Profilbild von Anndlich

Anndlich

Lesejury Star
offline

Anndlich ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Anndlich über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.07.2023

Wenn der Fury zur Furie wird

Christine
0

Arnie sitzt zwischen den Stühlen, er liebt sein Auto „Christine“ und seine Freundin gleichermaßen. Doch was, wenn beide ihn vor eine Entscheidung stellen? Christine ist ein Auto, doch kein gewöhnliches. ...

Arnie sitzt zwischen den Stühlen, er liebt sein Auto „Christine“ und seine Freundin gleichermaßen. Doch was, wenn beide ihn vor eine Entscheidung stellen? Christine ist ein Auto, doch kein gewöhnliches. Es scheint als würde Christine eine Beziehung zu ihren Besitzern führen und diese vollkommen einnehmen.

Vorab: Stephen King ist eben Stephen King. Der Schreibstil ist auch bei Christine wieder erste Klasse und selbst die langatmigsten Seiten sind schnell gelesen und doch war Christine eben oft genau das: langatmig.

Bis weit über Seite 400 passiert de facto nichts. Wir bekommen zwar das Gefühl, dass mit dem Auto etwas nicht stimmt und dass Arnie sich durch den Besitz verändert, aber es reicht nicht um Spannung oder ein unwohles Gefühl zu übermitteln. Das gelingt dann aber ab dem Wendepunkt wieder gewohnt gut und die letzten 200 Seiten ziehen dann auch sehr stark an.

Die Charaktere boten sich nicht als Sympathieträger an, vor allem Arnies Mutter Regina war kaum zu ertragen. Einzig die Familie um Arnies Freund Guilder konnte mich dahingehend etwas überzeugen, hatte aber kaum Anteile im Buch.

Die Story ist generell interessant und kann gegen Ende auch spannende Elemente aufweisen, was mir aber deutlich zu spät war. Logikfehler haben sich für mich, anhand der Story, nicht ergeben. Das mag vielleicht an der Interpretation der Geschehnisse liegen. Gestolpert bin ich aber einmal über die Unterschriften von Arnie, die zwischenzeitlich vertauscht wurden.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.07.2023

Wertevermittlung auf herzerwärmende Art

The Sunrise in Your Eyes
1

Im Problembezirk in Los Angeles arbeitet Lela neben ihrem Studium, um die andere Seite des Lebens kennenzulernen und zu helfen. Dort lernt sie den Fotografen Andy kennen, der das wahre Leben in diesem ...

Im Problembezirk in Los Angeles arbeitet Lela neben ihrem Studium, um die andere Seite des Lebens kennenzulernen und zu helfen. Dort lernt sie den Fotografen Andy kennen, der das wahre Leben in diesem Bezirk einzufangen versucht. Doch beide haben ein anderes Leben abseits des Problembezirks, dort wo sie nicht Andy und Lela, sondern Maverick und Allegra heißen und auch auf der Sonnenseite lernen sich die beiden kennen, ohne direkt eine Verbindung herstellen zu können.

The Sunrise in Your Eyes ist der zweite Band der California-Dreams-Reihe von Kim Leopold. Generell lassen sich die Bände auch einzeln lesen, jedoch gibt es Verbindungen zwischen Charakteren, die mit Beachtung der Reihenfolge mehr Tiefe erhalten.

Kim Leopold hat mit Maverick und Allegra zwei Charaktere erschaffen, die so lebensecht, verletzlich und unglaublich sympathisch wirken. Beide kennen die Schattenseiten des Lebens und möchten anderen Menschen helfen, beide wissen um ihre Fehler und doch oder gerade deswegen sind beide herzensgute Menschen.

Die Autorin zeigt das wahre Leben mit Ecken und Kanten, Freud und Leid. Die Charaktere sind tiefgründig erfasst, sodass ich mit beiden komplett mitfühlen konnte und ihr Verhalten stets verständlich war und vor allem Mavericks Familie konnte mich zu Tränen rühren. Ich würde jedem Kind solche Eltern und Geschwister wünschen!

