitens der Kollegen, aber das ist meiner Meinung nach nicht das eigentliche Problem. Doch diese Thematisierung fehlt im Roman komplett und das finde ich schade.

Insgesamt eine Erzählung, die einen Teil der Realität widerspiegelt, es jedoch versäumt, Lösungsmöglichkeiten aufzuzeigen und den Leser mit einem schlechten Gefühl zurücklässt.

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Veröffentlicht am 15.05.2024

"Weil ich mehr für dich empfinde, als ich je wollte"

Solange ich dich suche
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Der Roman „Solange ich dich suche“ von Josefine Weiss erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die sich aus der Großstadt ins beschauliche Whitecastle aufmacht, um dort ihre vor Jahren verschwundene Jugendfreundin ...

Der Roman „Solange ich dich suche“ von Josefine Weiss erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die sich aus der Großstadt ins beschauliche Whitecastle aufmacht, um dort ihre vor Jahren verschwundene Jugendfreundin zu suchen, deren Mutter im Sterben liegt. Doch wird Maddie sie wirklich finden können – oder wird sie sogar noch deutlich mehr finden?!

Dieser Roman ist so wunderbar gefühlvoll erzählt, dass es den Leser leicht zu Tränen rühren kann. Ich konnte die Gefühle der Protagonisten durch die eindrücklichen Beschreibungen sehr gut nachvollziehen und dadurch tief in der Geschichte versinken. Josefine Weiss schafft es einfach, schwierige und verschlossene Charaktere in ihren Büchern sympathisch und greifbar werden zu lassen, sodass man sie einfach nur so nehmen kann, wie sie sind. Es werden nicht nur einfache Themen angesprochen und das macht den Roman für mich noch besser. Vielfach kann man die Thematiken auch auf das eigene Leben übertragen und durch die positiv stimmenden Endergebnisse Mut mitnehmen, das eigene Leben mit seinen Höhen und Tiefen zu meistern.

Hier zum Abschluss noch meine Lieblingszitate aus „Solange ich dich suche“ (Sorry wegen der langen Liste, aber ich konnte mich nicht entscheiden; die Geschichte enthält einfach so viele wahre Sätze…):

„Wenn er dir wichtig genug ist, dass du dich von ihm ablenken lässt, solltest du tatsächlich in Erwägung ziehen, zu bleiben. Aus genau diesem Grund.“
„In Whitecastle gab es nur einen Supermarkt, keinen zuverlässigen Lieferdienst, und trotzdem bot die Stadt etwas, das ich in London nie gefunden hatte: Behaglichkeit. Ein Gefühl von Zuhause.“
„Ich hatte seine Grenzen vordergründig akzeptiert, und doch gab es da einen Teil in mir, der sich darüber hinwegsetzen wollte.“
„Das muss keinen Sinn ergeben, um die Wahrheit zu sein. Das ist einfach so.“
„Ich war dreißig Jahre und innerlich so zerrissen, dass ich nicht in der Lage war, eine Entscheidung zu treffen, die eigentlich offensichtlich sein sollte.“
„Der Tod beeinträchtigt nicht nur die Person, die geht. Er beeinträchtigt vor allem das Leben derer, die bleiben.“
„Jemand lachte, und ich fragte mich, wie das möglich war. Wie das Leben außerhalb der Wände des Hotelzimmers einfach weitergehen konnte.“
„Dieser Vorschlag bedeutete, dass er keinen Punkt hinter unsere Geschichte setzte, sondern ein Komma, das einen Nachtrag erlaubte.“

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Veröffentlicht am 27.04.2024

Ist alles wie es scheint?

Northern Nights (Rosenborg-Saga, Band 2)
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Der Roman Northern Nights stellt den zweiten Teil der Rosenborg-Saga von Inga Schneider dar. Hauptcharakterin des Buches ist Louise, das mittlere Kind von Jörgen Bjerregaard, dem Besitzer einer Luxushotelkette. ...

Der Roman Northern Nights stellt den zweiten Teil der Rosenborg-Saga von Inga Schneider dar. Hauptcharakterin des Buches ist Louise, das mittlere Kind von Jörgen Bjerregaard, dem Besitzer einer Luxushotelkette. Der Roman kann unabhängig vom ersten Teil gelesen werden, da Louises Geschichte im Vordergrund steht. Die junge Frau möchte ihren eigenen Weg gehen, doch kann sie es schaffen, sich gegen ihren Vater zu stellen? Als dann plötzlich auch noch ihr Ex-Verlobter Mads Vinther auf der Bildfläche erscheint, wird alles noch komplizierter...

