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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.11.2024

Very British!

Das größte Rätsel aller Zeiten
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Als seine Ziehmutter Pippa stirbt, muss sich der 25-jährige Clayton eingestehen, dass sich seine Ersatzfamilie, in der er aufgewachsen ist, sich langsam aber sicher, altersbedingt aufzulösen beginnt. Es ...

Als seine Ziehmutter Pippa stirbt, muss sich der 25-jährige Clayton eingestehen, dass sich seine Ersatzfamilie, in der er aufgewachsen ist, sich langsam aber sicher, altersbedingt aufzulösen beginnt. Es ist an der Zeit, dem Geheimnis seiner eigenen Herkunft auf die Spur zu kommen. Genau für diesen Fall, hat Pippa ihm noch ein letztes Rätsel hinterlassen. Clayton, im Kreis der größten Räselmachern des Landes groß geworden ist, muss zuerst eine Reihe kniffliger Aufgaben lösen und dabei stellt ausgerechnet die Außenwelt die größte Herausforderung für ihn dar.
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Ein Ausbruch aus der eigenen Komfortzone und die Suche nach der einen Identität wird dabei für Clayton zu einem ganz besonderen Abenteuer. Die Reise dorthin hat der Autor jedoch eher gemächlich als rasant gestaltet, daher kommen Spannnungsfanatiker hier nur bedingt auf ihre Kosten, Freunde des Knobels dafür um so mehr. Der literarische Spagat zwischen Roman und den integrierten Rätseln funktioniert jedenfalls überraschend gut.
Die Geschichte steht ganz klar im Vordergrund und wird zwischenzeitlich durch die eingestreuten Denksportaufgaben sogar ein wenig aufgelockert.
In zwei unterschiedlichen Zeitebenen wird zum einen aus der rückblickenden Perspektive von Pippa erzählt, wie die Gemeinschaft der Räselmacher zustande kam und wie neben vieler anderen Herausforderungen, der kleine Clayton Teil der ungewöhnlichen Senioren-WG wurde. Die andere Sicht, ist die von Clayton in der Gegenwart, während er sich (im wahrsten Sinne des Wortes) dem Räsel seines Lebens stellt und ganz nebenbei sich selbst besser kennenlernt.
🧩
Es ist ein ruhiges Buch mit viel Herzenswärme und Mitmachrätseln, das wunderbar in die Herbst-/ Winterzeit passt, wie ein schöner Abend am Kamin mit Kuscheldecke und einer heißen Tasse Tee.
Lovely!

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Veröffentlicht am 29.10.2024

Fantasielos!

Burning Crown
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Drachenreiterin Yessa ist der Armee von Eldeya beigetreten, um in eine einflussreiche Position aufzusteigen. Denn zu ihrem Leidwesen, werden Drachenwandler, zu denen auch ihre Halbschwester Livia gehört, ...

Drachenreiterin Yessa ist der Armee von Eldeya beigetreten, um in eine einflussreiche Position aufzusteigen. Denn zu ihrem Leidwesen, werden Drachenwandler, zu denen auch ihre Halbschwester Livia gehört, in dem Königreich unterdrückt und misshandelt. Ihre Stellung als Captain gerät jedoch ins Wanken, als eine Mission unter ihrer Führung aus dem Ruder läuft. Dabei stirbt Livia und Yessas Widersacher Lieutenant Walesh. Nur sein Drache Cassim überlebt. Obwohl er von seinem vorherigen Reiter schwer misshandelt wurde, bringt er sich und seine neue Drachenreiterin Yessa durch sein aufmüpfiges und respektloses Verhalten beinahe in Schwierigkeiten. Er verfolgt eigene Ziele und ist bereit, dafür über Yessas Leiche zu gehen. Zwischen den beiden entwickelt sich dennoch eine streng verbotene Enemies-to-Lovers-Geschichte, die jedoch sehr von “Fourth Wing” inspiriert wirkt.
Meine anfängliche Vorfreude auf eine aufregende Story aus der Welt der Drachen bekommt bereits nach den ersten Kapiteln einen ordentlichen Dämpfer.
Zu Beginn direkt in die Story hineingeworfen, flattert man dann nämlich eher orientierungslos durch die vollkommen farblose, wenig durchdachte Kulisse. Kaum Erklärungen, Wordbuilding und Hintergrundinformationen, die diese Geschichte greifbar machen und insgesamt mehr Tiefe und Authentizität verleihen würden. Stattdessen wird immer wieder ein Cremetiegel ausgepackt und eingeschmiert, was das Zeug hält!
Was die Autorin mit ihren Protagonisten und Lesern eigentlich vorhat, bleibt mir bis zum Schluss nicht wirklich ersichtlich, es wirkt einfach wie eine planlose Irrfahrt durch das Nirgendwo.
Die Handlung kommt nicht in die Pötte und die Charaktere überzeugen mich ebenfalls nicht. Yessa könnte zwar eine sympathische Protagonistin mit Herz und Prinzipien abgeben, ist aber unfassbar naiv. Genau das steht jedoch im krassen Widerspruch zu ihrem Dienstgrad und Position. Insbesondere, weil sie sich andauernd vom arroganten und wankelmütigen Cassim auf der Nase herumtanzen lässt.

