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Veröffentlicht am 16.01.2022

Suche nach dem Kind

Tiefe Schluchten
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Ex-Kommissar Konrad bereut seine Entscheidung gegenüber der Frau, die ihn um Hilfe gebeten hat, nachdem sie ermordet in ihrer Wohnung in Reykjavík aufgefunden worden ist. Sie hat ihn gebeten nach ihrem ...

Ex-Kommissar Konrad bereut seine Entscheidung gegenüber der Frau, die ihn um Hilfe gebeten hat, nachdem sie ermordet in ihrer Wohnung in Reykjavík aufgefunden worden ist. Sie hat ihn gebeten nach ihrem Kind zu suchen, was sie kurz nach der Geburt direkt zur Adoption gegeben hat. Jetzt nach ihrem Tod will er es wieder gutmachen und begibt sich auf die Suche. Dabei ahnt er nicht, welches Schicksal er aufdecken wird.

"Tiefe Schluchten" ist der dritte Fall für Ex-Kommissar Konrad. Die Vorgänger sollte man kennen, da Konrad auch hier wieder an seinem eigenen Cold Case Fall, dem Mord an seinen Vater, weiter ermittelt.

Die Handlung ist sehr ruhig. Man sollte hier also kein Mord und Totschlag erwarten, da sich Konrad ja auf die Suche nach dem Kind begibt. Die Spannung ist aber trotzdem da. Ich finde es beeindruckend, wie Konrad nach so langer Zeit noch Personen ausfindig macht, die etwas dazu sagen können.

Der Schreibstil finde ich sehr angenehm. Alle Personen werden mit dem typischen skandinavischen "DU" angesprochen. Das kann im ersten Moment sehr gewöhnungsbedürftig sein, aber man gewöhnt sich auch schnell dran.

Erzählt wird immer wieder aus unterschiedlichen wechselnden Perspektiven, die teilweise auch nahtlos in einander übergehen. Das hat mich immer etwas verwirrt und meinen Lesefluss gestört, weil ich nicht unbedingt so schnell umdenken konnte. Wenn dazwischen Absätze gewesen wären, hätte ich es angenehmer gefunden.

Mein Fazit:
Wieder ein sehr interessanter Fall für Konrad, wo ich mich gut unterhalten gefühlt habe. Wer mal etwas ruhigeres für zwischendurch braucht, ist hier genau an der richtigen Adresse.

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Veröffentlicht am 09.01.2022

Todesfall in Idre Fjäll

Schwedischer Todesfrost
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Es ist Winter in Stockholm geworden und Cilla Storm vermisst ihr kleines Häuschen auf Bullholmen. Ihre beiden besten Freunde Zacke und Jonathan haben sich grade eine Skihütte in Idre Fjäll gekauft und ...

Es ist Winter in Stockholm geworden und Cilla Storm vermisst ihr kleines Häuschen auf Bullholmen. Ihre beiden besten Freunde Zacke und Jonathan haben sich grade eine Skihütte in Idre Fjäll gekauft und laden Cilla über die Weihnachtsfeiertage dorthin ein. Ihre neue Freundin Rosie darf natürlich auch nicht fehlen. Alles ist schön winterlich bis Rosie einen Toten auf der Skipiste entdeckt. Es lässt die beiden natürlich wieder mal nicht locker, wie es zum Tod gekommen ist und so stellen sie wieder ihre eigenen Nachforschungen an.

"Schwedischer Todesfrost" ist nun schon der dritte Band aus der Cilla Storm Reihe. Man kann diesen Teil auch ohne Vorkenntnisse lesen, aber ich würde empfehlen, sie vorher zu lesen, da man sonst die Geschichte der Protagonisten noch nicht kennt und das macht diese Reihe so sehr aus.

Da ich die beiden Vorgänger bereits gelesen habe, war für mich klar, dass ich auch diesen Band wieder lesen muss. Es ist einfach so schön schnuckelig geschrieben und die Hauptcharaktere habe ich schon alle ins Herz geschlossen. Dieses Mal fehlte mir Adam aber, er blieb zurück in Stockholm und so fehlte mir diese spannende Entwicklung der Liebesbeziehung von Cilla und ihm.

Der Schreibstil ist einfach gestrickt und dadurch sehr angenehm zu lesen. Hin und wieder wird auch eine Prise Humor eingeworfen. Die Handlung selbst ist in unterschiedlichen Perspektiven aufgebaut, wodurch natürlich die Spannung entsteht.

