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Veröffentlicht am 14.05.2021

Spannende düstere Atmosphäre

RAVNA – Tod in der Arktis
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In Vardø, einer kleinen Stadt in Norwegen weit über dem Polarkreis sind alle Einwohner verstört. Der reiche Waldbesitze Olle Trygg wurde ermordet aufgefunden. Seine Leiche wurde präpariert wie nach einem ...

In Vardø, einer kleinen Stadt in Norwegen weit über dem Polarkreis sind alle Einwohner verstört. Der reiche Waldbesitze Olle Trygg wurde ermordet aufgefunden. Seine Leiche wurde präpariert wie nach einem samischen Ritual. Ravna Versen macht grade ein Praktikum bei der örtlichen Polizeidienststelle. Sie hat es nicht leicht mit ihren Kollegen, denn sie ist Anfängerin, eine Frau und sie ist Samin... Keiner nimmt sie wirklich ernst, aber sie erkennt den samischen Hintergrund bei dem Mord. Als der umstrittene Kommissar Rune Thor eintrifft, um den Fall zu übernehmen spitzen sich die Konflikte noch weiter zu. Ravna, die durch ihre Urgroßmutter Léna viel über die Geheimnisse der samischen Kultur weiß, ist weiterhin davon überzeugt dass der Täter ein Same sein muss, denn wer auch immer die Tat begangen haben soll muss die Geheimnisse der samischen Rituale kennen.

Die Handlung spielt kurz vor und während der Polarnacht in der norwegischen Arktis. Durch die Polarnacht, in der es keine Sonne gibt und die Landschaft kalt ist, wurde hier eine tolle düstere Atmosphäre geschaffen. Ich konnte sie durch die tollen Beschreibungen regelrecht spüren und mich hat es das ein oder andere Mal auch gefröstelt.

Mit Ravna wurde hier eine sehr starke Protagonisten geschaffen. Sie ist selbstbewusst, als Samin (der Minderheit in Norwegen) sehr mutig und sie weiß was sie will. Sie hat ihre Ziele klar vor Augen. Ein klein wenig unrealistisch fand ich es, dass sie als Polizeipraktikantin schon selbstständig die Ermittlungen und Befragungen durchgeführt hat. Als Praktikantin hätte ich mir hier mehr vorgestellt, dass sie nur mit läuft und dann nach Dienstschluss auf eigene Faust Ermittlungen anstellt.

An ihrer Seite war Rune Thor, ein kompetenter Kommissar, der Ravna unter die Arme greift. Er hat ein schlimmes Erlebnis in seiner Vergangenheit hinter sich und hat deswegen ein paar psychologische Probleme.

Über das samische Volk und deren Kultur wurde wirklich toll recherchiert. Ich fand es richtig interessant zu lesen, weil ich vorher noch nicht wirklich davon gehört hatte bzw. mich nicht damit beschäftigt hatte. Die Hintergründe wurden perfekt mit in die Handlung eingewebt und haben den Lesefluss nicht gestört. Passend dazu gab es auch immer wieder samische Ausdrücke.

Der Schreibstil war sehr flüssig und angenehm zu lesen. Durch die wechselnden Handlungsorte gab es einen konstanten Spannungsaufbau bis hin zum packenden Finale, wo ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte.

Das Finale war mystisch, ein bisschen Fantasy, aber grade richtig und passend zur samischen Kultur.

Mein Fazit:
Der neue All-Age-Thriller von Elisabeth Herrmann ist wirklich lesenswert. Düstere Atmosphäre, toller Spannungsaufbau und dazu Ravna als starke Protagonistin. Nur ihre Ermittlungen als Praktikantin sind vielleicht etwas unrealistisch, daher einen halben Stern Abzug und es gibt 4,5 Sterne

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Veröffentlicht am 14.02.2021

Erster Fall für Alexa Jahn und Bernard Krammer

Grenzfall - Der Tod in ihren Augen
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Ein herrenloser Rucksack steht am Wanderweg in Lenggries. Die Suche nach einer vermissten Person beginnt. Schon kurze Zeit später wird eine Frauenleiche aufgehängt an einer Felswand am Brauneck gefunden. ...

Ein herrenloser Rucksack steht am Wanderweg in Lenggries. Die Suche nach einer vermissten Person beginnt. Schon kurze Zeit später wird eine Frauenleiche aufgehängt an einer Felswand am Brauneck gefunden. Die Leiche wurde zerstückelt. Der Unterkörper fehlt. Kurz darauf werden im Achensee in Tirol Beine gefunden. Sind diese von derselben Frau? Kommissarin Alexa Jahns und ihr Team stellen sich die Frage, wer Leichenteile über zwei Länder verteilen sollte. Für die junge engaierte Oberkommissarin Alexa ist es ihr erster großer Fall nach ihrem Dienstantritt in ihrer neuen Dienststelle in Weilheim. Die Jagd nach dem Täter beginnt und gleichzeitig muss sie sich in ihrem neuen Team durchsetzen.

