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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.04.2023

Was willst du? Sei mutig und nimm es dir.

ACADIA LOVE
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Der YA-Roman Acadia love von Franziska Kamberger bildet den Auftakt einer Reihe um die College-Studenten Andy und Hunter. Andy ist eine junge Frau, die einen Neustart in Bar Harbour und an der Acadia University ...

Der YA-Roman Acadia love von Franziska Kamberger bildet den Auftakt einer Reihe um die College-Studenten Andy und Hunter. Andy ist eine junge Frau, die einen Neustart in Bar Harbour und an der Acadia University wagen will. Sie hat ihre Heimat und ihre Familie bewusst zurückgelassen und hofft, in der Ferne unerkannt zu bleiben. Doch womit sie nicht gerechnet hat, ist Freunde zu finden, denen sie genügend Vertrauen entgegen bringt, um ihnen mehr von ihrer Vergangenheit zu erzählen – mehr als sie wissen sollten.
Auch Hunter trägt viele Geheimnisse mit sich herum. In Bar Harbour ist er als reicher Sohn der Bürgermeisterin bekannt, der gewalttätig ist und sogar nicht vor seiner Schwester zurückgeschreckt ist. Doch was ist in Wirklichkeit geschehen und wie sieht es hinter seiner gleichgütigen Fassade aus?
Der Roman nimmt den Leser komplett mit in die Geschichte und in die Gefühlswelten der Protagonisten. Auch wenn das Erzähltempo allgemein ziemlich schnell ist, kann man sehr gut mit den Personen mitfühlen und sich in ihre Situationen hineinversetzen. Die Kapitel sind abwechselnd aus Andys und Hunters Sichtwesen verfasst, was diesen Eindruck nochmal verstärkt.
Ganz nebenbei werden sehr wichtige und oftmals verschwiegene Themen angesprochen, was mir wichtig und in dieser Umsetzung wirklich ausgezeichnet gelungen ist. Auch der Schwerpunkt der Geschichte stellt ein ernstes Thema dar. Daher sollte man die Triggerwarnungen ernst nehmen, wenn man Probleme mit verschiedenen Themen haben könnte (bisher habe ich nie solche Warnungen ausgesprochen, in diesem Fall finde ich sie allerdings gerechtfertigt, da mich die Beschreibungen sogar als absolut Nicht-Betroffenen wirklich berührt haben).
Band 1 endet mit einem echt fiesen Cliffhänger, es lohnt sich aber trotzdem auf jeden Fall mit der Reihe zu beginnen, da man danach sowieso definitiv weiterlesen will!
Hier noch mein Lieblingszitat aus dem Roman:
„Anders zu sein, ist nie schlecht. Nachts hängen Milliarden von Sternen am Himmel und alle Menschen sagen, wie schön ihr Anblick sei. Milliarden gleich aussehender Sterne. Nur selten hat man das Glück, mal eine Sternschnuppe zu sehen. Aber wenn es so ist - wo schauen wir dann hin?“

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Veröffentlicht am 12.04.2023

"Die Ewigkeit ist einsam"

Inferiority
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Der Urban-Fantasy-Roman Inferiority von Julia M. Moser stellt den Auftakt einer mehrbändigen Reihe dar und handelt von einer jungen Frau, die mit einer Buchhandlung mitten in London das Erbe ihrer Familie ...

Der Urban-Fantasy-Roman Inferiority von Julia M. Moser stellt den Auftakt einer mehrbändigen Reihe dar und handelt von einer jungen Frau, die mit einer Buchhandlung mitten in London das Erbe ihrer Familie fortführt. Doch die finanzielle Lage wird immer ernster und als ein dunkles Geheimnis auftaucht, stellt sich Grace die Frage, ob sie nicht eines der vielen Kaufangebote in Betracht ziehen sollte. Dieser Geschichtsstrang spielt in unserer Zeit und behandelt zunächst keine übernatürlichen Phänomene. Ein weiterer Strang erzählt die Geschichte des jungen Adligen Dante, der sich aus einer Trotzreaktion heraus dem Heer anschließt, um in den Krieg zu ziehen. Doch aufgrund einer schweren Krankheit wird er von seinen Kumpanen in einem kleinen Dorf zurückgelassen und trifft dort auf Andràs und dessen Familie. Bis zu dieser Stelle wird man als Leser zwar in die Vergangenheit entführt, auch hier sind aber noch keine Fantasy-Elemente zu erkennen. Diese treten erst zutage, als sich die Wege von Dante und Grace später kreuzen...