Einziger Kritikpunkt: Ich hätte gerne noch ein-zwei Seiten mehr von den beiden gelesen, aber das ist Kritik, die man durchaus positiv sehen kann.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.07.2023

Gehirn eines Mörders

Jagd auf die Bestie (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 10)
0

Lucien Folter ist zurück und mit ihm der Plan, sich an demjenigen zu rächen, der für seine Zeit in Sicherheitsverwahrung verantwortlich ist: Robert Hunter.

Jagd auf die Bestie ist der zehnte Fall des ...

Lucien Folter ist zurück und mit ihm der Plan, sich an demjenigen zu rächen, der für seine Zeit in Sicherheitsverwahrung verantwortlich ist: Robert Hunter.

Jagd auf die Bestie ist der zehnte Fall des Ermittler-Duos Robert Hunter und Carlos Garcia. Bisher habe ich lediglich die Empfehlung abgegeben, dass man die Vorbände vorab lesen sollte, jedoch jedes Buch auch als Einzelband lesen kann. Auch dieser Fall kann theoretisch als Einzelband gelesen werden, dann kann man sich wohl besonders gut mit dem Ermittler Carlos Garcia identifizieren. Dennoch würde ich hier stark dazu raten, zumindest den sechsten Band vorher gelesen zu haben, um die Geschichte des Lucien Folters besser nachvollziehen zu können.

Lucien Folter ist ein gefährlicher Psychopath, der nicht durch Emotionen geleitet wird, sondern durch seinen (kranken) Verstand. Wir erleben Jagd auf die Bestie aus unterschiedlichsten Perspektiven, eine davon ist die von Lucien Folter und diese hat es in sich. Es sind kranke Gedankengänge, die Folter vollzieht. Gedankengänge, die aber nicht an den Haaren herbeigezogen wirken, was möglicherweise an Chris Carters Vergangenheit als Kriminalpsychologe liegt.

Chris Carter schafft es zudem eine hohe Emotionalität einzuführen, indem er geschickt Sequenzen einbaut, die Sympathien zu gewissen Charakteren fördert und ein mitleiden unumgänglich macht.

Zudem hat mir gefallen, dass Hunter nicht fehlerfrei dargestellt wird. In seiner Nähe zum aktuellen Fall macht er Fehler, die ihm an anderer Stelle wohl nicht unterlaufen wären. Das macht Hunter nicht nur menschlich, sondern auch den Fall authentischer. Denn Folter ist Hunter emotional näher als dieser es sich wünschen würde.

Einzig der Showdown konnte mich nicht überzeugen, dieser war mir zu plump dargestellt und hat nicht zum Rest des Werks gepasst. Dennoch konnte mich auch Jagd auf die Bestie wieder überzeugen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.07.2023

Der Weg nach oben!

Unkaputtbar
0

„Wenn du ein Synonym für Heidenheim suchst, dann ist das unkaputtbar“ (Lukas Kwasniok, 2022).

Der Aufbau des Buchs als Life-Ticker gefällt mir ausgesprochen gut, dadurch wirkt die Biografie nicht trocken, ...

„Wenn du ein Synonym für Heidenheim suchst, dann ist das unkaputtbar“ (Lukas Kwasniok, 2022).

Der Aufbau des Buchs als Life-Ticker gefällt mir ausgesprochen gut, dadurch wirkt die Biografie nicht trocken, sondern lässt sich sehr schnell runterlesen. Dafür sorgen auch einige Anekdoten von Frank Schmidt.

Zwei Drittel des Buches beschäftigen sich mit Schmidts Leben als Spieler und den ersten 15 Jahren als Heidenheim-Coach. Das letzte Drittel nimmt die Rückrunde der Saison 2022/2023 ein, eine Rückrunde die in die Geschichtsbücher ging. Dennoch hätte ich sehr gerne mehr von Schmidts Spielerlaufbahn erfahren und vor allem von den anfänglichen Jahren als Trainer des 1. FC Heidenheim 1846. Das letzte Drittel war gewiss nicht uninteressant, an der Stelle gab es für mich aber zu viele Wiederholungen und zu wenig Neues.

Dennoch konnte ich viel interessante Einblicke in das Leben von Frank Schmidt als Spieler und Trainer eines außergewöhnlichen Klubs gewinnen. Ein Klub, der vielleicht nicht die Tradition hat wie man sie in Kaiserslautern, Gelsenkirchen oder Hamburg findet und deswegen (noch) eine kleinere Anhängerschaft, aber die den Weg in die Bundesliga auf eine erstaunliche Art und Weise geschafft haben. Während mir Frank Schmidt als Fußballfan natürlich geläufig war, hatte ich u.a. keine Ahnung vom Vorstand in Person von Holger Sanwald. Eine Persönlichkeit, die mich aufgrund Schmidts Beschreibungen beeindruckt hat. Neben dem Festhalten an einem Trainer, gewiss ist dies durch die Persönlichkeit Frank Schmidts und die geringe Medienpräsenz auch ein wenig einfacher als bei anderen Klubs, hat mich beeindruckt, dass Sanwald den 1. FC Heidenheim mit einem klaren Plan und trotz geringer Mittel bis in die Bundesliga geführt hat. Eine Leistung die meinen größten Respekt hat und in Zeiten von Klubs wie RB Leipzig ein tolles Kontrastprogramm darstellt.

Doch zurück zu Frank Schmidt. Neben Eindrücken zum Verein, gibt Schmidt auch seine Ansichten zur Menschenführung mit. Der ich in vielerlei Hinsicht entsprechen würde, nicht in jeder, aber das muss auch nicht der Anspruch des Buches/Trainers sein. Der Erfolg gibt ihm recht und in gewisser Hinsicht, auch wenn ich nie der Hau-drauf-Typ war, konnte mich das Buch in manchen Dingen auch nochmal sensibilisieren.

Dem Klub und Frank Schmidt wünsche ich in jedem Fall noch viele erfolgreiche gemeinsame Jahre. Für die Region, aber auch für die Fans des traditionellen Fußballs.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.07.2023

Animalisches Abenteuer

Animal Jack - Der verwunschene Berg
0

Jacks Mutter sucht verzweifelt nach einem neuen Job, weil der Familie das Geld langsam ausgeht. Das bekommt Jack mit und macht sich auf die Suche nach einem Schatz. Dieser befindet sich in einer Höhle ...

Jacks Mutter sucht verzweifelt nach einem neuen Job, weil der Familie das Geld langsam ausgeht. Das bekommt Jack mit und macht sich auf die Suche nach einem Schatz. Dieser befindet sich in einer Höhle auf dem Berg, bewacht von einem Drachen. Gemeinsam mit seiner Freundin Gladys macht Jack sich auf die Suche und muss sich vor einem Jäger schützen.

Animal Jack – Der verwunschene Berg ist der zweite Teil um den Jungen, der sich in alle Tiere dieser Welt verwandeln kann. Für mich war es der erste Comic mit Jack und ich hatte nicht das Gefühl, dass mir Vorwissen aus dem ersten Band fehlte.

Jack hat eine besondere Fähigkeit, er kann sich in Tiere verwandeln. Diese Fähigkeit hilft ihm auf seinem Abenteuer, den Schatz zu finden, bringt ihn aber gleichzeitig auch in Gefahr, denn ein Jäger möchte sich an ihm rächen.

Auf knapp 100 Seiten erleben wir eine Geschichte über Freundschaft, aber vor allem eine Geschichte über die Liebe innerhalb einer Familie. Das alles wurde auf eine angenehme Weise in einen Comic verwandelt, der eine ausgewogene Mischung an Text und Bild hat. Die Zeichnungen gefielen mir sehr gut und sie wirken durch die kräftigen Farben besonders lebendig.

Die Geschichte hat eine gewisse Ernsthaftigkeit, die aber auch geschickt mit Humor umspielt wird und den Comic altersgerecht macht. Für mich ist Animal Jack eine Comicreihe, die ich auf jeden Fall weiterhin im Auge behalten werde.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere