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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.02.2017

Schockierend!

Der letzte Überlebende
1

In dem Buch „Der letzte Überlebende“ schildert der Autor Sam Pivnik seine eigene Lebensgeschichte.

Auf dem Cover sieht man einen kleinen Jungen in einem gestreiften Häftlingsanzug vor einem düsteren ...

In dem Buch „Der letzte Überlebende“ schildert der Autor Sam Pivnik seine eigene Lebensgeschichte.

Auf dem Cover sieht man einen kleinen Jungen in einem gestreiften Häftlingsanzug vor einem düsteren Hintergrund. Im Zusammenhang mit dem Titel, ist einem eigentlich sofort klar, worum es in diesem Buch geht.

Aufgewachsen ist Sam als Szlamek gemeinsam mit seinen Geschwistern in dem kleinen oberschlesischen Städtchen Bedzin.

Mit 13 Jahren erlebt er, wie die Nazis in Polen einmarschieren. Da durch ändert sich sein Leben grundlegend.

Nachdem seine Familie anfangs noch versucht, sich zu verstecken, geben sie dies irgendwann auf, werden nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.
Er selber entgeht dem Tod immer wieder, muss zunächst in Auschwitz später in Fürstengrube arbeiten und erlebt Unvorstellbares und Unmenschliches.

Obwohl man weiß, was damals passiert ist, ist die aus der Ich-Perspektive geschriebene Geschichte von Sam schockierend, ergreifend und zutiefst berührend. Man fragt sich unweigerlich wie ein Mensch das ertragen kann und es schafft damit weiterzuleben. Der Autor schreibt, dass ihn die Erinnerungen an die schönen Erlebnisse vor dieser Zeit die Kraft gegeben haben, dies durchzustehen.

Der flüssige Erzählstil und die Neugierde wie es in Sams Leben weitergeht, lässt einen immer weiterlesen. Die vielen Fakten machen einem durchgehend bewusst, dass es sich um ein authentisches Buch handelt. Die Fotos in der Mitte des Buches verdeutlichen dem Leser nochmals, dass es sich um die Geschichte unseres Landes handelt und nicht um Fiktion.

Sams Autobiografie ist wirklich sehr ergreifend geschrieben und lässt einen auch nach Ende der Lektüre nicht so schnell wieder los.

Veröffentlicht am 17.12.2016

Düster, verregnet und spannend !

Schattenkiller
1

Der Thriller „Schattenkiller“ ist ein gelungenes Debüt von Mirko Zilahy und spielt im verregneten Rom.

Enrico Mancini ist Experte für Serienmorde, möchte aber aufgrund seiner derzeitigen privaten Lage ...

Der Thriller „Schattenkiller“ ist ein gelungenes Debüt von Mirko Zilahy und spielt im verregneten Rom.

Enrico Mancini ist Experte für Serienmorde, möchte aber aufgrund seiner derzeitigen privaten Lage am liebsten seinen Dienst quittieren. Seit dem Krebstod seiner Frau leidet er an Depressionen und möchte lediglich das Verschwinden des Onkologen, der seine Frau behandelt hat aufklären. Als eine Reihe von brutal zugerichteten Leichen aufgefunden wird, bekommt er vom Polizeipräsidenten den Auftrag zu ermitteln. Widerwillig beginnt er mit seinem Team nachzuforschen und muss bald feststellen, dass es eine Verbindung zwischen den Mordfällen und dem vermissten Arzt gibt.

Der Profiler Enrico Mancini hat eine Menge Marotten und Macken, die es mir schwer gemacht haben ihn sympathisch zu finden. Gleichzeitig fand ich diesen sehr eigenwilligen Protagonisten, der einiges durchgemacht hat und seine eigen Ziele verfolgt, sehr interessant. Er wirkte – ebenso wie die übrigen Charaktere – sehr authentisch und ich bin durchaus daran interessiert wie es in seinem Leben weitergeht.

Auch der Täter und seine Lebensumstände werden sehr eingehend und ausführlich beschrieben, so dass man seine Gefühlslage und sein Handeln durchaus nachvollziehen kann. Seine ausgefeilten Pläne, deren Umsetzung und wie sich alles Stück für Stück zusammensetzt, sind spannend und gut veranschaulicht. Auch wenn schon recht früh zu erkennen ist, wer der Täter ist, bleibt es durchaus spannend.

