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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.11.2020

Pageturner & perfektes Verwirrspiel

Der Heimweg
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Ein Jahr lang auf das neue Werk von Sebastian Fitzek gewartet und dann war es wieder so schnell gelesen. Seine Bücher kann man aber auch nicht aus der Hand legen.

In seinem neuen Werk "Der Heimweg" übernimmt ...

Ein Jahr lang auf das neue Werk von Sebastian Fitzek gewartet und dann war es wieder so schnell gelesen. Seine Bücher kann man aber auch nicht aus der Hand legen.

In seinem neuen Werk "Der Heimweg" übernimmt Jules von seinem Freund Caesar seine Schicht am Begleittelefon. Das Begleittelefon ist ein ehrenamtlicher Telefonservice für Frauen, die sich zu später Stunde aus Angst einen Begleiter auf ihrem Heimweg wünschen. Kaum hat Jules die Schicht bekommen, bekommt er auch schon den ersten Anruf von einer Frau namens Klara. Sie hat entsetzliche Angst, denn sie glaubt von einem Mann verfolgt zu werden, der ihr Todesdatum mit Blut an die Wand geschrieben hat und dieser Tag ist heute...

Wie immer ist der Schreibstil gewohnt packend und spannend. Schon von der ersten Seite an, war ich an das Buch gefesselt. Er beschreibt alles bildlich und detailgetreu, als wenn man live dabei ist. Zudem schafft Fitzek es wieder den Leser vollkommen zu verwirren. Also mal wieder ein perfektes Verwirrspiel. Ich bin mal wieder auf seine falschen Fährten reingefallen und "voll vor die Wand gelaufen".
Am Ende bekommt der Leser aber eine logische Aufklärung.

Das rasante Erzähltempo und die Spannung macht das Buch zu einem Pageturner. Auch die ständigen Perspektivwechsel zwischen Klara und Jules und die Cliffhänger an den Kapiteln tragen dazu bei. Denn man möchte so schnell wie möglich wissen wie es weitergeht.

Im Buch wird das Thema "häusliche Gewalt" abgehandelt. Ich finde es wurde sehr gut in die Story integriert, auch wenn die Beschreibungen brutal und sehr grausam sind.

Mein Fazit:
Ein neues Meisterwerk von Sebastian Fitzek, das unbedingt gelesen werden muss. Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen und hatte regelrecht Herzklopfen beim Lesen so spannend war es für mich.

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Veröffentlicht am 01.11.2020

Der Erlöser-Fall

Rache, auf ewig (Ein Grall-und-Wyler-Thriller 3)
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In einem Gewächshaus auf Sylt wird ein Mann festgehalten. Unter ihm wächst Bambus, der bald so hoch ist, dass er durch ihn hindurch wächst und er qualvoll getötet wird. Bei dem Toten handelt es sich um ...

In einem Gewächshaus auf Sylt wird ein Mann festgehalten. Unter ihm wächst Bambus, der bald so hoch ist, dass er durch ihn hindurch wächst und er qualvoll getötet wird. Bei dem Toten handelt es sich um einen reichen Geschäftsmann und so wird das BKA von der Polizei hinzugezogen
Die beiden Profiler Jan Grall und Rabea Wyler haben ihr eigenes privates Profiler-Unternehmen gegründet und werden nun vom BKA hinzugerufen. Die beiden haben schon viele verstörende Fälle bearbeitet. Ein Spiel auf Zeit beginnt, denn der Tote bleibt nicht der Einzige. Schnell wird klar, dass der Täter auf Rache aus ist...

Bei "Rache, auf ewig" handelt es sich um den dritten Teil der Reihe um die beiden Profiler Grall & Wyler. Da ich die vorherigen Teile bereits gelesen habe, sind mir die beiden Charaktere schon bekannt und ich fand es interessant wie sie sich in ihrer privaten Geschichte weiterentwickelt hat. Aber dieser Teil ist auch ohne Vorkenntnisse lesbar, da der Fall in sich abgeschlossen ist. Es ist nur empfehlenswert die vorherigen Teile auch zu lesen, wenn man sich für die private Entwicklung der beiden Profiler interessiert.

Die beiden Charaktere Jan Grall und Rabea Wyler sind lebendig und haben Ecken und Kanten sowie auch ihr eigenes emotionales Päckchen mit sich zu tragen.

Das Buch hat mich von Anfang an gepackt. Ich war gleich von Beginn an gefesselt. Der Schreibstil ist flüssig und spannend. Dieser Thriller legt ein hohes Tempo mit Perspektivwechseln zwischen den einzelnen Charakteren und immer wieder Unerwartetes an den Tag.

