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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.12.2021

Komplexe Zusammenhänge verständlich erklärt

Eine Geschichte des Lebens - auf zehneinhalb Arten erzählt
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„Eine Geschichte des Lebens – auf 10 ½ Arten erzählt“ ist ein eindrucksvolles Sachbuch, in dem die Wissenschaftsautorin Marianne Taylor komplexe Sachverhalte der Evolution verständlich erklärt.

Anhand ...

„Eine Geschichte des Lebens – auf 10 ½ Arten erzählt“ ist ein eindrucksvolles Sachbuch, in dem die Wissenschaftsautorin Marianne Taylor komplexe Sachverhalte der Evolution verständlich erklärt.

Anhand von 10 Arten bzw. Artengruppen erklärt die Autorin die Geschichte des Lebens auf der Erde. Es wird deutlich, was eine Art ist und wie sie entsteht. Sie hat dafür den Farn, das Virus, die Nautilus, die Gespensterschrecke, den Schwamm, den Mensch, die Giraffe, den schwarzen Strandammer, die Weichschildkröte, den Darwinfinken und das künstliche Leben ausgesucht. Eine Auswahl, die mich zunächst erstaunt hat, aber beim Lesen der einzelnen Kapitel wird schnell deutlich, warum die Wahl auf die jeweilige Art gefallen ist. Dabei wird das Sterben der Arten und welchen Einfluß der Mensch darauf hat sehr deutlich.

Die Erklärungen wie sich das Leben entwickelt und über die Laufe der Jahrtausende verändert hat sind sehr komplex aber gut verständlich. Auch ohne großes Vorwissen lassen sich die Ausführungen nachvollziehen. Dazu gibt es zahlreiche grafische Darstellungen und beeindruckende Fotografien.

Mich hat das Buch streckenweise an ein liebevoll gestaltetes Schulbuch erinnert, aus dem ich eine Menge mitnehmen konnte und das ich wohl noch einige Male zur Hand nehmen werde, um die Informationen zu verinnerlichen und auch weil mir die Fotografien so gut gefallen haben.

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Veröffentlicht am 25.12.2021

Gigantisch

David Bowie - Alle Songs
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Mit seinem Buch „David Bowie - Alle Songs: Die Geschichten hinter den Tracks“ gibt der Autor Benoît Clerc einen wirklich umfassenden Einblick in das Leben der Rock- und Pop-Ikone.

Mich hat schon das Vorwort ...

Mit seinem Buch „David Bowie - Alle Songs: Die Geschichten hinter den Tracks“ gibt der Autor Benoît Clerc einen wirklich umfassenden Einblick in das Leben der Rock- und Pop-Ikone.

Mich hat schon das Vorwort begeistert. Benoît Clerc hat so Recht „Erwähnt man den Namen David Bowie, beginnt der Gesprächspartner unwillkürlich zu strahlen.“ Genau so ging es mir als ich das Buch in der Hand hielt und einen ersten Blick hineingeworfen habe.

Fast 50 Jahre hat David Bowie Musik gemacht und dabei über 140 Millionen Tonträger verkauft. Hier gibt es nun interessante und ausführliche Informationen über seine Alben und über jeden einzelnen Song. Diese reichen von technische Daten, die Entstehungsgeschichte, wer mitgewirkt hat und wo die Songs aufgenommen wurden bis hin zu Einzelheiten für die der Autor wirklich sehr akribisch recherchiert haben muss. Es gibt spannende, emotionale und humorvolle Anekdoten aus dem Leben des Musikers. Das Buch bietet aber viel mehr als nur Fakten und Insiderwissen. Es ist mit zahlreichen Fotografien und Dokumenten gespickt, die dieses Werk auch optisch zu einem echten Highlight machen.
Für mich ist dies kein Buch, das ich an einem Stück gelesen habe, sondern eines, das ich immer wieder gerne zur Hand nehme und mir zusammen mit der passenden Musik die entsprechenden Informationen durchlese.

Ich finde dieses Werk einfach genial, ebenso genial wie David Bowie. Das Buch wird ihm wirklich gerecht und ich kann es jedem Musikfan nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 25.12.2021

Liebevoll gestaltet und mit wichtigen Botschaften

Rob & Jonny (Bd. 1)
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„Rob & Jonny“ ist der erste Band einer neuen Kinderbuchreihe des Autors Walter Kössler der auch als Walko bekannt ist und uns schon mit einigen anderen Kinderbuchreihen begeistert hat.

In seiner neuen ...

„Rob & Jonny“ ist der erste Band einer neuen Kinderbuchreihe des Autors Walter Kössler der auch als Walko bekannt ist und uns schon mit einigen anderen Kinderbuchreihen begeistert hat.

In seiner neuen Reihe geht es um Rob, einen kleinen Roboter, der keine Lust auf sein Leben als Roboter hat, um anderen zu dienen hat, sondern viel lieber das Leben genießen und die Welt entdecken möchte. Deswegen macht er sich auf den Weg nach London, wo er auf den Straßenhund Jonny trifft, der gerade durch einen Tierfänger in die Bredouille geraten ist. Rob hilft Jonny, die beiden werden Freunde und entdecken gemeinsam die Welt.

Rob ist ein sehr kluger Roboter, der schnell lernt, wie z.B. die Sprache der Tiere und er hat ungewöhnliche Fähigkeiten. So kann er mit seiner vollautomatischen Kamera viele Fotos von Sehenswürdigkeiten von London machen.

