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Veröffentlicht am 25.12.2024

Plädoyer für Offenheit und Toleranz

Pleasure and Pain - Fessle mein Herz
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Journalistin Violet hat den Auftrag, mit einem voyeuristischen Artikel über den BDSM Club „Pleasure & Pain“ ein Printmagazin zu retten. Sie wird in den Club eingeschleust und trifft in dessen Besitzer ...

Journalistin Violet hat den Auftrag, mit einem voyeuristischen Artikel über den BDSM Club „Pleasure & Pain“ ein Printmagazin zu retten. Sie wird in den Club eingeschleust und trifft in dessen Besitzer Elijah ausgerechnet auf ihrem ehemaligen Dom und ihre große Liebe.

Sehr deutlich werden nun die Anziehungskräfte zwischen den beiden, die innere Zerrissenheit sowie auch die Aktivitäten im Club beschrieben. Der Stil der Autorin lässt sich sehr gut lesen und das Buch hat mich auf jeden Fall gefesselt und sehr gut unterhalten.

Die Sprache und die gezeigten literarischen Bilder sind sehr explizit, teils derb und brutal, da auch Grenzen überschritten werden. Entsprechend gibt es auch eine lange Triggerwarnung - damit sollte man umgehen können.

Tut man dies, bekommt man hier eine sehr leidenschaftliche, spicy und intensive Liebesgeschichte geboten, die tiefe Einblicke in eine tabuisierte Szene ermöglicht. Die Autorin versucht, für Offenheit und Toleranz zu werben und mit vielen Vorurteilen aufzuräumen. Alleine dafür hat sich die Lektüre gelohnt.

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Veröffentlicht am 22.12.2024

Teilweise überzeugender Thriller

Der König
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Zu „Der König“ habe ich eine sehr ambivalente Meinung. Ich bin sehr schlecht in das Hörbuch reingekommen. Den Einstieg empfand ich als sehr schleppend. Der Protagonist erschien mir sehr kalt und unnahbar ...

Zu „Der König“ habe ich eine sehr ambivalente Meinung. Ich bin sehr schlecht in das Hörbuch reingekommen. Den Einstieg empfand ich als sehr schleppend. Der Protagonist erschien mir sehr kalt und unnahbar und es wollte sich keine rechte Spannung aufbauen. Beim Hören habe ich des Öfteren den Faden verloren.

Hinten raus wurde das Buch in Sachen Handlung immer spannender und im letzten Drittel hat es mich dann auch richtig gepackt. Es lohnt sich also dran zu bleiben.

Der Sprecher hat eine sehr angenehme Stimme. Aber auch hier habe ich eine Weile gebraucht mich einzuhören, da die stimmliche Unterscheidung der verschiedenen Handelnden sehr dezent umgesetzt wurde. Mit der Zeit wurde aber auch das einfacher und der tendenziell emotionslose, abgestumpfte Charakter des Protagonisten kam gut rüber.

Hier liegt aber tatsächlich einer meiner Haupt-Kritikpunkte - keiner der Charaktere konnte mich für sich gewinnen. Ich fand sie allesamt unsympathisch oder konnte ihre Entscheidungen nicht nachvollziehen. Auch wenn Ray durchaus Menschlichkeit durchscheinen lässt, ist er doch irgendwie auf eine beklemmende Weise „kaputt“.

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Veröffentlicht am 21.12.2024

Hollywood der 1950er Jahre

Not your Darling
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Mir hat dieses Buch außerordentlich gut gefallen. Es hat mich von der ersten Seite bis zum letzten Satz sehr gut unterhalten und mitunter auch schockiert.

Loretta entflieht ihrem Heimatdorf in England, ...

Mir hat dieses Buch außerordentlich gut gefallen. Es hat mich von der ersten Seite bis zum letzten Satz sehr gut unterhalten und mitunter auch schockiert.

Loretta entflieht ihrem Heimatdorf in England, um in Hollywood als Maskenbildnerin zu arbeiten. Schnell muss sie lernen, dass es hinter den Kulissen der Glamour-Welt alles andere als schön und einfach ist. Doch sie ist gewieft, stark und weiß sich zu helfen - auf dem Weg ihren Traum zu erfüllen aber auch im Umgang mit den Männern.

Das Buch ist sehr unterhaltsam, zeigt aber auch sehr deutlich und drastisch, wie Frauen behandelt und wie Geschäfte gemacht wurden. So findet man neben witzigen Dialogen und sehr schlagfertigen Situationen auch durchaus Sex & Crime vor.

Besonders gut gefallen haben mir die Szenen mit Loretta und ihrem Freund Eliot, die mit ihren Neckereien viel Spaß gemacht haben.

Von mir gibt es eine Leseempfehlung - ein tolles Buch für Freunde der 1950er Jahre und starker Frauen, die es nicht scheuen, mit den dunklen Seiten der Menschheit konfrontiert zu werden.

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Veröffentlicht am 20.12.2024

Auftrag in Südamerika

Und immer wieder Blut
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In diesem Buch reisen wir mit dem ehemaligen Soldaten und Protagonisten David für einen scheinbar harmlosen Auftrag nach Peru. Schnell wird klar, dass hier mehr passiert als angenommen und David befindet ...

In diesem Buch reisen wir mit dem ehemaligen Soldaten und Protagonisten David für einen scheinbar harmlosen Auftrag nach Peru. Schnell wird klar, dass hier mehr passiert als angenommen und David befindet sich innerhalb kürzester Zeit mitten in einem hoch brisanten und intriganten Kampf wieder.

Die Liebe des Autors zu Südamerika und seine Kenntnisse der lokalen Gepflogenheiten scheinen deutlich durch. Das gefällt mir tatsächlich auch sehr gut an dem Buch, denn man erhält sehr interessante Einblicke über Land, Leute und vergangene politische Situationen.

Auch die Idee hinter dem Fall fand ich sehr spannend - definitiv ein Stück Geschichte, das es Wert ist nicht vergessen zu werden. Den Ablauf der Handlung fand ich auch weitestgehend schlüssig, kann mir aber gut vorstellen, dass man die verschiedenen Szenen und deren Spannung noch mehr hätte ausbauen können - hier wurde etwas Spannungspotential verschenkt.

Die Charaktere sind mir leider allesamt nicht ans Herz gewachsen. David erschien mir naiv und emotional sprunghaft und einige andere interessante Charaktere, von denen ich mehr Beteiligung am Gesamtgeschehen erwartet hatte, werden plötzlich aus der Geschichte genommen.

Das Buch spielt in verschiedenen Zeitebenen und stellt dabei verschiedene Charaktere vor, die dann irgendwann zusammen finden. Dies erfordert beim Lesen etwas Aufmerksamkeit, hat mir aber eigentlich sehr gut gefallen.

Ich denke, der Thriller ist ein solides Debut, das in Bezug auf Spannungsbogen und Charaktere noch ungenutztes Potential hat.

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Veröffentlicht am 08.12.2024

Gut recherchiertes Sachbuch

Leuchten am Meeresgrund
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Dieses Buch ist sehr hochwertig produziert. Das zahlreiche historische Fotomaterial sowie auch die farbigen Illustrationen, die das Forscherteam damals hat zeichnen lassen, sind sehr beeindruckend. Mir ...

Dieses Buch ist sehr hochwertig produziert. Das zahlreiche historische Fotomaterial sowie auch die farbigen Illustrationen, die das Forscherteam damals hat zeichnen lassen, sind sehr beeindruckend. Mir gefällt es sehr gut, wenn existierendes Bildmaterial genutzt wird, um dem Leser ein Bild zu vermitteln.

Der Schreibstil lässt sich gut lesen, für mich ist es stilistisch und inhaltlich aber tatsächlich ein Sachbuch. Ich weiß gar nicht mehr wie ich darauf kam, aber ich hatte irgendwie einen gut recherchierten, auf Fakten basierenden Roman erwartet. So kamen schon auch viele lateinische Spezienbezeichnungen vor sowie Zitate, die durch ein sehr umfangreiches Quellenverzeichnis belegt sind.

Die Beschreibungen der Tiefsee und seiner Bewohner, die Beschreibung der Farben und Geräusche sowie des Ablaufs der Forschung fand ich sehr spannend. Auch interessant fand ich die teils schon sehr philosophischen Gedanken des Forschungsleiters Beebe.

Leider hat dieser Teil nur einen kleinen Teil des Buches ausgemacht. Hinzu kamen immer wieder Kapitel zu Menschen der Zeit, die oft zunächst wahllos und zusammenhanglos wirkten - ob gab es dann einen kleinen Berührungspunkt mit Beebe irgendwo. Oder sie dienten dazu, die Zeit und das Umfeld zu illustrieren, in der wir uns mit dem Buch bewegen. Teilweise waren auch diese Abstecher durchaus interessant und lesenswert, aber mir sind wir damit zu oft zu weit vom eigentlichen Thema abgekommen.

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