Profilbild von Anndlich

Anndlich

Lesejury Star
offline

Anndlich ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Anndlich über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.10.2023

Mein Gott Walter

Kein guter Mann
0

Der knapp sechzigjährige Postbote Walter wird strafversetzt: er soll in der Christkindfiliale in Engelskirchen die Weihnachtswünsche der Kinder beantworten. Schnell gehen Walter die Wünsche der Kinder ...

Der knapp sechzigjährige Postbote Walter wird strafversetzt: er soll in der Christkindfiliale in Engelskirchen die Weihnachtswünsche der Kinder beantworten. Schnell gehen Walter die Wünsche der Kinder auf die Nerven, doch dann findet ein Brief an Gott den Weg zum Christkind und Walter höchstpersönlich kümmert sich um den unzustellbaren Brief.
Denn der zehnjährige Ben möchte weder eine neue Playstation, noch das neuste iPhone. Ben möchte lediglich wissen, wie man einen Klempner ruft. Zwischen Walter und Ben entsteht ein reger Briefwechsel und Walter erfährt immer mehr über das traurige Leben des Jungen.
Kann Walter dem Jungen helfen und ihm einen wahren Freund zur Seite holen oder endet es genauso dramatisch wie mit seinen eigenen Familienangelegenheiten?

Walter wird als ‚unbeliebter‘ Zeitgenosse angekündigt und das ist er für sein Umfeld wohl auch, bei mir konnte er hingegen Sympathien wecken. Sein Zwist mit dem ‚Empfänger‘ Herrn Leyendecker wurde auf erfrischend humoristische Weise erzählt. Wohl auch ein Streit, bei dem Walter ebenso nicht gut wegkommt, doch seine Figur entwickelt sich ganz langsam zu einem absoluten Sympathieträger, der vom Schicksal geohrfeigt wurde.
Bei Ben hingegen gibt es keine Entwicklung von Sympathien, denn diese waren sofort da und seine Geschichte geht unter die Haut.

Die Geschichte ging mir von der ersten Seite an direkt ins Herz und ich konnte den Roman kaum aus der Hand legen. Obwohl ich in diesem Genre nicht unbedingt überraschende Wendungen erwarte, konnten mich doch einige Handlungsstränge (positiv) überraschen, was letztendlich die Spannung auf das Ende erheblich steigerte.

Kein guter Mann von Andreas Izquierdo ist ein Roman, von dem ich nichts erwartet und so viel bekommen habe. Kaum eine Rezension ist mir in letzter Zeit so schwer gefallen, weil ich das Gefühl habe, dass kein Wort dem Buch gerecht werden kann. Es hat mich im Herzen berührt und die Tränen fließen lassen. Ein absolutes Highlight in diesem Lesejahr!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.10.2023

Starkes Debüt

Der Mentor
0

In einem Wald werden zwei Frauenleichen gefunden, in deren Nacken die römischen Zahlen I und III eingeritzt wurden. Doch von Nummer II fehlt die Spur. Die Heidelberger Kommissare Jakob Krohn und Yeliz ...

In einem Wald werden zwei Frauenleichen gefunden, in deren Nacken die römischen Zahlen I und III eingeritzt wurden. Doch von Nummer II fehlt die Spur. Die Heidelberger Kommissare Jakob Krohn und Yeliz Demir sind alarmiert und sie bekommen Unterstützung von Magnus Herzberg und Nova Winter vom LKA München. Auf der Suche nach dem Täter geraten sie in die Fänge der Uni und ihren studentischen Geheimbünden

Der Mentor ist der Debütthriller von Svenja Diel. Die Autorin hat einen mitreißenden Schreibstil, durch die kurzen Kapitel und gut getimten Perspektivwechsel ist der Thriller in einer rasenden Geschwindigkeit gelesen. Der Spannungsbogen ist durchgehend hoch, wenngleich die Überraschungseffekte eher gering sind. Doch obwohl die Auflösung mich nicht überraschen konnte, konnte mich das Finale und dessen Umsetzung überzeugen und begeistern.

Die Figuren konnten mich überzeugen, vor allem Jakob Krohn und Nova Winter waren gut charakterisiert und tiefgründig gezeichnet. Hingegen blieben Yeliz Demir und Magnus Herzberg eher blass, was mich jedoch auf eine Fortsetzung hoffen lässt.

Der Mentor ist ein gelungenes Debüt von Svenja Diel und macht Lust auf weitere Titel aus ihrer Feder!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.10.2023

Was würdest du mit einem weiteren Tag machen?

Der Achte Tag
0

Der 13-jährige Jax wacht eines Tages auf und muss feststellen, dass er alleine auf der Welt ist. Verzweifelt versucht er die Ursache des Problems zu finden, doch am nächsten Tag ist alles wieder beim Alten ...

Der 13-jährige Jax wacht eines Tages auf und muss feststellen, dass er alleine auf der Welt ist. Verzweifelt versucht er die Ursache des Problems zu finden, doch am nächsten Tag ist alles wieder beim Alten und er muss sich wieder mit seinem 18-jährigen Vormund Riley Pendare rumschlagen. Doch von Riley erfährt er, dass Jax die Fähigkeit hat, einen achten Tag zu erleben und dass es in dieser Welt Menschen gibt, die nur an diesem besonderen Tag existieren. Jaxs Nachbarin Evangeline ist eines dieser besonderen Mädchen, die schon bald darauf von anderen gejagt wird, um die Welt zu verändern. 
Ein Wettrennen gegen die Zeit beginnt und Jax gibt alles, um seine Freundschaft und die Welt zu retten.

Der Achte Tag ist der Beginn einer Trilogie, dessen Folgebände bereits für 2024 angekündigt wurden. Dianne K. Salerni hat eine fesselnde Welt erschaffen, deren Idee magisch, mystisch und wahnsinnig interessant ist.

Der Protagonist Jax Aubrey ist ein absoluter Sympathieträger. Sein Wesen ist so unglaublich positiv, loyal und hilfsbereit, dass man ihn nur ins Herz schließen kann. Generell sind die Charaktere sehr gut ausgearbeitet und nehmen eine tolle Entwicklung. Die Freundschaft zwischen Jax und Evangeline ist absolut bezaubernd und zeigt, dass kleine Gesten eine Freundschaft zu etwas besonderem machen können.

Die Story um den achten Tag der Woche hat mir sehr gut gefallen und ich bin absolut gespannt, welche Entwicklung in den folgenden Bänden genommen wird. Fasziniert habe ich das Buch begonnen, voller Vorfreude auf die nächsten Teile habe ich das Buch geschlossen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.10.2023

Wenn die Lüge zur Wahrheit wird

Between Us - Die große Liebe kennt viele Geheimnisse
0

Die Oberstufenlehrerin Roisin Walters hat das Gefühl ihren langjährigen Lebensgefährten Joe Powell nicht mehr richtig zu kennen. Joe hat es vom mittellosen Autoren zum erfolgreichen Drehbuchautoren und ...

Die Oberstufenlehrerin Roisin Walters hat das Gefühl ihren langjährigen Lebensgefährten Joe Powell nicht mehr richtig zu kennen. Joe hat es vom mittellosen Autoren zum erfolgreichen Drehbuchautoren und mit seinem neusten Projekt Roisin weit von sich gestoßen, denn er hat ein traumatisches Kindheitserlebnis von ihr verwendet, das sie nur ihm anvertraut hat. Geschockt von dieser Erkenntnis, findet Roisin weitere Parallelen und stellt ihre Beziehung zu Joe in Frage. Auf der Suche nach der Wahrheit bittet sie Matt um Hilfe und verliert sich dabei selbst in ihrer Gefühlswelt.

Between Us - Die große Liebe kennt viele Geheimnisse von Mhairi McFarlane war mein erstes und bestimmt nicht letztes Buch der Autorin. Der Einstieg ins Buch fiel mir jedoch nicht ganz so leicht, die Rückblende und die Vielzahl der Mitglieder des Freundeskreises hatten zuerst für Verwirrung gesorgt. Doch dies hat sich bald gelegt und ich konnte mich voll auf die Story konzentrieren, die in der ersten Hälfte eher in ruhig war und vor allem dafür sorgte, dass die Charaktere tiefgründiger gestaltet wurden und den Leser emotional näher kamen.

In der zweiten Hälfte des Buches zog dann auch die Story an und das Gespann um Roisin, Joe und Matt bekommt viel Aufmerksamkeit, vor allem Joe Powell war dabei ein spannender Charakter und auch Roisins Gedankenwelt war überaus interessant und hat in vielerlei Hinsicht zum Nachdenken angeregt. Einige Entwicklungen konnten mich jedoch nicht ganz überzeugen, oder gingen mir am Ende zu schnell. Dennoch hat mich Between Us sehr gut unterhalten, sodass ich mit Sicherheit auch andere Werke der Autorin lesen werde.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.10.2023

Eine tödliche Familie

Die mörderischen Cunninghams. Irgendwen haben wir doch alle auf dem Gewissen (Die mörderischen Cunninghams 1)
0

Ernie Cunningham liebt Krimis und schreibt am liebsten darüber, wie man einen guten Krimi verfasst. Seine Familie könnte aus einem dieser Bücher entsprungen sein, denn als Ernie seinen Bruder Michael wegen ...

Ernie Cunningham liebt Krimis und schreibt am liebsten darüber, wie man einen guten Krimi verfasst. Seine Familie könnte aus einem dieser Bücher entsprungen sein, denn als Ernie seinen Bruder Michael wegen Mordes angezeigt hat, liegt der Familiensegen schief und die Familie macht Ernie dafür verantwortlich. Beim alljährlichen Familientreffen in einem verschneiten Skiressort soll erstmals auch wieder Michael dabei sein und ausgerechnet am Abend vor seiner Ankunft taucht eine Leiche auf. Da die Hilfe der örtlichen Polizei aufgrund der Witterungsverhältnisse auf sich warten lässt, übernimmt Ernie die Ermittlungen.

Irgendwen haben wir doch alle auf dem Gewissen ist der erste Band der Die mörderischen Cunningshams Buchreihe von Benjamin Stevenson.

Besonders gut hat mir der Wortwitz von Ernie Cunningham gefallen, der uns die Geschichte präsentiert und sich als Erzähler des Krimis darbietet. Der Vergleich mit Agatha Christie passt insofern, dass wir auch hier als Leser sehr gut Miträtseln können.
Dennoch konnte mich der Krimi nicht komplett abholen, vor allem das Stilmittel gewisse Inhalte des Krimis vorab zu erwähnen, konnte mich nicht überzeugen. Im Gegenteil, dies minderte meine Lesefreude und die Spannung erheblich. Auch die ständigen Erwähnungen, was einen guten Krimi ausmacht, hatte einen solchen Effekt und sorgte möglicherweise auch dafür, dass mich der finale Showdown nicht überraschen konnte.

Für alle die Krimis im Stile Agatha Christies lieben und die sich am Stilmittel des Aufzählen zukünftiger Ereignisse nicht stören, ist Irgendwen haben wir doch alle auf dem Gewissen mit Sicherheit genau das Richtige.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere