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Veröffentlicht am 29.03.2023

Ein unbekannter Blickwinkel

Die Bibliothek der Hoffnung
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Eine Geschichte nach einer wahren Begebenheit. Es geht um eine unterirdische Bibliothek, die sich zu Zeiten des 2. Weltkriegs in der U-Bahnstation “Bethnal Green” befand und zum Treffpunkt vieler Menschen ...

Eine Geschichte nach einer wahren Begebenheit. Es geht um eine unterirdische Bibliothek, die sich zu Zeiten des 2. Weltkriegs in der U-Bahnstation “Bethnal Green” befand und zum Treffpunkt vieler Menschen wurde.

Wir lernen Clara Button und Ruby Munroe kennen, zwei junge engagierte Bibliothekarinnen und Freundinnen, wenn auch sehr unterschiedlich, die das Herz dieser Bibliothek bilden.Während Clara durch den Krieg zur kinderlosen Witwe geworden ist, führt Ruby ein geradezu ausschweifendes Leben, ohne sich binden zu wollen. Dies liegt unter anderem daran, dass sie tagtäglich mitansehen muss, wie ihr ständig alkoholisierter Stiefvater Viktor, ihre Mutter misshandelt, ohne dass diese den Mut findet, ihn zu verlassen. Clara macht vor allem ihre eigene Familie und der Chef das Leben schwer, der gegen die täglichen Vorlesestunden für die Kinder und strikt gegen die Ausleihe von Liebesromanen an die Fabrikarbeiterinnen ist und generell die Ansicht hat, dass Frauen ausschließlich hinter den heimischen Herd gehören. Und dann verbreitet auch noch ein Triebtäter Angst und Schrecken, dem Clara, Dank des Eingreifens von Sanitäter Billy, knapp entkommen kann.

Leid und Verlust, Liebe und Hoffnung, liegen hier sehr dicht beieinander, doch keine der beiden Frauen lässt sich davon unterkriegen.
Und was gibt es eine für schönere Message, als die, dass auch in Kriegszeiten, Bücher ein Rettungsanker für alle Menschen sind!

Ein vollkommen fesselnder historischer Roman, der einen für mich bisher unbekannten Blickwinkel auf die Geschehnisse im 2. Weltkrieg eröffnet und ein schönes Hörbuch mit passender Sprechstimme, das mich wieder einmal begeistert hat und ich nun sehr gerne weiterempfehlen möchte.

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Veröffentlicht am 08.03.2023

Bunt, wie das wahre Leben

Alle Farben meines Lebens
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Für mich fängt die Geschichte mit einem Kloß im Hals an. Drei Kinder, die bei einer psychisch kranken Mutter aufwachsen, unsichtbar sein müssen, jeder Tag wird zum Spießrutenlauf.
Alice ist 8 Jahre alt, ...

Für mich fängt die Geschichte mit einem Kloß im Hals an. Drei Kinder, die bei einer psychisch kranken Mutter aufwachsen, unsichtbar sein müssen, jeder Tag wird zum Spießrutenlauf.
Alice ist 8 Jahre alt, als sie entdeckt, dass sie die Aura der Menschen um sich herum in den unterschiedlichsten Farben sieht, je nachdem, in welcher Stimmung sie gerade sind. Mit der Zeit lernt sie auch die einzelnen Farben deuten und sich diese Fähigkeit zunutze zu machen.
Doch während ihr älterer Bruder Hugh, zu dem sie ein enges Verhältnis hat, wegzieht, ist sie über Jahre in dem toxischen Dunst ihrer Mutter Violet gefangen, während ihr kleiner Bruder sogar kriminell wird und im Gefängnis landet.
Ihre Lage scheint lange ausweglos, bis sie unvermittelt einem Menschen ohne Farben begegnet.

