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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.11.2020

Gut recherchierter historischer Roman mit einer starken Protagonistin

Madame Clicquot und das Glück der Champagne
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In ihrem Podcast "Frauenleben" stellt die Autorin Susanne Popp alle vierzehn Tage Frauen aus Wissenschaft, Forschung, Politik und Wirtschaft vor. Mit „Madame Clicquot und das Glück der Champagne“ hat sie ...

In ihrem Podcast "Frauenleben" stellt die Autorin Susanne Popp alle vierzehn Tage Frauen aus Wissenschaft, Forschung, Politik und Wirtschaft vor. Mit „Madame Clicquot und das Glück der Champagne“ hat sie nun ihren ersten Roman veröffentlicht in dessen Mittelpunkt Barbe-Nicole Clicquot steht.

Mit gerade mal 20 Jahren heiratete Barbe-Nicole ihren Mann François Clicquot, der von seinem Vater ein kleines Champagnerhaus übernommen hatte. Nach nur sieben Ehejahren starb François und für Barbe-Nicole stand fest, dass sie die Champagnerproduktion und den Weinhandel in Gedenken an ihren Mann fortführen würde. Ein Vorhaben, das bei ihrer Familie und in der Gesellschaft auf Widerstand trifft. Aber der Erfolg gibt ihr Recht. Sie entwickelt neue Verfahren wodurch der Umsatz steigt und ihr Champagner wird zum „Partygetränk“ auf den europäischen Höfen. Unterstützung findet sie bei ihren Mitarbeitern Louis Bohne und Christian Kessler, die durchaus mehr als nur berufliches Interesse an Barbe entwickeln.

Der Schreibstil der Autorin ist klar und einfach wodurch sich das Buch angenehm lesen lässt. Ihre Charaktere wirken authentisch und lebendig, man spürt, dass hier intensiv recherchiert wurde, sowohl bei den historischen Personen als auch im politischen Zeitgeschehen.

Barbe-Nicole ist ein starke Protagonistin, die einen ganz außerordentlichen Geschäftssinn beweist und dem Frauenbild ihrer Zeit weit voraus ist. Die Atmosphäre der Champagne wird auf eine einzigartige Weise eingefangen und man bekommt direkt Lust sich alles vor Ort anzuschauen.

Mich hat dieser Roman total gefesselt und begeistert, so dass ich ihn Liebhabern von historischen Romanen und Lesern, die Biografien von starken Frauen mögen nur empfehlen kann – ein wirklich großartiges Debüt.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.11.2020

Geballte Informationen – absolut empfehlenswert

Heiltees für Körper, Geist und Seele
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„Heiltees für Körper, Geist und Seele: 304 wirksame Rezepturen aus den traditionellen Heilkulturen Chinas und Europas“ ist ein wirklich umfangreicher Ratgeber des Autors Professor Doktor Li Wu und des ...

„Heiltees für Körper, Geist und Seele: 304 wirksame Rezepturen aus den traditionellen Heilkulturen Chinas und Europas“ ist ein wirklich umfangreicher Ratgeber des Autors Professor Doktor Li Wu und des Apothekers und Heilpflanzen-Experten Jürgen Klitzner.

Nach einer kurzen Einführung in die Kräuterheilkunde der Traditionellen Chinesischen Medizin und interessanten Informationen zur Geschichte der europäischen Kräuterheilkunde folgt ein kleiner Überblick über die wichtigsten pflanzlichen Wirkstoffgruppen.

Der anschließende umfangreiche Rezeptteil bietet Lösungen bzw. eine Linderung für Probleme mit

- dem Atemsystem
- den Sinnesorganen
- dem Herz-Kreislauf-System
- dem Verdauungssytem
- dem Urogenitalsystem
- bei gynäkologischen Problemen
- dem Bewegungsapparat
- der Haut
- dem Nervensystem
- Heiltees für Kinder
- Heiltees für Jugendliche &
- Heiltees im Alter

Es gibt jeweils ein Rezept mit europäischen Kräutern und eines mit chinesischen. Die entsprechen Symptome und Ursachen werden kurz erläutert, damit man sich noch einmal versichern kann, dass man das passende Teerezept für sich gefunden hat.

Im letzten Teil findet man Steckbriefe zu den Pflanzen, in dem die Eigenschaften und die Wirkung kurz erläutert werden.

Optisch ist dieser Ratgeber ein echtes Highlight, da es zahlreiche passende Fotos der Pflanzen gibt und der farbige Druck eine gute Orientierungshilfe ist.

Am Ende des Buches gibt es ein hilfreiches Register über die Beschwerden bzw. Symptome und kann so leicht das passende Teerezept finden.

Ich kann diese Ratgeber jedem der gerne Tee trinkt und erste Krankheitsanzeichen und Unwohlsein natürlich behandeln möchte nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 07.11.2020

Atmosphärischer Roman über das Berlin der 1920er Jahre

Fräulein Gold: Scheunenkinder
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„Fräulein Gold: Scheunenkinder „ ist nach „Fräulein Gold: Schatten und Licht“ der zweite Band mit der Protagonistin Hulda Gold von der Berliner Autorin Anne Stern. Zum Verständnis der Handlung benötigt ...

„Fräulein Gold: Scheunenkinder „ ist nach „Fräulein Gold: Schatten und Licht“ der zweite Band mit der Protagonistin Hulda Gold von der Berliner Autorin Anne Stern. Zum Verständnis der Handlung benötigt man kein Vorwissen aus dem ersten Band, aber um die Charaktere besser einordnen zu können, würde ich empfehlen diesen zuerst zu lesen.

Nach einem kurzen rätselhaften Prolog beginnt die Handlung 1923 mitten in Berlin. Nachdem die Hebamme Hulda Gold einer jungen Mutter im Scheunenviertel bei der Entbindung beigestanden hat, verschwindet der Säugling spurlos. Hulda beginnt nachzuforschen, stößt dabei auf Widerstände und gerät schließlich auch selbst in Gefahr. Zeitgleich wird bei der Polizei nach Kinderhändlern gesucht. An den Ermittlungen ist auch Kommissar Karl North, der mehr als nur ein guter Bekannter von Hulda ist, beteiligt.
Mit ihrem lebendigen Schreibstil nimmt Anne Stern ihre Leser direkt mit in das Berlin der 1920er Jahre. Man spürt die Atmosphäre, eine politisch unruhige Zeit, in der die Menschen von den Nachwirkungen des Krieges gebeutelt sind und den Hass auf die Juden, der immer deutlicher wird. Dazu kommt die - durch die große Inflation bedingte - Not der Menschen, die es jeden Tag auf`s Neue fraglich macht, ob man am nächsten Tag noch ausreichend zu Essen kaufen kann.
Hulda ist eine selbstbewusste, mutige, junge Frau, die ihren Beruf lebt und liebt und viel Einsatz zeigt. Einsatz, der weit über das normale Maß hinausgeht. Neben Hulda trifft man wieder auf altbekannte Charaktere wie den Zeitungsverkäufer Bert, die Vermieterin Frau Wunderlich, ihren Exverlobten Felix und viele andere, die allesamt detailliert und authentisch dargestellt werden.

Die gesamte Geschichte ist unglaublich spannend geschrieben, lässt sich leicht lesen und hat mich durchgehend gefesselt und für sich eingenommen. Gleichzeitig erfährt man zahlreiche interessante historische Details, wird an bekannte Schauplätze geführt, wodurch mein Kopfkino direkt in Gang gesetzt wurde.

Mein Fazit: Spannende Unterhaltung mit viel Lokalkolorit des Berlins der 20er Jahre und tollen Charakteren, die mich gespannt auf den dritten Band warten lässt.

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Veröffentlicht am 07.11.2020

Das Leben im Buckingham Palace

Teatime mit Lilibet
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„Teatime mit Lilibet“ ist ein historischer Roman der britischen Journalistin und Autorin Wendy Holden, in dem sie über das Leben im Buckingham Palace berichtet. Dabei nimmt sie die Perspektive von Marion ...

