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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.08.2023

Eher ein Cozy-Crime

Brandmal
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Nach ihrem Jobverlust nimmt sich Saana Havas bei ihrer Tante auf dem Land erstmal eine Auszeit. Hier stößt sie auf einen alten Fall aus dem Jahr 1989. In den Stromschnellen des Flusses wurde die 15-jährige ...

Nach ihrem Jobverlust nimmt sich Saana Havas bei ihrer Tante auf dem Land erstmal eine Auszeit. Hier stößt sie auf einen alten Fall aus dem Jahr 1989. In den Stromschnellen des Flusses wurde die 15-jährige Helena eines Morgenes tot aufgefunden. Man ging damals von einem Unfall oder Selbstmord aus. Saana beginnt auf eigene Faust Nachforschungen anzustellen. Da wird im Ort ein Mann ermordet, gezeichnet mit einer Dornenkrone als Brandmal. Aus Helsinki schaltet sich nun Kommissar Jan Leino ein, denn bereits zuvor wurde in der Hauptstadt ebenfalls eine Leiche mit einem solchen Brandmal gefunden. Beide haben ebenfalls etwas gemeinsam - sie kannten Helena.

"Brandmal" ist der Auftakt in eine neue Reihe. Für einen Thriller war hier noch deutlich Luft nach oben. Die düstere Atmosphäre für einen skandinavischen Thriller und die dazugehörige Spannung mit Nervenkitzel blieb leider noch aus. Teilweise wurde die Handlung zu ausschweifend erzählt. Weniger wäre vielleicht etwas mehr gewesen.

Dafür war aber der Plot zwischen den beiden Hauptprotagonisten Saana Havas & Jan Leino sehr schön. Ich würde mal sagen, man kann es schon zu Cozy-Crime zählen. Allerdings findet man zwischen den beiden auch sehr viel Klischee wieder und es scheint alles zu perfekt und rund zu sein, noch ohne Ecken und Kanten. Da bin ich mal gespannt wie es sich im Fortgang der Reihe noch entwickeln wird.

Erzählt wurde die Handlung aus unterschiedlichen Perspektiven im Wechsel und auch in Helenas Vergangenheit zurückgeblickt. Dadurch hat man beim Lesen Abwechslung bekommen.

Mein Fazit:
Man darf hier keine düstere Atmosphäre und Nervenkitzel erwarten, dafür mehr Cozy-Crime. Trotzdem ein toller Plot und zudem noch gut und flüssig geschrieben.

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Veröffentlicht am 27.08.2023

Umweltverbrechen

Die Spur der Aale
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Die Staatsanwältin Greta Vogelsang wird während ihres Bereitschaftsdienst in Frankfurt an den Main gerufen. Die Polizei hat hier eine Wasserleiche geborgen. Bei der Leiche handelt es sich um den Zollfahnder ...

Die Staatsanwältin Greta Vogelsang wird während ihres Bereitschaftsdienst in Frankfurt an den Main gerufen. Die Polizei hat hier eine Wasserleiche geborgen. Bei der Leiche handelt es sich um den Zollfahnder Lars Mathissen. Zunächst übernimmt die Abteilung "Kapitalverbrechen" aber Greta Vogelsang lässt der Fall nicht los. Immerhin hat Mathissen ihr einige Hinweise um den Schmuggel von Glasaalen vorgelegt. Vogelsang beginnt auf eigene Faust zu ermitteln und stößt dabei tatsächlich auf Indizien. Ihre Kollegen bleiben weiterhin skeptisch, doch als sie dann selbst in die Schusslinie gerät, ist allen klar, dass es sich hier um etwas Größeres handeln muss.

"Die Spur der Aale" ist der Band einer neuen Reihe mit der Staatsanwältin Greta Vogelsang.