Nach einer längeren Durststrecke endlich mal wieder eine starke Geschichte von Cecilia Ahern, die überzeugt.
Kein Liebesroman, sondern die Geschichte über ein Leben, in dem vieles nicht so läuft, wie es sollte. Ungerechtigkeiten sind an der Tagesordnung, verpasste Chancen und mangelndes Durchsetzungsvermögen und Selbstbewusstsein legen der Hauptprotagonistin immer wieder Steine in den Weg, aber ihre besondere Begabung erweist sich auch Retter in der Not.

Ein wunderschönes Hörbuch mit einer sehr angenehmen Erzählstimme, die große Gefühle und unzählige vielschichtige Emotionen weckt und mich sehr berührt hat.
Wieder einmal ein Hörbuch-Highlight, das ich sehr gerne weiterempfehlen möchte!

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Veröffentlicht am 07.03.2023

Gelungenes Debüt!

Verschwiegen
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Trotz anfänglichem isländischen Namenswirrwarr entwickelt sich die Handlung sehr schnell zu einem mitreißenden und hochspannenden Islandkrimi.
Handlungsort ist Akranes, die Heimatstadt sowohl der Autorin ...

Trotz anfänglichem isländischen Namenswirrwarr entwickelt sich die Handlung sehr schnell zu einem mitreißenden und hochspannenden Islandkrimi.
Handlungsort ist Akranes, die Heimatstadt sowohl der Autorin als auch ihrer Hauptprotagonistin Elma, die als Polizistin in der Hauptstadt gearbeitet hat und nun nach ihrem Beziehungsende von Reykjavik wieder zurück in die Kleinstadt gezogen ist.
Während sie dabei auch Schatten ihrer Vergangenheit verfolgten, wird in der Nähe eines Leuchtturms, die Leiche von Elisabeth aufgefunden.
Elma und ihr neues Team beginnen zu ermitteln und fördern ungeahnte Geheimnisse zutage.

Ich kann hier nur von einem vollkommen gelungenem Debüt sprechen.
Neben der Gegenwart, gibt es zwischen den einzelnen Kapiteln immer wieder kurze Sequenzen mit Szenen aus der Vergangenheit, klar strukturiert, ohne zu verwirren.
Im Gegenteil, das macht es beinahe unmöglich, das Buch aus der Hand zu legen.
Ansonsten beinhaltet einen wunderbar inszenierten Plot, gespickt mit zahlreichen, perfekt platzierten Wendungen, die mich bis zum Schluss immer wieder aufs isländische Glatteis geführt haben.
Nichts ist so, wie es scheint, mehr will ich der Handlung gar nicht vorgreifen.

Für Fans, vor allem skandinavischer Krimis, möchte ich eine unbedingte Leseempfehlung aussprechen. Es lohnt sich, zumal es eine Fortsetzung geben wird, die bereits in den Startlöchern steht.

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Veröffentlicht am 04.03.2023

Außergewöhnlich

Anatomy
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Edinburgh 1817 - Hazel Sinnett, ein Mädchen aus gutem Hause, träumt seit je her davon, Chirurgin zu werden. Trotz einiger Widrigkeiten die es ihr als Frau verbieten, an den Vorlesungen teilzunehmen, bekommt ...

Edinburgh 1817 - Hazel Sinnett, ein Mädchen aus gutem Hause, träumt seit je her davon, Chirurgin zu werden. Trotz einiger Widrigkeiten die es ihr als Frau verbieten, an den Vorlesungen teilzunehmen, bekommt sie im Rahmen einer Wette mit Dozent Dr. Beecham doch noch die Möglichkeit, die medizinische Prüfung abzulegen und auch anderen Frauen den Weg für das Studium zu ebnen.
Hierzu benötigt sie die Dienste von Auferstehungsmann Jack Currer, der ihr die zu Übungszwecken notwendigen Leichen ausgraben und beschaffen soll.
Währenddessen verschwinden immer wieder Auferstehungsmänner auf mysteriöse Weise spurlos und auch die ausgegrabenen Körper weisen merkwürdige Besonderheiten auf.

