Profilbild von Anneblogt

Anneblogt

aktives Lesejury-Mitglied
offline

Anneblogt ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Anneblogt über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Unterhaltsam und zugleich sehr ernst

Die Analphabetin, die rechnen konnte
0

Meine Meinung:
Gleich vorweg: „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“ habe ich nicht gelesen, somit kann ich “Die Analphabetin, die rechnen konnte“ nicht mit diesem Buch vergleichen. ...

Meine Meinung:
Gleich vorweg: „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“ habe ich nicht gelesen, somit kann ich “Die Analphabetin, die rechnen konnte“ nicht mit diesem Buch vergleichen. Jedoch muss ich sagen, dass mir das Buch insgesamt sehr gut gefallen hat. Es ist skurril und originell und somit eine gute Abwechslung von meinen normalerweise gelesenen Jugendbüchern und Dystopien. Jedenfalls ist besonders der neutrale Schreibstil herausragen, der scheinbar ohne jede Wertung die Geschichte Nombekos und anderer Protagonisten wiedergibt, trotzdem wirkt er stellenweise unglaublich ironisch und sarkastisch. Schon der Schreibstil macht das Buch lesenswert.
Allerdings ist es kein Buch, das man so schnell in einem Rutsch durchlesen kann. Zwischenzeitlich hatte ich immer mal wieder genug von der Geschichte, brauchte eine Pause, denn obwohl der Schreibstil einfach durch das Buch leitet, ist die Story ziemlich verwirrend, da es auch mehrere parallel verlaufende Handlungsstränge gibt. Wo ich mich anfangs fragte, was die einzelnen Protagonisten, die wohlgemerkt auf unterschiedlichen Kontinenten leben, miteinander zu schaffen haben, führt Jonasson diese schließlich gekonnt zusammen.
Die Charaktere sind brillant ausgefeilt und mit seiner unvergleichlichen Art nimmt Jonasson einige auch ordentlich aufs Korn. Ein ständig alkoholisierter Ingenieur, der für den Bau von Südafrikas Atombomben zuständig ist, aber keine Ahnung vom Fach hat und sich dann von seiner Putzfrau helfen muss, wobei zum Schluss doch plötzlich eine Atombombe da ist, die es eigentlich nicht geben dürfte. Obwohl die Geschichte ebenso wie die Charaktere sehr skurril ist, schwingt gleichzeitig ein ernster und gesellschaftskritischer Unterton mit. So überspitzt manches dargestellt wird, desto trauriger ist es, dass manches bereits geschehen ist bzw. auch alles andere als unwahrscheinlich ist. Alleine die Geschichte von Ingmar und später Holger ist schon eine Sache für sich. So unterhaltsam und zum Grinsen diese ist, so schwingt auch eine ordentliche politische Note mit. Wer also Politik und Weltgeschehen uninteressant findet, wird im Buch einige Stellen finden, die sich in die Länge ziehen.

Fazit:
Vom größten Slum Südafrikas geht es für Nombeko auf die abenteuerliche Reise nach Schweden, wo sie schlussendlich Weltgeschichte schreibt. Ihren Weg zu verfolgen ist sehr amüsant und die Stimmung, die das Buch verströmt, hat mir sehr gut gefallen. Deshalb gibt es von mir neben einer Leseempfehlung 5 von 5 Herzen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Heftig

Der Totschläger (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 5)
0

Meine Meinung:
Das Cover ist mir ehrlich gesagt etwas zu überladen. Der Titel, obwohl er sehr groß ist, geht ziemlich unter. Ganz nett ist jedoch, dass die Kette vom Material her hervorgehoben wurde, ich ...

Meine Meinung:
Das Cover ist mir ehrlich gesagt etwas zu überladen. Der Titel, obwohl er sehr groß ist, geht ziemlich unter. Ganz nett ist jedoch, dass die Kette vom Material her hervorgehoben wurde, ich mag es, wenn man mit dem Finger über ein Cover streicht und Konturen fühlen kann-das ist hier der Fall.
Hunter und seinen Kollegen Garcia kennt man ja schon aus den vorherigen Bänden und wieder erfährt man ein paar Informationen aus ihrer Vergangenheit und Sachen über sie mehr. Es wird deutlich, was für ein Genie Hunter wirklich ist, teilweise ist sein Wissen schon fast unheimlich. Sehr sympathisch macht ihn aber, dass er dann immer sagt: „Das habe ich mal gelesen.“ Und erneut war ich darüber erstaunt, wie wenig Schlaf er braucht und dass er anscheinend kein Privatleben besitzt. Das hat mir etwas gefehlt, ich finde es gut, wenn es sich nicht immer nur um die Ermittlungsarbeit dreht, so als Abwechslung. Garcia wirkt im Vergleich mit ihm immer so „normal“. Er hat ein richtiges Privatleben bzw. man erfährt, dass ein solches definitiv vorhanden ist, und er scheint nicht immer alles zu wissen. Manchmal ist mir Hunter nämlich einfach zu genial und scheinbar allwissend.
Das hat mich am Ende auch extrem gestört. Die ganze Zeit kommen die Beiden mit ihrer Ermittlungsarbeit nicht wirklich voran, sie finden zwar immer wieder Hinweise, einen richtigen Hauptverdächtigen gibt es jedoch nicht. Okay, sie befragen mal eine Person etwas genauer, aber auf die Spur des Mörders kommen sie nur durch einen von Hunters plötzlichen Geistesblitzen. Realistisch?-Meiner Meinung nach nicht wirklich.
Was jedoch wieder sehr positiv auffällt, ist Chris Carters ausführlicher Schreibstil. Jedes Detail wird beschrieben, gleichzeitig versteht er es zu meinem Leidwesen aber auch super, Spannung aufzubauen. Neben der fesselnden Handlung erzeugt er nämlich auch durch Perspektivenwechsel Neugierde beim Leser. Immer dann, wenn etwas Aufregendes passiert, Garcia und Hunter irgendetwas Schockierendes finden, ist ein Kapitel zu Ende und man kann es kaum erwarten, dass der andere wieder erzählt. Hierfür ein großes Kompliment!
Manche könnten jedoch wohl sagen, dass Chris Carter an manchen Stellen, den Morden, zu ausführlich beschreibt. Diese sind wirklich brutal, teilweise auch leicht Ekelerzeugend, was bestimmt nicht jedermanns Sache ist. Ich fand es jedenfalls noch erträglich, es war nicht zu schlimm geschildert, „Der Totschläger“ würde ich aber trotzdem zu einem der wenigen Thrillern zählen, bei dem die Morde wirklich ausgesprochen genau dargestellt werden. Also sieht dies mal als Warnung!
Besonders gut gefallen hat mir auch, wie der Autor das Internet mit einbindet. Er stellt die Gefahren des Cybernetzes und die Nachteile für die Behörden super dar, ebenso bringt er auch den Leser und Internetuser zum Nachdenken. Wie würde man selbst auf eine solche Website reagieren? Würde man auch voten?
Fazit:
Brutal, mit zwei sehr unterschiedlichen Ermittlern und sehr genau beschrieben-trotz immer wieder auftretenden kleineren Schwachstellen in diesen Punkten konnte mich „Der Totschläger“ insgesamt sehr von sich begeistern. Definitiv ein echter Page-Turner und absolut etwas für hartgesottene Thriller-Leser-teilweise ist es nämlich schon recht heftig! Von mir gibt es jedenfalls 4 von 5 Punkten.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Sehr blutrünstig und detailreich

Der Totenzeichner
0

Meine Meinung:
„Der Totenzeichner“ ist sicher nichts für zartbesaitete Seelen. Der „Totenzeichner“ geht brutal und äußerst grausam vor und richtet jedes Mal ein einziges Blutbad an. Da Veit Etzolds Schreibstil ...

Meine Meinung:
„Der Totenzeichner“ ist sicher nichts für zartbesaitete Seelen. Der „Totenzeichner“ geht brutal und äußerst grausam vor und richtet jedes Mal ein einziges Blutbad an. Da Veit Etzolds Schreibstil wirklich detailliert ist, können einen manche Beschreibungen durchaus zum Schlucken bringen. Zwar fand ich es nicht zu heftig, aber teilweise hat es schon hart an der Grenze gekratzt. Allerdings ist dieser vierte Fall von Clara Vidalis sicherlich mit der Härteste. Trotz Unterstützung durch zwei extra für den Fall angereiste Amerikaner gibt es erst im letzten Drittel des Buches merkliche Ermittlungsfortschritte, sodass die Spannung durchgehend sehr hoch ist, zumal die gelegentlichen Kapitel aus Sicht des Mörders da nochmals mithelfen-allerdings auch für reichlich Verwirrung und in gewisser Weise auch etwas Ironie sorgen. Der Fall ist komplexer, als am Anfang gedacht, soviel sei gesagt;)
Jedoch wurde die Spannung für mich deutlich durch zu viel Randinformation geschwächt, die eigentliche Handlung ist viel zu oft in den Hintergrund gerückt. Es werden unter den Ermittlern Anekdoten alter Fälle ausgetauscht und Veit Etzold beeindruckt zwar mit hervorragender Rechercheleitung und viel Zusatzwissen, was beides aber für den Fall fast immer irrelevant ist und viel zu sehr abschweift. Das hat mich sehr gestört, zumal ich in manche „Randepisoden“ gerade eingetaucht bin, um dann wieder in die „Realität“, den eigentlichen Fall, zurückgezogen zu werden. Das hat mich nicht nur ziemlich verwirrt, sondern nach einiger Zeit auch erheblich genervt.
Zusätzlich ist mir das Buch zu wenig Dialoglastig. Wie gesagt kommt erst im letzten Drittel die Ermittlungsarbeit in die Puschen, vorher gab es wenig Fortschritte bzw. Ermittlungsarbeit war kaum vorhanden. Erst ab der letzten Leiche (ja, es gibt mehrere ;) ) tut sich was und davor wurden mehr die Tatorte beschrieben, sodass auch wenig Platz für die Charaktere blieb. Sicherlich kennt man diese von vorherigen Fällen, wenn man die vorhergehenden Bücher gelesen hat, aber ein paar Seiten mehr auf die Entwicklungen der Charaktere hätte auch nicht geschadet. Da ist beispielsweise Clara, die sich nach ihrem Urlaub nicht sicher ist, ob die Nacht mit MacDeath eine einmalige Sache war oder ob sie mehr will. Gegen Ende wird das zwar aufgelöst, allerdings finde ich ein, zwei kurze Treffen dafür doch zu kurz. Das Ende insgesamt hat mir jedoch richtig gut gefallen. Es ist zwar nicht wirklich zufriedenstellend, aber aufgrund vorheriger Vorkommnisse sehr realistisch und auch ziemlich schockierend. Da fängt man schon an, so über Einiges nachzudenken.
Fazit:
Insgesamt hat mich der vierte Fall von Clara Vidalis ziemlich enttäuscht. Die Idee ist zwar echt klasse und bietet viel Potential, allerdings ist mir die Spannung unter dem Haufen von Informationen verschüttet gegangen. Wer jedoch besonders blutrünstige Thriller mag, wird hier bestimmt auf seine Kosten kommen. Somit gibt es von mir nur starke 3 von 5 Herzen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Gänsehaut im Sommer

Der Sommerfänger
0

Meine Meinung:
„Der Sommerfänger“ ist der fünfte Band der „Erdbeerpflücker“-Reihe und ich muss sagen, dass sich Monika Feth mit jedem Buch eher steigert als schlechter wird! „Der Sommerfänger“ konnte mir ...

Meine Meinung:
„Der Sommerfänger“ ist der fünfte Band der „Erdbeerpflücker“-Reihe und ich muss sagen, dass sich Monika Feth mit jedem Buch eher steigert als schlechter wird! „Der Sommerfänger“ konnte mir jedenfalls echte Gänsehaut bescheren!
Schnell wird klar, dass Jette es immer noch nicht gewährt ist, glücklich zu sein, als Lukes Mitbewohner tot aufgefunden wird und Luke natürlich gleich in den Fokus der Ermittlungen rückt. Dass sein Verschwinden jedoch andere Hintergründe hat als seine Schuld, wird ebenso schnell klar und ab da ist das Buch durchgehend absolut packend! Monika Feth schafft es besonders durch die Perspektivenwechsel geschickt, dass man die Gedanken der Charaktere gut mitbekommt und auch bald erfährt, wenn der Mörder von Lukes Mitbewohner bald neben Luke noch ins Visier fast. Ab da steigert sich die Spannung weiter und aus Sorge um Jette konnte ich das Buch wirklich nicht mehr aus der Hand legen!
Dabei ist die Geschichte keinesfalls zu komplex, stattdessen ist immer ein roter Faden erkennbar, die Handlung baut gut aufeinander auf und wirkt nicht konstruiert. Vor allem das Durchleuchten von Lukes Vergangenheit hat mich oft Staunen lassen, aber mich teilweise auch in Entsetzen versetzt. In „Der Schattengänger“ hat Luke ja noch eine relativ kleine Rolle und seine Geheimniskrämerei hat auf mich ziemlich besorgniserregend gewirkt, allerdings habe ich damals eher damit gerechnet, dass Luke selbst einiges verbrochen hat. Jedenfalls hat es mir sehr gefallen, dass er hier eine zentrale Rolle spielt und man ihn wirklich gut kennenlernt.
Jette hingegen bewundere ich immer mehr, das Unglück und der Tod scheinen sie geradezu zu verfolgen, aber sie gibt nicht auf und bleibt immer besonnen und stellt sich der Gefahr. Klar, man könnte meinen, dass sie dazu gelernt hätte und sich nicht immer so in Gefahr bringen würde, wie ich es bei vorherigen Bänden kritisiert hatte, aber hier ist es keineswegs ihre eigene Schuld-ausnahmsweise mal;)
Fazit:
Die Thriller der „Erdbeerpflücker“-Reihe sind echt klasse und dieser Teil hat mir mehr als nur einmal den Atem stocken lassen! Absolut lesenswert und von mir gibt es wieder 5 von 5 Herzen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Interessantes Thema

Der Scherbensammler
0

Meine Meinung:
„Endlich mal ein Thriller von Monika Feth, bei dem der Mörder nicht von Anfang an bekannt ist“, dachte ich mir. Das hat mir sehr gut gefallen, da in den vorigen Bänden dadurch meiner Meinung ...

Meine Meinung:
„Endlich mal ein Thriller von Monika Feth, bei dem der Mörder nicht von Anfang an bekannt ist“, dachte ich mir. Das hat mir sehr gut gefallen, da in den vorigen Bänden dadurch meiner Meinung nach viel Spannung abhanden gekommen ist. Da war ich gleich zu Anfang also sehr froh, dass man den Täter nicht kannte, sondern mit Jette und dem Kommissar Vermutungen anstellen musste.

Besonders durch Minas faszinierende, aber auch unberechenbare Krankheit wurde es hier richtig fesselnd. Vor allem hat es mir gut gefallen, wie ausführlich das Krankheitsbild recherchiert und beschrieben wurde! Leider war dies aber auch das Fesselndste am Buch, die Handlung ist nicht wirklich aufregend und plätschert den Großteil des Buches eher dahin. Erst am Ende wird es packend, jedoch war dies nicht überraschen: Nach „Der Erdbeerpflücker“ und „Der Mädchenmaler“ dürfte es niemanden verwundern, dass es am Ende wieder ganz schön knapp für Jette wird. Auch diesmal war es zwar aufregend und die unerwartete Wendung vorher hat mir gut gefallen, allerdings fragt man sich schon langsam, warum Jette nicht endlich mal was dazulernt. Ja, okay, es ist bewundernswert, dass sie sich so für ihre Freunde einsetzt, so mutig und entschlossen ist, teilweise ist es aber einfach naiv und dumm. Schließlich ermittelt der Kommissar ja auch und macht ebenso gute Fortschritte und hat zusätzlich noch Waffen und Kollegen in der Hinterhand. Da finde ich Jettes Tatendrang schon etwas übertrieben und man könnte leicht den Eindruck erhalten, sie sei selbstmordgefährdet. Dies ist das, was mich am meisten an „Der Scherbensammler“ gestört hat, die fehlende Weiterentwicklung der Protagonistin.

Ich meine, auch in diesem dritten Teil finde ich den Schreibstil wieder sehr gut, das Cover passt sowohl gut zum Inhalt, ist interessant und erinnert auch an die ersten zwei Bände der Reihe und die wechselnden Perspektiven geben einem einen guten Einblick ins Geschehen und in die Gedanken der anderen Protagonistin, aber der Aufbau der Geschichte ist einfach zu vorhersehbar. Guter Anfang, guter Mittelteil und ein spannendes Ende, bei dem Jette fast wieder draufgeht. Könnte sie nicht einfach jemand anderes retten, der in der Klemme steckt, selbst aber nicht in Gefahr schweben?

Sonst haben mir die Charaktere sehr gut gefallen, die Tierschützerin und beste Freundin von jette, Merle, wächst mir immer mehr ans Herz und auch Mina ist ein toller Charakter. Durch ihre Krankheit ist sie sehr interessant und auch geheimnisvoll und teilweise hat sie auch echt meinen Beschützerinstinkt geweckt. Man will dieses Mädchen, das sich an nichts erinnern kann und oft irgendwie verloren wirkt, am liebsten an die Hand nehmen und si beschützen. Es ist jedenfalls einfach klasse, wie Monika Feth ihre Charaktere auswählt!
Fazit:
Besser als Band 1 und 2 in dem Punkt, dass man nicht gleich weiß, wer der Mörder ist. Unverändert in Cover, Schreibstil und auch in einem Großteil der Protagonistin. Einfach ärgerlich ist jedoch Jettes fehlende Entwicklung! Deshalb gibt es zwar wieder eine ganz klare Leseempfehlung von mir, allerdings wieder nur 4 von 5 Punkten.