Die Mordideen waren kreativ und außergewöhnlich. An dieser Stelle möchte ich sagen, dass die Beschreibungen der Morde und Mordopfer sehr brutal und grausam ist. Es ist also nichts für Zartbesaitete. Aber genau diese Grausamkeit fand ich klasse und hat diesen Thriller ausgemacht.

Mein Fazit:
Ein klasse dritter Fall für Profiler Jan Grall und Rabea Wyler. Toller spannender Schreibstil mit grausamen Beschreibungen nicht für schwache Nerven, aber genau das Richtige für mich. Gibt von mir eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 31.10.2020

Geschichte zweier Brüder

Ihr Königreich
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Der Automechaniker Roy Opgard lebt noch auf dem alten Hof seiner verstorbenen Eltern. Als sein Bruder Carl nach langer Zeit im Ausland nach Hause zurückgehrt, scheint dies Unglück mit sich zu bringen. ...

Der Automechaniker Roy Opgard lebt noch auf dem alten Hof seiner verstorbenen Eltern. Als sein Bruder Carl nach langer Zeit im Ausland nach Hause zurückgehrt, scheint dies Unglück mit sich zu bringen. Die Polizei ermittelt in dem alten Fall ihres damaligen verschwundenen Chefs. Roy ist alarmiert. Carl hat große Pläne. Er will in dem kleinen Städtchen Os ein goßes Hotel bauen, um damit die Attraktivität zu steigern und hofft nun auf die Beteiligung der Dörfler. Doch dann gehen Gerüchte und Verdächtigungen im Ort umher. Roy hat seinen kleinen Bruder immer beschützt, doch jetzt stehen sie sich als Rivalen gegenüber. Wie geht diese Geschichte aus?

"Ihr Königreich" ist ein Standalone vom Bestseller-Autor Jo Nesbø.

Der Anfang und die Mitte des Buches gestaltete sich als sehr zäh. Es kam wenig Spannung auf, nur mal ganz kurz. Viele Passagen waren sehr langatmig. Einzelne Passagen waren Wiederholungen, die auch einfach weggelassen werden konnten und totzdem der Handlung kein Schaden zugefügt hätten. Das war für mich eher ein Durchbeißen, als ein angenehmer Lesefluss. Erst zum Ende wurde es interessant und auch spannend.

Gefallen hat mir aber der Schreibstil. Er lässt sich schön flüssig lesen und durch die detaillierten Beschreibungen hatte ich das Gefühl live mit vor Ort zu sein.

Die unterschiedlichen Charakterzüge der beiden Brüder Roy und Carl sind klar erkennbar. Aber dennoch sind mir beide Charaktere fremd geblieben. Es lag vermutlich an den Taten von den beiden, die ich teilweise nicht ganz nachvollziehen konnte.

Zu Beginn gab es auch einen Wechsel zwischen der Vergangenheit der beiden Brüder und zur Gegenwart. Die Geschichte wird hier nicht linear erzählt, sondern immer mal wieder in der zeitlichen Abfolge hin und her gesprungen. Was sich dann wiederholt hat, war für mich langweilig.

Mein Fazit:
Es ist eher ein Familiendrama als ein Kriminalroman. Trotz dem tollen Schreibstil hatte ich aufgrund der langatmigen Passagen Mühe durchzuhalten. Wer mal ein sehr ruhigen Krimi mit wenig Spannung sucht, der findet wahrscheinlich mit "Ihr Königreich" das Richtige.

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Veröffentlicht am 29.10.2020

Das Spiel ohne Namen

Enigmas Schweigen
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Auf einem Bauernhof, abseits der Zivilisation, hat sich ein tragisches Unglück zugetragen. Alles deutet auf einen Mord an einer ganzen Familie hin, doch von deren Leichen fehlt jede Spur. Ein Verdächtiger, ...

Auf einem Bauernhof, abseits der Zivilisation, hat sich ein tragisches Unglück zugetragen. Alles deutet auf einen Mord an einer ganzen Familie hin, doch von deren Leichen fehlt jede Spur. Ein Verdächtiger, ein Mann tättowiert von Kopf bis Fuß, von den Medien "Enigma" genannt, wird schnell festgenommen. Alles deutet darauf hin, dass er es war, doch er schweigt. Seine Tattoos geben den Polizisten Rätsel auf und haben Hoffnung in der ehemaligen Polizistin Mila Vasquez. Ihre ehemalige Vorgesetzte drängt sie drauf und so nimmt sie die Ermittlungen auf und muss dafür in die virtuelle Schattenwelt eintauchen.

"Enigmas Schweigen" ist der 4. Band aus der Mila Vasquez-Reihe. Ich kannte die vorherigen Bände noch nicht und das hab ich in der persönlichen Geschichte um Mila schon gemerkt, aber für den eigentlichen Fall sind keine Vorkenntnisse notwendig.

