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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.02.2020

Tiefgreifend & verstörend

Je tiefer das Wasser
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„Je tiefer das Wasser“ ist das beeindruckende Debüt der Autorin Katya Apekina.

Die beiden Schwestern Edith – genannt Edie - und Mae sind bei ihrer psychisch kranken Mutter Marianne aufgewachsen und die ...

„Je tiefer das Wasser“ ist das beeindruckende Debüt der Autorin Katya Apekina.

Die beiden Schwestern Edith – genannt Edie - und Mae sind bei ihrer psychisch kranken Mutter Marianne aufgewachsen und die Handlung beginnt damit, dass Marianne einen Selbstmordversuch unternommen hat und die beiden Schwestern zu ihrem bisher unbekannten Vater Dennis nach New York kommen. Marianne kommt wegen ihrer bipolaren Störung und Depression in eine Klinik. Während Mae versucht die neue Situation positiv aufnimmt und ihren Vater sogar beim Schreiben unterstützt, ist Edie irritiert, dass sich Dennis auf einmal um sie kümmert und möchte Marianne helfen und diese aus der Klinik holen.

Der Schreibstil von Katya Apekina lässt sich angenehm lesen. Die Charaktere sind schwierig, ihre Gedanken nicht immer nachzuvollziehen aber dennoch authentisch und vielschichtig. Die Krankheit der Mutter ist für Edie und Mae - die in ihrem Umfeld aufgewachsen sind- nicht folgenlos geblieben. Es ist erschreckend, was das mit einem Menschen macht und wie schwierig es ist, diesem zu entkommen. Die Autorin versteht es hervorragend diesen Kreis, in dem die gesamte Familie und das Umfeld hineingeraten ist darzustellen, ohne jemanden Schuld zuzuweisen. Eine Unterscheidung, was krankheitsbedingt ist und was dem Charakter der Menschen zuzuschreiben ist, ist kaum möglich.

Die Kapitel sind kurz und die Perspektive wechselt mit jedem Kapitel. Größtenteils wird aus der Sicht von Edie und Mae berichtet, aber auch andere Charaktere kommen zu Wort. Dadurch liest sich das Buch ausgesprochen abwechslungsreich und interessant.

Das Ende ist recht offen und gerade dadurch bleibt das Gelesene im Gedächtnis und klingt dort lange nach.

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Veröffentlicht am 02.02.2020

Tieftraurig und wunderschön

Marianengraben
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Mit ihrem Debüt "Marianengraben" ist es der Autorin Jasmin Schreiber gelungen die Themen Verlust, Tod und Trauer so locker und mit einer guten Portion Humor niederzuschreiben, dass es mich zutiefst berühret ...

Mit ihrem Debüt "Marianengraben" ist es der Autorin Jasmin Schreiber gelungen die Themen Verlust, Tod und Trauer so locker und mit einer guten Portion Humor niederzuschreiben, dass es mich zutiefst berühret und gleichzeitig großartig unterhalten hat.

Die Geschichte wird aus der Perspektive von Paula erzählt. Nachdem Paulas kleiner Bruder Tim, den sie über alles geliebt hat, bei einem Unfall ums Leben gekommen ist, fällt Paula in eine tiefe Depression. Um ihre Trauer zu verarbeiten, rät ihr Therapeut ihr, Tims Grab zu besuchen. Da sie niemanden begegnen möchte, geht sie in der Nacht zum Friedhof. Dort trifft sie auf Helmut, einen etwas schrulligen alten Herrn, der gerade dabei ist die Urne seiner Frau Helga auszugraben. Er möchte mit der Asche seiner Helga in die Berge, um sie dort, wie versprochen, zu verstreuen. Kurz entschlossen begibt sich Paula mit ihm und seinem Wohnmobil auf die Reise und damit beginnt ein ungewöhnlicher und regelrecht absurder Roadtrip.

Der Schreibstil der Autorin ist ruhig und eindringlich. Die Emotionen der Protagonistin werden intensiv und authentisch geschildert. Gleichzeitig ist die Handlung so ungewöhnlich, fast schon skurril, dass man einfach lachen muss. Die unterschiedlichsten Emotionen liegen hier nah beieinander und ich habe mehrfach gestaunt, wie es Jasmin Schreiber gelungen ist Tragik und Humor miteinander zu verbinden.

Meiner Meinung nach ist dies ein großartiger Debütroman der mich gespannt auf weitere Werke der Autorin warten lässt.

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Veröffentlicht am 29.01.2020

Gelungener Auftakt einer interessanten Familiensaga

Der Duft der weiten Welt
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„Der Duft der weiten Welt“ ist der erste Band der Speicherstadt-Saga der Autorin Fenja Lüders.


Nach dem Prolog beginnt das Buch 1912 in Hamburg. Die 18-jährige Mina Deharde träumt von einem selbstbestimmten ...

„Der Duft der weiten Welt“ ist der erste Band der Speicherstadt-Saga der Autorin Fenja Lüders.


Nach dem Prolog beginnt das Buch 1912 in Hamburg. Die 18-jährige Mina Deharde träumt von einem selbstbestimmten Leben, möchte am liebsten studieren und das Kaffeekontor ihres Vaters weiterführen, was für eine Frau in der damaligen Zeit nahezu undenkbar war. Leider hat ihre Familie andere Pläne und sie kommt standesgemäß in ein Pensionat, in dem sie Haushaltsführung lernen und auf die Ehe vorbereitet werden soll.


Mina ist eine sympathische und sehr starke Protagonistin, die absolut untypisch für die damalige Zeit ist. Schnell wird deutlich wie schwierig es für eine Frau war, ihre Ziele und Wünsche zu verwirklichen und das obwohl sie einen liebevollen Vater und Edo Blumenthal - einen Angestellten im Kontor, für den sie schwärmt und der sie sehr unterstützt - hat.


Der Schreibstil der Autorin ist angenehm und flüssig zu lesen. Sie beschreibt ihre Charaktere sehr detailliert. Mina eine tolle Protagonistin, die sich trotz ihres jungen Alters deutlich weiterentwickelt hat. Ihr innerer Konflikt zwischen dem, was sie möchte und die Wünsche ihrer Familie zu erfüllen wird gut dargestellt. Ebenso gut ist es Fenja Lüders gelungen die Atmosphäre der Speicherstadt und den damaligen Zeitgeist einzufangen.

Das Buch war beste Unterhaltung, nicht spannend, aber emotional und ergreifend, so dass ich gerne mehr über Mina und ihr Leben erfahren möchte und gespannt auf den zweiten Band warte. Insgesamt ein gelungener Auftakt einer interessanten Familiensaga, den ich nur empfehlen kann.


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Veröffentlicht am 29.01.2020

Schonungslos und erschreckend !

UNFOLLOW!
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„UNFOLLOW! Wie Instagram unser Leben zerstört“ ist ein sehr offenes und ehrliches Buch der Autorin und Journalistin Nena Schink.

Instagram, die heile Welt mit seinen schönen Bildern, in der sich jeder ...

„UNFOLLOW! Wie Instagram unser Leben zerstört“ ist ein sehr offenes und ehrliches Buch der Autorin und Journalistin Nena Schink.

Instagram, die heile Welt mit seinen schönen Bildern, in der sich jeder nur von seiner besten Seite zeigt, kennt heute so ziemlich jeder. Jedoch weiß längst nicht jeder, was dahintersteckt und über genau das berichtet Nena Schink in ihrem Buch.

In drei Abschnitten „Mein persönliches Erwachen“, „Die Welt der Influencer“ und „Auf der Suche nach der perfekten Instagram-Lösung“ berichtet die Autorin von ihren Erfahrungen. Dabei ist sie sehr offen und ehrlich und man erfährt eine Menge über die Plattform, der Suche nach Followern und Likes, der Möglichkeit das große Geld zu verdienen und der Sucht nach Ansehen und Ruhm, der hinter der Selbstdarstellung steckt.

Schonungslos offen beschreibt sie wie sich das ganze Leben immer mehr um Instagram und das perfekte Foto dreht. Es wird immer wichtiger den perfekten Moment einzufangen und nicht mehr ihn und das Leben zu genießen.

Der Schreibstil ist angenehm und das Buch lässt sich leicht lesen. Durch zusammenfassende kurze Notizen an sich selbst an den Kapitelenden, bringt die Autorin ihre Botschaften gut rüber und Interviews mit anderen Influencerinnen machen das Buch abwechslungsreich und interessant.

Durch das Nachwort von Nena Schink wird das Buch perfekt abgerundet und den letzten Satz sollte sich jeder zum Lebensmotto machen: „Das Leben ist zu kurz für später….Lebe.Liebe.Lache.“

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Veröffentlicht am 29.01.2020

Für kleine Rumpelstilzchen ;)

Helsin Apelsin und der Spinner
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„Helsin Apelsin und der Spinner“ ist ein lebendiges Kinderbuch für junge Leser ab 8 Jahren der im Schwarzwald lebenden Autorin Stefanie Höfler.

Helsin ist ein überdurchschnittlich fröhliches und lebendiges ...

„Helsin Apelsin und der Spinner“ ist ein lebendiges Kinderbuch für junge Leser ab 8 Jahren der im Schwarzwald lebenden Autorin Stefanie Höfler.

Helsin ist ein überdurchschnittlich fröhliches und lebendiges Mädchen mit jeder Menge Energie. Diese entlädt sich oft recht ungestüm. Wenn ihr etwas quer kommt, wird sie zum Rumpelstilzchen, dann hat sie ihren Spinner. Helsin geht in die zweite Klasse und in diese kommt Louis – ein neuer Mitschüler. Als der ihren Namen hört, reimt er prompt „Helsin ? Apelsin ?“ und das ist Grund genug für Helsin ihm eine blutige Nase zu schlagen. Als Louis dann auch noch mit ihrem besten Freund Tom in eine Arbeitsgruppe kommt, reagiert Helsin eifersüchtig und klaut seinen Leguan….

Stefanie Höfler gelingt es großartig die Gefühle von Helsin darzustellen und es ist für den Leser leicht nachzuvollziehen wie sich so eine Wutattacke anfühlt. Aber auch andere Emotionen werden authentisch und nachvollziehbar geschildert. Die Charaktere sind lebendig und werden anschaulich beschrieben.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr eingängig, lässt sich leicht und flüssig lesen und ist – ebenso wie die 26 doch recht kurzen Kapitel - passend für die junge Zielgruppe der Leser.

In dem Buch befinden sich zahlreiche passende Schwarz-Weiß-Abbildungen der Illustratorin Anke Kuhl und auch das Cover hat sie mit der in allen Gefühlslagen dargestellten Helsin wunderbar gestaltet.

Meine Kinder und mich hat das Buch gut unterhalten, wir haben viel gelacht und konnten uns gut in Helsin hineinversetzen. Auch wenn die Protagonistin ein Mädchen ist, ist das Buch ebenso für Jungs geeignet und ich kann es jedem kleinen Rumpelstilzchen nur empfehlen.

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