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Veröffentlicht am 11.12.2021

Düster und sehr atmosphärisch

Talberg 1935
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„Talberg 1935“ ist der erste Band der Talberg-Reihe des Autors Max Korn der selbst in dem kleinen Ort Thalberg im Bayerischen Wald aufwuchs, der ihn zu diesen Romanen inspirierte.

Wilhelm Steiner, der ...

„Talberg 1935“ ist der erste Band der Talberg-Reihe des Autors Max Korn der selbst in dem kleinen Ort Thalberg im Bayerischen Wald aufwuchs, der ihn zu diesen Romanen inspirierte.

Wilhelm Steiner, der Sohn des reichsten Bauern - Josef Steiner - in Talberg, ist in den Ort zurückgekehrt, um dort eine Stelle als Lehrer anzutreten. Er hat einen Aussichtsturm errichten lassen, den er für Vermessungszweck nutzen wollte. Im Dorf geht allerdings das Gerücht um, dass er seine Frau - Elisabeth Wegbauer – dort hinunter werfen wollte. Nun liegt allerdings Wilhelm selbst tot am Grunde seines Turms und es sieht nicht nach Selbstmord aus. Karl Leiner soll klären, was vorgefallen ist, aber die Dorfbewohner machen es ihm nicht leicht, lediglich Elisabeth ist etwas auskunftsfreudiger.

Die Atmosphäre, die Max Korn hier geschaffen ist ist düster und passt perfekt in die Zeit. Ohne viele Emotionen beschreibt er das Dorfleben und ich bekam schnell eine gute Vorstellung von den Bewohnern und auch von der Umgebung. Talberg ist ein kleines Dorf, die Dorfbewohner sind eine eingeschworene Gemeinschaft und tonangebend sind dort die Steiners – insbesondere Josef. Die Charaktere waren mir – abgesehen von der jungen Elisabeth – unsympathisch.

Es dauert eine Weile bis Spannung in die Geschichte kommt, da der Autor zuvor durch ausschweifende Sätze und zahlreiche Details die Atmosphäre gelungen darstellt.

Im vorderen Innencover befindet sich eine Übersicht über die wichtigsten Familien des Dorfes und die übrigen Charaktere. Diese fand ich durchaus hilfreich, da es dadurch leichter war die Übersicht zu behalten und die Personen entsprechend zuzuordnen.

Das Ende ist überraschend und in sich stimmig. Obwohl es sich um eine Reihe handelt, kann man diesen Band für sich allein lesen. Für mich blieben keine Fragen offen.

Auch wenn es mich nicht in das Talberg von 1935 zieht, neugierig wie es dort 1977 und 2022 weitergeht bin ich nun schon.

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Veröffentlicht am 09.12.2021

Intensiv – ein Roman der nachdenklich macht

Duckmäuser
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„Duckmäuser“ ist nach „Die liegende Frau“ der zweite Roman des Autors Wolfgang Ehemann.

Hilmar Hitzler ist der Titel gebende „Duckmäuser“. Bereits mit sieben Jahren stellt er fest, dass er in die Zukunft ...

„Duckmäuser“ ist nach „Die liegende Frau“ der zweite Roman des Autors Wolfgang Ehemann.

Hilmar Hitzler ist der Titel gebende „Duckmäuser“. Bereits mit sieben Jahren stellt er fest, dass er in die Zukunft sehen kann. Er kann in seinen Träumen den Tod von anderen Menschen voraussehen. Diese Gabe führt dazu, dass er sich schuldig fühlt. Müsste er nicht eingreifen, wenn er weiß, was passieren wird ?

Die Grundstimmung des Buches ist ziemlich bedrückend. Sprachlich ist die Geschichte sehr gut, da die düstere Stimmung durch amüsante Dialoge zwischen Hillmar und seiner Freundin Camilla aufgelockert werden. Auch die Idee des Autors, die Möglichkeit des Protagonisten die Zukunft zu sehen und nicht eingreifen zu können ist interessant.

Sehr gut gefiel mir der Bezug zu aktuellen Ereignissen aus der nahen Vergangenheit. Hier werden Zeitgeschehen aufgegriffen, die ich selbst erlebt habe und die Erinnerungen geweckt haben.

Ich habe dieses Buch als sehr intensiv empfunden, es hat mich nachdenklich gemacht und zum Nachdenken angeregt.

Wer ungewöhnliche, gut geschriebene Geschichten mag, liegt mit diesem Buch genau richtig.

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Veröffentlicht am 09.12.2021

Fesselnder Roadtrip quer durch die USA

Meine geliebte Schwester
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„Meine geliebte Schwester“ von der Autorin Samantha Downing ist ein fesselnder Thriller, in dem sich drei Geschwister wegen des Testaments ihres Großvaters auf eine Reise quer durch die USA begeben. Die ...

„Meine geliebte Schwester“ von der Autorin Samantha Downing ist ein fesselnder Thriller, in dem sich drei Geschwister wegen des Testaments ihres Großvaters auf eine Reise quer durch die USA begeben. Die gleiche Reise haben sie 20 Jahre zuvor schon einmal gemacht, damals verschwand ihre Schwester Nikki. Unter ungeklärten Umständen.

Die drei Geschwister Beth, Portia und Eddie sind äußerst unterschiedlich und ihr Verhältnis zueinander ist alles andere als innig. Der einzige Grund dafür, dass sie sich auf die gemeinsame Reise begeben ist das Testament ihres Großvaters, da dies die Voraussetzung dafür ist, dass sie ihr Erbe antreten können.