Der Roman stellt eine ganz neue Version einer Vampirgeschichte dar, was mir im Grunde sehr gefallen hat. Jedoch konnte mich die Story letztendlich an mehreren Stellen absolut nicht überzeugen. Zu Beginn habe ich nicht in die Geschichte gefunden, da ich die einzelnen Personen nicht greifen konnte. Das hat sich mit der Zeit geändert und den Mittelteil fand ich wirklich sehr gelungen. Am Ende waren mir allerdings deutlich zu viele meines Erachtens unnötig brutal beschriebene Szenen zu finden.

Die einzelnen Kapitel sind abwechselnd aus der Perspektive von Grace und Dante erzählt, was einen guten Überblick bietet und den Wechsel zwischen den einzelnen Zeiten vereinfacht. Zusätzlich werden an passenden Stellen noch weitere Sichtweisen eingenommen. Der Leser wird durch die geschilderten Geheimnisse dazu animiert, selbst zu rätseln und sich Gedanken über den Fortlauf und die Hintergründe der Geschichte zu machen. Ich persönlich habe bereits zu Beginn des Buches eines der großen Geheimnisse erkannt, was auch erklären könnte, dass mir der Roman letztendlich nicht so gut gefallen hat...

Letztlich für mich persönlich eine gute Grundidee mit verbesserungswürdiger Ausgestaltung.

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Veröffentlicht am 26.03.2023

Die Schlacht von Franklin

Ich gab ihm mein Wort
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Der Roman Ich gab ihm mein Wort von Tamera Alexander ist gleichzeitig so zu einhundert Prozent der Stil der Autorin und gleichzeitig völlig anders als die anderen Bücher von ihr, die ich bisher gelesen ...

Der Roman Ich gab ihm mein Wort von Tamera Alexander ist gleichzeitig so zu einhundert Prozent der Stil der Autorin und gleichzeitig völlig anders als die anderen Bücher von ihr, die ich bisher gelesen habe. Der Leser wird in das Amerika der 1860er-Jahre versetzt und erlebt die Zeit des Sezessionskrieges hautnah mit. Lizzie Clouston arbeitet als Gouvernante auf einer Plantage nahe Nashville und erlebt die schlimmste Nacht ihres Lebens als hunderte Soldaten auf dem Schlachtfeld direkt vor den Toren des Anwesens verwundet werden. Als Befürworter der Sklaverei nimmt die Familie die Soldaten auf und bietet das Haus als Lazarett an. Da Lizzie über medizinische Grundkenntnisse verfügt, assistiert sie dem Arzt bei seinen Operationen und lernt ihre Patienten in den nächsten Tagen besser kennen. Doch wie lange kann sie ihre Haltung gegenüber dem Krieg geheim halten und will sie das überhaupt?! Vor allem zu einem Soldaten – Hauptmann Roland W. Jones – hat sie ein tiefes Vertrauen gefasst, das aber eigentlich nicht sein dürfte...
Der Krieg spielt ja in allen Romanen von Tamera Alexander eine mehr oder minder große Rolle, aber in diesem Ausmaß ist das etwas Neues. Ich hätte gedacht, dass mich die Brutalität in dieser Fülle stören würde, aber das Gegenteil war der Fall. Besonders in unserer heutigen Situation, in der der Krieg wieder viel näher gerückt ist, als dies vor einen Jahren denkbar schien, ist der Roman sehr aktuell und bringt einen zum Nachdenken.
Ich kann diesen Roman – wie jeden anderen der Autorin – nur jedem empfehlen, der mehr authentische historische Romane mag, der den Leser mit seinem unglaublich bildhaften Schreibstil in die beschriebene Zeit versetzt.

