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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.02.2023

Atmosphärisch und mit viel Lokalkolorit

Übertage
1

Übertage“ ist ein Coming-of-Age- Roman des in Essen lebenden Autors Klaus Ulaszewski.

Es geht um den 16-jährigen Mic, aus dessen Perspektive die Story erzählt wird, Luzi, Lilly, Marlene und Wolf. Angesiedelt ...

Übertage“ ist ein Coming-of-Age- Roman des in Essen lebenden Autors Klaus Ulaszewski.

Es geht um den 16-jährigen Mic, aus dessen Perspektive die Story erzählt wird, Luzi, Lilly, Marlene und Wolf. Angesiedelt ist die Handlung in Essen und beginnt 1976. Mic berichtet aus seinem Leben, was um ihn herum geschieht, was er fühlt und was er denkt.

Der Schreibstil von Klaus Ulaszewski ist flüssig zu lesen, amüsant, aber je nach Situation auch ernst und durch zahlreiche Dialoge lebendig und authentisch.

Da ich selbst in der Nähe der Zeche Zollverein lebe und schon oft dort gewesen bin, konnte ich mir die Umgebung gut vorstellen. Die beschriebene Atmosphäre, hat perfekt gepasst und auch der Zeitgeist der 1970er Jahre kam - u.A. durch die Erwähnung entsprechender Musiktitel - direkt bei mir an. Während des Lesens ist bei mir mehr als ein Ohrwurm hängengeblieben. Abschließend befindet sich eine Playlist im Buch. Diese hätte ich gerne zu Beginn des Buches gefunden hätte, um mir die entsprechenden Titel vorab raussuchen zu können und sie an den passenden Stellen abzuspielen.

Mir hat diese Ausflug in das Ruhrgebiet der 1970er Jahre ebenso gut gefallen wie die Entwicklung der Charaktere.

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Veröffentlicht am 16.02.2023

Unheimlich - atmosphärisch - bedrohlich

Das Sanatorium
1

„Das Sanatorium“ ist das Debüt der britischen Autorin Sarah Pearse, entsprechend hoch waren meine Erwartungen.

Das Buch beginnt großartig und ich wurde umgehend in die Handlung hineingeworfen.
In einem ...

„Das Sanatorium“ ist das Debüt der britischen Autorin Sarah Pearse, entsprechend hoch waren meine Erwartungen.

Das Buch beginnt großartig und ich wurde umgehend in die Handlung hineingeworfen.
In einem Luxushotel, das ehemals ein Sanatorium für Tuberkulosepatienten war, will der Bruder von Detective Inspector Elin Warner seine Verlobung feiern. Nachdem seine Verlobte verschwindet, geschieht ein Mord.
Direkt am Anfang wird deutlich, dass Elin noch mit ganz eigenen Problemen kämpft und dann beginnt auch schon die eigentliche Handlung und es wird spannend.

Ich hatte unzählige Fragezeichen im Kopf.
Nach dem ersten Mord folgen weitere. Die einzelnen Charaktere versuchen Schlussfolgerungen zu ziehen und die Hinweise des Mörders zu entschlüsseln. Wer wird der Nächste sein?

Es gibt immer wieder Wendungen, die ich nicht vorhersehen konnte und die Atmosphäre ist gruselig, das Setting unheimlich und bedrückend. Die Beschreibungen der Schneemassen und die Stimmung, für die die Isolation sorgt, sind gut gelungen.

Dennoch hat mich das Buch nicht komplett überzeugt, da ich mich über Fehler von Erin gewundert oder viel mehr geärgert habe, fast erschien sie mir naiv und sie wurde mir einfach nicht wirklich sympathisch. Bei den übrigen Charakteren verhielt es sich leider ähnlich. Ein richtiger Sympathieträger war nicht dabei. Das muss natürlich nicht zwangsläufig sein, aber ich brauche das.
Ich bin ein wenig zwiegespalten. Der Thriller hat bei mir für Gänsehaut gesorgt, gleichzeitig hätte ich mir mehr Tempo gewünscht. Die Nebenhandlung um Erin hat für meinen Geschmack zeitweise zu viel Raum eingenommen und auch das Ende konnte mich leider nicht wirklich überzeugen.

