Rückwärtsgewandt in die Zukunft
"Erinnerungen waren über die Zeit verstreut wie Lichtungen." (Seite 76)
Fragmente eines Lebens, aufgeteilt in Kapitel. Stück für Stück lernen wir Lev und Kato kennen. Eine Liebesgeschichte, die nicht ...
"Erinnerungen waren über die Zeit verstreut wie Lichtungen." (Seite 76)
Fragmente eines Lebens, aufgeteilt in Kapitel. Stück für Stück lernen wir Lev und Kato kennen. Eine Liebesgeschichte, die nicht als solche daher kommt. Nüchtern erzählt und doch mit einer Tiefe, die begeistert. Und das besondere: Der Anfang ist das Ende oder der Beginn von etwas, das wir nicht mehr erfahren werden.
Die Geschichte wird rückwärts erzählt. Das führt dazu, daß der ein oder Fakt vorweggenommen wird, aber auf eine besondere Weise macht gebau das Spaß beim Lesen. Durch die Erzählweise erschließt sich das sich das ein oder andere und es gibt viele kleine AHA Momente.
Iris Wolff schreibt mit einer Melancholie, die nie schwer ist. Sie lässt uns eintauchen in eine andere Zeit, in eine andere Welt, die gar nicht so fremd und gar nicht so fern erscheint. Vielleicht spricht sie mich als ostsozalisierte und in den 70ern Geborene besonders an, aber ich denke dass die meisten Lesenden diese Stimmungs des Aufbruchs und der Unsicherheit spüren können.
'Lichtungen' steht zurecht auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises.