Profilbild von Anndlich

Anndlich

Lesejury Star
offline

Anndlich ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Anndlich über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.11.2024

Eine Reise durch Italien

Italien
0

Haya Moncho und ihre Söhne begeben sich auf einen Roadtrip durch Italien, von Triest, über Rom bis nach Sizilien. Auf diesem Weg treffen sie auf lokale Produzent:innen und Köch:innen, die über die italienische ...

Haya Moncho und ihre Söhne begeben sich auf einen Roadtrip durch Italien, von Triest, über Rom bis nach Sizilien. Auf diesem Weg treffen sie auf lokale Produzent:innen und Köch:innen, die über die italienische Kochkunst erzählen. Die Italientische Küche wird durch Haya Molcho mit Aromen der levantinischen Küche kombiniert und lässt interessante Rezepte entstehen.

Wie der Klappentext bereits andeutet, handelt es sich bei Italien - Food. People. Stories. nicht um ein klassisches Rezeptbuch, sondern um eine Reise durch Italien, die mit vielen Anekdoten und Geschichten gespickt ist. Dieser Reiseaufbau und die dazugehörigen Bilder verleihen einen nostalgischen Flair und entschleunigten mich während des Lesens.

Die Anzahl an Rezepten ist überschaubar, weswegen es insgesamt wenige Rezepte sind, die mich angesprochen haben und die ich bisher gekocht habe. Die Rezepte sind in der Ausarbeitung sehr einfach gehalten. Schritte während teilweise nicht benannt, sondern für selbstverständlich erachtet, weswegen das Kochbuch nicht unbedingt für Anfänger geeignet ist. Und auch wenn für mich die Auslassung nicht tragisch war, weil ich mir die Punkte denken konnte, finde ich detaillierte Rezeptbeschreibungen in Kochbüchern wichtig, weil diese nunmal das Herzstück eines Kochbuchs sind.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.10.2024

1681: Leipzig.

Die Lungenschwimmprobe
0

1681 steht Anna Voigt in Leipzig vor Gericht, ihr wird vorgeworfen, ihr neugeborenes Baby getötet zu haben. Als Kindsmörderin droht Anna Voigt der Tod und die Obrigkeit will diesen sehen. Doch Anna hat ...

1681 steht Anna Voigt in Leipzig vor Gericht, ihr wird vorgeworfen, ihr neugeborenes Baby getötet zu haben. Als Kindsmörderin droht Anna Voigt der Tod und die Obrigkeit will diesen sehen. Doch Anna hat einen Vater, der alle Hebel in Bewegung setzt und der mit Christian Thomasius einen Anwalt findet, der für sie einsteht und Anna hat das Glück, dass ein innovativer Arzt das Baby untersuchte. Johannes Schreyer möchte mit der Lungenschwimmprobe (heute auch als Schreyer-Schwimmprobe bekannt) wissenschaftlich beweisen, dass das Baby eine Totgeburt war und damit, wie auch Anna aussagt, die Verurteilte keine Kindsmörderin ist. Kann die Lungenschwimmprobe Anna Voigt retten?

Die Lungenschwimmprobe von Tore Renberg ist ein eindrücklicher historischer Roman. Anhand zweier Originalquellen stellt der Autor die Verurteilung Anna Voigts dar und berichtet aus vielen Perspektiven.

Ich hatte zu Beginn des Buchs vermutet, dass die Lungenschwimmprobe und Annas Verurteilung im Fokus des Buchs steht. Diese Erwartungen haben leider auch dafür gesorgt, dass ich am Ende nicht komplett überzeugt bin, denn der medizinische und juristische Aspekt ist zwar vorhanden, aber deutlich nebensächlicher als erwartet. Oftmals bekommen wir Einblicke in das Leben der „Nebencharaktere“, den Anwalt Christian Thomasius und den Arzt Johannes Schreyer. Diese Einblicke sind phasenweise auch interessant, aber oftmals doch eher ausschweifend.

Der Schreibstil passt sich - das berichtet der Autor auch in der Danksagung - der damaligen Zeit an, er wirkt eher berichtend und weniger unterhaltend. Besonders gut gefallen haben mir die Passagen, in denen Renberg offensichtlich seine Vermutungen einbringt und zu uns Lesenden spricht. Der berichtende Schreibstil hat mich nicht gestört, aber ein paar Seiten der Eingewöhnung benötigt. Schade fand ich, dass nicht immer ganz klar wurde, welche Aspekte durch Quellen belegt werden konnten und welche eher der „Unterhaltung“/Rekonstruktion dienten.

Dennoch bin ich beeindruckt, wie viel Arbeit hinter diesem Werk steckt und ebenso von der Darstellung des Falls Anna Voigt und der Lungenschwimmprobe. 1681 war für mich bisher eine nicht greifbare Zeit, die der Autor mit mit Die Lungenschwimmprobe eindrücklich näher gebracht hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.10.2024

Schneechaos!

Die Winterschwestern
0

Zwei Winterschwestern wurden vor langer Zeit getrennt, seitdem sucht die große Schwester ihre Kleine und wird von Jahr zu Jahr trauriger, weswegen das Wetter immer eisiger wird. Auf der Suche nach den ...

Zwei Winterschwestern wurden vor langer Zeit getrennt, seitdem sucht die große Schwester ihre Kleine und wird von Jahr zu Jahr trauriger, weswegen das Wetter immer eisiger wird. Auf der Suche nach den Trollen und ihrem Diebesgut, verlieren sich Ragnar und der zehnjährige Alfred aus den Augen. Der kleine Wikingerjunge trifft auf die kleine Winterschwester und bekommt die Möglichkeit, die beiden Winterschwester wieder zu vereinen.

Die Winterschwestern von Jolan C. Bertrand ist ein magisches, nordisches Winterabenteuer, das mit Zeichnungen von Chevalier Gambette punkten kann. Die Zeichnungen passen hervorragend zur Wikingergeschichte und sehen wunderschön aus.

Die Geschichte selbst konnte leider nicht in dem Maße überzeugen, wie es die Zeichnungen können. Bereits mit der Einführung Ragnars hatte ich meine Probleme - seinen Hintergrund finde ich gut und auch wichtig, dass Kinderbücher diesen aufgreifen, aber wie vieles andere auch, muss das stimmig eingearbeitet werden. Nach der Widmung zu Beginn des Buches, wirkte die Einführung des Themas jedoch leider sehr plump und ohne jegliche Tiefe. Dinge zu erwähnen, die im weiteren Kontext keine Bedeutung haben, werden den wichtigen Themen nicht gerecht und wirken deplatziert.

Dies hat sich auch durch die weitere Geschichte gezogen. Es blieb häufig das Gefühl, das etwas passiert, aber es fehlte das Verständnis warum etwas passiert. Das führte auch dazu, dass teilweise nicht mehr klar war, wo genau man sich gerade befindet. In der realen Welt, in den Gedanken oder in einer Zwischenwelt? Der Klappentext deutet natürlich eine magische Welt an, in der zwei Schwestern den Winter beherrschen. Dennoch kamen hier Dinge hinzu, mit denen nicht unbedingt zu rechnen war und welche die Geschichte teilweise sehr konfus wirken ließen.

Dennoch gab es auch Dinge, die mir gut gefallen haben. So gefällt mir die Figur Ragnar insgesamt sehr gut, ich hätte sie nur gerne viel bewusster eingebaut gesehen und auch die Botschaften der Geschichte finde ich schön, u.a. was Streiche dürfen und wann sie nicht mehr als Streich gelten, aber vor allem, dass man traurig sein darf und dass es dafür nicht immer einen (offensichtlichen) Grund geben muss.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.10.2024

Gefühlvoller Roadtrip

Das Verhalten ziemlich normaler Menschen
0

Asher Hunter hat vor über einem Jahr seine Mutter verloren, als diese bei einem Autounfall ums Leben kam. Asher möchte Rache am Verursacher nehmen, der betrunken seinen Sattelschlepper fuhr. Ashers Vater ...