Die Geschichte ist spannend geschrieben und ich war direkt auf den ersten Seiten bereits mitten ins Geschehen hineingezogen. Durch die abwechselnde Gestaltung der Kapitel, die aus den Sichtweisen von Louise und Mads erzählt sind, erhält man als Leser Einblicke in beide Perspektiven und dadurch ein breiteres Bild. Es ist schön mitzuerleben, wie Louises Entwicklung verläuft und wie sehr sie sich am Ende traut, sie selbst zu sein. Dies kann man wohl auch auf das alltägliche Leben übertragen, da es zeigt, dass man sich ruhig mal etwas trauen und für seine eigenen Vorstellungen einstehen kann.

Den zweiten Teil der Geschichte fand ich persönlich allerdings deutlich schwächer. Für mich war die Geschichte stelleweise etwas zu langatmig und vorhersehbar, auch wenn das natürlich nur meine ganz persönliche Meinung ist. Insgesamt ist Northern Nights ein absolut lesenswertes Buch, das den Leser in unsere und dennoch eine ganz andere Welt entführt.

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Veröffentlicht am 27.04.2024

Eine große Gabe - Segen oder Fluch?

Zwei Welten
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Der Fantasy-Roman Zwei Welten - Die zehnte Generation von Michael G. Spitzer entführt den Leser in eine Welt voller Gaben. Gemeinsam mit der 17-jährigen Charlotte erfahrt man als Leser, was es bedeutet, ...

Der Fantasy-Roman Zwei Welten - Die zehnte Generation von Michael G. Spitzer entführt den Leser in eine Welt voller Gaben. Gemeinsam mit der 17-jährigen Charlotte erfahrt man als Leser, was es bedeutet, Teil der Gesellschaft zu sein; einer Gruppe von Menschen mit jeweils einer besondere Fähigkeit. Dabei sind diese Gaben sehr vielfältig und bilden ein breites Spektrum ab. Doch nicht nur die Gesellschaft ist eine solche elitäre Gruppe, es gibt eine weitere Verbindung, welche aber im Streit mit der Gesellschaft liegt. Kann Charlotte es schaffen, beide Gruppen zu einen oder wird durch diesen Versuch alles auseinanderbrechen?

Der Roman ist aus der Perspektive der Hauptprotagonistin Charlotte erzählt, wodurch man als Leser recht tiefe Einblicke in die Gedanken- und Gefühlswelt der jungen Frau erhält. Leider konnte mich persönlich die Geschichte dennoch nicht wirklich abholen. Der Schreibstil trifft einfach nicht meinen persönlichen Geschmack und für mich ist die Adaption der Fantasy-Elemente in unsere reale Welt nicht wirklich gelungen. Es steht stets die "neue" Welt im Vordergrund und der Zusammenklang beschränkt sich auf wenige Verbindungen. Außerdem hält die Geschichte einige Sprünge bereit, die für mich nicht logisch erscheinen. Es geschieht sehr viel in kurzer Zeit, sodass keine Konstanz erkennbar ist, sondern der Fortschritt sehr gerafft dargelegt ist. Dessen sollte man sich vor dem Lesen bewusst sein, denn die Geschichte ist wirklich nicht schlecht, aber einfach leider nichts für mich persönlich.

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Veröffentlicht am 27.04.2024

Neuanfang?!

Diebin des Herzens
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Der historische Roman Diebin des Herzens von Maria Albers erzählt die Gescchichte von Rachel Baynes, einer jungen Frau, die ihrer illegalen Vergangenheit entfliehen und ein ehrbares Leben beginnen möchte. ...

Der historische Roman Diebin des Herzens von Maria Albers erzählt die Gescchichte von Rachel Baynes, einer jungen Frau, die ihrer illegalen Vergangenheit entfliehen und ein ehrbares Leben beginnen möchte. Doch dann trifft sie auf den Polizisten William McFarlane, der ihr eindeutig zu neugierig erscheint. Wird sie es schaffen oder holt ihre Vergangenheit sie doch immer wieder ein?!

Der Roman ist wechselseitig aus den Perspektiven von Rachel und William erzählt, wodurch sich für den Leser tiefere Einblicke in das Gesamtgefüge bieten. Auch die Hauptprotagonisten lassen sich durch diese Anlage besser einschätzen und deren Gedanken und Gefühle werden somit greifbarer. Zudem hält die Erzählung für meinen Geschmack die perfekte Mischung aus logisch vorhersehbaren und absolut unerwarteten Wendungen bereit. Es wird also niemals langweilig und der Spannungsbogen immer wieder nach oben gezogen. Dennoch fehlt mir besonders zu Beginn ein bisschen das gewisse Etwas. Rachel war mir zwar auf Anhieb sympathisch, aber sie wirkt teilweise auch etwas naiv und weltfremd, was an sich kein Problem darstellt, in der konkreten Umsetzung, aber für mich persönlich etwas zu übertrieben geschildert wird.

Insgesamt ist Diebin des Herzens aber ein absolut lesenswertes Buch, das den Leser ins späte 19. Jahrhundert entführt und einige Überraschungen zu bieten hat.

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