Die Story beginnt mit dem Kapitel „Noch 14 Tage“ Tage und arbeitet sich - unterbrochen durch Rückblicke auf den Trip in der Vergangenheit - bis zum letzten Tag vor. Alles wird aus der Perspektive von Beth geschildert. Sie beschreibt die Ereignisse in kurzen klaren Sätzen und vieles wirkt erschreckend nüchtern. So lässt sich die gesamte Story leicht lesen, da der Schreibstil verständlich und flüssig ist.

Die Charaktere lernt man im Verlauf der Handlung gut kennen und die Frage, was damals mit Nikki passiert ist, bleibt durchgehend präsent. Obwohl Beth, Portia und Eddie auf gemeinsame Erinnerungen zurückschauen können, sind sie sich fremd. Für mich blieben sie lange undurchsichtig, was sie aber auch gleichzeitig interessant macht.
Dieser Thriller eignet sich gut zum Miträtseln. Meine Theorien über das, was passiert sein könnte, haben sich mehrfach geändert und am Ende wurde ich dennoch überrascht.

Insgesamt ist es ein düsterer, spannender und abwechslungsreicher Thriller, der zu keinem Zeitpunkt langweilig ist. Ich habe das Buch gerne gelesen und kann es Liebhabern von Roadtrips und Thrillern nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 20.11.2021

Gewinn durch Verzicht

Berauscht vom Leben
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„Berauscht vom Leben - Die Freiheit, nicht zu trinken“ ist ein Sachbuch über ein Thema des Alltags von den Autorinnen Jardine Libaire und Amanda Eyre Ward. Es geht um Alkohol, um das Trinken, um das Leben, ...

„Berauscht vom Leben - Die Freiheit, nicht zu trinken“ ist ein Sachbuch über ein Thema des Alltags von den Autorinnen Jardine Libaire und Amanda Eyre Ward. Es geht um Alkohol, um das Trinken, um das Leben, darum den Augenblick zu genießen, die Perspektive zu wechseln und welche Rolle Alkohol in unserer Gesellschaft spielt.

Die Autorinnen wollen keinen Alkohol mehr zu trinken und haben hier in vielen kleinen kurzen Geschichten und Episoden zusammengefasst, was man wahrnimmt, wenn man trinkt bzw. was einem entgeht. Sie haben genau beobachtet und analysiert, was es bedeutet, wenn wir nüchtern sind, was wir dann alles wahrnehmen und welche Gelegenheiten es gibt berauscht vom Leben zu sein.

Es ist schon eindrucksvoll welche Beobachtungen sie machen, wenn sie auf Alkohol verzichten. Es geht aber nicht nur um Alkohol, sondern um jede Art oder Form von Sucht und Abhängigkeit. Dabei beschönigen sie nicht, wie hart der Verzicht sein kann, wird mehr als deutlich.

Ich denke nicht, dass dieses Buch Menschen, die ernsthafte Probleme mit Alkohol haben weiterhilft. Dennoch haben mir die Tipps für mehr Achtsamkeit im Alltag gut gefallen und auch die alkoholfreien berauschenden Rezepte am Ende des Buches fand ich durchaus interessant.

Es geht hier nicht allein um den Entzug von Alkohol, sondern darum Alternativen zu seinen bisherigen Lebensmuster zu finden und dieser Ansatz gefällt mir sehr gut.

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Veröffentlicht am 10.11.2021

Atmosphärischer Fantasy-Auftakt

Die Hüter der fünf Jahreszeiten, Band 1: The Lie in Your Kiss (Romantische Fantasy - So aufwühlend wie der Herbstwind, so unvergesslich wie ein Sommerabend.)
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The Lie in Your Kiss“ ist der erste Band aus der Reihe „Die Hüter der fünf Jahreszeiten“ von der Autorin Kim Nina Ocker.

Seit Jahrzehnten sorgen vier Herrscherfamilien für die Aufrechterhaltung der Jahreszeiten. ...

The Lie in Your Kiss“ ist der erste Band aus der Reihe „Die Hüter der fünf Jahreszeiten“ von der Autorin Kim Nina Ocker.

Seit Jahrzehnten sorgen vier Herrscherfamilien für die Aufrechterhaltung der Jahreszeiten. Bloom möchte damit eigentlich nichts zu tun haben und lieber weit weg studieren. Durch ein schicksalhaftes Ereignis muss sich Bloom unvorbereitet die Nachfolge der Hüterin des Winters antreten und damit ein Amulett an den folgenden Frühling überbringen.

Der Schreibstil der Autorin ist wieder total angenehm zu lesen und ich bin nur so durch die Seiten durchgeflogen. Dabei hatte ich fantastische Bilder vor Augen und da die Ereignisse aus der Ich-Perspektive von Bloom geschildert werden, hatte ich fast das Gefühl neben ihr zu stehen. Bloom rückt durch die Ereignisse ziemlich plötzlich im Mittelpunkt und ich konnte ihr Verhalten nicht immer so ganz nachvollziehen. Zwischenzeitlich kam die mir vor wie ein trotziger Teenager, der denkt, dass sich die ganze Welt sich gegen ihn verbündet hat. Gleichzeitig konnte ich schon verstehen, dass sie von der plötzlichen Verantwortung, die auf ihr lastet, einfach überfordert war. Mit Kevo wurde hier ein sympathischer Protagonist erschaffen, von dem sich Bloom sehr beeinflussen lässt und den ich nur schwer einordnen konnte.

Gut gefiel mir die Entstehung und der Wechsel der Jahreszeiten und die dafür benötigte Magie. Während die Handlung zu Beginn recht langsam voran ging, wurde es zum Ende richtig spannend und ereignisreich.

Insgesamt hat mir diese Jahreszeiten-Saga gut gefallen und ich bin nun gespannt bin, wie es im nächsten Band weitergeht.

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