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Veröffentlicht am 06.04.2021

Mitreißender Roman über drei Frauenschicksale

Die Frau auf dem Foto
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„Die Frau auf dem Foto“ ist der dritte Roman der britischen Autorin Stephanie Butland.

Die Handlung um Veronica Moon – genannt Vee – und Leonie Barratt beginnt 1968. Als Vee die Journalistin und Frauenrechtlerin ...

„Die Frau auf dem Foto“ ist der dritte Roman der britischen Autorin Stephanie Butland.

Die Handlung um Veronica Moon – genannt Vee – und Leonie Barratt beginnt 1968. Als Vee die Journalistin und Frauenrechtlerin Leonie kennenlernt ist sie eine bekannte Fotografin. Die beiden Frauen freunden sich an, teilen sich sogar ein Wohnung und kämpfen gemeinsam für die Rechte der Frauen und wollen die Welt verändern.

2018 plant die Historikerin Erica - die Nichte von Leonie - nach einem Dachbodenfund mit Erinnerungen von Leonie eine Ausstellung, mit einem Foto von Vee. Zuvor möchte sie diese kennenlernen. Obwohl sich Vee aus der Öffentlichkeit zurückgezogen hat, trifft sie sich mit Erica und beginnt über die zurückliegende Zeit und ihren Kampf für Gleichberechtigung und Emanzipation zu erzählen. Lediglich über die Umstände von Leonies Tod schweigt sie.

Mit Vee, Leonie und Erica hat die Autorin drei starke und äußerst unterschiedliche Protagonistinnen geschaffen. Jede von ihnen hat ihren eigenen Schaffensbereich, ist anders aufgewachsen, aber in ihrem Einsatz für die Gleichberechtigung und dem Wunsch nach der Anerkennung für die Frauen gleichen sie sich sehr.

Durch die Gespräche zwischen Erica und Veronica erfährt man viel aus der Zeit um 1968 und dabei ist zu spüren, dass es Vee sehr schwer fällt und dass es sie mitnimmt, sich an diese bewegende und aufwühlende Zeit zu erinnern.

Die Handlung wechselt immer wieder zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart. Während sich in der Vergangenheit alles um das Leben der Fotografin und der Journalistin dreht, geht es in der Gegenart um die Vorbereitungen für die Ausstellung. Der Perspektivwechsel, sowie Auszüge aus Leonies Kolumne und Ausschnitte aus Vees Lehrbuch über Fotografie machen das Lesen abwechslungsreich und spannend. Gleichzeitig wird dabei deutlich, dass sich in den letzten 50 Jahren zwar einiges verändert hat, was aber einfach erschreckend wenig ist. Gleichberechtigung fehlt in vielen Bereichen und Frauen werden noch immer viel zu sehr auf ihr Äußeres reduziert.

Stephanie Butland beschreibt in ihrem fiktivem Roman die Realität. Ihre Protagonistinnen wirken authentisch und ihre Ziele stehen stellvertretend für ganze Generationen von Frauen, die noch lange nicht am Ziel angekommen sind.

Mein Fazit: Ein großartiger lesenswerter Roman, der berührt und unterhält.

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Veröffentlicht am 05.04.2021

Ein wortgewaltiger Liebesroman ohne Klischees und Kitsch

Roman d’amour
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„Roman d’amour“ ist ein sehr intensiver Liebesroman der deutsch-französischen Autorin Sylvie Schenk, der zum Nachdenken anregt und der mit Sicherheit lange im Gedächtnis des Lesers bleiben wird.

Die Autorin ...

„Roman d’amour“ ist ein sehr intensiver Liebesroman der deutsch-französischen Autorin Sylvie Schenk, der zum Nachdenken anregt und der mit Sicherheit lange im Gedächtnis des Lesers bleiben wird.

Die Autorin Charlotte Moire hatte eine Affäre mit einem verheiratetem Mann. Jahrzehnte später schreibt sie einen Roman über eine Frau, die eine Affäre hatte. Die Journalistin Frau Sittich interviewt die inzwischen über 70-jährige zu ihrem Buch und stellt dabei sehr kritische Fragen, wodurch es Charlotte immer schwerer fällt, eine Grenze zwischen sich und ihrer Protagonistin Klara zu ziehen. Sie bestreitet, dass sie das, was in ihrem Roman steht erlebt hat, aber es fällt ihr schwer zwischen Fiktion und Realität zu unterscheiden. Beides verschmilzt immer mehr.

Frau Sittich war mir anfangs ein wenig suspekt und auch nicht wirklich sympathisch. Es macht auf mich fast den Eindruck, als ob sie die Schriftstellerin verurteilt und ich habe mich darüber gewundert, dass Charlotte sich dieser Situation so ausliefert. Der Dialog zwischen den beiden ist toll geschrieben, da ihre Ansichten so unterschiedlich sind. Gut gefiel mir auch, dass die Autorin hier die Schuldfrage nicht in den Mittelpunkt gestellt hat. Vielmehr geht es um das, was gefühlt wurde. Das Urteil darüber muss sich der Leser selbst bilden.

Mich hat der Roman sehr fasziniert. Es war spannend herauszubekommen wie viel Charlotte in Klara steckt. Beides – das Leben der Autorin, Gedanken, Erlebtes, Erinnerungen und ihr Roman – verschmelzen immer weiter.

Da die Ereignisse des Romans von Charlotte in Irland stattfinden, nimmt die Landschaft des Landes großen Raum ein und bietet eine tolle, passende Kulisse. Mit dem Ende hat mich die Autorin nochmals total überrascht.

Der verwobene, leicht französisch angehauchte Schreibstil macht das lesen total interessant und auch sehr intensiv. Um alle Feinheiten mitzubekommen, sollte man sich mit dem Lesen lieber ein wenig mehr Zeit lassen.

Mein Fazit: Ein sehr ehrlicher Liebesroman, der mich gedanklich noch eine Weile beschäftigen wird.

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Veröffentlicht am 05.04.2021

Historische Reise in das 16. Jahrhundert

Die Stadt der Tränen
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„Die Stadt der Tränen“ ist nach „Die brennenden Kammern“ der zweite Teil um das Schicksal der Hugenotten von der britischen Autorin Kate Mosse.

Nach dem Prolog aus dem Februar 1862 geht es 300 Jahre ...

„Die Stadt der Tränen“ ist nach „Die brennenden Kammern“ der zweite Teil um das Schicksal der Hugenotten von der britischen Autorin Kate Mosse.

Nach dem Prolog aus dem Februar 1862 geht es 300 Jahre - in das Frankreich des 16. Jahrhunderts - zurück und die Handlung knüpft an der aus dem ersten Band an.
Minou Reydon-Joubert und Piet Reydon leben in Puivert und erhalten eine Einladung zur königlichen Hochzeit zwischen dem Hugenottenkönig Heinrich von Navarra und der Katholikin Margarete von Valois nach Paris. Die Hoffnung, dass sich dadurch die Lage im Land beruhigt und Frieden einkehrt, zerschlägt sich schnell, da es schon bald zu brutalen Kämpfen kommt, durch die Minous Familie brutal auseinandergerissen wird.

Durch die historische Anmerkung der Autorin vorweg und das Personenregister, in dem die fiktiven und realen historischen Persönlichkeiten aufgeführt werden, ist der Einstieg angenehm und ich war bereits mit den ersten Seiten mitten in der Handlung.
Wie schon im vorherigen Band werden historische Gegebenheiten, reale Fakten gekonnt mit der fiktiven Geschichte um Minou und ihre Familie verbunden. Detaillierte Schilderungen der Zeit, lassen die Atmosphäre des 16. Jahrhunderts spürbar werden. Die damalige Lebensweise und das historische Umfeld hatte ich direkt vor Augen. Die eingewobene fiktive Geschichte wird fesselnd erzählt. Es entsteht ein Spannungsbogen, bei dem ich mitfiebern konnte. Auch die Gefühle und Gedanken Charaktere fand ich nachvollziebar.

Leider gibt es im Verlauf der Handlung einige Zeitsprünge und es fehlen immer wieder wichtige Lebensabschnitte einzelner Charaktere. Das hätte ich mir anders gewünscht und hoffe, dass diese im nachfolgenden Band durch Rückblicke ergänzt werden.
Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen und obwohl ich zu keiner Zeit das Gefühl hatte ein trockenes Geschichtsbuch zu lesen, habe ich einiges Neues aus und über die Zeiterfahren.

Interessant fand ich, dass es immer wieder Parallelen zur Handlung aus dem ersten Band gab. Werten möchte ich das nicht und ich kann auch nicht sagen, ob ich das für authentisch halte. Zwischendurch hat es mich irritiert und gleichzeitig fand ich es gut gelungen.

Dies ist – wie gesagt – der zweite Band einer Buchreihe, die sich vom 16. Jahrhundert über drei Jahrhunderte, bis zum 19. Jahrhundert erstrecken soll. Ich bin bisher beeindruckt, begeistert und schon sehr gespannt auf den nächsten Teil.

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Veröffentlicht am 04.04.2021

Realitätsnah & rasant

Der Fall des Präsidenten
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„Der Fall des Präsidenten“ ist ein realitätsnaher Politthriller des Autors Marc Elsberg.

Der ehemalige Präsident - Douglas Turner - der Vereinigten Staaten wird am Flughafen in Athen verhaftet und soll ...

„Der Fall des Präsidenten“ ist ein realitätsnaher Politthriller des Autors Marc Elsberg.

