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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.02.2019

Politische Ereignisse der Siebziger Jahre

Rheinblick
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"Rheinblick“ ist ein historischer Roman über die politische Situation und die Gesellschaft in Deutschland. Der Autorin Brigitte Glaser ist es gut gelungen den Zeitgeist der siebziger Jahre einzufangen ...

"Rheinblick“ ist ein historischer Roman über die politische Situation und die Gesellschaft in Deutschland. Der Autorin Brigitte Glaser ist es gut gelungen den Zeitgeist der siebziger Jahre einzufangen und darzustellen.

1972: Nach dem Wahlsieg der SPD mit Kanzlerkandidat Willy Brandt stehen Koalitionsverhandlungen an. Zuvor muss sich Brandt aber einer Stimmbandoperation unterziehen, der ein Sprechverbot folgt und in deren Anschluss er sich zur Genesung als Patient in die Hände der Logopädin Sonja Engel begibt, wodurch man auch die ganz private Seite des Kanzlers kennenlernt.

Hilde Kessel ist die Wirtin der Gaststätte „Rheinblick“. Hier treffen sich die Bonner Politiker und diskutieren ausgiebig politische Ereignisse und auch über die Operation des Kanzlers. Hilde ist verschwiegen und politisch neutral.

Weder Hilde noch Sonja ist politisch engagiert, aber beide erhalten durch ihren Beruf einiges an Insiderwissen, mit dem sie irgendwie umgehen müssen.

Der Schreibstil von Brigitte Glaser ist eingängig und angenehm zu lesen. Geschickt verwebt sie Fiktion mit namenhaften Politkern, die bis heute jedem bekannt sind. Durch Perspektivwechsel ist die Handlung lebendig und fesselnd. Durch einen Mord und der Aufklärung von diesem wird die Spannung noch vergrößert.
Neben den beiden Protagonistinnen und den Politikern, gibt es weitere interessante Charaktere wie die Mitbewohner aus Sonjas WG. Da sind Lotti eine Journalistin und Max ein Taxifahrer, die beide auch in die Ermittlungen des Mordes involviert sind.

In einem Glossar am Ende des Buches werden die wichtigsten politischen Begriffe erläutert. Außerdem gibt es noch eine Soundtrack Auflistung, da die Autorin den einzelnen Kapiteln Musiktitel zugeordnet hat.

Brigitte Glaser ist es gelungen die Atmosphäre der damaligen Zeit authentisch zu vermitteln und hat interessante Fakten in eine fesselnde Story verflochten. Mir hat das Buch ausgesprochen gut gefallen und ich kann es politisch Interessierten nur empfehlen.

Veröffentlicht am 17.02.2019

Absurd & skurril – einfach zum Lachen

Der Dreiundvierzigjährige, der aus der Haustür trat und spazieren ging
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„Der Dreiundvierzigjährige, der aus der Haustür trat und spazieren ging“ hinter diesem skurrilen Titel verbergen sich zahlreiche Kurzgeschichten des Autors Jens Rohrer.

Seine Themenauswahl ist vielfältig, ...

„Der Dreiundvierzigjährige, der aus der Haustür trat und spazieren ging“ hinter diesem skurrilen Titel verbergen sich zahlreiche Kurzgeschichten des Autors Jens Rohrer.

Seine Themenauswahl ist vielfältig, mal geht es um ein Volksfest, einen Freizeitpark, den Sommer, Tiere, Kinder und vieles mehr.

Egal ob als Geschichte, Gedicht, Dialog oder Interview, eines haben seine Erzählungen gemeinsam. Es sind Situationen, die jeder kennt, die sich jeder vorstellen und in denen der Autor seine Leser durch seinen Humor zum Lachen bringt. Mal gelingt ihm dies durch Übertreibung und mal durch Wortwitz.

Mich hat das Buch amüsiert und ich hatte meinen Spaß an den kurzen Geschichten.
Es ist ein schönes Buch für Zwischendurch, dass man gut zu Hand nehmen kann, wenn man dringend etwas zum Lachen benötigt, um der Ärgernissen der Realität zu entkommen.

Veröffentlicht am 17.02.2019

Neustart – alles ist möglich

Ich bin so frei
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„Ich bin so frei: Raus aus dem Hamsterrad - rein in den richtigen Job“ ist ein interessantes und inspirierendes Sachbuch der beiden Autoren Emilio Galli Zugaro und Jannike Stöhr.

Unzufriedenheit im Berufsalltag ...

„Ich bin so frei: Raus aus dem Hamsterrad - rein in den richtigen Job“ ist ein interessantes und inspirierendes Sachbuch der beiden Autoren Emilio Galli Zugaro und Jannike Stöhr.

Unzufriedenheit im Berufsalltag kennt vermutlich jeder. Leider nehmen die meisten dies so hin und sehen keine Alternative. In diesem Buch werden zahlreiche Möglichkeiten für einen Neustart oder Umstieg dargelegt, die ganz neue Möglichkeiten bieten.

Der Schreibstil ist angenehm, lässt sich leicht lesen und die Beispiele sorgen dafür, dass es praxisnah bleibt. Dabei wurden die Beispiele so unterschiedlich gewählt, dass sich bestimmt jeder an irgendeiner Stelle wiederfinden kann. Zahlreiche Tipps, wie man seine eigenen Möglichkeiten, Vorzügen und Stärken entdeckt, sowie diverse Ideen für einen Um- oder Neueinstieg sorgten bei mir für Motivation es endlich anzupacken.

Durch verschiedene Tests, Abbildungen und Diagramme ist das Buch abwechslungsreich. Es bietet die Möglichkeit sich selbst neu zu entdecken.
Das Buch macht Lust und Mut auf berufliche Veränderungen, für die es nie zu spät ist.

Veröffentlicht am 17.02.2019

Ein wundervoller Wohlfühlroman

Orangenblütenjahr
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„Orangenblütenjahr“ ist ein toller Wohlfühlroman der Autorin Ulrike Sosnitza.

Nachdem Nellys Mann plötzlich und unerwartet gestorben ist und sie erfährt, dass ihr Mann eine Geliebte hatte, braucht Nelly ...

„Orangenblütenjahr“ ist ein toller Wohlfühlroman der Autorin Ulrike Sosnitza.

Nachdem Nellys Mann plötzlich und unerwartet gestorben ist und sie erfährt, dass ihr Mann eine Geliebte hatte, braucht Nelly einen Neuanfang. Sie zieht aus dem Odenwald nach München und krempelt mit ihren 52 Jahren ihr Leben komplett um.

Mit Nelly hat Ulrike Sosnitza eine sehr sympathische Protagonistin geschaffen, die man einfach mögen muss. Die Handlung wird aus ihrer Perspektive beschrieben und man kann ihr Verhalten, ihre Gedanken und Gefühle gut nachvollziehen. Schnell lebt sie sich in München ein und lernt neue Menschen kennen. Diese sind größtenteils sympathisch, liebenswert und wirken authentisch.

Die Umgebung von München wird so bildhaft beschrieben, dass ich die Orte direkt vor Augen hatte, das Münchener Flair spüren konnte und große Lust bekommen habe auch mal wieder dorthin zu fahren.

Sehr gelungen fand ich auch, dass sich der Titel des Buches – der Orangenbaum mit seinen Knospen, Blüten und Früchten - wie ein roter Faden durch die Handlung ziehen.

Normalerweise finde ich das Cover nicht unbedingt erwähnenswert. Aber bei diesem Buch hat es mich zum Einen optisch sehr angesprochen, da die abgebildeten Orangen so frisch und stimmig aussehen und zum Anderen der strukturierte Einband sich so angenehm anfühlt, dass ich das Buch immer gerne zur Hand genommen habe.

Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und mich beim Lesen einfach wohl gefühlt. Es ist romantisch, humorvoll, lebensfroh und zeigt, dass auch aus einer schwierigen Situation heraus ein Neustart möglich ist.

Veröffentlicht am 16.02.2019

Intensiv, brisant, anders

Wir, die wir jung sind
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„Wir, die wir jung sind“ ist das Debüt der Autorin Preti Taneja.


Sie beschreibt auf eine beeindruckende und fesselnde Weise Indien, wie es mir noch nie zuvor untergekommen ist. Dabei verwendet sie eine ...

„Wir, die wir jung sind“ ist das Debüt der Autorin Preti Taneja.


Sie beschreibt auf eine beeindruckende und fesselnde Weise Indien, wie es mir noch nie zuvor untergekommen ist. Dabei verwendet sie eine sehr bildhafte Sprache, die auf imposante Weise Bilder, Gefühle und Gerüche vermittelt, so dass ich wirklich tief in die Ereignisse der Handlung eingetaucht bin.

Obwohl mir Indien und der indische Lebensstil bisher eher fremd waren, konnte ich mir alles gut vorstellen und fand ihre Beschreibungen authentisch und überzeugend. Auch ihre Charaktere wirken überzeugend und sind vielschichtig. Der Streit zwischen den Geschwistern, der Kampf um die Macht ist fesselnd, dramatisch und die Beschreibungen so intensiv, das man fast das Gefühl hat dabei zu sein.


Mich hat diese Familiengeschichte total in ihren Bann gezogen. Sie ist anders, als alles, was ich bisher gelesen habe und ich habe einiges Wissenswertes über Indien und die indische Kultur erfahren.


Insgesamt ist es ein farbefroher und zugleich düsterer Roman über Indien und ein Leseerlebnis, dass sich lohnt. Ich empfehle den Roman gerne an Leser, die mal etwas Anderes lesen möchten und an ungewöhnlichen Familiengeschichten interessiert sind.