Was ich auch vermisst habe, war der Ermittlungsdrang von Cilla und Rosie. In den beiden Vorgängern war es so, dass sofort ihre Neugier geweckt war und sie auf eigene Faust angefangen haben zu ermitteln. Trotzdem war die Handlung spannend bis zum Schluss.

Mein Fazit:
Ein perfekter Wohlfühl-Krimi für kalte Wintertage. Mit dem schnuckeligen Schreibstil und den total sympathischen Charakteren hat Christoffer Holst eine warme Atmosphäre geschaffen.

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Veröffentlicht am 02.01.2022

Die Macht des Redens

Die Schule der Redner
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Mitteleuropa im 13. Jh.: Leon, ein verwaister Adeliger, ist bei seinem Onkel, dem Grafen Rudolf von Habsburg, in Ungnade gefallen. Zuvor wurde er von seinem Mentor mit einer gefährlichen Mission betraut. ...

Mitteleuropa im 13. Jh.: Leon, ein verwaister Adeliger, ist bei seinem Onkel, dem Grafen Rudolf von Habsburg, in Ungnade gefallen. Zuvor wurde er von seinem Mentor mit einer gefährlichen Mission betraut. Er soll ein geheimnisvolles Buch in Sicherheit bringen. Und so macht sich Leon auf eine gefährliche und abenteuerreiche Reise nach St. Gallen zur Schule der Redner. Nur knapp dem Tod entkommen gelingt es ihm die Schule zu erreichen. Doch auch hinter den Mauern der Schule ist er und seine neuen Freunde vor seinen Feinden nicht sicher. Was verbrigt dieses geheimnisvolle Buch, dass so viele es in ihren Händen halten wollen?

Der bild- und wortreiche Schreibstil konnte mich von Beginn an fesseln. Ich konnte mir sehr viele Szenen hautnah vorstellen und das ein oder andere Mal wurde es dadurch auch recht ekelhaft und blutrünstig. Es war als wenn man als Zuschauer am Rand des Geschehens steht und alles live mit erlebt wie in einem Film.

Gleich von Beginn an baut der Autor einen sehr guten Spannungsbogen auf. In der Mitte flacht dieser leider durch die Rhetorikunterweisungen ein wenig ab, aber nur um dann zum Ende nochmal stark anzuziehen.

Die Rhetorikstunden fand ich äußerst interessant. Nur wurden sie mir leider etwas zu viel. Ich hatte das Gefühl der Autor verliert sich hier ein wenig in seinem Element und so habe ich mich auch ein wenig an den Deutschunterricht in der Schule, der noch nicht allzu lange her ist, erinnert. Weniger wäre hier an der Stelle mehr gewesen.

Zum Schluss ging mir die Handlung auch etwas zu sehr in den Fantasy-Bereich. Die Idee zur Auflösung fand ich jetzt nicht schlecht, nur passte sie für mich nicht so ganz zu dem vorherigen Abenteuer.

Viele historische Eckpunkte wurden perfekt in die Fiktion hineingewoben.

Leon war mir direkt sympathisch und ich habe auf seiner Reise mitgefiebert sowie auch mitgelitten. Ein ums andere Mal ist mir aus Angst um ihn das Herz in die Hose gerutscht.

Mein Fazit:
Ein äußerst spannender Abenteuerroman der alles hat und den Leser mit einem Exkurs in Rhetorik auch noch in die Welt des Redens entführt. Eine mutige Reise in die Vergangenheit, die es sich zu lesen lohnt.

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Veröffentlicht am 27.12.2021

Versunken im Schnee

Das Chalet
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Die Mitarbeiter eines erfolgreichen Media-Start-Up Unternehmens haben sich in einem Chalet in den französischen Alpen eingemietet. Die Diskussion über das Übernahmeangebot eines erfolgreichen Unternehmens ...

Die Mitarbeiter eines erfolgreichen Media-Start-Up Unternehmens haben sich in einem Chalet in den französischen Alpen eingemietet. Die Diskussion über das Übernahmeangebot eines erfolgreichen Unternehmens steht im Vordergrund. Mit auf dem Programm: Skifahren. Die Stimmung unter den Gästen ist angespannt. Manche haben viel zu verlieren, aber manche auch viel zu gewinnen. Nach einem Lawinenabgang beginnt das Grauen. Ein Mitglied nach dem anderen verschwindet oder wird ermordet aufgefunden. Eins ist klar: Der Mörder muss einer der Gäste sein.

Zu Beginn ist die Story etwas langatmig und zäh. Die Story wird über die ganze Länge des Buchs abwechselnd aus der Sicht von Liz (Miteignerin des Start-ups) und Erin (Hausmutter des Chalets) in der Ich-Perspektive erzählt. Man spürt die Gedanken und Gefühle dieser beiden Hauptprotagonisten und kann sich auch recht gut in sie hineinversetzen.

Es dauert ein wenig bis die ganze Handlung an Fahrt aufnimmt. Aber dann wird es herzzereißend spannend und nervenaufreibend. Es wird realtiv schnell aufgelöst, wer hier hinter den Morden steckt, aber das tut der Spannung keinen Abbruch. Eher im Gegenteil dann nimmt die Spannung nochmal an Fahrt auf. Man kommt kaum zu Atem. Nur kurz bekommt man als Leser eine kleine Pause zum Verschnaufen bis es dann rasant weitergeht.

Mit den verschneiten Alpen und dem Chalet, abgeschnitten von der Außenwelt wurde ein tolles Setting geschaffen. Allerdings war es irgendwie nichts Neues. Es hat mich so an Arno Strobels "Offline" erinnert.

Mein Fazit:
Temporeich, herzzereißend spannend und nervenaufreibend. Ein tolles Buch für kalte Wintertage, aber leider nicht unbedingt was Neues. Trotzdem eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 11.12.2021

Geschichtliche Reise nach Hamburg

Gold und Ehre
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Der junge Architekt Benjamin ist sehr wissbegierig. Nach einem missglückten Experiment wird er von seinem Vater ins ferne Hamburg geschickt. Dort soll er einen Hausbau ausführen. Benjamin tut sich erst ...

Der junge Architekt Benjamin ist sehr wissbegierig. Nach einem missglückten Experiment wird er von seinem Vater ins ferne Hamburg geschickt. Dort soll er einen Hausbau ausführen. Benjamin tut sich erst schwer so fern von der Heimat. Er wird belogen und betrogen. Doch in seiner Not lernt er Menschen kennen, auf die er zählen kann. Unter anderem auch Lucia, die stehlen muss, um ihre Familie am Leben zu halten. Er ist fasziniert von ihr. Als er von seinem Vater zurück nach Hause geholt wird, bleibt sie in Hamburg zurück. Wie wird es mit der Verbindung weitergehen?

"Gold und Ehre" knüpft zeitlich an den Vorgänger "Krone der Welt an". Daher ist es sinnvoll und sehr empfehlenswert den Vorgänger zu kennen, sonst tut man sich sehr schwer. Einen kurzen Rückblick aber hätte auch ich mir gewünscht, um einen besseren Einstieg zu bekommen.

Aufgebaut ist die Handlung in drei Handlungsstränge. Dadurch wird es abwechslungsreich und auch spannend.

In einem Handlungsstrang begleiten wir Benjamin, den jungen aufsteigenden Architekten auf seinem Lebensweg von Amsterdam nach Hamburg und wieder zurück.

Im zweiten Handlungsstrang begleiten wir Benjamins Cousin Theo. Er wird auf hohe See geschickt und wird zum Schiffschirurg ausgebildet. Hier erleben wir auch hautnah die Gefahren auf hoher See.

Die beiden Handlungsstränge fand ich sehr interessant und spannend. Vor allem mit Benjamin in Hamburg. Hier waren auch die Beschreibungen der damaligen Stadt super. Gedanklich war ich immer in der Stadt an der Elbe.

Der dritte Handlungsstrang ist mit Oom Samuel, dem Onkel von Benjamin. Hier war viel Politik, Geschichte, Kriegsentstehen etc. eingebunden. Das fand ich etwas sehr trocken und zu viel auf einmal. Kürzer gefasst wäre vermutlich besser gewesen.

Die ganze Handlung an sich war anfangs sehr ausschweifend. Es wurde viel das Drumherum eingeflochten und war auch sehr interessant. Je weiter aber die Handlung fortschritt, desto schneller ist das Geschehen abgelaufen. Es war wie in einem Zeitraffer. Andersherum hätte es mir besser gefallen. Lieber hätte ich zum Ende gerne alles ausführlich gehabt.

Bei den geschichtlichen Fakten hat man gemerkt, dass die aufwendig recherchiert worden sind und anschließend sehr gut mit Fiktion verwoben worden sind.

Mein Fazit:
Eine Familiengeschichte im historischen Amsterdam und Hamburg toll erzählt. Viel Geschichte und viel Fiktion perfekt verwoben. Auch wenn ich den ersten Teil besser fand, war ich auch von Gold und Ehre wieder begeistert. Klare Leseempfehlung. Ich hoffe es gibt noch eine Fortsetzung.

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