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Veröffentlicht am 31.08.2023

Entspannter Cosycrime mit Hund

Ein Beagle kommt selten allein (Band 1)
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In einem Hundezwinger liegt eine männliche Leiche. Es ist der Chef eines Pharmaunternehmens. Es scheint so als hätte jemand den perfekten Mord begangen oder war es ein Unglücksfall? Sein Bruder Max soll ...

In einem Hundezwinger liegt eine männliche Leiche. Es ist der Chef eines Pharmaunternehmens. Es scheint so als hätte jemand den perfekten Mord begangen oder war es ein Unglücksfall? Sein Bruder Max soll Nachfolger werden und gerät tatsächlich in den Verdacht, etwas mit dem Tod des Unternehmers zu tun zu haben. Er macht sich immer wieder verdächtig. Dann kommt Pommes ins Spiel, er möchte wohl Polizeihund werden. Also greift er ungefragt den Kommissaren unter die Arme.
Was hat Richards Chefsekretärin mit dem Fall zu tun?

Pommes Sichtweise auf die Dinge, die da passieren, ließen mich oft schmunzeln. Seine Ohren sind ja wie Hochleistungsgeräte und die Kommunikation mit Max einfach köstlich. Kommissarin Jacki und Max harmonieren gut miteinander. Was zum Ende mit beiden passiert, das bitte selbst lesen. Die Pharmaindustrie und Tierversuche ein lukratives Geschäft. Das sollte unbedingt gestoppt werden.
Jacki war mir sofort sympathisch und mit Max musste ich mich noch anfreunden. Tierpfleger Heidi irritierte mich etwas, weil es doch ein weiblicher Name ist, wobei ja inzwischen auch Männer weibliche Namen tragen.

Ein humoristischer Cosycrime der aus der Sicht eines Hundes erzählt wird. Das war für mich mal etwas ganz anderes. Ich kannte zuvor noch kein Buch der Autorin, ich war angenehm überrascht. Ein lockerer Schreibstil, ich hatte sehr entspannte Lesestunden. Pommes würde ich sofort adoptieren. Auf den nächsten Band bin ich schon jetzt sehr gespannt.

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Veröffentlicht am 17.08.2023

Berührend

Herr Winter taut auf
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Robert geht in Rente, seine Frau meint, das muss gebührend gefeiert werden. Da er nur Schaumwein mitgebracht hat, wollte sie noch den gewünschten Champagner besorgen und kehrte an dem Abend nicht zurück. ...

Robert geht in Rente, seine Frau meint, das muss gebührend gefeiert werden. Da er nur Schaumwein mitgebracht hat, wollte sie noch den gewünschten Champagner besorgen und kehrte an dem Abend nicht zurück. Ein Unfall reißt sie aus ihrem Leben. Sophia war Avon- Beraterin und Robert will auf keinen Fall in Trauer ertrinken. Er beschließt, ihre Arbeit fortzusetzen, er möchte für seine geliebte Frau den Titel der besten Beraterin des Jahres gewinnen. Viele Hürden stellen sich ihm in den Weg, es wird ihm alles deutlich schwerer gemacht. Das fängt schon bei der Bestellhotline an, er darf aber als Witwer Sophias Konto weiterführen.

Ich werde hier in die Welt der Kosmetik eingeführt, von der Hautpflege bis zum Parfüm und Make up. Ich kenne die Avon-Beraterinnen noch von früher, als ich ein Kind war. Die sind bei meiner Mutter oft zu Gast gewesen und wir durften uns zusätzlich zur Bestellung über kleine Proben freuen, vom Parfüm bis zu Gesichtscremes. Einen Mann haben wir nie gesehen, es waren immer Frauen, die uns besuchten. Die Arbeit eines Mannes hier zu lesen, hat mich sehr neugierig gemacht. Verlust und Neubeginn erschweren seine Arbeit. Dem armen Kerl wird vorgeworfen, er biete einsamen Frauen nebenbei ein paar Extra-Dienste an, um seinen Umsatz zu steigern. Frau Sangthong ist eine ganz freche Person. Lilly dagegen fand ich sehr sympathisch. Die Art, wie der kauzige Robert plötzlich Menschen gegenübertritt, das fand ich toll.

Der Autor schreibt mit viel Witz und ausgezeichneten Verblüffungen. Hier versteht jemand, wie man einen richtig guten Roman schreibt. Die Charaktere sind sehr sympathisch beschrieben und passen vortrefflich in diese humorvolle Geschichte. Ich habe viel gelacht, es waren aber auch traurige Momente dabei, der Infarkt machte alles noch richtig spannend.

Danke Stefan für die interessante und gute Unterhaltung. Dein Buch hat mir sehr gefallen. Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 12.08.2023

Jeder hat das Recht so zu lieben, wie es ihn glücklich macht

Pageboy
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Elliot Page gibt uns in diesem Buch tiefe Einblicke in sein Leben als Transmensch. Es war für ihn ein schlimmer Leidensweg bis zum selbstbestimmten Geschlecht. Er erzählt von seinen Eltern, die sich früh ...

Elliot Page gibt uns in diesem Buch tiefe Einblicke in sein Leben als Transmensch. Es war für ihn ein schlimmer Leidensweg bis zum selbstbestimmten Geschlecht. Er erzählt von seinen Eltern, die sich früh scheiden ließen und von traumatischen Erlebnissen. Er erzählt auch über die Geschlechts-Operation. Was ich in Elliots Buch Pageboy zu lesen bekam, das drückte mir auch ein paar Tränen raus. Wie muss dieser Mensch zuvor in einem anderen Körper gelitten haben? Er wusste schon länger, wer er war und dennoch konnte er es niemandem sagen. So verleugnete er sich 30 Jahre lang. Warum werden solche Menschen auch heute noch so radikal bekämpft? Warum diskutiert man über trans Menschen deren Menschlichkeit? Das sind Menschen wie wir auch, jeder hat ein Recht so zu leben, wie er es liebt und glücklich wird.

Ich erinnere mich an die TV Rede von Ellen Page 2014. So verletzlich und mutig sich bei einer offiziellen Rede zu outen sie sei lesbisch, weil sie es nicht mehr aushielt, sie wollte nicht mehr lügen müssen und sich verstecken. Ich habe die Rede im TV gesehen. Sie kämpfte mit den Tränen, aber danach fühlte sie sich frei. Sie ( war ja noch sie) hatte keine Angst mehr. Sein Coming out als Trans war anders als lesbisch zu sein, er konnte es nur als er sich von den Erwartungen anderer befreite. Leicht war das nicht für ihn.

Die Zeitsprünge verwirrten mich einige Male, ich musste zurückblättern, um zu wissen, was wann war und welches Alter Elliot da hatte. Das hätte man besser strukturieren können, muss auch nicht der Fehler vom Autor gewesen sein. Kann vielleicht beim Drucken passiert sein.

Der Autor, der uns hier seine Geschichte erzählt, will die vielen Falschinformationen über queere und Transmenschen mit diesem Buch aufräumen. Ich denke, es ist ihm auch gelungen.

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Veröffentlicht am 09.08.2023

Berührend und zum nachdenken anregend

Leih mir dein Herz für immer
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In Heidelberg war ich schon einige Male, ich finde die Stadt so sehenswert und die Fußgängerzone mit ihren Geschäften und Cafés sehr anziehend. Als ich auf Insta von diesem Buch über Heidelberg erfuhr, ...

In Heidelberg war ich schon einige Male, ich finde die Stadt so sehenswert und die Fußgängerzone mit ihren Geschäften und Cafés sehr anziehend. Als ich auf Insta von diesem Buch über Heidelberg erfuhr, wollte ich es unbedingt lesen. Durch Zufall lernte ich bei einem Meet & Greet die Autorin kennen und durfte ihr Buch mit nach Hause nehmen, da ich die weiteste Anreise nach Mannheim hatte.

Susanne Clevers hat in Heidelberg erstmals ein “ Leihhaus “ für Touristen eröffnet, sie möchte ihren Besuchern überflüssige Käufe in der Stadt ersparen. Was man zu Hause vergessen hat, kann man bei ihr gegen kleines Geld ausleihen. Ihr Borrowland steht für weniger Ressourcenverbrauch und somit weniger Müll. Als der Start - up-Unternehmer Micha vor ihrem Laden steht, er sucht einen Guide für die Stadt zu erkunden. Es entsteht sogleich eine Verbindung, das Herz in der Brust Susannes beginnt mit Purzelbäumen. Leider verschweigt Susanne ihm etwas, und auch Micha behält ein Geheimnis für sich. Bedeutet das jetzt für beide das Ende einer Liebe, und war Micha nur auf ein romantisches Wochenende aus, um sich über die Trennung seiner Ex abzulenken.
Was verheimlichen die beiden miteinander? Bitte selbst lesen, es lohnt sich.

Der Bummel durch Heidelberg brachte mir einige Plätze in Erinnerung. Die Autorin beschreibt mit viel Gefühl ihre Charaktere, allerdings was Micha im Schloss verzapfte, war schon echt peinlich. Chrissy fand ich so real. Emma habe ich direkt ins Herz geschlossen. Ellen Ertelt hält uns Leser*innen auch vor Augen, wie wichtig Klimaschutz und Nachhaltigkeit ist. Ihre Erklärung dazu, regt mich doch zum Nachdenken an. Damit wir alle etwas tun, um der Klimakatastrophe entgegenzuwirken.

Ellen, dein Buch hat mir sehr gefallen, dein Schreibstil ist so natürlich und voller Emotion. Danke, dass ich dein Buch lesen durfte, ich hatte eine sehr gute Unterhaltung.

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Veröffentlicht am 06.08.2023

Eine schöne Sommerlektüre

Sommertage im Quartier Latin
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Wenn man lange in der Welt herumgereist ist, so wie Lola Mercier, dann freut man sich auch die eigene Heimat wieder zu besuchen. Lolas Großmutter Rose Caron verschwindet plötzlich und die Enkelin begibt ...

Wenn man lange in der Welt herumgereist ist, so wie Lola Mercier, dann freut man sich auch die eigene Heimat wieder zu besuchen. Lolas Großmutter Rose Caron verschwindet plötzlich und die Enkelin begibt sich auf Spurensuche. Ihre Mutter Margot ist auch verschwunden. Was haben die alten Briefe von Margot mit deren Verschwinden zu tun? Und auch der Frage wer ihr Großvater war wollte sie nachgehen. Ihre Mutter hat es ihr nie gesagt. Bei ihrer Suche begegnet Lola alten Bekannten wieder und auch dem Quartier Latin, wo sie ein Viertel ihrer Jugend verbracht hat. Im Café des Artisans begegnet sie dem Besitzer Fabien und es kommen romantische Erinnerungen auf. Dafür hat sie keinen Kopf, nach Erledigung der Suche will sie schnellstens wieder weg aus Paris. Sie hat keine Ahnung, wie dieser Sommer in der Stadt der Liebe ihr Leben verändern soll. Man soll nicht überall Schatten sehen, wo die Sonne scheint.

Ich bin durch die Seiten geflogen, der Schreibstil ist flüssig. Ihre Charaktere sind so liebenswürdig beschrieben. Fabien ist so ein lieber Freund, der neben Lola besonders zu meinem Lesevergnügen beigetragen hat.

Die Geschichte erinnert mich an Paris , wo ich zweimal schon war, ich habe einige Plätze wiedererkannt. Das gemütliche Gefühl der Franzosen Gesellschaft im Café zu suchen und lieber draußen als drinnen im Café zu sitzen und die Menschen beobachten. Bei dem Macaron Gebäck bekam ich schon Appetit. Ich liebe Café au Lait. Schön, dass auch Wörter in französisch erwähnt wurden, man hätte vielleicht auch öfter mal die Übersetzung hineinschreiben sollen. Bei mir ist noch ein wenig französisch von früher im Gedächtnis.

Paris geht niemals zu Ende …Zitat Ernest Hemingway …eine schöne Sommergeschichte, welche ich gerne weiterempfehle. Danke Lily für die gute Unterhaltung, dein Buch hat mir gut gefallen.

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