Profilbild von AnnaMagareta

AnnaMagareta

Lesejury Star
offline

AnnaMagareta ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit AnnaMagareta über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.10.2017

Warmherzig & humorvoll

Bluma und das Gummischlangengeheimnis
0

„Bluma und das Gummischlangengeheimnis“ ist ein wundervolles Kinderbuch über wichtige Themen wie Freundschaft, Familie, Vertrauen und Verrat der Autorin Silke Schlichtmann.
Auf dem freundlich hell gestaltetem ...

„Bluma und das Gummischlangengeheimnis“ ist ein wundervolles Kinderbuch über wichtige Themen wie Freundschaft, Familie, Vertrauen und Verrat der Autorin Silke Schlichtmann.
Auf dem freundlich hell gestaltetem Cover, sieht man eine nachdenkliche Bluma und in rot die im Titel benannte Gummischlänge. In dem Buch gibt es zahlreiche liebevoll gestallte Illustrationen von Ulrike Möttgen, die das Leseerlebnis perfekt abrunden.

In 17 kurzen Kapiteln erfährt man einiges über Blumas Leben, ihren Alltag, ihre Nöte, Ängste und Hoffnungen.
Bisher war in Blumas Leben alles wunderbar. Sie hat in Rosa eine tolle Freundin und versteht sich wunderbar mit ihrer Nachbarin Alice. Aber dann bekommt sie eine fünf in Mathe und muss feststellen, dass Rosa, den Hund Flocki, den sie furchtbar gerne haben möchte, diesen ebenso genauso gerne haben möchte. Außerdem verreist dann noch ihre Mama und Bluma begeht eine Dummheit, die ihr keine Ruhe mehr lässt…

Geschrieben ist die Geschichte aus der Perspektive von Bluma. Das macht es sehr einfach siech direkt in Blumas Situation hineinzuversetzen. Der Schreibstil ist flüssig und einfach gehalten, also perfekt für die Zielgruppe. Die Charaktere werden auf sehr und lebendig beschrieben. Man muss Bluma mit ihren Ängsten und Nöten einfach mögen. Sie war uns von Anfang an sympathisch. Ihre Gedanken und Gefühle lassen sich gut nachvollziehen und man kann ihr schlechtes Gewissen spüren. Sie sucht nach Lösungen und entdeckt nicht, dass es am einfachsten wäre einfach einmal miteinander zu reden.

Aber das Buch besteht nicht nur aus Blumas Problemen. Es gibt auch viele humorvolle und witzige Stellen.

Durch das Buch wurden wir nicht nur gut unterhalten, sondern konnten auch eine Menge mitnehmen. Die Botschaften über Freundschaft und Vertrauen werden für Kinder gekonnt vermittelt und auch an die Eltern gibt es einen dezenten Hinweis, wie wichtig es ist seinen Kindern zuzuhören und auf ihre Fragen einzugehen.


„Bluma und das Gummischlangengeheimnis“ ist ein wunderbares Kinderbuch, dass sich hervorragend zum gemeinsamen Lesen und Lachen eignet. Die fantasievollen Ideen und Erlebnisse von Bluma sind spannend und einfallsreich. Insgesamt ist es eine tolle Geschichte mit einer süßen und sympathischen Protagonisten von der meine Töchter und ich gerne noch weitere Erlebnisse lesen würden.

Veröffentlicht am 14.10.2017

Poetisch und melancholisch

Die Insel der Freundschaft
0

„Die Insel der Freundschaft“ ist – nach Kirschblüten und rote Bohnen“ das zweite Buch, das ich von dem japanischen Autoren Durian Sukegawa gelesen habe.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht der 28-jährige ...

„Die Insel der Freundschaft“ ist – nach Kirschblüten und rote Bohnen“ das zweite Buch, das ich von dem japanischen Autoren Durian Sukegawa gelesen habe.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht der 28-jährige Ryosuke. Nachdem er seine Arbeit als Koch verloren hat, will er als Bauarbeiter auf der japanischen Insel Aburi mitten im pazifischen Ozean arbeiten. Auf dem Weg dorthin lernt er Kaoru und Tachikawa kennen, die ebenfalls auf der Insel arbeiten wollen. Die Einheimischen der Insel blicken ihnen mit Misstrauen entgegen. Die Arbeit ist hart und während es für Kaoru und Tachikawa lediglich ein Übergangsjob ist, hofft Ryosuke etwas über seine Vergangenheit zu erfahren, da er hofft auf den Mann zu treffen, von dem seine Mutter ihm so viel erzählt hat.
Da Ryosuke - wie sein Vater – mit der Herstellung von Ziegenkäse beginnt, erfährt man neben seiner Geschichte viele interessante Details über die Herstellung von Käse.