Das Buch ist für Kinder ab fünf Jahren gedacht und der klare Schreibstil mit den kurzen Sätzen eignen sich perfekt für junge Leseanfänger. Auf jeder Seite findet man liebevoll illustrierte Zeichnungen des Autors, die die Handlung so richtig schön zum Leben erwecken.
Es geht um selbstständiges Denken, entdecken, Freundschaft und darum, dass jeder selbst etwas mit seinem Leben anfangen und es gestalten kann wie er möchte, wenn er es in die Hand nimmt.

Mein Fazit: Das Buch ist einfach süß, liebevoll gestaltet und mit wichtigen Botschaften.

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Veröffentlicht am 25.12.2021

Sehr persönlich

Misfits
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„Misfits – Ein Manifest“ ist ein aufrüttelndes Buch der britischen Autorin, Schauspielerin und Produzentin Michalea Coel. Sie wurde mit der Serie „I May Destroy You“ bekannt, für die sie das Drehbuch schrieb ...

„Misfits – Ein Manifest“ ist ein aufrüttelndes Buch der britischen Autorin, Schauspielerin und Produzentin Michalea Coel. Sie wurde mit der Serie „I May Destroy You“ bekannt, für die sie das Drehbuch schrieb und in der sie gleichzeitig die Hauptrolle spielte.

Obwohl sie in London geboren wurde und aufwuchs, hat sie wegen ihrer ghanaischen Abstammung schon früh erfahren müssen, was Rassismus bedeutet und wie sich dieser auswirkt. In der Grundschule war sie das einzige schwarze Mädchen und wurde deswegen gemobbt und ausgegrenzt.

Hier beschreibt die Autorin sehr offen die Probleme, die ihr Leben durch ihr Anderssein im Alltag und im Beruf mit sich gebracht hat. Sie beschreibt die Anfeindungen, die sie erlebt hat, wie knallhart die Medienbranche ist und welchen Missständen sie permanent begegnet. Es ist beeindruckend, wie es ihr gelingt offene und ehrliche Worte zu finden, ohne dass diese bitter oder hasserfüllt klingen.

Der Erfolgsdruck in der Medienbranche und der Rassismus und Sexismus der dort trotz aller Offenheit bis heute vorherrscht ist erschreckend.

Ich finde es sehr mutig wie Michaela Coel hier über ihre ganz persönlichen Erfahrungen berichtet, vor nichts zurückschreckt und unzumutbare Zustände aufdeckt. Sie ist eine wirklich beeindruckende Frau und ich hoffe, dass wir noch viel von ihr hören werden.



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Veröffentlicht am 19.12.2021

Ein ungewöhnlicher und herausfordernder Roman

Die Flüchtigen
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„Die Flüchtigen“ ist ein Science-Fiction-Roman des französischen Schriftstellers Alain Damasio, für den er bereits 2019 und 2020 in Frankreich eine Auszeichnung erhielt.

Die Handlung spielt in der Zukunft ...

„Die Flüchtigen“ ist ein Science-Fiction-Roman des französischen Schriftstellers Alain Damasio, für den er bereits 2019 und 2020 in Frankreich eine Auszeichnung erhielt.

Die Handlung spielt in der Zukunft im Jahr 2040. Die Menschen in den Städten werden von großen Unternehmen überwacht. Es gibt Widerstand gegen diese Kontrolle und zu den Widerständlern gehören auch Lorca und Sahar Varése. Eines Nachts verschwindet ihre Tochter Tishka spurlos aus dem Kinderzimmer. Lorca vermutet, dass Tishka bei den Flüchtigen – unsichtbare Wesen, die von Flüchtigenjäger:innen gejagt werden und deren Existenz nur wenigen Menschen bekannt ist – befindet. Lorca und Sahar gehen sehr unterschiedlich mit dem Verlust ihrer Tochter um, wodurch sie sich entfremden.

Der Schreibstil von Alain Damasi lässt sich nicht leicht lesen, da er zum Einen viele Fremdwörter und Fachbegriffe verwendet und zum Anderen mit dem Schriftbild spielt, in der er diverse Sonderzeichen setzt, die sich immer wieder verändern. Auch seine Detailverliebtheit habe ich stellenweise als recht anstrengend empfunden. Es war aber nicht nur der Schreibstil, der mich hier gefordert hat, auch inhaltlich ist das Buch sehr komplex und intensiv, aber es lohnt sich, sich darauf einzulassen.

Die unterschiedliche Charaktere sind gut gelungen und sind allein anhand ihrer Sprache zu unterscheiden. Die Flüchtigen erkennt man z.B. stets an ihren verdrehten Wörtern und Buchstaben. Während Lorca etwas philosophisches an sich hat, ist Sahar sehr emotional.

Die Darstellung der Zukunft ist beängstigend und erschreckend zugleich. Allerdings finde ich die komplette Überwachung und dass der Mensch mehr und mehr als Mittel zum Zweck gesehen wird, keineswegs absurd und das passt - leider - in unsere Zukunft.

Mich hat dieser Roman gefordert, ich habe das Lesen nicht immer genossen, aber ich freue mich, dass ich ihn gelesen habe. Wer nach einem intensiven Roman sucht, der nicht Mainstream ist, liegt hier genau richtig.

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