Die Protagonistin Mila hat mir sehr gut gefallen. Mit ihr hat der Autor einen außergewöhnlichen Charakter mit Ecken und Kanten geschaffen. Sie leidet an der Krankeit "Alexithymie", einer Art emotionsmäßigen Analphabetismus. Es war interessant zu lesen, weil ich das so vorher noch nicht kannte, doch für mein Empfinden wurde es nicht komplett von vorne bis hinten durchgezogen. Es kam immer mal wieder zu Abweichungen. Ob bewusst oder unbewusst konnte ich an dieser Stelle nicht herausfiltern.

Die Handlung war sehr spannend und unvorhersehbar aufgebaut. Man hat immer wieder mitgerätselt und immer mit dem Eintauchen in die virtuelle Welt hat der Spannungsbogen nochmal eine Schippe drauf bekommen.
Allerdings fand ich manche Dinge etwas zu konstruiert und unglaubhaft. Gegen Ende war es nur ein Hetzen von Schauplatz zu Schauplatz, wo ich mit meinen Gedanken gar nicht richtig hinterher kam und mich sehr stark konzentrieren musste.

Den Schreibstil finde ich flüssig, locker und leicht lesbar und teilweise gab es richtig heftige Schilderungen.

Das Ende war für mich sehr verwirrend und auch recht abgehackt. In dem einem Moment war man noch voll im Geschehen und im nächsten Moment war das Buch schon zu Ende. Über die Handlung hinweg hat der Autor viele außergewöhnliche Ideen in die Handlung eingebracht, aber irgendwie keine davon richtig zu Ende gebracht.

Mein Fazit:
Ein wirklich spannendes und interessantes Buch, aber mit mangelnder Glaubwürdigkeit und einem verwirrendem, abgehackten Ende. Mit dem Ausflug in die digitale Welt, ist dem Autor sein Appell gelungen. Daher gibt es von mir solide 3,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 26.10.2020

Wieder gefangen

Die Schlinge
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Sonja glaubt dem Netz aus Drogenbaronen entkommen zu sein und sich jetzt mit ihrem Sojn Tómas ein neues Leben in den USA aufbauen zu können. Doch falsch gedacht... In einem Augenblick der Unachtsamkeit ...

Sonja glaubt dem Netz aus Drogenbaronen entkommen zu sein und sich jetzt mit ihrem Sojn Tómas ein neues Leben in den USA aufbauen zu können. Doch falsch gedacht... In einem Augenblick der Unachtsamkeit verschwindet Tómas. Ihr Ex-Mann scheint dahinterzustecken und so macht sich Sonja auf den Weg zurück nach Island in die Welt der Kriminalität. Schafft sie es sich wieder daraus zubefreien und ihren Sohn zurückzubekommen? Ihr verbündeter Zollbeamter Bragi ist höchst nervös und beginnt daran zu zweifeln ob die Zusammenarbeit wirklich eine gute Idee war. Auch Agla scheint eher weniger eine Hilfe zu sein, denn sie ist selbst in kriminelle Machenschaften verstrickt...

"Die Schlinge" ist der zweite Teil der Island-Trilogie. Auch wenn in diesem Teil gefühlt nur das Gleiche passiert wie in Band eins, ist es dennoch empfehlenswert mit Band eins ("Das Netz") zu starten, wenn man die komplette Trilogie verstehen möchte.

Thema der Handlung war auch hier wieder Drogenschmuggel und Bankencrash. Da hätte ich mir ein bisschen was Neues zwischen gewünscht.

Spannungstechnisch war anfangs recht Flaute. Vieles hat sich inhaltlich aus dem ersten Teil wiederholt, wenn auch nur in ein wenig abgeänderter Form. Erst zum Ende hin kamen unerwartete Wendungen und die Spannung hat sich aufgebaut. Aber langweilig wurde es mir eigentlich nicht.

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven der einzelnen Hauptcharakteren Sonja, Bragi und Agla erzählt. Der ständige Wechsel zwischen diesen Perspektiven hat mir sehr gut gefallen. Wenn eine Perspektive zu Ende ging, endete sie meist mit einem Cliffhänger, sodass ich weitergelesen habe, weil ich wissen wollte wie es mit dem Charakter weitergeht.

Durch die sehr kurzen Kapitel ist man quasi durch das Buch geflogen.
Der Schreibstil war angenehm und flüssig zu lesen.

Was mir vielleicht ein bisschen gefehlt hat, war ein kleiner Rückblick zu Band eins. Das hätte mir den Einstieg ein wenig erleichtert.

Mein Fazit:
Ich fand das Buch jetzt nicht wirklich überragend, daher von mir 3,5 Sterne und ich hoffe auf einen packenden Abschluss in Band drei.

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