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Veröffentlicht am 26.03.2023

Mein Inneres

Das Projekt ICH
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Das Buch Das Projekt Ich – Dein Frage-Antwort-Buch von Anne Rich ist ein Buch zum eigenen Ausfüllen. Ziel dabei ist, dass man sich stärker mit sich selbst beschäftigt und in sein Inneres hineinhört. Ich ...

Das Buch Das Projekt Ich – Dein Frage-Antwort-Buch von Anne Rich ist ein Buch zum eigenen Ausfüllen. Ziel dabei ist, dass man sich stärker mit sich selbst beschäftigt und in sein Inneres hineinhört. Ich persönlich habe festgestellt, dass dies zum einen Ehrlichkeit mit sich selbst erfordert, zum anderen aber sehr spannend ist, denn erst wenn man schwierigen Fragen nicht ausweicht, fällt einen selbst auf, was man eigentlich gerne ändern würde, was einen besonders wichtig ist und was man sich für sein weiteres Leben wünscht.
Der Aufbau des Buches ist meiner Meinung nach sehr gelungen: Es gibt jeweils eine kurze Einleitung in Form von Fakten, einer Geschichte oder Weisheit. Anschließend wird die eigentliche Frage formuliert, die auf den folgenden drei Seiten frei beantwortet werden kann.
Manchmal musste ich etwas länger nachdenken, bis ich meine Gedanken sortiert hatte; bei anderen Fragen sind die Worte aber auch nur so aus mir herausgesprudelt. In jedem Fall war ich über mich selbst überrascht, denn in mir drin war ganz viel verborgen, dass man anscheinend mit den richtigen Fragen herauskitzeln kann. Ich kann diese Form des „In sich hinein Hörens“ nur jeden empfehlen. Man benötigt etwas Zeit, um sich intensiv mit den Fragen auseinander zu setzen, aber für mich hat sich das auf jeden Fall gelohnt!

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Veröffentlicht am 18.03.2023

Verschiedene Welten

Million Dollars Between Us
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Der Roman „Million Dollars between us“ von Nikolina Drum erzählt die Geschichte der Obdachlosen Birdie, die sich nach dem Tod ihrer Familie alleine auf den Londoner Straßen durchschlagen muss. Als sie ...

Der Roman „Million Dollars between us“ von Nikolina Drum erzählt die Geschichte der Obdachlosen Birdie, die sich nach dem Tod ihrer Familie alleine auf den Londoner Straßen durchschlagen muss. Als sie in diesem Winter an ihr gewöhnliches Quartier kommt, entdeckt sie auf der anderen Straßenseite einen neu errichteten Firmenkomplex, bei dem die „Anzugträger“ ein und ausgehen. Einer dieser Männer beobachtet Bierdie genauso wie sie ihn. Aber vor „Anzugträgern“ hat ihre Mutter die junge Frau immer gewarnt. Ist Mister Hamilton genauso wie alle anderen?
Der Roman konnte mich leider nicht wirklich begeistern. Ich habe Damien Hamiltons Sichtweise vermisst, mit der man als Leser einen viel besseren Einblick in die Geschehnisse erhalten hätte. Dadurch sind bei mir nicht viele Emotionen übergesprungen, was bei diesem Thema doch so wichtig gewesen wäre, um mit Birdie und auch mit Damien mitfühlen und ihre Gedanken und Taten nachvollziehen zu können. Außerdem waren mir persönlich manche Kapitelübergänge ziemlich zusammenhangslos. Im einen Moment sind zwei Personen noch mitten im Gespräch und im nächsten befinden sie sich an komplett unterschiedlichen Orten...
Dennoch finde ich es toll, dass das Thema der Obdachlosigkeit einmal in einem Buch in den Vordergrund gerückt wird. Denn auch, wenn viele Menschen Obdachlose einfach ignorieren, so sind diese immer noch da und auch sie sind Menschen mit einer ganz persönlichen Geschichte, die sie an ihren heutigen Platz gebracht hat!

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