Der ehemalige Präsident - Douglas Turner - der Vereinigten Staaten wird am Flughafen in Athen verhaftet und soll für Kriegsverbrechen vor den ICC, den Internationalen Gerichtshof gestellt werden. Die Verhaftung lässt die USA in einem schlechten Licht erscheinen und der amtierende Präsident fürchtet um seine Wiederwahl. Die sich vor Ort befindende Juristin Dana Marin begleitet den Fall für den Internationalen Gerichtshof und schon bald wird es für sie, wie auch für den Whistleblower, der die Geschichte an den ICC weitergegeben hat, mehr als ungemütlich.

Die Handlung wird aus verschiedenen Perspektiven berichtet, wodurch man einen guten Überblick über die gesamten Ereignisse erlangt und zahlreiche Informationen durch die unterschiedlichen Charaktere erhält. Allerdings muss man hierzu zunächst eine Übersicht über alle Beteiligten verschaffen, was aufgrund der Anzahl gar nicht mal so einfach ist und ungefähr das erste Drittel des Buches benötigt. Durch permanente Szenenwechsel, Rückblicke und Wechsel im Schreibstil - je nach Szene ob vor Gericht eher sachlich oder mitten im Geschehen voller Action - bleibt es abwechslungsreich und spannend. Besonders im letzten Drittel überschlagen sich die Ereignisse und es geht rasant zur Sache.

Man merkt, dass Marc Elsberg ausgiebig recherchiert haben muss. Neben einer spannenden Handlung erfährt man einiges über Internationales Recht, Gerichtsverhandlungen und Politik. Vieles ist einfach nur erschreckend, der Umgang mit News und Fake News, sowie der der Medien mit den Menschen werden kritisch beleuchtet.

Fiktion und Realität werden hier gekonnt verschmolzen und die Ähnlichkeit zwischen den Charakteren und lebenden Personen sind bestimmt nicht zufällig entstanden.

Mein Fazit: Ein spannender Politthriller, der mich mit jeder Seite mehr gefesselt hat und der mich gedanklich noch eine Weile beschäftigen wird.

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Veröffentlicht am 02.04.2021

Spannend und kritisch

Fair Play
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„Fair Play: Spiel mit, sonst verlierst du alles!“ ist ein spannender Thriller der Autorin Kerstin Gulden, der mich ein wenig an „Die Welle“ von Morton Rhue erinnert - ein Experiment läuft aus dem Ruder ...

„Fair Play: Spiel mit, sonst verlierst du alles!“ ist ein spannender Thriller der Autorin Kerstin Gulden, der mich ein wenig an „Die Welle“ von Morton Rhue erinnert - ein Experiment läuft aus dem Ruder - sich aber mit einer vollkommen anderen und aktuellen Thematik beschäftigt.

In einem Schulprojekt zum Thema Umwelt und Nachhaltigkeit haben Kera, Leonard, Elodie und Max eine App entwickelt, die zu einem bewussterem und nachhaltigerem Leben motivieren soll. Durch die App wird der ökologische Fußabdruck der Mitspieler erstellt. Je nach Verhalten wird das Konto des Spielers grün oder rot und damit ergibt sich ein Gruppenzwang und eine Dynamik, die nicht vorherzusehen war.

Die vier App-Erfinder sind keine guten Freunde, ticken äußerst unterschiedlich und wurden für das Projekt zufällig zusammengewürfelt. Die entschiedene Idee kam von Kera, die eher eine Einzelgängerin ist. Leonard ist ein echter Nerd und hat die App programmiert. Elodie ist Influencerin und hält ihre Leser über das Experiment auf dem Laufenden und Max, der sich dem ganzen widersetzt, aber mitmachen muss, um versetzt zu werden. Die Protagonisten werden facettenreich und vielschichtig beschrieben. Durch die Bemühungen aller, ihre Konten grün zu bekommen, entsteht einen Gruppendynamik, Mitspieler, denen es nicht gelingt sich ökologisch korrekt zu verhalten, werden bloßgestellt und verurteilt. Es wird getrickst und nicht immer mit fairen Mitteln gespielt. Neben der Handlung um die App gibt es noch die typischen Teenagerdramen, die sich üblicherweise an Schulen unter den Mitschülern abspielen.

Die einzelnen Abschnitte werden aus der Ich-Perspektive der Protagonisten erzählt, dadurch erfährt man mehr über ihre persönlichen Motive und kann ihre Gedanken recht gut nachvollziehen.

Die aktuelle Thematik in Bezug auf den Klimawandel und die Aufgaben und das fehlende Handeln in der Politik wurde gut mit den Ereignissen verknüpft.

Ich habe die Geschichte als Hörbuch gehört und fand die Rollen der Sprecher mit Julian Greis, Pascal Houdus, Toini Ruhnke und Merete Brettschneider gut besetzt. Jede/r von ihnen hat seine Rolle passend und authentisch intoniert, so dass die Ereignisse äußerst lebendig bei mir ankamen.

Mein Fazit: Ein spannender Thriller zu einem aktuellen Thema rund um Umweltschutz, Politik, soziale Medien und Überwachung, der mich gefesselt hat.

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