Der Einstieg ins Buch ist mir sehr leich gefallen. Mit dem Prolog fing es schon sehr spannend an. Es war quasi ein Aufhänger, der mich an das Buch gefesselt hat, weil ich gespannt auf den Rest und auf die Zusammenhänge war.

Da es der erste Fall für Alexa Jahn und Bernard ist, gab es eine sehr gute Einführung ist Buch sowie zu den Charakteren. Die Charaktere wurden super ausgearbeitet. Durch die Beschreibungen sind sie sehr lebendig. Man hat also das Gefühl, als wenn man mit von der Partie ist.
Ein kleines Manko an dieser Stelle fand ich, dass manche Beschreibungen zu ausführlich waren, sodass nach dem starken Beginn mal kurz vor der Hälfte die Spannung verloren gegangen ist.

Der Schreibstil ist flüssig und auch fesselnd. Die unterschiedlichen Perspektiven zwischen den einzelnen Protagonisten und sogar die tätereigene Perspektive haben für Abwechslung und auch Spannung gesorgt.

Mein Fazit:
Ein spannender Auftakt in eine neue Reihe mit lebendigen Charakteren und grenzübergreifenden Fällen. Eine klare Leseempfehlung und 4,5 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 24.01.2021

Amsterdams Aufstieg

Krone der Welt
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Amsterdam, Ende 16. Jh. / Anfang 17. Jh.. Zusammen sind die drei Geschwister Vincent, Ruben und Betje in Amsterdam gestrandet, nachdem sie aus Antwerpen von den Spanieren vertrieben worden sind. Amsterdam ...

Amsterdam, Ende 16. Jh. / Anfang 17. Jh.. Zusammen sind die drei Geschwister Vincent, Ruben und Betje in Amsterdam gestrandet, nachdem sie aus Antwerpen von den Spanieren vertrieben worden sind. Amsterdam ist zu der Zeit der Ort der verschiedensten Möglichkeiten. Vincent möchte ein großartiger Architekt werden, Ruben will die Welt entdecken und Betje wird eine begnadete Köchin. Doch es ist auch die Zeit der Auseinandersetzungen. England und Spanien streiten sich um das Land an der See und die Katholiken und Calvinisten streiten sich um den rechten Glauben. Die drei Geschwister haben es in der Zeit sehr schwer, schaffen sie ihren Aufstieg von ganz unten?

Wer schon einmal in Amsterdam war, sieht die Stadt während des Lesens mit anderen Augen. Dank des recht flüssigen Schreibstils und der ausführlichen Beschreibungen kann man sich die Stadt zur damaligen Zeit sehr gut vorstellen. An der ein oder anderen Stelle sind mir die ausführlichen Beschreibungen etwas langatmig geworden.

Anfangs war der Sprach- bzw. Erzählstil etwas gewöhnungsbedürftig mit den holländischen Wörtern und der zeitgemessen Sprache. Aber man gewöhnt sich schnell dran und taucht ab in die damalige Zeit. Man kann das Elend, das Leid und den Schmutz so richtig spüren.

Es kommen recht viele Personen in der Handlung vor, wodurch man mal sehr leicht den Überblick verlieren kann mit den Nebencharakteren und die Beziehungen zueinander. Der Misch aus fiktiven Charakteren und wirklich mal existierenden Charakteren hat mir sehr gut gefallen. Hier bekommt man noch ein wenig Geschichtsunterricht mitgeliefert.

Doch die Hauptprotagonisten sind sehr gut ausgearbeitet worden. Man entwickelt Hass, Freude, Schadenfreude und auch Mitgefühl zu den einzelnen Protagonisten. Vincent ist mir sehr ans Herz gewachsen und ich wollte ihm nicht mehr von der Seite weichen.

Mein Fazit:
Ein wirklich toller und lesenswerter historischer Roman über den Aufstieg Amsterdams zur Weltmetropole. Man bekommt alles geliefert: Liebe, Hass, Leid und den Drang die Welt zu einem besseren Ort zu machen.

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Veröffentlicht am 29.12.2020

Gletscherleiche

Kaltes Gold
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Bei der Schneeschmelze in Lappland gibt ein Gletscher eine Leiche frei. Ein Mann, erschossen vor ca. 20 Jahren. Ermittlerin Olivia Rönning wird von ihrem Chef mit diesem Fall beauftragt und so macht sie ...

Bei der Schneeschmelze in Lappland gibt ein Gletscher eine Leiche frei. Ein Mann, erschossen vor ca. 20 Jahren. Ermittlerin Olivia Rönning wird von ihrem Chef mit diesem Fall beauftragt und so macht sie sich auf den Weg. Die Fundstelle ist nur mit dem Hubschrauber zu erreichen. Auf dem Weg dorthin geraten sie und der Pilot in ein Unwetter und der Hubschrauber stürzt ab. Als Olivia erwacht ist sie auf sich allein gestellt. Der Pilot ist bewusstlos und das Funkgerät zerstört. Sie rettet sich in eine einsame Fischerhütte eines verlassenen Sommercamps. Doch scheinbar ist sie nicht allein. Jemand versucht zu verhindern, dass sie den Namen des Toten herausfindet....

"Kaltes Gold" ist der 6. Fall aus der Olivia Rönning und Tom Stilton - Reihe. Die Vorgängerteile kenne und bis auf dass mir die Vorkenntnisse zur privaten Geschichte der beiden Ermittler gefehlt hat, konnte ich das Buch auch ohne diese Kenntnisse lesen.

Der Anfang ist Hochspannung pur mit dem Hubschrauberabsturz und der Verfolgung durch die abgeschnittene und unwegsame Landschaft. Dadurch wurde ich voll an das Buch gefesselt. Danach lässt die Spannung nach und die Ermittlungsarbeit beginnt. Aber es wurde nicht langweilig. Die Ermittlungsarbeit war interessant und spannend zu verfolgen in welche Richtung sie sich entwickeln.

Der Schreibstil ist flüssig zu lesen und recht fesselnd. Die abwechselnden Perspektiven zwischen den einzelnen Protagonisten sowie die Abwechslung zwischen Privatleben und Ermittlungsarbeit sorgen für Abwechslung. Durch einige Cliffhänger an den Kapitelenden wird die Spannung noch erhöht.

Die Landschaftsbeschreibungen waren sehr detailliert. Ich konnte mir die Landschaft und das drum herum richtig gut vorstellen.

Olivia kam mir manchmal etwas unsympathisch rüber. Sie ist jung und hat viel Energie, aber prescht dann voraus, ist ungeduldig und lässt ihre Kollegen manchmal kaum zu Wort kommen. Außerdem macht sie mit einem scharfen Unterton den damaligen Ermittlern auch noch Vorwürfe damals nicht mehr zu einem Vermisstenfall herausgefunden zu haben.

Mein Fazit:
Ein toller Cold Case mit Auswirkungen auf die Gegenwart. Mir hat "Kaltes Gold" sehr gut gefallen, es war spannend bis zum Schluss. Von mir gibt es 4,5 Sterne und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 10.10.2020

Der Miles & More - Killer

Zerschunden
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Der Berliner Rechtsmediziner Fred Abel macht Jagd auf einen Serienkiller. Der Serienkiller schlägt europaweit immer in der Nähe von Flughäfen zu. Er ist schwer zu fassen, denn er ist schnell und unberechenbar. ...

Der Berliner Rechtsmediziner Fred Abel macht Jagd auf einen Serienkiller. Der Serienkiller schlägt europaweit immer in der Nähe von Flughäfen zu. Er ist schwer zu fassen, denn er ist schnell und unberechenbar. Seine Opfer sind alleinstehende wehrlose Frauen, auf deren Körper hinterlässt seine ganz perönliche Signatur. Hauptverdächtiger in dem Fall ist ein alter Freund von Abel, dessen kleine Tochter im Sterben liegt. Abel glaubt an seine Unschuld und macht sich auf die Jagd...

"Zerschunden" ist der Auftakt einer neuen Serien um den Rechtsmediziner Fred Abel.

Der Schreibstil ist schön flüssig und eine tolle Mischung aus Humor, locker leicht, spannend bis hin zu Grausamkeit.

Sehr gut gefallen haben mir die mehreren Handlungsstränge und die unterschiedlichen Orte und Personen. Das war abwechslungsreich und hat die Spannung erhöht.

Der Spannungsbogen hatte seine Höhen und Tiefen. Tsokos hat hier reale Fakten mit Fiktion vermischt. Teilweise waren es mir zu viele Fakten, was die Fahrt ein wenig rausgenommen hat. In der Mitte war es daher für mich etwas zäh. Die wirkliche Hochspannung kam erst zum Ende. Das Buch endet dann auch mit einem Höhepunkt und einem Cliffhänger.

Der Charakter Fred Abel war durch sein Privatleben sehr realistisch dargestellt.

Bei den Beschreibungen ist Vorsicht geboten. Tsokos beschreibt alles sehr genau und es kann dann auch recht ekelhaft und nichts für schwache Nerven werden.

Mein Fazit:
Ein mitreißender True-Crime-Thriller mit ein wenig Humor, aber auch ekelhaften Beschreibungen - nichts für schwache Nerven, aber definitv lesenswert. Gibt von mir 4,5 Sterne aufgrund der leichten Spannungsschwäche in der Mitte.

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