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Veröffentlicht am 22.01.2024

Spannend, verstörend & fesselnd

Notizen zu einer Hinrichtung
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„Notizen zu einer Hinrichtung“ ist ein ungewöhnliches Buch der in New York lebenden Autorin und Literaturagentin Danya Kukafka.

Der Serienmörder Ansel Packer soll in wenigen Stunden hingerichtet werden. ...

„Notizen zu einer Hinrichtung“ ist ein ungewöhnliches Buch der in New York lebenden Autorin und Literaturagentin Danya Kukafka.

Der Serienmörder Ansel Packer soll in wenigen Stunden hingerichtet werden. Im Mittelpunkt steht allerdings nicht er selbst, sondern die Frauen, die ihm nahe standen, die Teile ihres Lebens mit ihm verbracht haben und die, die er getötet hat.

Der Schreibstil von Danya Kukafka ist angenehm zu lesen. Er ist einfühlsam, intensiv und fesselnd, gibt viele Details und interessante Einblicke in die Sichtweisen der verschiedenen Charaktere. Es ist erschreckend welche Auswirkungen Ansels Taten auf das Leben der Frauen gehabt hat.
Der Autorin gelingt es ebenfalls gut einen tiefen Einblick in das Innenleben des Serienmörders zu geben. Auch wenn das seine Taten in keiner Weise rechtfertigt, beginnt man beim Lesen zumindest ansatzweise zu verstehen, was in ihm vorgegangen ist.

Es ist ein ungewöhnlicher Blick auf unsere Gesellschaft und es ist ausgesprochen interessant, die verschiedenen Sichtweisen zu erfassen. Gleichzeitig sorgt die Autorin dafür, dass man einen neuen Blick auf die Todesstrafe erhält und man merkt, dass sie sich ausgiebig mit Traumata und den Folgen im Leben der Menschen beschäftigt haben muss.

Insgesamt ist es ein sehr eindringliches Buch, das nicht den Täter, sondern sein Umfeld in den Mittelpunkt stellt und ein für mich unerwartetes Ende hatte.

Wer Buch abseits des Mainstreams mag, liegt mit diesem Buch richtig.

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Veröffentlicht am 21.01.2024

Tiefgründige Fantasy

Die Hüter der siebten Wahrheit
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„Die Hüter der siebten Wahrheit: Drei magische Sterne“ ist der erste von vier Bänden der Autorin Amanda Gruenschild.

Die Handlung beginnt im 9. Jahrhundert in Irland. Das Ende der Erde ist abzusehen, ...

„Die Hüter der siebten Wahrheit: Drei magische Sterne“ ist der erste von vier Bänden der Autorin Amanda Gruenschild.

Die Handlung beginnt im 9. Jahrhundert in Irland. Das Ende der Erde ist abzusehen, aber da die Möglichkeit besteht, die Zukunft zu ändern, setzt der Druide Soholit gemeinsam mit den Krieger des Lichts alles daran, die Erde für zukünftige Generationen zu erhalten.
Viel mehr möchte ich an dieser Stelle zum Inhalt noch nicht verraten.

Vorab gibt es ein Personenverzeichnis, das ich als sehr hilfreich empfunden habe, da es einen interessanten Überblick über die außergewöhnlichen Charaktere gibt.

Mit viel Fantasie, ungewöhnlichen Ideen und ganz großartig angelegten Charakteren ist es Amanda Gruenschild innerhalb kürzester Zeit gelungen, mich zu fesseln. Die Story, die weit in der Vergangenheit beginnt, ihren Anfang bereits Milliarden Jahre zuvor hat, reicht bis in unsere Gegenwart. Diese Verbindung regt zum Nachdenken an und es gefällt mir sehr, dass dieses Fantasybuch einen Tiefgang besitzt, der dazu anregt über das Leben, unseren Planeten und das All nachzudenken.

Für diesen gelungenen Reihenauftakt vergebe ich gerne fünf magische Sterne und warte nun gespannt auf die Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 19.01.2024

Ein Moment, der alles verändert

Leuchtfeuer
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„Leuchtfeuer“ ist ein aufwühlender Roman der in Connecticut lebenden Autorin Dani Shapiro.

Es ist nur eine einzige Nacht, ein kurzer Augenblick der Unachtsamkeit, der das Leben aller Beteiligten komplett ...

„Leuchtfeuer“ ist ein aufwühlender Roman der in Connecticut lebenden Autorin Dani Shapiro.

Es ist nur eine einzige Nacht, ein kurzer Augenblick der Unachtsamkeit, der das Leben aller Beteiligten komplett verändert.
Die siebzehnjährige Sarah und ihr jüngerer Bruder Theo sind mit ihrer Freundin Misty im Auto unterwegs. Theo fährt und ein Moment der Unachtsamkeit führt zu einem Unfall, der für Misty tödlich endet. Sarah behauptet, dass sie gefahren ist, was niemals in Frage gestellt und somit zu einem dunklen Familiengeheimnis wird.
Schauplatz der Ereignisse ist die Kleinstadt Avalon, ein Vorort von New York in der Division Street, eine ganz normale Straße mit ganz normalen Familien.

Die Handlung beginnt 1985, im Jahr des Unfalls und springt im Anschluß in das Jahr 2010. In diesem lernt Dr. Benjamin Wilf, der Vater von Sarah und Theo, den Nachbarsjungen Waldo kennen, dessen Hobby die Astrologie ist. Durch ihn erkennt Benjamin, dass alles miteinander verbunden ist und ändert sich ein Element, ändert sich alles.

Die Ereignisse werden nicht chronologisch erzählt. Die Autorin springt zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart und verschiedenen Charakteren - aus deren Sicht erzählt wird - hin und her. Das erfordert ein wenig Konzentration, macht aber gleichzeitig die Verflechtungen und Verbindungen der einzelnen Charaktere und die belastenden Folgen der Vergangenheit deutlich.

Die Story besteht aus vielen Puzzlestückchen, in denen die einzelnen Charaktere eine Menge Tiefe bekommen. Jeder von ihnen geht anders mit der Vergangenheit um, aber entziehen kann sich ihr keiner.

Dani Shapiro ist es hier ausgesprochen gut gelungen die Auswirkungen eines tragischen Unglücks darzustellen.

„Änderst du ein Element, ändert sich alles“, ein bedeutsamer Schlüsselsatz, der mich wie auch der gesamte Roman zum Nachdenken angeregt hat.

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Veröffentlicht am 12.01.2024

Über die Lebensverhältnisse in Südkorea

Wo ich wohne, ist der Mond ganz nah
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In ihrem Roman „Wo ich wohne, ist der Mond ganz nah“ gibt die südkoreanische Autorin Cho Nam-Joo Einblicke in die Kultur und das Leben Südkoreas.

Mani ist bereits über dreißig, lebt aber noch bei ihren ...

In ihrem Roman „Wo ich wohne, ist der Mond ganz nah“ gibt die südkoreanische Autorin Cho Nam-Joo Einblicke in die Kultur und das Leben Südkoreas.

Mani ist bereits über dreißig, lebt aber noch bei ihren Eltern in ärmlichen Verhältnissen im Mondviertel von Seoul. Der Name des Viertels beschreibt die Lage der kleinen Häuser, die auf steilen Hügeln liegen und dem Mond somit ganz nah sind.
Durch die Olympischen Spiele angeregt, war es Manis Traum Turnerin zu werden, aber ihr Talent reicht einfach nicht. Stattdessen verliert sie ihren Job, ist alleinstehend und gilt in den Augen der Gesellschaft als gescheitert.

Die Handlung wird aus der Ich-Perspektive von Mani erzählt. Ihre Familie wirkt wenig liebevoll. Der Vater ist nur selten zugegen und wortkarg. Auch von der Mutter gibt es keine emotionale Nähe und sie scheint eine geistige Behinderung zu haben.
Manis Träume sind zerbrochen. Sie wirkt orientierungs- und haltlos.
Durch Rückblenden erfährt man nach und nach mehr über Manis Kindheit. Dadurch habe ich einen interessanten Einblick in das Leben der koreanischen Gesellschaft erhalten, die durch koreanische Filme, Zeichentrickserien und Musik unterlegt und im Anhang durch Fußnoten erklärt werden.

Neben den Informationen über die unterste Schicht der koreanischen Gesellschaft habe ich einiges über die Stadtentwicklung und den damit für die Gesellschaft einhergehenden Veränderungen von Seoul erfahren.

Obwohl es mir schwer fiel Zugang zu den Charakteren zu bekommen, habe ich das Buch gerne gelesen und fand es bereichernd, da ich Neues über eine für mich bisher eher fremde Kultur erhalten habe.

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Veröffentlicht am 01.01.2024

Eine Reise in die Vergangenheit

Lichtungen
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„Lichtungen“ ist ein Roman voller Erinnerungen der in Freiburg im Breisgau lebenden Autorin Iris Wolf.

Die Handlung beginnt mit Kapitel neun in der Gegenwart und wird rückwärts erzählt. Das bleibt jedoch ...

„Lichtungen“ ist ein Roman voller Erinnerungen der in Freiburg im Breisgau lebenden Autorin Iris Wolf.

Die Handlung beginnt mit Kapitel neun in der Gegenwart und wird rückwärts erzählt. Das bleibt jedoch nicht die einzige Besonderheit in diesem Buch.

Lev und Kato sind zwei sehr unterschiedliche Charaktere, deren Leben sie in der Kindheit zufällig zusammengeführt hat. Zwischen ihnen entsteht eine Verbindung, die auch anhält als es Kato nach der Öffnung der europäischen Grenzen in den Westen verschlägt. Nach Jahren erreicht Lev eine Karte von Kato, die ihn zum Aufbrechen bewegt.

Die Handlung besteht aus Erinnerungen, in denen neben dem Leben der Protagonisten auch das politische Zeitgeschehen Europas verwoben ist. Historische Fakten, geschichtlich gewachsene Traditionen und Fiktion werden hier gekonnt miteinander verflochten.
Auch wenn hier Lev und Kato stets im Vordergrund stehen, sind die übrigen Charaktere ebenso wichtig und bezeichnend.

Der Schreibstil von Iris Wolf ist sehr ruhig und angenehm zu lesen. Es gibt Sätze, die voller Poesie stecken und solche, die zum Nachdenken anregen. Hier wurde wirklich jedes Wort mit bedacht gesetzt.

Mir gefiel dieser tiefgreifende Roman, der deutlich macht, was einen Menschen ausmacht, wie er von seiner Vergangenheit geformt und zu dem wird, was er ist, sehr gut, so dass ich weitere Werke der Autorin lesen möchte.

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