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Veröffentlicht am 15.09.2016

Gutes Jugendbuch

Die Schattensurfer
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Meine Meinung:
Eine Welt, in der alle deine Gedanken gespeichert werden, keine Geheimnisse mehr-für mich ist diese Vorstellung ziemlich erschreckend. Klar, im Internet beispielsweise geben wir ziemlich ...

Meine Meinung:
Eine Welt, in der alle deine Gedanken gespeichert werden, keine Geheimnisse mehr-für mich ist diese Vorstellung ziemlich erschreckend. Klar, im Internet beispielsweise geben wir ziemlich viel über uns Preis, aber das ist noch mal eine ganz andere Dimension. Was aber wirklich schockierend ist: Gänzlich abwegig ist die Situation nicht, schließlich soll RUHL ja auch gut für die Menschen sein. Die meisten glauben auch daran und nur schwierig ist dieses Denken abzuwenden. Dies merkt man sehr gut an Sansibar, die mir eigentlich sehr sympathisch ist, da sie durch Luan beginnt, das System zu hinterfragen, dies aber auch schon vorher wegen ihres Geheimnisses getan hat. Außerdem hilft sie Luan, obwohl sie keinen wirklichen Grund dafür hätte. So entsteht zwischen den beiden eine Art Freundschaft, auch wenn sie sich kaum kennen, trotzdem vertrauen und helfen sie einander. Dies fand ich in Bezug auf ihre Umgebung und RUHL allerdings leicht unrealistisch, schließlich wird Sansibar bei ihren Kristallstunden schon ziemlich viel Misstrauen gegenüber Nicht-Kristallträgern eingeflößt. Sehr schön beschrieben fand ich Luan, er ist ein sehr sympathischer Junge mit ehrlichen Zielen, der es von seiner Umwelt aber nicht leicht gemacht bekommt. So bekommt er vom schrillen Betreiber des Luna-Parks eine Stelle in der verbotenen Schattenstadt angeboten, um dort bei den Schattensurfer Attraktionen für den Freizeitpark zu entwickeln. Der Park wird super beschrieben, sehr fantasievoll, was bestimmt jüngeren Lesern sehr gut gefällt. Ein Golden Surfer wäre eine coole Sache;) Insgesamt ist das Buch eher für Jungen zwischen 11 und 14 Jahren ausgerichtet, das merkt man sehr am Schreibstil, aber auch an den Handlungen insgesamt sehr. Wenig Blut, aber schon viel Action, viele Situationen, in der Luan und Sansibar nur knapp ihren Verfolgern entwischen und viele technische und fantasievolle Elemente. Am Anfang hat mir dies sehr gut gefallen, zum Ende hin wurde es aber etwas viel. Das Hologramm und die anschließende schwierige Flucht aus dem Korrekturhaus-meiner Meinung nach etwas übertrieben, auch wenn Jungs dies bestimmt besser gefällt. Ebenso fand ich das Ende übertrieben gut-alle sind glücklich, Sansibar hat ihre Mutter wiedergefunden und Luan kann weiter als Programmierer arbeiten. Richtig gut gefallen haben mir aber die Beschreibungen der Charaktere und die Charaktere an sich. Sie wirken sehr realistisch und besonders die Schattensurfer und der Besitzer des Lunaparks besitzen einen sehr sympathischen Anteil Verrücktheit Gut passen tut auch das Cover, die Farben sind gut gewählt, bilden einen guten Kontrast, und das Motiv lässt etwas auf den Inhalt schließen, passt aber vor allem einfach super zum Titel.
Fazit:
Empfehlen würde ich das Buch Jungen im Alter zwischen 11 und 14 Jahren, für mich war es teilweise etwas zu sehr „Jugend- und Jungenbuch“. Der Großteil, besonders der Anfang, die Charaktere und der Schreibstil haben mir aber sehr gut gefallen. Deshalb gibt es 4 von 5 Punkten.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Verwirrend

Feind
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Handlung:
Anfangs hatte ich Probleme ins Buch reinzukommen. Es werden sehr viele Charaktere genannt und da man nur wenig über die Schattenherren weiß, hatte ich Schwierigkeiten Zusammenhänge zu erstellen ...

Handlung:
Anfangs hatte ich Probleme ins Buch reinzukommen. Es werden sehr viele Charaktere genannt und da man nur wenig über die Schattenherren weiß, hatte ich Schwierigkeiten Zusammenhänge zu erstellen und in die Welt einzutauchen. Nachdem ich aber mehr über die Schattenherren und ihre dunkle und grausame Welt erfahren habe, die ich leider als Einzige sehr gut beschrieben fand und die mich irgendwie fasziniert hat, gelang es mir zwar besser in die Geschichte einzutauchen, jedoch nicht vollständig. Dies ist durch die Perspektive aus Liolas Sicht passiert. Helion hat einen hingegen gut in die Welt der Mondschwerter eingeleitet, wobei ich aber gerne noch ein paar Informationen mehr bekommen hätte. Auch der häufige Perspektivenwechsel hat mir dabei oftmals Schwierigkeiten gemacht. Zu schnell geht es in den Krieg und nach Guardaja, wobei ich manchmal der roten Faden verloren habe, da plötzlich ganz neue Handlungen beschrieben werden. Über Helions und Ajianas Beziehung erfährt man nur wenig, nur dass sie sich ganz gut verstehen, warum sie auf einmal nicht mehr miteinander reden und sich dann lieben, habe ich aber leider sehr spät erst erfahren. Über Helions „Wiedergeburt“ hätte ich ebenfalls gerne mehr erfahren. Zwar finde ich die Grundidee mit den Schattenherren sehr gut, doch wurde meiner Meinung nach viel zu sprunghaft von einer Handlung in die andere übergegangen, sodass ich teilweise das Gefühl hatte, dass Seiten bzw. Handlungen fehlen. Dies hat mir leider nicht so gut gefallen und ich hätte es schön gefunden, durch mehr Beschreibungen und Ausführungen in die Geschichte einzutauchen. Dabei ist leider auch viel von der Spannung stiften gegangen Hier hätten 100 Seiten mehr durchaus nicht geschadet. Aber das Ende ist ja ein ziemlicher Cliffhanger und ich werde auf jeden Fall auch die Folgebände lesen, in der Hoffnung, dass sich noch einige Fragen klären 3 von 5 Punkten.

Charaktere:
Helion schließt sich nach dem Tod seines Meisters auf dessen Wunsch hin den Mondschwertern an, dabei hat er das Gefühl, dass den ehemals edlen Paladinen die Ehre und Würde verloren gegangen ist. Er ist eher aufbrausend und neckt Ajina anfangs, bevor er sich in sie verliebt. Ebenso ist er sehr ehrgeizig und gerecht, doch nach seiner „Wiedergeburt“ ist sein einziges Ziel Lisanne zu töten. Leider hätte er wie alle Charaktere etwas ausführlicher beschrieben werden können, ich konnte keine wirkliche Bindung zu ihm aufbauen, da nur an der Oberfläche seines Charakters gekratzt wurde, man aber eher weniger über sonstige Gedanken und Gefühle erfahren hat. So ging es mir auch bei Ajina. Erst dachte ich, sie wäre aufgrund des Klappentextes eine der Hauptpersonen des Buches, dann hat man aber sehr wenig über sie erfahren und es wurde nur wenig aus ihrer Perspektive geschrieben. Zudem kommt sie ja auch nicht lange im Buch vor. Von ihrer sehr gegensätzlichen Schwester Liola hingegen hat man mit am Meisten erfahren. Von ihrem Vater früh an die Schatten übergeben, dient sie ihnen und bereitet sich auf ein Leben als Osadra vor. Sie ist sehr grausam und zögert nicht davor, Menschen umzubringen, sogar ihren Vater tötet sie. Trotzdem fand ich ihren Tod sehr schade, mit ihr ist einer der faszinierendsten Charaktere gestorben, ich hatte sogar noch Hoffnung auf eine BesserungÜber Modranel hätte ich wirklich sehr gerne mehr erfahren! Er scheint ein interessanter Charakter zu sein und gerne hätte ich mehr über sein Leben im Exil mit Ajina, seine Magie und die Gründe für seine Wandlung erfahren. Er wäre mir wahrscheinlich noch sympathischer geworden. Die erste Beschreibung Lisannes hat mir eine Gänsehaut über den Rücken gejagt, wobei ich sehr gespannt bin, wie es mit ihr weitergeht, schließlich hat sie auf den letzten Seiten ihre sanfte und fast gute Seite gezeigt. Bei ihr könnte ich mir auch noch eine Wandlung vorstellen. Hoffentlich erfahre ich in den Folgebänden noch etwas mehr über ihr Menschsein und ihre Unsterblichkeit! Des Weiteren gab es viele Nebencharaktere im Buch, die schnell wieder von der Schaufläche verschwunden waren und die eher oberflächlich beschrieben wurden, wobei ich noch auf nähere Beschreibungen und Taten von z.B. Narron, Giswon und Elien Vitan im 2.Band hoffe;) Für die Charaktere gibt es ebenfalls 3 von 5 Punkten.