Greta Vogelsang ist eine sehr interessante Protagonistin. Sie folgt ihrem Bauchgefühl, ist zielstrebig und scheut sich auch nicht vor Gefahren. Das macht sie zu einer sehr sympathischen Person. Durch die Einblicke in ihr Privatleben wirkt sie zudem auch noch menschlich und nahbar. Bei den anderen Charakteren hatte ich allerdings leichte Schwierigkeiten sie zuzuordnen. Mir fehlte da die Tiefe an den restlichen Charakteren.

Die Thematisierung um den Schmuggel der Jungaale (auch Glasaale) ist hier sehr gut gelungen und als Leser bekommt man auch noch interessantes Hintergrundwissen dazu. Der Fall war spannend aufgebaut, es hätte aber durchaus noch ein bisschen mehr Spannung und Dramatik sein dürfen.

Mein Fazit:
Ein gut gelungener Einstieg in eine neue Reihe. Es war auch mal etwas anderes mit einer Staatsanwältin als Hauptprotagonistin.

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Veröffentlicht am 26.08.2023

Leider langweilig

Zwei Fremde
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Ausgerechnet am letzten Tag der Saison wird das Hotel in den Highlands von einem Schneesturm von der Außenwelt abgeschnitten. Nichts geht mehr - kein Telefon, kein Internet. Immerhin funktioniert das Notstromaggregat. ...

Ausgerechnet am letzten Tag der Saison wird das Hotel in den Highlands von einem Schneesturm von der Außenwelt abgeschnitten. Nichts geht mehr - kein Telefon, kein Internet. Immerhin funktioniert das Notstromaggregat. Dann stehen nacheinander zwei Männer vor der Tür und jeder behauptet von sich selbst Polizist zu sein und den entflohenen Häftling zu suchen und die Hotelgäste vor dem Mörder beschützen zu wollen. Remie Yorke arbeitet als Managerin in dem Hotel und sie weiß ganz genau, dass einer von den beiden Männern lügt. Doch nur wer? Sie hat eine 50:50 Chance sich richtig zu entscheiden. Wird sie es?

Leider konnte mich dieser Thriller nicht wirklich überzeugen. Mir fehlte hier dieser richtige Spannungsbogen und der fesselnde Schreibstil. Der Schreibstil hatte irgendwie nichts an sich, was mich fesseln konnte. Die Handlung kam nicht wirklich in Gang. Anfangs hat sich alles immer nur wiederholt und drehte sich im Kreis. Es passierte nicht wirklich etwas und der Autor ist ständig in Remies Vergangenheit abgeschiffen. Somit dauerte es eine gefühlte Ewigkeit, bis die beiden Männer wirklich vor der Hoteltür standen.

Obwohl viel in Remies Vergangenheit abgeschwiffen worden ist, konnte ich nicht wirklich mit ihr warm werden und so auch nicht mit ihr mitfühlen. Alles wirkte zu konstruiert. Die beiden Männer blieben ebenfalls sehr blass.

Mein Fazit:
Mit diesem Thriller konnte ich leider nicht warm werden. Es wirkte zu konstruiert und statt mich zu fesseln, hat es mich eher gelangweilt. Mein Geschmack hat er leider nicht getroffen, daher kann ich hier auch keine Leseempfehlung geben.

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Veröffentlicht am 17.08.2023

Packendes Finale

Der Strand: Vergessen
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Mittlerweile sind nun drei Wochen vergangen und Lilli Sternberg konnte noch nicht gefunden werden. Die mysteriösen Botschaften haben inzwischen auch aufgehört und niemand glaubt mehr, dass sie Lilli lebend ...

Mittlerweile sind nun drei Wochen vergangen und Lilli Sternberg konnte noch nicht gefunden werden. Die mysteriösen Botschaften haben inzwischen auch aufgehört und niemand glaubt mehr, dass sie Lilli lebend finden. Das Ermittlerduo Engelhardt und Krieger graben noch tiefer in Lillis Leben und stoßen dabei auf eine Spur. Möglicherweise hängt ihr Verschwinden mit dem Tod ihrer Mutter von 18 Jahren zusammen. Wurde damals der falsche Täter für das Verbrechen verurteilt und der wahre Mörder ihrer Mutter läuft noch auf freiem Fuß und hat nun auch Lilli auf dem Gewissen?

"Der Strand - Vergessen" ist der Abschluss der spannenen Ostsee-Trilogie. Da alle drei Teile aufeinander aufbauen und der Fall um Lillis Verschwinden erst in diesem letzten Teil zum Abschluss gebracht wird, sollte man die Trilogie in der Reihenfolge lesen und mit Band 1 beginnen.

Wie auch die beiden Trilogie-Teile zuvor ist es sehr ruhig, was die Spannung angeht. Man spürt jetzt nicht den großen Nervenkitzel und es sind auch nur wenig Überraschungen was die Ermittlungsarbeit angeht, aber dennoch liegt eine gewisse Spannung in der Luft, da man doch wissen will was noch als Nächstes passiert und wie es zu Ende geht. Als Leser hat man leider nur nicht viel die Chance mitzurätseln, da alles sehr schnell aufgeklärt wird.

Die beiden Hauptprotagonisten finde ich nach wie vor sehr sympathisch und beide haben auch eine starke gemeinsame Entwicklung durchgemacht. Da ist auf jeden Fall noch viel Potenzial für weitere Fälle da.

Mein Fazit:
Ein großartiger und runder Abschluss dieser Trilogie um Lillis Verschwinden. Auch ohne großen Nervenkitzel spannend bis zum Ende und von daher eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 23.07.2023

Weltumsegelung mit Magellan

Die Weltenseglerin
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Portugal, um 1519: Mariella Alvaro, die Nichte von dem berühmten Fernando Magellan, soll einen Trinker heiraten. Doch um dieser Ehe zu entgehen, flüchtet sie sich als Mann verkleidet auf eins der Schiffe ...

Portugal, um 1519: Mariella Alvaro, die Nichte von dem berühmten Fernando Magellan, soll einen Trinker heiraten. Doch um dieser Ehe zu entgehen, flüchtet sie sich als Mann verkleidet auf eins der Schiffe aus der Flotte, mit denen Magellan sich auf seine Expedition aufmachen will die Welt westlich zu umsegeln. Doch schnell fliegt Mariellas Tarnung auf und sie muss sich nun nicht nur gegen lebensbedrohliche Stürme und Flauten behaupten, sondern auch gegen die Seemänner, die fest der Überzeugung sind, eine Frau gehöre nicht an Bord. Mariella bringt sich jedoch selbst in Gefahr als sie ihr Herz an den ehemaligen Kapitän Juan Sebastián de Elcano verliert.

Die Handlung wird aus den verschiedenen Perspektiven der beiden Hauptprotagonisten Mariella und Juan erzählt. So konnte man in beide Gefühlswelten eintauchen und mit beiden Hauptprotagonisten mitfühlen, aber auch mitbangen. Die Spannung wurde dadurch ebenso gesteigert.

Durch den flüssigen Schreibstil und den sehr detaillierten Beschreibungen der Handlungsorte, aber auch der Protagonisten, ließ es sich gut und schnell weglesen und man konnte sich alles sehr gut bildlich vorstellen. Teilweise konnte es dann auch mal sehr ekelhaft sein mit dem Gestank und Dreck auf dem Schiff. Was die Menschen damals aushalten mussten, ist heute kaum noch vorstellbar.

Den geschichtlichen Hintergrund, die Weltumsegelung aus den Augen von Mariella zu erleben, fand ich äußerst interessant. Man hat kaum gemerkt, was hier wahre Begebenheiten oder was hier Fiktion ist. Ebenso wurden die ganzen Risiken und Vorteile sehr gut dargestellt.

Mein Fazit:
Spannender und interessanter historischer Roman voll mit Dramatik, bildlichen Darstellungen und einer Prise schöner Liebesgeschichte. Das Buch muss man unbedingt gelesen haben.

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