Es sind nur einige wenige Charaktere für dieses Buch notwendig. Letztendlich lebt es von Ryosuke , Kaoru und Tachikawa, Hashi – bei dem die drei unterkommen – den Einheimischen und dem Vorsitzenden der Inselbevölkerung. Obwohl man im Laufe der Geschichte einiges über sie erfährt, hatte ich leider durchweg ein distanziertes Gefühl zu ihnen.
Neben dem Zwiespalt d er Inselbewohner zwischen Innovation und Tradition, sind viele Botschaften zwischen den Zeilen versteckt. Es geht um Freundschaft und den Mut, den man benötigt Altes hinter sich zu lassen, um einen Neubeginn zu wagen und seine Bestimmung zu finden.

Beeindruckend und poetisch erzählt Durian Sukegawa die Geschichte von Ryosuke. Der Schreibstil des Autoren ist ruhig und er nimmt einen mit auf die Insel, lässt die Bilder vor den Augen des Lesers lebendig werden. Besonders beeindruckt hat mich die Beschreibung des Taifuns, der die Insel heimsucht.

Mir gefiel das Buch. Es ist eine ruhige Geschichte, die zum Nachdenken anregt und wer sich von der Begeisterung für Ziegenkäse anstecken lassen möchte, liegt hier genau richtig.
Das Ende war in sich rund, lässt aber einige Fragen offen. Mich hat das Buch bewegt und ich hätte mir lediglich einige Antworten mehr gewünscht.

Veröffentlicht am 13.10.2017

Gelungene Fortsetzung

Miles & Niles - Jetzt wird's wild
0

„Miles & Niles - Jetzt wird`s wild“ ist der dritte Band in der Miles & Niles Reihe von dem Autorenduo Jory John und Mac Barnett. Die Covergestaltung ist typisch, zweifarbig, dieses Mal in grün und weiß. ...

„Miles & Niles - Jetzt wird`s wild“ ist der dritte Band in der Miles & Niles Reihe von dem Autorenduo Jory John und Mac Barnett. Die Covergestaltung ist typisch, zweifarbig, dieses Mal in grün und weiß. Wieder einmal blicken einem Miles & Niles frech entgegen.
Das Buch kann unabhängig von den beiden ersten gelesen werden, da die Geschichten in sich abgeschlossen sind.
Auch gibt es wieder unzählige detailreiche und witzige Illustrationen von Kevin Cornell. Sie machen das Buch so schön lebendig. Ebenso tragen das Schriftbild, die viele wörtliche Rede und die lauten Großbuchstaben dazu bei.
Optisch ist es also auf jeden Fall ein Buch, das Spaß macht und auch nicht ganz so lesebegeisterte Kids begeistern kann.

Die Meister der Streiche Miles & Niles haben Sommerferien. Diese nutzen sie zum Erkunden von Höhlen und zum Entdecken der Natur und der Wälder von Yawnee Valley. Dabei kommt ihnen Josh Barkins - der Sohn ihres Schuldirektors Barry Barkins – mit seinen Anhängern in die Quere. Das können Miles & Niles natürlich nicht hinnehmen und sie beginnen mit vielen skurrilen Ideen und lustigen Einfällen gegen den Josh und seine Anhänger vorzugehen…..

Die Altersempfehlung lautet ab 10 Jahre und ich möchte sagen nach oben offen, da ich genauso viel Spaß wie meine Kids an dem Buch hatte. Der Ideenreichtum und die Umsetzung der Streiche sind einfach amüsant. Aber nicht nur das, von den Autoren werden immer wieder kleine moralische Botschaften in das Buch hineingepackt.

Mein Fazit:
Die Meister der Streiche haben ganze Arbeit geleistet. Ich mag den Humor, das lebendige Schriftbild, die vielen Illustrationen und auch kleinen versteckten Botschaften über Freundschaft, Zusammenhalt und Flexibilität die sich in dem Buch wiederfinden lassen.