Vielleicht habe ich zu viel erwartet. Das Buch lässt sich gut lesen und mit ihrem Debüt konnte Sarah Pearse bei mir für Gänsehaut sorgen, aber Luft nach oben bleibt dennoch, da ich das Setting und die erzeugte Atmosphäre zwar gut gelungen fand, mich aber die Charaktere und die Auflösung nicht überzeugen konnten.

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Veröffentlicht am 13.02.2023

Ein weiteres fantastisches Abenteuer aus dem Flüsterwald in dem es langsam etwas düsterer zugeht

Flüsterwald - Eine neue Bedrohung. Die versteinerten Katzen. (Flüsterwald, Staffel II, Bd. 2)
1

„Flüsterwald – Eine neue Bedrohung. Die versteinerten Katzen“ ist der zweite Band der zweiten Staffel aus der Abenteuer-Fantasy-Reihe des Autors Andreas Suchanek. Es ist durchaus sinnvoll zuvor die vorherigen ...

„Flüsterwald – Eine neue Bedrohung. Die versteinerten Katzen“ ist der zweite Band der zweiten Staffel aus der Abenteuer-Fantasy-Reihe des Autors Andreas Suchanek. Es ist durchaus sinnvoll zuvor die vorherigen Bände der Reihe zu lesen, da die Entwicklung der Charaktere einfach Spaß macht und die Informationen rund um den Flüsterwald durchaus von Vorteil sind.

Für unsere altbekannten Charaktere - Lukas, Ella, Rani, Felictas und Punchy – geht es wieder in den Flüsterwald. Dort wurden alle Katzen von der bösen Magierin versteinert. Mutig und ohne Angst versuchen die Freunde sich ihr entgegenzustellen und das Rätsel um die versteinerten Katzen zu lösen.

Durch kurze Kapitel und überraschende Wendungen wird es nicht nur für unsere Protagonisten, sondern auch für den Leser gefährlich, der in einen Lesesog gezogen wird, der es unmöglich macht das Buch wieder aus der Hand zu legen. Der Spannungsbogen ist hoch und dieses Mal wird es richtig düster und bedrohlich. Es gibt aber auch viele humorvolle Szenen und Dialoge, die einfach nur Spaß machen und dafür sorgen, dass man zwischendurch einmal durchatmen kann.

Abgesehen von der tollen Flüsterwald Atmosphäre ist es auch immer wieder schön zu erleben welcher Zusammenhalt zwischen den Charakteren besteht und wie wichtig ihre Zusammenarbeit ist.

Das Cover und die Zeichnungen im Buch wurden wieder mit viel Liebe zum Detail durch den Illustrator Timo Grubing gestaltet und runden das Leseerlebnis perfekt ab.

Am Ende gibt es wieder einen Cliffhanger, der uns nun ungeduldig auf die Fortsetzung warten lässt.

Auch dieser Band ist wieder absolut geniale und spannende Unterhaltung, an der nicht nur junge Leser ihren Spaß haben.

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Veröffentlicht am 13.02.2023

Spannung pur - rasant & fesselnd

Spinnennetz
7

„Spinnennetz“ ist bereits der 9. Band der Joona-Linna-Reihe des schwedischen Autors Lars Kepler hinter dem sich das Autorenduo Alexandra und Alexander Ahndoril versteckt. Es ist sicherlich möglich diesen ...

„Spinnennetz“ ist bereits der 9. Band der Joona-Linna-Reihe des schwedischen Autors Lars Kepler hinter dem sich das Autorenduo Alexandra und Alexander Ahndoril versteckt. Es ist sicherlich möglich diesen Band für sich zu lesen, aber um die Entwicklung der Charaktere besser zu verstehen, ist es von Vorteil – und auch durchaus lohnenswert – die anderen Bucher der Serie zuvor zu kennen.

Saga Bauer ist nach den letzten Ereignissen noch nicht wieder einsatzfähig für den Polizeidienst. Deswegen arbeitet sie derzeit in einer Privatdetektei. Sie erhält eine Postkarte, auf der eine Serie von neun Morden angekündigt wird, die nur Saga stoppen kann. Das letzte Opfer soll Joona Linna sein. Unterschrieben wurde die Karte mit einem Anagramm von dem Serienmörder Jurek Walter. Dieser ist jedoch tot. Wer steckt dahinter ?
Es dauert nicht lange, bis sich der erste Mord ereignet und weitere Folge. Das Schema ist immer gleich. Saga bekommt Hinweise und wenn sie diese richtig deuten würde, könnte sie den Mord verhindern. Aber hat sie wirklich eine Chance ?