Schreibstil:
Der Schreibstil an sich ist angenehm zu lesen, nur werden leider oftmals Handlungen übersprungen und mir ist leider öfters der Zusammenhang verloren gegangen. Dadurch ist der Lesefluss ziemlich unterbrochen worden und ich kann leider nur 3 von 5 Punkten geben.

Cover:
Das Cover finde ich wirklich super und es passt richtig zum Buch. Die rote Schrift und der blutrote Baum auf dem Schild fallen ins Auge und die Oberflächenbeschaffenheit dessen ist toll! 5 von 5 Punkten.

Fazit:
Aufgrund der teilweise unzusammenhängenden Handlungen etwas anspruchsvoller zu lesen, trotzdem würde ich das Buch Fantasyliebhabern wegen der interessanten Idee der Schattenherren empfehlen. Leider kann das Cover nichts mehr hinausreißen, deshalb gibt es von mir 3 von 5 Punkten.

Veröffentlicht am 15.09.2016

<3

Die Sache mit Callie und Kayden
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Meine Meinung:
„Die Sache mit Callie & Kayden“ ist, obwohl es erstmal nicht mehr als ein kurzes Buch mit 380 Seiten zu sein scheint, ein Buch, das erstaunlich tief berührt und in gewisser Weise auch sensibilisiert. ...

Meine Meinung:
„Die Sache mit Callie & Kayden“ ist, obwohl es erstmal nicht mehr als ein kurzes Buch mit 380 Seiten zu sein scheint, ein Buch, das erstaunlich tief berührt und in gewisser Weise auch sensibilisiert. Callie und Kayden schleppen beide ihr Päckchen mit rum, Callie tut alles, um nicht aufzufallen, und Kayden tut sein Bestmögliches, um keine Gefühle zuzulassen. Als Leser errät man schnell, was in beider Vergangenheit passiert ist und so ist es die Beziehung der beiden, das Vertrauen, das sich langsam aufbaut, die das Buch so fesselnd macht.
Callie isoliert sich seit ihrem 12.Geburtstag immer mehr, nimmt das Gelächter ihrer Klassenkameraden auf sich und zieht sich zurück. Im Prolog erfährt man dann jedoch, was sie für Kayden, der eigentlich anfangs, wenn man den Prolog nicht kennen würde, als selbstbewusster junger Football-Spieler rüberkommt, getan hat. Seitdem ist aber einige Zeit vergangen, Kayden konnte Callie nie danken, als sie sich auf dem College wider über den Weg laufen. Auch dank ihrer Liste, die Callie mit Seth, ihrem einzigen Vertrauten, angefertigt hat, wagt sie sich, Kayden näher kennenzulernen. Dabei müssen beide einige Hürden meistern, um sich endlich näherzukommen. Diesen Weg zu verfolgen ist sehr faszinierend und je mehr über die Vergangenheit der beiden ans Licht kommt, desto dramatischer wird es. Mich hat es ehrlich gesagt ziemlich geschockt, dass nie jemandem etwas aufgefallen bzw. das in Kayden Falls nie jemand etwas gesagt hat. So wird die Geschichte allerdings noch schöner, man erlebt mit, wie Callie zusammen mit Kayden aufblüht und ihre Ängste langsam überwindet, während Kayden alles versucht, um Callie zu schützen. Dabei macht auch er einen riesigen Schritt nach vorne, weg von seiner Vergangenheit, und dies mitbeobachten zu können, macht das Buch wohl auch so wundervoll. Auch wenn, so als kleiner Kritikpunkt, es schon leicht klischeehaft ist, wie viele verletzte Seelen hier auf einmal aufeinandertreffen: Callie, Kayden und noch Seth und Luke, die beide ebenfalls ein großes Geheimnis mit sich herumtragen.
Jedenfalls hat es Jessica Sorensen geschafft, diese Emotionalität rüberzubringen und das Buch zu einem echten Leseerlebnis, das tief geht, gemacht. Vor allem das Ende ist dann nochmal von erschreckender Intensivität und macht neugierig, wie es im zweiten Teil mit Callie und Kayden weitergeht. Außerdem hoffe ich, noch mehr über Luke und Seth zu erfahren, denn diese sind zwei ebenfalls toll ausgearbeitete Charaktere, die auf Callie und Kayden als Freunde auch großen Einfluss haben.
Fazit:
Trotz der leicht unglaubwürdigen Begebenheit von so vielen seelisch verletzten Charakteren auf einmal hat es Jessica Sorensen geschafft, mich vollkommen zu packen. „Die Sache mit Callie & Kayden“ ist ein intensives Leseerlebnis, das wohl niemanden unberührt zurücklässt. Ich kann das Buch nur jedem empfehlen, denn es gibt auf seine Weise auch jenen viel Hoffnung, die es gerade im Leben nicht einfach haben: Die Hoffnung auf Liebe, Vertrauen und starke Freundschaft, und auch die Hoffnung auf Besserung. Allerdings solltet ihr gewarnt sein: Das Buch ist definitiv keine leichte Lektüre! Insgesamt gibt es von mir 5 von 5 Herzen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Zu wenig Miranda