Das außergewöhnliche Cover, bei dem sich ein genauerer Blick lohnt, hat mich zusammen mit dem Buchtitel direkt angesprochen. Auch der Klappentext liest sich vielversprechend. Inhaltlich werden Historiker hier sicherlich die Hände überm Kopf zusammenschlagen, angesichts der künstlerischen Freiheiten, die sich die Autorin hier nimmt, um Hauptprotagonistin Hazel weitaus mehr Freiheiten zu ermöglichen, als es die damalige Zeit für das weibliche Geschlecht in den Oberschicht üblich war.
Ein ungestörtes Jungesellinnen-Leben gehört ganz sicher nicht dazu, ebensowenig eine Mutter, die derart wenig Auge auf die Tugend der eigenen Tochter hat.
Die Entwicklung ihres Charakters stagniert zudem, spätestens ab der Hälfte des Buches.
Das Ende fand ich hingegen gut gelöst und lässt an dieser Stelle noch Luft für eine etwaige Fortsetzung.

Insgesamt ist es eine sehr spannende Geschichte, die sich absolut flüssig liest und mich gerade durch die detailliert geschilderten Transplantationen und Sektionen abholen konnte, da diese sehr anschaulich beschrieben sind.
Auch die Tatsache, dass es früher “Auferstehungsmänner” gab und wie deren Arbeit aussah, fand ich sehr interessant zu erfahren.
Ein ungewöhnliches Setting, das einen lesenswerten, spannenden Roman für Zwischendurch verspricht und mir sehr schöne Lesestunden beschert hat.

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Veröffentlicht am 26.02.2023

Hat mich nicht überzeugt!

Ohne mich
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Eine Mittzwanzigerin, kurz vor Ende ihres Jurastudiums, frisch getrennt von ihrem „Ehemann“, mit dem sie ein recht kurzes Ehe-Intermezzo hatte, nun ein drogengeschwängertes Partyhopping betreibt.
Im Grunde ...

Eine Mittzwanzigerin, kurz vor Ende ihres Jurastudiums, frisch getrennt von ihrem „Ehemann“, mit dem sie ein recht kurzes Ehe-Intermezzo hatte, nun ein drogengeschwängertes Partyhopping betreibt.
Im Grunde sind es eine Aneinanderreihung zahlreicher Versuche der namenlosen Hauptprotagonistin, in einer Selbstfindungsphase, ihre eigenen Wünsche, Ziele und Bedürfnisse auszuloten.

Ich beende das Buch und weiß erst einmal nicht genau, was ich von dem Gelesenen halten soll.
Es ist auf eine Weise, die sich nicht näher definieren lässt, einerseits besonders und einzigartig, andererseits habe ich nicht das Gefühl, etwas aus diesem Buch mitzunehmen oder mich mit der Geschichte auch nur ansatzweise identifizieren zu können.
Denn obwohl ich, wie vermutlich jede*r Andere in den Zwanzigern eine Phase der Identitätsfindung und -festigung durchmacht,
ist diese Darstellung schon sehr extrem. Die Partywut, nachvollziehbar, der nicht unerhebliche Alkohol-, Koks- und Haschischkonsum als angehende Juristin finde ich strange.

Vor allem, weil mir zu dem ein paar Parallelen zwischen der Geschichte und dem Autorinnenkurzportrait auffallen, bei dem ich mir die Frage stelle, ob es sich ein Stück weit, um einen Teil autobiografischer Aufarbeitung handelt??

Schlussendlich bin ich von der Geschichte enttäuscht, nachdem ich den „Wow-Effekt“ leider vergeblich gesucht, aber nicht gefunden habe.
An dieser Stelle kann ich nur empfehlen, sich selbst ein Bild von dem Buch zu machen, das bisher zahlreiche positive Kritiken erhalten hat.
Mein Geschmack war es leider nicht.

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