Das Tempo in diesem Thriller ist enorm hoch und in meinem Kopf tauchten nach und nach immer mehr Fragezeichen auf. Der Mörder muss sowohl seine Opfer als auch Saga ausgesprochen gut kennen und genaustens beobachtet haben. Zwischendurch machte es fast den Eindruck als ob er übermenschliche Fähigkeiten hätte.
Die Ermittlungen – bei denen Saga und Joona endlich wieder zusammenarbeiten – drängen und die Szenen werden detailliert beschrieben. Das ist genial gemacht, aber auch sehr grausam und die Brutalität, die zu Tage kommt ist nichts für schwache Nerven.

Nebenbei erfährt man immer wieder etwas aus dem Privatleben von Saga und Joona. Saga, die ihre Vergangenheit noch nicht verarbeitet hat uns sich selbst bestraft und Joona, der seine Finger nicht vom Opium lassen kann. Durch diese kleine „Fehler“ werden die Charaktere menschlich und zugänglich.

Nichts ist hier vorhersehbar. Ich wusste weder bei verschiedenen Charakteren, wie ich diese einordnen sollte, noch wie der Mörder es geschafft hat, seine Opfer immer genau so zu erwischen, wie er sich das vorgestellt hatte, noch was er damit bezweckt.

Die Spannung ist durchgehend enorm hoch und das Buch endet mit einem unglaublichen Showdown, der es mir unmöglich gemacht hat, den Thriller aus der Hand zu legen.

Auch dieser neunte Band ist einfach genial und ich hoffe, dass der nächste Fall mit Saga und Joona nicht wieder so lange auf sich warten lässt.

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Veröffentlicht am 11.02.2023

Düsterste Abgründe – nichts für schwache Nerven

Die marmornen Träume
1

„Die marmornen Träume“ ist ein Thriller von dem französischen Autor Jean-Christophe Grangé, bei dem mir wirklich die Luft weggeblieben ist.

Die Handlung ist in der Zeit des Nationalsozialismus angesiedelt. ...

„Die marmornen Träume“ ist ein Thriller von dem französischen Autor Jean-Christophe Grangé, bei dem mir wirklich die Luft weggeblieben ist.

Die Handlung ist in der Zeit des Nationalsozialismus angesiedelt. Der überwiegende Teil der Menschen lebt in Angst und ein kleine Minderheit fühlt sich als Elite, genießt Ansehen und Erfolg. Durch die Morde an mehreren Frauen, die zu der reichen Elite der Bevölkerung gehören, treffen der Psychoanalytiker und Traumforscher Simon Kraus, der SS-Offizier Franz Beewen und die Psychiaterin Minna von Hassel aufeinander. Drei Charaktere, die kaum unterschiedlicher sein könnten. Während Franz Beewen trotz seiner Stellung ein Gewissen hat und von Zweifeln geplagt wird, ist Simon Kraus skrupellos und nutzt seine Stellung für sich und seine Bedürfnisse. Minna von Hassel lebt für ihren Beruf und das Wohl ihrer Patienten ist für sie wichtig.

Dieser Roman war anders als die bisherigen Bücher des Autors. Das bedeutet aber keineswegs, dass es weniger spannend oder fesselnd war. Hier gibt es Einblicke in die historischen Hintergründe des Naziregimes, die an Abartigkeit kaum zu übertreffen sind. Die Spannung, die bei mir für eine enorme Anspannung gesorgt hat, ist durchgehend hoch.

Durch die kurzen Kapitel – insgesamt 152 auf 688 Seiten – fühlte ich mich durch die Ereignisse regelrecht hindurch gejagt. Zahlreiche Wendungen, brutale Szenen, detaillierte Grausamkeiten und menschliche Abgründe sorgen für überraschende Momente und Entsetzen.

Für schwache Nerven ist dieses Buch definitiv nichts, aber wer spannungsgeladene Lesestunden mag, liegt hiermit richtig.

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