Veröffentlicht am 07.10.2017

Erschütternd !

Verrat
0

In ihrem Buch „Verrat. Sieben Verbrechen an der Liebe“ beschreibt die Autorin Jessica Schulte auf erschreckende Weise Schicksale, in denen Menschen verraten, verletzt und/oder zerstört wurden.

In ...

In ihrem Buch „Verrat. Sieben Verbrechen an der Liebe“ beschreibt die Autorin Jessica Schulte auf erschreckende Weise Schicksale, in denen Menschen verraten, verletzt und/oder zerstört wurden.

In jeder der sieben Geschichte geht es um eine Beziehung zwischen zwei oder mehr Menschen. Beziehungen, die nicht funktioniert haben und die kein gutes Ende nehmen.

Dabei ist es erschreckend, dass einem stückweise Verhaltensmuster ansatzweise bekannt vorkommen und einem wird bewusst, wie nah und alltäglich unglückliche Beziehungen sind.

Jede Geschichte steht für sich und keine ähnelt der anderen.
Der Schreibstil von Jessica Schulte ist klar und distanziert, weckt aber Emotionen.
Mehrfach war ich einfach nur entsetzt und fassungslos.

Dieses Buch kann man nicht in einem Rutsch durchlesen.
Vielmehr muss man jede Geschichte für sich nehmen und auf sich wirken lassen.

Man bekommt schonungslose Realität, die zum Nachdenken anregt und die man nicht so schnell vergisst. Gerne hätte ich bei einigen Schicksalen noch einen Blick in die Zukunft erhalten, aber diese bleibt den Gedanken des Lesers überlassen.

Fazit:
Ein Buch zum Nachdenken, das nachwirkt.

Veröffentlicht am 07.10.2017

Eindrucksvoll und berührend

Nachtlichter
0

„Nachtlichter“ ist das gelungene Debüt und eine Autobiographie der Journalistin Amy Liptrot.

Mit Anfang 30 kehrt Amy Liptrot zurück auf die Orkney Islands. Dort - am Rande von Schottland -ist sie aufgewachsen. ...

„Nachtlichter“ ist das gelungene Debüt und eine Autobiographie der Journalistin Amy Liptrot.

Mit Anfang 30 kehrt Amy Liptrot zurück auf die Orkney Islands. Dort - am Rande von Schottland -ist sie aufgewachsen. Das Land ist rau und dünn besiedelt.
Ihre Kindheit war nicht immer einfach. Ihr Vater kam mehrfach in eine Klinik, da er unter einer Depression leidet und so musste sich ihre Mutter alleine um sie, ihren Bruder und den Hof kümmern. Schon früh verlässt Amy ihre Heimat und geht nach London um dort das Leben einer Großstädterin zu führen. Dabei kommt sie mit Alkohol und Drogen in Kontakt. Am Ende angekommen, kehrt sie nach einem Entzug in ihre Heimat zurück und lernt diese neu kennen und schätzen…

Der Schreibstil der Autorin ist bildgewaltig und regelrecht atemberaubend. Die detailreichen Beschreibungen der Landschaft, der Menschen und der Witterung der Orkney Islands, die Kraft einer einzigartigen mir bisher fremden Landschaft wurde vor meinen Augen lebendig.
Amy begegnet - nach ihrer Rückkehr aus London - dieser Natur mit offenen Augen. Auf sich allein gestellt, findet sie Kräfte in sich, die ihr helfen den Kampf gegen die Alkoholsucht zu gewinnen. Willensstark und mit unglaublich viel Durchhaltevermögen bringt sie ihr Leben wieder unter Kontrolle, findet ihren eigenen Rhythmus und zu neuer Stabilität in ihrem Leben. Offen und berührend erzählt die Autorin von ihren Gefühlen. Ich habe beim Lesen mit Amy gelitten.

Das Buchcover hat meinen Blick sofort gefangen, die Blautöne sind ein toller Eyecatcher und es passt ausgesprochen gut zum Inhalt des Buches.

Mich hat die Autobiographie der Journalistin gefesselt und die Natur der Orkney Inseln beeindruckt. „Nachtlichter“ ist ein packendes Leseerlebnis, das ich gerne weiterempfehle.