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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.10.2024

Atmosphärisch und spannend

Café Hawelka
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„Café Hawelka“ ist ein historischer Roman der in Wien lebenden Autorin Maria Wachter. Es ist der dritte Band in der Reihe „Cafés, die Geschichte schreiben“. Die Bücher können unabhängig voneinander gelesen ...

„Café Hawelka“ ist ein historischer Roman der in Wien lebenden Autorin Maria Wachter. Es ist der dritte Band in der Reihe „Cafés, die Geschichte schreiben“. Die Bücher können unabhängig voneinander gelesen werden, da in jedem ein anderes Café in einer anderen Stadt im Mittelpunkt steht.

Der Prolog beginnt 1939 in Wien mit einer Hausgeburt, nach der die Mutter verstirbt. Deswegen muss Else ihre kleine Schwester Fritzi aufziehen, während der Vater in den Krieg zieht. Die Stadt ist zerbombt ist und nachdem die Schwestern in einem Bunker Schutz gesucht haben, verschwindet Fritzi. Auf der Suche nach ihr lernt Else Josephine Hawelka kennen, bei der sie unterkommt und der sie bei der Wiedereröffnung des Wiener Cafés Hawelka unterstützt.

Die Handlung wechselt zwischen zwei Zeitebenen. Die andere spielt im Jahr 1968. Die Jurastudentin Jutta ist durch ihre Mutter Else in dem Café Hawelka groß geworden. Sie ist in Bodo verliebt und benötigt für die Hochzeit Familiendokumente. Dadurch merkt sie, dass ihre Mutter ihr etwas verheimlicht.

Der Schreibstil von Maria Wachter liest sich angenehm und flüssig. Sie beschreibt ihre Charaktere authentisch und facettenreich. Die Gedanken und Gefühle der Protagonistinnen sind nachvollziehbar.

Durch den mehrfachen Wechsel der Zeiten bleibt die Handlung durchgehend spannend. In beiden wird der Zeitgeist und die Atmosphäre von Wien lebendig. Historische Begebenheiten sind gut mit der Geschichte verknüpft.

Ich habe den Roman sehr gerne gelesen und bin gespannt auf weitere Bücher der Autorin.

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Veröffentlicht am 15.10.2024

Ein unfassbares Stück Zeitgeschichte

Die Mitford Schwestern
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„Die Mitford Schwestern“ ist bereits der sechste Band in der Reihe „Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte“ der in Pittsburgh lebenden Anwältin und Autorin Marie Benedict.

Die Handlung beleuchtet ...

„Die Mitford Schwestern“ ist bereits der sechste Band in der Reihe „Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte“ der in Pittsburgh lebenden Anwältin und Autorin Marie Benedict.

Die Handlung beleuchtet das Leben der wohlhabenden, adeligen Mitford Schwestern, beginnt im Juli 1932 und endet im April 1941. Diese waren für Glamour, Intrigen und Skandale bekannt.
Ihre Leben sind eng mit dem gesellschaftlichen und politischen Weltgeschehen der damaligen Zeit verbunden. Erschreckenderweise fühlen sich insbesondere Diana und Unity vom Faschismus und dem Nationalsozialismus angezogen. Sie waren sogar Teil von Hitlers innerem Kreis und somit indirekt auch mit am Weltgeschehen beteiligt. Wodurch diese Nähe zustande kam und warum sie sich so davon beeinflussen ließen, bleibt leider unklar.

Die Autorin berichtet im Wechsel aus der Perspektive von Nancy, Unity und Diana. Die Kapitel sind kurz, 70 Stück auf etwas über 400 Seiten. Dadurch liest sich alles sehr abwechslungsreich und man lernt die Schwestern aus ihrer Sicht und von außen kennen. Auch wenn diese stetigen Wechsel - bei denen ein Tag zeitgleich aus unterschiedlicher Sicht stattfindet - durchaus Leben in die Handlung bringt, hätte ich einige Male gerne mehr erfahren.

Der Roman ist spannend, fesselnd und bildet ein interessantes Stück Zeitgeschichte vor dem Hintergrund des wachsenden Faschismus und Kommunismus ab. Dabei geht es um Besessenheit, Liebe und Verrat in der Zeit vor und während des Zweiten Weltkriegs geht. Ich habe schon viele Bücher über die Zeit gelesen, dies war allerdings eine vollkommen neue Sicht auf diese Zeit.

Für mich ist dies ein weiterer interessanter, gut recherchierter Band aus der Reihe "Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte" in der die Autorin das Leben interessanter Persönlichkeiten geschickt mit dem Weltgeschehen verwoben hat. Ich bin schon gespannt über wen Marie Benedict als nächstes schreiben wird.


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Veröffentlicht am 15.10.2024

Spannend und ein wenig mystisch

Der längste Schlaf
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„Der längste Schlaf“ ist ein spannender Roman der in Köln lebenden Journalistin und Autorin Melanie Raabe.

Mara Lux arbeitet als Schlafforscherin in London. Ihr Leben ist geprägt vom Schlaf bzw. ihrer ...

„Der längste Schlaf“ ist ein spannender Roman der in Köln lebenden Journalistin und Autorin Melanie Raabe.

Mara Lux arbeitet als Schlafforscherin in London. Ihr Leben ist geprägt vom Schlaf bzw. ihrer Schlaflosigkeit. Schon als Kind hat sie Träume gehabt, die sich bewahrheitet haben. So hat sie auch den Unfalltod ihrer Eltern im Vorfeld geträumt. Nachdem diese dann dabei ums Leben kamen, ist sie bei Pflegeeltern aufgewachsen.
Völlig unerwartet bekommt sie von einem Unbekannten ein Haus in einer Provinz in Deutschland – ihrem Heimatland – vererbt. Zunächst möchte sie ablehnen, beschließt aber dann doch dorthin zu fahren. Nach ihrer Ankunft stellt sie fest, dass sie eine unerklärliche Verbundenheit mit diesem Ort verspürt und es passieren übernatürliche Dinge.

Es gibt einen weiteren Handlungsstrang, der aus der Perspektive einer Ich-Erzählerin berichtet, die Kai retten will. Zunächst bleibt vollkommen unklar in welchem Zusammenhang diese Ereignisse mit Mara stehen.

Der Schreibstil von Melanie Raabe liest sich leicht und sie versteht es geschickt Spannung zu erzeugen. Gleichzeitig baut sie interessante Fakten über den Schlaf, Schlaflosigkeit und die Forschung ein. Mir gefiel diese Kombination sehr gut.
Mit Mara hat sie eine faszinierende und sympathische Protagonistin erschaffen.

Während ich zu Beginn wirklich Zweifel hatte, ob es der Autorin gelingen kann, die losen Fäden in ihrer Story zusammenzuführen, war ich nach Abschluß des Buches überrascht, wie gut ihr das hier gelungen ist. Fast ein wenig zu gut, manchmal ist weniger mehr, aber am besten lest ihr das selbst.

Das Buch ist eine gelungene und ungewöhnliche Kombination aus Thriller und Charakterstudie mit magischen Elementen. Wer sich darauf einlassen möchte, wird hier gut unterhalten werden.

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Veröffentlicht am 13.10.2024

Offene Worte über Begehren und Erotik

Dirty Diana: Das Erwachen
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"Dirty Diana: Das Erwachen" ist der erste Band aus der Dirty Diana-Trilogie und das Debüt der langjährigen Freundinnen und Autorinnen Jen Besser und Shana Feste.

Die Künstlerin Diana und ihr Mann Oliver ...

"Dirty Diana: Das Erwachen" ist der erste Band aus der Dirty Diana-Trilogie und das Debüt der langjährigen Freundinnen und Autorinnen Jen Besser und Shana Feste.

Die Künstlerin Diana und ihr Mann Oliver befinden sich in einer Krise. Ihre Ehe geht im Alltag unter und die frühere Leidenschaft ist verschwunden. Es fehlt die frühere Intimität, Familie, Arbeit und Gewohnheit haben sich dazwischengeschoben.
Diana erinnert sich an früher, an eine leidenschaftliche Beziehung zu einem Künstler und an ein Projekt, für das sie Interviews mit Frauen über ihre sexuellen Phantasien geführt hat.

Der Schreibstil der Autorinnen liest sich leicht und angenehm. Diana war mir sympathisch, eine selbstbewusste Frau, die mitten im Leben steht. Durch Rückblicke in ihre Vergangenheit lernt man sie gut kennen. Der Umgang mit ihrer Sexualität, ihrem Begehren und ihrer Lust wird offen und gelungen dargestellt, so dass es angenehm zu lesen ist und nichts Anstößiges hat.

Mir hat die Entwicklung von Diana gut gefallen. Oliver blieb hingegen etwas blass, was vermutlich auch nicht anders vorgesehen war. Dieses Buch gibt vornehmlich einen Blick auf die weibliche Seite, das weibliche Begehren und die Erotik in Langzeitbeziehungen. Dennoch hätte ich gerne mehr Einblicke in Olivers Gedanken und Gefühle gehabt.

Das Ende war überraschend und macht neugierig auf den nächsten Band.

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Veröffentlicht am 13.10.2024

In der Welt der Bücher

Die Abende in der Buchhandlung Morisaki
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„Die Abende in der Buchhandlung Morisaki“ ist nach „Die Tage in der Buchhandlung Morisaki“ der zweite Band - der Reihe Bücherliebe in Tokio - des japanischen Autors Satoshi Yagisawa. Vorkenntnisse aus ...

„Die Abende in der Buchhandlung Morisaki“ ist nach „Die Tage in der Buchhandlung Morisaki“ der zweite Band - der Reihe Bücherliebe in Tokio - des japanischen Autors Satoshi Yagisawa. Vorkenntnisse aus dem vorherigen Buch benötigt man zum Verständnis nicht, dennoch empfehle ich dieses zuerst zu lesen, da ich es schön fand, die Weiterentwicklung der bekannten Charaktere mitzuerleben.

Nachdem sich Takako von der Liebe enttäuscht in das Antiquariat bei ihrem Onkel Morisaki Satoru und ihrer Tante Momoko zurückgezogen hatte, ist sie nun - drei Jahre später - frisch verliebt in Wada. Wada arbeitet gerade an einem Buch, in dem es um die Buchhandlung Morisaki gehen soll. Da Momoko schwer erkrankt ist, hilft Takado in der Buchhandlung aus.

Der Schreibstil von Satoshi Yagisawa liest sich leicht und flüssig. Er ist voller Wärme und erweckt das Bücherviertel Jinbocho und das Flair Japans zum Leben. Eine Gegend, in der sich jeder Buchliebhaber wohlfühlen kann.

Die Handlung wird aus der Ich-Perspektive von Takado erzählt, eine Protagonistin, die man einfach mögen muss. Aber auch die übrigen Charaktere werden gut beschrieben. Im Vordergrund stehen durchgehend Bücher und wie diese auf die Menschen wirken, was sie auslösen und verändern.

Es ist ein sehr ruhiges Buch, zum Wohlfühlen und Genießen. Wer Spannung sucht, ist hier falsch, die Faszination liegt hier viel mehr in der Magie der Bücher und den Emotionen, die diese hervorrufen.

Ich habe die Atmosphäre zwischen den Büchern und das Setting in dem Antiquariat geliebt und bin gespannt auf weitere Werke von Satoshi Yagisawa.

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