Die Schauplätze werden sehr ausgiebig und detailreich beschrieben. Ich konnte mir die Gegebenheiten gut bildhaft vorstellen und auch die düstere Atmosphäre, die durch den permanenten Regen hervorgerufen wird, konnte ich regelrecht spüren.
Insgesamt ist der Schreibstil flüssig und sehr detailliert.

Mein Fazit:
„Schattenkiller“ ist ein spannender und gruseliger Thriller, der mich beim Lesen gefesselt hat. Leider konnte der Protagonist bei mir bis zum Schluss keine Sympathiepunkte sammeln, was ich ein wenig schade fand. Eine Fortsetzung wurde ich aber auf jeden Fall lesen, um zu erfahren wie es mit Mancini und seinem Team weitergeht.

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Veröffentlicht am 15.09.2016

Spannender historischer Krimi !

Die rubinrote Kammer
1

Mit dem Roman „Die rubinrote Kammer“ ist der Autorin Pauline Peters eine gute Mischung aus Krimi und historischen Roman gelungen.

Zum Inhalt:
Das Buch beginnt 1907 in London. Die 19-jährige Victoria ...

Mit dem Roman „Die rubinrote Kammer“ ist der Autorin Pauline Peters eine gute Mischung aus Krimi und historischen Roman gelungen.

Zum Inhalt:
Das Buch beginnt 1907 in London. Die 19-jährige Victoria Bredon ist nach dem Tod ihres Vaters Vollwaise - da ihre Mutter schon vor Jahren gestorben ist - und wohnt mit ihrem Butler Hopkins zusammen. Ihre wohlhabenden adeligen Verwandten stehen ihren Lebenswandel sehr kritisch gegenüber, da sie Anhängerin der Suffragettenbewegung ist. Ihren Lebensunterhalt finanziert sich Victoria durch Fotografien, die sie an eine Zeitung verkauft.
Kurze Zeit nachdem der Staatsanwalt Sir Francis Sunderman Victoria gegenüber unangenehme Andeutungen über ihren Vater gemacht hat, wird dieser ermordet aufgefunden. Die Polizei vermutet den Mörder in den Kreisen der Suffragetten und auch Victoria wird verdächtigt. Während Victoria mehr über die Andeutungen wissen möchte, die Sir Francis über ihren Vater gemacht hat und deswegen gemeinsam mit Hopkins mit Recherchen zu Sir Francis Ermordung betreibt, kommt es zu weiteren rätselhaften Todesfällen.
Die Charaktere:
Die einzelnen Charaktere werden von Pauline Peters detailreich und lebendig beschrieben. Während Victoria unerschrocken, mutig, frisch und sympathisch wirkt, kann man den Widerwillen, den sie gegen ihre Verwandten spürt durchaus nachvollziehen. Auch Hopkins ist ein wunderbarer Mensch, der sich um Viktoria kümmert und das Herz am rechten Fleck hat. Seine gemeinsame Ermittlungsarbeit mit Viktoria ist clever und zielgerichtet, es macht einfach Spaß zu lesen, wie die beiden Vorgehen.

Der Schreibstil:
Die Autorin schreibt flüssig und der gesamte Roman lässt sich leicht lesen. Durch ihre ausführlichen Personenbeschreibungen und die bekannten Handlungsorte kann man sich alles gut vorstellen und bekommt ein klares Bild der damaligen Zeit und dem gesamten Geschehen. Historische Details und das Leben in der damaligen Gesellschaft wurden gut recherchiert und in die Geschichte eingebunden. Durch unerwartete Wendungen bleibt es bis zur letzten Seite spannend.

Mein Fazit:
Die „Die rubinrote Kammer“ ist ein gelungener Debütroman der Autorin Pauline Peters, der mich ausgesprochen gut unterhalten und gefesselt hat. Ich werde gerne eine Fortsetzung dieses historischen Krimis lesen und vergebe deswegen 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 17.10.2024

Atmosphärisch und spannend

Café Hawelka
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„Café Hawelka“ ist ein historischer Roman der in Wien lebenden Autorin Maria Wachter. Es ist der dritte Band in der Reihe „Cafés, die Geschichte schreiben“. Die Bücher können unabhängig voneinander gelesen ...

„Café Hawelka“ ist ein historischer Roman der in Wien lebenden Autorin Maria Wachter. Es ist der dritte Band in der Reihe „Cafés, die Geschichte schreiben“. Die Bücher können unabhängig voneinander gelesen werden, da in jedem ein anderes Café in einer anderen Stadt im Mittelpunkt steht.

Der Prolog beginnt 1939 in Wien mit einer Hausgeburt, nach der die Mutter verstirbt. Deswegen muss Else ihre kleine Schwester Fritzi aufziehen, während der Vater in den Krieg zieht. Die Stadt ist zerbombt ist und nachdem die Schwestern in einem Bunker Schutz gesucht haben, verschwindet Fritzi. Auf der Suche nach ihr lernt Else Josephine Hawelka kennen, bei der sie unterkommt und der sie bei der Wiedereröffnung des Wiener Cafés Hawelka unterstützt.

Die Handlung wechselt zwischen zwei Zeitebenen. Die andere spielt im Jahr 1968. Die Jurastudentin Jutta ist durch ihre Mutter Else in dem Café Hawelka groß geworden. Sie ist in Bodo verliebt und benötigt für die Hochzeit Familiendokumente. Dadurch merkt sie, dass ihre Mutter ihr etwas verheimlicht.

Der Schreibstil von Maria Wachter liest sich angenehm und flüssig. Sie beschreibt ihre Charaktere authentisch und facettenreich. Die Gedanken und Gefühle der Protagonistinnen sind nachvollziehbar.

Durch den mehrfachen Wechsel der Zeiten bleibt die Handlung durchgehend spannend. In beiden wird der Zeitgeist und die Atmosphäre von Wien lebendig. Historische Begebenheiten sind gut mit der Geschichte verknüpft.

Ich habe den Roman sehr gerne gelesen und bin gespannt auf weitere Bücher der Autorin.

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Veröffentlicht am 15.10.2024

Ein unfassbares Stück Zeitgeschichte

Die Mitford Schwestern
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„Die Mitford Schwestern“ ist bereits der sechste Band in der Reihe „Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte“ der in Pittsburgh lebenden Anwältin und Autorin Marie Benedict.

Die Handlung beleuchtet ...

„Die Mitford Schwestern“ ist bereits der sechste Band in der Reihe „Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte“ der in Pittsburgh lebenden Anwältin und Autorin Marie Benedict.

Die Handlung beleuchtet das Leben der wohlhabenden, adeligen Mitford Schwestern, beginnt im Juli 1932 und endet im April 1941. Diese waren für Glamour, Intrigen und Skandale bekannt.
Ihre Leben sind eng mit dem gesellschaftlichen und politischen Weltgeschehen der damaligen Zeit verbunden. Erschreckenderweise fühlen sich insbesondere Diana und Unity vom Faschismus und dem Nationalsozialismus angezogen. Sie waren sogar Teil von Hitlers innerem Kreis und somit indirekt auch mit am Weltgeschehen beteiligt. Wodurch diese Nähe zustande kam und warum sie sich so davon beeinflussen ließen, bleibt leider unklar.

Die Autorin berichtet im Wechsel aus der Perspektive von Nancy, Unity und Diana. Die Kapitel sind kurz, 70 Stück auf etwas über 400 Seiten. Dadurch liest sich alles sehr abwechslungsreich und man lernt die Schwestern aus ihrer Sicht und von außen kennen. Auch wenn diese stetigen Wechsel - bei denen ein Tag zeitgleich aus unterschiedlicher Sicht stattfindet - durchaus Leben in die Handlung bringt, hätte ich einige Male gerne mehr erfahren.

Der Roman ist spannend, fesselnd und bildet ein interessantes Stück Zeitgeschichte vor dem Hintergrund des wachsenden Faschismus und Kommunismus ab. Dabei geht es um Besessenheit, Liebe und Verrat in der Zeit vor und während des Zweiten Weltkriegs geht. Ich habe schon viele Bücher über die Zeit gelesen, dies war allerdings eine vollkommen neue Sicht auf diese Zeit.

Für mich ist dies ein weiterer interessanter, gut recherchierter Band aus der Reihe "Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte" in der die Autorin das Leben interessanter Persönlichkeiten geschickt mit dem Weltgeschehen verwoben hat. Ich bin schon gespannt über wen Marie Benedict als nächstes schreiben wird.


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