Dem Buch fehlt ausgerechnet das, was es eigentlich ausmachen sollte, nämlich Fantasie, Spannung und Feuer!
Ein vollkommen enttäuschender Reihenauftakt!
Daher gebe ich diesmal nur Sterne für’s schöne Cover und den tollen Farbschnitt!

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Veröffentlicht am 08.10.2024

Emotionale Achterbahnfahrt

Alles, was ich geben kann – The Last Letter
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Ryan überredet seine Schwester Ella, einem seiner Kameraden einen Brief zu schreiben.
Es ist der Anfang einer intensiven Brieffreundschaft zwischen ihr und „Chaos“, der in Wirklichkeit Beckett heißt.
Die ...

Ryan überredet seine Schwester Ella, einem seiner Kameraden einen Brief zu schreiben.
Es ist der Anfang einer intensiven Brieffreundschaft zwischen ihr und „Chaos“, der in Wirklichkeit Beckett heißt.
Die zunehmende Vertrautheit und Gefühle, die beide für einander entwickeln, werden von einem Schicksalsschlag gestört. Als Ryan bei einem Kampfeinsatz ums Leben kommt, gibt sich Beckett die Schuld daran und ignoriert fortan Ellas weitere Briefe an ihn.
Neben dem Verlust ihres Bruders, quält Ella nun auch die Ungewissheit über das Schicksal ihres Brieffreundes Chaos. Gleichzeitig muss sie jedoch die Kraft aufbringen, sich um ihr B&B und ihre Kinder zu kümmern. Bevor die Welt jedoch ganz über ihr zusammenbricht, taucht plötzlich ein Veteran und Freund ihres Bruders in Telluride. Es ist Beckett, der sich Ryan´s letztem Wunsch verpflichtet fühlt, sich um Ella zu kümmern. Dabei verheimlicht er ihr allerdings seine wahre Identität. Ella ahnt nicht, dass sie ihrem Brieffreund Chaos gegenübersteht und fasst dennoch langsam Vertrauen zu dem vermeintlichen Fremden, der ihr seine Hilfe anbietet.

Nachdem mich ihr letzter Roman nicht überzeugen konnte, hat Rebecca Yarros dafür gesorgt, dass ich diesmal ein heftiges Wechselbad der Gefühle durchleben muss. Denn, sowohl bei Beckett als auch im Leben von Ella schlägt das Schicksal mehrfach und mit voller Wucht zu! Oftmals so herzzerreißend, so dass selbst mir die ein oder andere dicke Krokodilsträne über die Wangen gerollt ist. Diese Story schreit einfach vor Emotionen und nach einer Box voll Taschentücher.

Was mir am Aufbau des Buches besonders gut gefällt, jedes einzelne Kapitel beginnt mit einem der Briefe, die sich Ella und Beckett gegenseitig geschrieben haben. Dabei wechseln sich auch die Erzählperspektiven zwischen den beiden ab und verleihen der Geschichte unerwartet viel Tiefe.

Ein wundervoller und absolut lesenswerter Roman, trotz einiger schmerzhafter Szenen.
Auf jeden Fall eine Leseempfehlung von mir!

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Veröffentlicht am 02.10.2024

Zuckersüße Einschlafhilfe für kleine (Fleder-)mäuse

Die kleine Fledermaus Wegda: Schlaf gut, kleine Fledermaus Wegda!
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Die kleine Wegda ist eine ganz besondere Fledermaus. Anders als ihre Artgenossen, nutzt sie nämlich viel lieber den Tag, um spannende Abenteuer zu erleben und fällt dann am Abend totmüde ins Bett (bzw ...

Die kleine Wegda ist eine ganz besondere Fledermaus. Anders als ihre Artgenossen, nutzt sie nämlich viel lieber den Tag, um spannende Abenteuer zu erleben und fällt dann am Abend totmüde ins Bett (bzw kopfüber von der Decke).
Wie jedes Kind, hat sie natürlich vor dem Einschlafen noch ein paar wichtige Dinge zu erledigen, wie das obligatorische Zähneputzen, warme Kuschelsocken anziehen und ein Gute-Nacht-Küsschen von Mama und Papa abstauben.
Und natürlich darf das Lieblingskuscheltier nicht fehlen! Doch genau das ist gerade nirgends aufzufinden. Obwohl Wegda schon ganz müde ist, kann sie unter diesen Umständen dennoch auf keinen Fall einschlafen. So begibt sie sich auf die Suche nach ihrem Kuscheltier und holt sich Rat bei ihren Freunden.

Obwohl es als Gute-Nacht-Geschichte für Kinder ab 3 Jahren gedacht ist, begeistert sich bereits meine 2,5-jährige Tochter so sehr für die kleine Fledermaus, dass sie sich dieses Buch jeden Abend zum Vorlesen wünscht.
Es ist wirklich zuckersüß und altersgerecht illustriert, die begleitenden Texte sind nicht zu lang und animieren die kleinen Zuhörer immer wieder zum Mitmachen.
In dem sie „Wegda“ bspw. aktiv beim Suchen helfen, die Fledermaus für mehr Schwung beim Abflug anpusten oder auch mal mit einem Lied oder Kraulen trösten können.
Ansonsten gibt es nebenbei immer wieder neue Details auf den zahlreichen Bildern zu entdecken.
Bis auf den Namen „Wegda“, den wir für so ein bezauberndes Geschöpf einfach fürchterlich und unpassend finden, muss man die Geschichte mit der kleinen Fledermaus einfach lieben!

Große Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 23.08.2024

Jederzeit wieder!

Mittsommercamp zum Verlieben
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Bea zieht nach einem plötzlichen Beziehungsaus Hals über Kopf nach Schweden.
Dort angekommen, landet die Auswanderin allerdings ziemlich schnell auf dem harten Boden der Tatsachen. Denn, die Probleme, ...

Bea zieht nach einem plötzlichen Beziehungsaus Hals über Kopf nach Schweden.
Dort angekommen, landet die Auswanderin allerdings ziemlich schnell auf dem harten Boden der Tatsachen. Denn, die Probleme, mit denen sie unerwartet konfrontiert wird, stellen sie vor ernste Existenzsorgen. Als Sekretärin bekommt sie in Schweden so eifach keinen Job und obendrein entpuppt sich ihr kleines Häuschen auch noch als marode, doch für die dringend notwendige Reparatur fehlt ihr das Geld.
In ihrer Verzweiflung scheint die einzige Möglichkeit zu sein, als Betreuerin in einem Jugendcamp anzuheuern, dessen Leiter Ed, sie bereits auf dem Arbeitsamt von seiner unangenehmen Seite kennengelernt hat.

Ich habe mich von der wunderschönen Beschreibung der schwedischen Landschaft her, direkt ein bisschen nach Bullerbü versetzt gefühlt.
Dies hat leider auch dazu geführt, dass ich die Geschichte in einer einzigen Nacht und am Stück durchgelesen habe.
Neben dem absolut authentischen Setting haben mich vor allem die Charaktere im Buch restlos überzeugt. Die sind allesamt wirklich sehr sympathisch, obwohl sie sich gegenseitig zunächst überhaupt nicht leiden können.
Positiv überrascht hat mich ebenfalls der Plot, der mit unerwartet viel Tiefgang und ernsten Themen daherkommt. Es ist bei weitem nämlich nicht alles eitel Sonnenschein.
Die Autorin hat nämlich selbst einige Zeit in als Auswanderin in Schweden gelebt und auch die Schattenseiten dessen kennengelernt.
Genau diese prägenden Erfahrungen spiegeln sich bei Protagonistin Bea wider und verleihen der Geschichte besonders viel Authenzität.

Trotzdem liest sich das Buch wunderbar fluffig, wie eine süße, warme schwedische Zimtschnecke!
Und gerade die vielen schönen Schweden-Vibes in dem Buch, wecken dann doch wieder die Reiselust nach Skandinavien.
Es muss ja nicht gleich Auswandern sein, ein Leseurlaub reicht schon!

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