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Veröffentlicht am 07.03.2022

Steigerung zum ersten Teil, jedoch weiterhin mit Luft nach oben

Jigsaw Man - Der tote Priester
6

DI Anjelica Turner wird zu einem neuen Tatort gerufen. In einer kleinen Londoner Kirche wurde ein brutal ermordeter Pastor aufgefunden. Bei der genaueren Betrachtung des Tatorts findet das Team einen halbtoten ...

DI Anjelica Turner wird zu einem neuen Tatort gerufen. In einer kleinen Londoner Kirche wurde ein brutal ermordeter Pastor aufgefunden. Bei der genaueren Betrachtung des Tatorts findet das Team einen halbtoten Mann in einem kleinen Nebenraum. Doch wer hat den jungen Mann so zugerichtet und wer hat den Pastor ermordet? Auf der Suche nach Antworten stößt das Team auf weitere Leichen, die immer mehr Fragen aufwerfen.

Mit Jigsaw Man – Der tote Priester erscheint der zweite Teil der Reihe um Anjelica Henley und Salim Ramouter. Ein Teil, der aufgrund des Abschlusses von Teil 1 und dem Titel „Jigsaw Man“ bei mir die Hoffnung geschürt hat, dass Peter Olivier eine entscheidende Rolle einnehmen würde. Jedoch findet sich Olivier in diesem Teil nicht wieder und dennoch war es für mich eine Steigerung zum ersten Teil.

Anjelica Henleys private Angelegenheiten sind zwar in ¾ des Buches weiterhin ein sehr präsentes Thema, was ich generell gar nicht für schlimm erachten würde, jedoch ist Henley in der privaten Kommunikation auf der Höhe einer 15-jährigen und in 6 Monaten (die Zwischenzeit im Buch) hat sich dahingehend leider wenig verändert. Dafür wurde mir in diesem Teil aber auch der Gegenpart bewusst und die Kommunikation im Team/mit Verdächtigen/Zeugen wirkte größtenteils angenehm und dem Alter/der Position entsprechend.

Das private Angelegenheiten auch interessant und mitfühlend gestaltet werden können, beweist Henleys Partner Salim Ramouter. Seine angenehme, ruhige Art und seine privaten Schicksalsschläge machen ihn für mich zu einem großen Sympathieträger dieser Reihe.
Jigsaw Man – Der tote Priester bietet eine spannende Grundstory, die auf eine angenehme Weise auch gesellschaftskritische Themen anspricht. Die einzelnen Charaktere haben jedoch weiterhin (großes) Entwicklungspotenzial.

Nadine Matheson schafft eine gute Atmosphäre zum spekulieren und miträtseln. Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich schnell lesen. Auch auf der Suche nach den Täter*innen schafft Matheson eine spannende Wendung. Allerdings fehlt mir an einer Stelle wieder das Tätermotiv, das ein großes Potenzial für weitere interessante Seiten geboten hätte. Da dies aber (im Gegensatz zum ersten Teil) nicht komplett außeracht gelassen wurde, ist für mich auch hier eine Steigerung erkennbar.

Außerdem muss ich noch anmerken, dass sich viele Logikfehler eingeschlichen haben. Da ich das auf die Übersetzung schiebe, wirkt sich das natürlich nicht auf die Bewertung aus.

Alles in allem ist es ein interessanter Thriller, der aber weiterhin noch Luft nach oben hat und bei dem meine Hoffnung weiterhin bleibt, dass das Potenzial des Charakters ‚Peter Olivier‘ ausgenutzt wird.

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Veröffentlicht am 20.02.2022

Hat das Versteckspiel ein Ende?!

Violas Versteck (Tom-Babylon-Serie 4)
0

Tom Babylon sucht seit Jahren nach seiner spurlos verschwundenen Schwester Viola. Ein Foto, das sie als junge Frau zeigt, lässt ihn hoffen, dass Viola noch lebt. Doch bald darauf stirbt sein Vater und ...

Tom Babylon sucht seit Jahren nach seiner spurlos verschwundenen Schwester Viola. Ein Foto, das sie als junge Frau zeigt, lässt ihn hoffen, dass Viola noch lebt. Doch bald darauf stirbt sein Vater und Tom befürchtet, dass Viola in großer Gefahr ist. Kann Tom Babylon seine Schwester endlich finden und wer steckt hinter dem Mord an seinem Vater?

Mit Violas Versteck veröffentlich der Autor Marc Raabe den vierten Teil der Reihe, um das Ermittlerduo Tom Babylon und Dr. Sita Johanns. Das Beachten der Reihenfolge würde ich dringend empfehlen!

Wie immer ist Marc Raabes Schreibstil packend, sodass man mit der ersten Seite direkt im Geschehen ist. Die Charaktere sind auch im vierten Teil stimmig gezeichnet, was nicht bedeutet, dass ihre Verhaltensweisen auch immer nachvollziehbar sind.