Asher Hunter hat vor über einem Jahr seine Mutter verloren, als diese bei einem Autounfall ums Leben kam. Asher möchte Rache am Verursacher nehmen, der betrunken seinen Sattelschlepper fuhr. Ashers Vater macht sich Sorge um ihn und meldet ihn in einer Trauergruppe an, aus einem Sitzung pro Woche werden vier und Asher findet Freunde. Sloane, die ihren Vater verloren hat und Will, der seinen kleinen Bruder verloren hat, beide sind etwa in seinem Alter und den 80-jährigen Henry, der seine Ehefrau verloren hat. Die Trauer und das Verständnis für diese verbindet die Vier und zusammen machen sie sich auf einen Roadtrip von New Jersey nach Memphis, Tennessee. Dabei verschweigt Asher den anderen jedoch, dass er in Memphis Rache an dem Mörder seiner Mutter nehmen möchte.


Das Verhalten ziemlich normaler Menschen von K.J. Reilly erzählt die Geschichte des Teenagers Asher Hunter, der plötzlich seine Mutter verloren hat und nun mit den Schmerzen, der Trauer und der riesen Lücke in der eigenen Familie zu Leben lernen muss. K.J. Reilly schafft es seine komplexen Gedanken und Gefühle zu transportieren. Ashers Handlungen sind nicht immer verständlich, aber doch nachvollziehbar und die Beziehungen zwischen den Charakteren ist wunderschön dargestellt, vor allem wie sich die Freundschaft zwischen den vier Protagonisten entwickelt. Vier Protagonisten die zeigen, dass jeder Trauer anders empfindet und mit dieser anders umgeht und das man dennoch Verständnis für den jeweiligen anderen einbringen kann.

Aufgrund des Klappentexts ist von Beginn an relativ klar, wohin die Reise gehen wird und an einigen Stellen waren es für mich etwas zu viele inhaltliche Wiederholungen, dennoch liest sich das Buch gut weg und bietet eine traurig-schöne Gesichte, die bei aller Traurigkeit auch Hoffnung verspricht und die vielen Seiten des Lebens gut darstellt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.10.2024

Spiel mit dem Feuer

Feuerjagd
0

Die 15-jährige Trey ist eine Außenseiterin in Ardnakelty, die nur beim ehemaligen Polizisten Cal so etwas wie Geborgenheit und Liebe erfährt. Nach Jahren kommt plötzlich Treys Vater zurück, von allen unerwünscht. ...

Die 15-jährige Trey ist eine Außenseiterin in Ardnakelty, die nur beim ehemaligen Polizisten Cal so etwas wie Geborgenheit und Liebe erfährt. Nach Jahren kommt plötzlich Treys Vater zurück, von allen unerwünscht. Doch mit ihm kommt ein großer Plan. Cal versucht Trey zu schützen, doch diese will lieber Rache.

Feuerjagd von Tana French ist ein in Irland spielender Roman. Vielleicht hätte ich vorher wissen müssen, dass es ein zweiter Teil ist und meine Meinung wäre eine andere, wenn ich den ersten Teil kennen würde. So hatte ich leider sehr starke Probleme. Ich habe mehrfach versucht das Buch zu lesen, aber es konnte mich einfach nicht mitreißen. Ich hatte das Gefühl, dass mir Hintergrundwissen fehlt, um die Situation der Protagonisten direkt einordnen zu können. Ohne dieses fehlte mir der Reiz mich mit ihnen zu beschäftigen.

Nach mehrmaligen Anläufen habe ich daher zum Hörbuch gegriffen. Das fällt natürlich leichter, aber am Ende konnte mich der Inhalt auch hier nicht mitreißen und so habe ich das (Hör-)Buch zwar beendet, aber das Gefühl, dass der erste Band vorab gelesen werden sollte, um bei Feuerjagd mitzukommen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere