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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.12.2018

Intensiv und bedrückend

Stella
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„Stella“ ist ein intensiver und bedrückender Roman des Journalisten und Autors Takis Würger, der auf wahren Begebenheiten beruht.

Friedrich ist ein junger Mann aus gutem Haus, der in der Schweiz am Genfer ...

„Stella“ ist ein intensiver und bedrückender Roman des Journalisten und Autors Takis Würger, der auf wahren Begebenheiten beruht.

Friedrich ist ein junger Mann aus gutem Haus, der in der Schweiz am Genfer See aufgewachsen ist und nach Berlin geht, um die Welt zu entdecken. Dort lernt er Kristin – eine selbstbewusste junge Frau - kennen und lieben. Schon bald wird sein Hotelzimmer ihr zweites Zuhause, aber er weiß nicht, wo sie wohnt. Eines Tages steht sie verletzt vor seiner Tür und gesteht, dass sie ihm nicht die Wahrheit gesagt hat. Ihr Name ist Stella, sie ist Jüdin und soll abgetauchte Juden an die Gestapo ausliefern, um ihre Familie zu retten.

Die Geschichte wird aus Sicht von Friedrich erzählt. Gemeinsam stolpert man mit Friedrich aus seiner heilen Welt in die erschreckenden und unmenschlichen Erlebnisse der damaligen Zeit.

Die einzelnen Kapitel beginnen jeweils mit einem Zitat aus Prozessakten, wodurch ich das gesamte Buch als sehr intensiv, erschreckend und eindringlich empfunden habe.

Die Mischung aus Fiktion und wahren Begebenheiten ist dem Autor gut gelungen. Ich habe Fakten und Details erfahren, die mir so nicht bekannt waren. Das Leben von Stella Goldschlag ist interessant, erschreckend und berührend. Allerdings ist sie mir bis zum Schluss ein wenig rätselhaft geblieben und ich konnte Friedrichs Zerrissenheit bezüglich Stella gut nachvollziehen.

Das Buch hat mich sehr nachdenklich zurückgelassen und wird mich noch einige Zeit beschäftigen. Von mir gibt es für dieses Stück Zeitgeschichte eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 23.12.2018

Ein echter Wohlfühlroman

Das kleine Café in Kopenhagen
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„Das kleine Café in Kopenhagen“ ist der wundervolle Auftakt einer Reihe zum Wohlfühlen der Autorin Julie Chaplin.

Kate arbeitet in einer PR-Agentur in London und wollte eigentlich dort Karriere machen. ...

„Das kleine Café in Kopenhagen“ ist der wundervolle Auftakt einer Reihe zum Wohlfühlen der Autorin Julie Chaplin.

Kate arbeitet in einer PR-Agentur in London und wollte eigentlich dort Karriere machen. Nachdem bei der Beförderung ihr Freund bevorzugt wurde, bekommt Kate eine zweite Chance. Sie soll die PR für die Eröffnung eines dänischen Hygge-Kaufhauses in London übernehmen. Zuvor muss sie aber eine Pressereise organisieren, bei der die eingeladenen Journalisten den Hygge-Trend selbst erleben sollen. Unter den Reisenden befinden sich die unterschiedlichsten Charaktere, unter anderem auch Benedict Johnson, der dem Hygge-Hype so gar nichts abgewinnen kann. Für Kate ist es nicht einfach allem und allen gerecht zu werden und schon bald fliegen zwischen Ben und ihr die Fetzen, aber nicht nur das, es kribbelt auch…..

Der Schreibstil von Julie Chaplin ist locker und leicht zu lesen, so dass man nur so durch die Seiten fliegt. Ihre Charaktere hat sie sehr facettenreich und lebendig gestaltet. Dabei wirken die lebhafte Kate genauso authentisch wie der grummelige Ben und die andern Personen. Bei der Reise durch Kopenhagen beschreibt sie die Sehenswürdigkeiten so bildhaft, dass man das Gefühl hat dabei zu sein und direkt Lust bekommt auch einmal nach Kopenhagen zu reisen.

Dieser Roman vermittelt das Hygge-Gefühl ganz großartig und verkörpert die dänische Lebensart. Er erzeugt ein Wohlfühlgefühl und ist dabei romantisch und äußerst unterhaltsam.

Ich kann das Buch nur empfehlen und freue mich schon auf die Fortsetzung.


Veröffentlicht am 23.12.2018

Ein gelungener historischer Roman – spannend, überraschend & emotional

Flammen und Seide
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„Flammen und Seide“ ist ein weiterer fesselnder Roman mit interessanten historischen Details der Autorin Petra Schier.

Das Buch beginnt im April 1668 in Rheinbach.
Madlen Thynen – die Tochter eines Tuchhändlers ...

„Flammen und Seide“ ist ein weiterer fesselnder Roman mit interessanten historischen Details der Autorin Petra Schier.

Das Buch beginnt im April 1668 in Rheinbach.
Madlen Thynen – die Tochter eines Tuchhändlers – ist mit Peter von Werdt und Lukas Cuchenheim befreundet, bis Letzterer wegen eines Verbrechens, das nie endgültig geklärt wurde, aus der Stadt fliehen muss. Einige Zeit später als Peter um Madlens Hand anhält, kehrt Lukas zurück um in der Stadt einen Verräter zu suchen. Madlen, die inzwischen eine große Unterstützung im Tuchhandel für ihren Vater geworden ist, fühlt sich zwischen den beiden Männern hin- und hergerissen. Als Lukas eines Verrats beschuldigt und erneut eingesperrt wird, stellt sich die Frage, wer von seinem Auftrag gewusst und wer ihn des Verrats beschuldigt hat.

Der Schreibstil von Petra Schier ist angenehm flüssig zu lesen. Man fühlt sich direkt in die Zeit des 17. Jahrhunderts zurückversetzt. Ihre Charaktere wirken lebendig und authentisch und ihre detaillierten Beschreibungen haben für tolle Bilder in meinem Kopf gesorgt. Besonders interessant fand ich die historischen Details, die ausgesprochen gut in die Geschehnisse hineingearbeitet waren und ihre gute Recherchearbeit deutlich gemacht hat.
Die Geschichte um die Protagonisten ist emotional und fesselnd. In Rückblenden erfährt man Stückchenweise Einzelheiten über die Vergangenheit und durch überraschende Wendungen bleibt es bis zum Ende spannend, so dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte.

Zu Beginn des Buches findet man eine Rekonstruktion der Stadt Rheinbach, eine Karte, eine Auflistung der Charaktere und der historisch belegten Personen. Diese Informationen haben einen guten Einstieg in das Buch gegeben und es perfekt abgerundet.

Für mich war „Flammen und Seide“ wieder einmal ein fantastischer historischer Roman, der in sich stimmig, beste Unterhaltung und absolut lesenswert war.

Veröffentlicht am 16.12.2018

Atmosphärisch und tiefgründig

Der Berg, der nie bestiegen wurde
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„Der Berg, der nie bestiegen wurde“ ist ein berührender und tiefgründiger Roman von dem Autor Gabor Laczko in dem er die Lebensgeschichte von Béla berichtet – einer fiktiven Geschichte, die auf wahren ...

„Der Berg, der nie bestiegen wurde“ ist ein berührender und tiefgründiger Roman von dem Autor Gabor Laczko in dem er die Lebensgeschichte von Béla berichtet – einer fiktiven Geschichte, die auf wahren Erlebnissen des Autors beruht.

Bélas Leben beginnt in Ungarn mitten im zweiten Weltkrieg. Als die Situation zu gefährlich wird, begibt sich seine Mutter mit ihm und seinen Bruder auf die Flucht Richtung Westen. Mit gerade mal vier Jahren erlebt er bereits traumatische Situationen, die ihn sein ganzes Leben lang verfolgen. Auf der Suche nach dem Sinn des Lebens wendet er sich einem Kloster zu und tritt in den Orden ein. Aber auch dort findet er nicht, was er sucht.

Der Schreibstil von Gabor Laczko ist sehr ruhig. Die Sprache ist schön und angenehm zu lesen. Mir gefielen die detaillierten Beschreibungen, die direkt Bilder in meinem Kopf entstehen ließen.

Von Béla bekommt man schnell ein klares Bild und kann seine Zerrissenheit und seine Suche nachvollziehen. Bei allem was er tut ist er sehr zielstrebig und konsequent. Man durchlebt mit ihm seine Höhen und Tiefen und es ist beeindruckend wie er mit den Belastungen und den Herausforderungen in seinem Leben umgeht.

Mir hat das Buch gut gefallen, es hat mich berührt und nachdenklich gemacht.

Veröffentlicht am 16.12.2018

Ausgesprochen belustigend

Lange Beine, kurze Lügen
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Schon lange habe ich nicht mehr so viel gelacht wie beim Lesen des Buches „Lange Beine , kurze Lügen“ von dem Autor und YouTuber Michael Buchinger.

Das Buch besteht aus humorvollen Anekdoten in denen ...

Schon lange habe ich nicht mehr so viel gelacht wie beim Lesen des Buches „Lange Beine , kurze Lügen“ von dem Autor und YouTuber Michael Buchinger.

Das Buch besteht aus humorvollen Anekdoten in denen der Autor sehr unterhaltsam die verschiedensten Lügengeschichten beschreibt. Sein Schreibstil ist so locker und leicht, dass man das Buch wirklich schnell gelesen hat. Die kurzen Kapitel lassen sich gut mal eben zwischendurch als Aufmunterung oder Ablenkung aus dem schnöden Alltagstrott lesen.

Trotz seiner Lügen – oder vielleicht auch gerade deshalb – wirkt Michael Buchinger sehr sympathisch, da er nicht nur lügt um sich einen Vorteil zu verschaffen, sondern auch um andere nicht zu verletzen. Seine Vergleiche und sein Einfallsreichtum haben mich immer wieder zum Lachen gebracht auch wenn ich mir nicht immer wirklich sicher war, ob der Autor das wirklich erlebt hat oder ob es auch hier gerade um eine Lüge handelt.

Obwohl ich eigentlich lieber bei der Wahrheit bleibe, konnte ich die Lügen des Autors durchaus nachvollziehen und seiner Argumentation folgen.

Wer Ironie und schwarzen Humor mag, das Leben nicht zu ernst nimmt, macht mit diesem Buch nichts verkehrt.