Durch Zeitangaben und verschiedene Schreibarten, die Vergangenheit ist kursiv gedruckt, wird den Lesenden nicht nur inhaltlich, sondern auch visuell die Zeit klar. Für mich hat der Wechsel – der in diesem Teil aber deutlich vermehrt vorkommt – daher keinerlei Probleme dargestellt. Dabei steuert die Vergangenheit immer näher an das aktuelle Geschehen, sodass sich die beiden Handlungsstränge gut miteinander verbinden.

Tom Babylon arbeitet beim LKA Berlin und vermisst weiterhin seine kleine Schwester Viola, die im Alter von zehn Jahren spurlos verschwand. Ein Indiz aus dem dritten Band hat seine Hoffnung, Viola lebend zu finden, erneut entfacht.
Auch im vierten Band ist Tom Babylon für mich weiterhin nicht der größte Sympathieträger und sein Verhalten ist an mancher Stelle nur zum Kopfschütteln, jedoch hat er hier auch andere Seiten gezeigt und damit eine interessante Entwicklung genommen.

Dr. Sita Johanns steht Tom Babylon auch in diesem Band zur Seite. Johanns war für mich die absolute Sympathieträgerin dieser Reihe, in diesem Band hat sie davon ein wenig verloren, und dennoch war ihr Handlungsstrang absolut spannend zu lesen!

Die Suche nach Viola ist sehr packend geschrieben, die beiden Handlungsstränge sind auch gut durchdacht und interessant aufgebaut. Das Buch – mit über 600 Seiten – war so in einer erstaunlichen Geschwindigkeit gelesen. An einigen Stellen kam es aber zu Szenen, die es für meinen Geschmack nicht gebraucht hätte und die auch nicht in die Situation gepasst haben, ebenso ging es mir am Ende etwas zu schnell.

In der Danksagung wird erwähnt, dass ein weiterer Band nicht ausgeschlossen ist und ich hoffe, dass zumindest noch ein Band zum Abschluss folgt, da einige Fragen für mich doch noch offen geblieben sind!

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Veröffentlicht am 07.02.2022

Stärkster Band dieser Reihe

Die Stimme des Wahns
2

Im ADX Florence sitzt der gefürchtete Demon seine Haft ab, doch handelt es sich wirklich um Demon? Francis Ackerman jr. Und Nadia Shirazi müssen erkennen, dass es sich dabei um einen geschickt manipulierten ...

Im ADX Florence sitzt der gefürchtete Demon seine Haft ab, doch handelt es sich wirklich um Demon? Francis Ackerman jr. Und Nadia Shirazi müssen erkennen, dass es sich dabei um einen geschickt manipulierten Doppelgänger handelt.
Auf dem Weg den richtigen Demon zu stellen, muss Ackerman viele Rückschläge auf sich nehmen.

Die Stimme des Wahns ist der 3. Teil der Ackerman-Shirazi-Reihe. Der Band lässt sich alleinständig lesen, aber zu empfehlen ist, dass man seine Vorgänger und auch die „Ich-bin-Reihe“ vorab liest.

Ethan Cross spannt zu Beginn eine Story mit vielen Fäden, die am Ende in einem spannenden Finale zusammenführen und mich sehr gut unterhalten konnten.

Francis Ackerman jr. ist für mich auch im 9. Band immer noch ein spannender Charakter, der für mich trotz aller Umstände weiterhin nachvollziehbar gezeichnet ist. Die Teamzusammenstellung mit seiner Partnerin Nadia Shirazi bietet eine tolle Kombination, die das ansonsten blutrünstige Buch mit Witz schmückt und mich immer wieder zum Schmunzeln bringen konnte.

In diesem Band tauchen außerdem ehemalige Charaktere wieder auf, die eine spannende Charakterzeichnung besitzen und das Lesen für mich besonders interessant gemacht haben. Aus meiner Sicht bieten sie auch für weitere Bände viele Potenziale, von denen ich hoffe, dass Ethan Cross diese mitaufnehmen wird.

Neben dem Inhalt sorgt auch Ethan Cross‘ Schreibstil und die kurzen Kapitel für ein kurzweiliges Lesevergnügen. Für mich ist dieser Teil der bisher Beste der Reihe, dessen Ende mich mit Spannung auf den nächsten Teil warten lässt.

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Veröffentlicht am 06.09.2021

Starker Beginn, aber ein enttäuschendes Ende

Dein dunkelstes Geheimnis
4

Vor über 20 Jahren verschwand die 5-jährige Elsie. Ihre Leiche konnte nie gefunden werden, doch der Patrick Bowen gestand die Tat schnell. 25 Jahre später verschwindet wieder ein Mädchen aus dem ehemaligen ...

Vor über 20 Jahren verschwand die 5-jährige Elsie. Ihre Leiche konnte nie gefunden werden, doch der Patrick Bowen gestand die Tat schnell. 25 Jahre später verschwindet wieder ein Mädchen aus dem ehemaligen Bowen-Haus und plötzlich stellt sich die Frage nach Patricks Schuld erneut.

Dein Dunkelstes Geheimnis ist ein Psychothriller von Jenny Blackhurst, der hauptsächlich aus der Sicht von Kathryn Bowen geschildert wird. Blackhursts Schreibstil sorgt für einen starken Spannungsaufbau, der sich bis zum Ende hin gut hält. Lediglich die direkte Ansprache des Lesenden irritierte mich, da der Sprachstil ansonsten nicht zu diesem Element gepasst hat und auch keine „Krankheit“ dieses Element als interessanten Effekt erklären lässt.

Kathryn Bowen ist die Tochter des inhaftierten Patrick Bowen. Jedes Jahr besucht Kathryn ihren Vater und stellt ihm die Frage, wo die kleine Elsie ist. Doch sie erhält keine Antwort.
Kathryn hat sich von ihrem Vater abgewandt und leidet auch 25 Jahre später noch an dem Schicksalsschlag, den dieser Tag ihrer Familie angetan hat. Ihre Alkoholsucht hat sie überwunden, jedoch nicht ihr Selbstmitleid.

Im Gegensatz zu ihrem acht Jahre älteren Bruder, der sich mittlerweile ein gutes Leben aufgebaut hat und auch für seine Mutter und seine Schwester der Fels in der Brandung ist.

Das Charakter-Highlight war für mich jedoch Kathryns einzige Freundin, ihre Nachbarin Miriam. Miriam ist eine ältere Dame, die kein Blatt vor den Mund nimmt und die so bildlich geschrieben wurde, dass man gar nicht anders konnte als sich Miriam vorzustellen.

Inhaltlich war zu jedem Zeitpunkt Spannung vorhanden, auch wenn ich an einigen Stellen eher das Gefühl hatte einen Roman zu lesen. Dieses Gefühl blieb bei mir dann auch das schlussendliche Fazit, denn das Ende war leider weniger meins. Blackhurst hat eine interessante Storyline gestrickt, die sehr viele faszinierende Endungen haben könnte. Könnte, das gewählte Ende hat mich dann doch leider enttäuscht. Zwar gab es eine kleine Überraschung, jedoch konnte diese den mageren Showdown und die am Ende sehr schnelle Abhandlung nicht gutmachen.

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Veröffentlicht am 27.07.2021

Tödliche Besessenheit

Die Puppenmacherin
0

Die Puppenmacherin Josephin Maurer konnte einem grausamen Mörder entfliehen. Karl Junker, der als Täter identifiziert wurde, ist mittlerweile verstorben. Doch ein Jahr später kommt es zu einem Mord, der ...

Die Puppenmacherin Josephin Maurer konnte einem grausamen Mörder entfliehen. Karl Junker, der als Täter identifiziert wurde, ist mittlerweile verstorben. Doch ein Jahr später kommt es zu einem Mord, der Ähnlichkeiten zur Entführung Maurers aufweist. Die Tote wurde mit Bauschaum umgebracht. Welche Zusammenhänge bestehen zwischen den zwei Frauen? Kopiert der Täter Karl Junker oder ist dieser fälschlicherweise für tot erklärt worden?

Die Puppenmacherin ist der zweite Teil einer Reihe um den Berliner Kommissar Nils Trojan. Es ist zu empfehlen, dass man diese Reihe chronologisch liest.
Max Bentow wirft einen mit der ersten Seite mitten ins Geschehen. Sein Schreibstil weist ein enormes Tempo auf, das durch die kurzen Kapitel und den ständigen Perspektivwechsel unterstützt wird und lässt einen kaum das Buch aus der Hand nehmen.

Mit Nils Trojan hat Max Bentow einen Kommissar erschaffen, der vollkommen nahbar wirkt. Sein Erscheinungsbild, seine Probleme, seine Wünsche – all das könnte auch auf den Mann von nebenan zutreffen. Nils Trojan würde nicht – wie viele andere Kommissare aus Thrillern – aus der Masse ausbrechen, sondern in und mit ihr untergehen. Dieser Aspekt macht Trojan zu einem absoluten Sympathieträger.

Die Puppenmacherin Josephin Maurer hat noch ein Jahr nach ihrer Entführung psychische Probleme und leidet weiterhin unter Ängsten. Dies lässt sie daran zweifeln, dass sie ihre Umgebung richtig wahrnimmt und so stellt Jospehin ein kleines Hindernis für Nils Trojan dar.

Der Spannungsbogen ist durchgängig auf einem hohen Niveau, für mich persönlich besonders als der Täter näher eingeführt wird und man auch seine Vergangenheit kennenlernt.

Lediglich die Entwicklung von Jana Michels (von Band 1 zu diesem) war für mich ein kleiner Störfaktor.

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