„Teatime mit Lilibet“ ist ein historischer Roman der britischen Journalistin und Autorin Wendy Holden, in dem sie über das Leben im Buckingham Palace berichtet. Dabei nimmt sie die Perspektive von Marion Crawford – der Lehrerin von Prinzessin Elisabeth und Margaret – ein.

1932 kommt die 22-jährige schottische Erzieherin und Gouvernante Marion Crawford in das Königshaus. Für sie steht schnell fest, dass das Leben der Mädchen mit dem realen Leben nicht viel zu tun hat und möchte ihnen dies wieder näher bringen, obwohl sie ihre Zukunft ursprünglich eher als Lehrerin in den Slums von Edinburgh sah. Sechzehn Jahre bleibt sie bei den Royals und steht den Mädchen stets zur Seite bevor es zu einem Bruch kommt.

In 64 kurzen Kapiteln erfährt man jede Menge Details über das britische Königshaus und insbesondre über die Kindheit von Königin Elisabeth, erlebt Krisen, Skandale, Hochzeiten und Feste.

Der Schreibstil von Wendy Holden liest sich angenehm. Allerdings wird für mich nicht deutlich, was hier real und was Fiktion ist, was das Buch natürlich nicht weniger unterhaltsam macht.

Ich lese sehr gerne historische Romane und habe mich hier durchaus gut unterhalten gefühlt, fand es aber ein wenig unglücklich, dass nicht deutlich wurde, wobei es sich um Realität und wobei es sich um schriftstellerische Freiheit handelt.

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Veröffentlicht am 06.11.2020

Spannender & dramatischer Psychothriller

Die Rabentochter
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„Die Rabentochter“ ist ein spannender Psychothriller der amerikanischen Autorin Karen Dionne
Die 26-jährige Rachel sitzt seit 15 Jahren in einer psychiatrischen Klinik – in die sie sich wegen ihrer Schuldgefühle ...

„Die Rabentochter“ ist ein spannender Psychothriller der amerikanischen Autorin Karen Dionne
Die 26-jährige Rachel sitzt seit 15 Jahren in einer psychiatrischen Klinik – in die sie sich wegen ihrer Schuldgefühle freiwillig begeben hat - da sie glaubt, dass sie ihre Mutter erschossen hat. Erinnern kann sie sich an den Vorfall nicht, sieht sich aber immer wieder mit der Waffe in der Hand. Als der Journalist Trevor Lehto über den damaligen Fall berichten möchte, beschäftigt sich Rachel zum ersten Mal näher mit den Fakten und entdeckt Unstimmigkeiten. Um diese zu klären begibt sie sich in das Jagdhaus ihrer Familie, in dem ihre Tante und ihre Schwester leben. Auf der Suche nach der Wahrheit wird es für Rachel schnell gefährlich.

Der Schreibstil der Autorin ist angenehm leicht und eingängig zu lesen. Sie berichtet im Wechsel aus der Perspektive von Jenny – Rachels Mutter – in der Vergangenheit und der von Rachel in der Gegenwart.

Nach einem etwas zähen Einstieg steigt die Spannung immens und die Handlung fesselt mit jeder Seite mehr. Die kurzen Kapitel sorgen richtiggehend für einen Sog und man muss einfach immer noch eben schnell das nächste lesen. Ich konnte das Buch irgendwann gar nicht mehr aus der Hand legen, da ich einfach wissen musste wie es endet.

Rachels Emotionen, ihre Verzweiflung und der immer größer werdende Wunsch die Wahrheit herauszubekommen werden authentisch dargestellt. Ganz großartig sind auch die landschaftlichen Beschreibungen, da ist mein Kopfkino direkt angesprungen und ich hatte die Natur lebendig vor Augen.

Thrillerlesern, die Spannung und überraschende Enden mögen, kann ich das Buch nur empfehlen.

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