Die Rache trägt Prada. Der Teufel kehrt zurück
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Meine Meinung:
Den Film „Der Teufel trägt Prada“ habe ich schon mehrmals geschaut und liebe ihn einfach. Meryl Streep in der Rolle von Miranda ist genial und ihre herrische und böse Art kommt klasse rüber. ...

Meine Meinung:
Den Film „Der Teufel trägt Prada“ habe ich schon mehrmals geschaut und liebe ihn einfach. Meryl Streep in der Rolle von Miranda ist genial und ihre herrische und böse Art kommt klasse rüber. Deshalb war ich natürlich sehr gespannt, als ich dieses Hörbuch zu „Die Rache trägt Prada-Der Teufel kehrt zurück“ gesehen habe. Marie Bierstedt macht ihre Sache in Bezug auf Miranda auch echt super-deren nervtötender, leicht schleppender und trotzdem scharfer Tonfall kommt sehr gelungen rüber. Gerne hätte ich ihn öfters gehört, denn leider steht Miranda eher im Hintergrund. Von Rache ist da nicht zu sprechen.
Die Handlung hat mir insgesamt nicht so gut gefallen wie in Band 1. Die Rückblicke in die Vergangenheit waren zwar teilweise ernst, manchmal aber auch amüsant und es war sehr interessant zu erfahren, wie Emily und Andy beste Freundinnen wurden oder wie Andy Max kennengelernt. Hier kam Andy auch immer kämpferisch rüber, während sie in der Gegenwart öfters mal ins Jammern abdriftet. Sicherlich, mit Mirandas erneutem Eintritt in Andys Leben geht ihr Leben ganz klar bergab, aber wirklich viele Szenen mit den beiden zusammen gibt es nicht. Stattdessen erfährt man über Andys Probleme in und nach der Schwangerschaft und wie sie immer mehr an Max zweifelt. Dies war nicht gerade spannend zu hören und hat das Hörbuch unnötig in die Länge gezogen. Sicherlich entspreche ich nicht so ganz der Zielgruppe, aber ich kann mir auch nicht vorstellen, dass ich das Hörbuch in 20 Jahren aufregender finden würde, besonders da Andy für mich deutlich langweiliger und feiger geworden ist. Bis sie beispielsweise Max von der Schwangerschaft erzählt hat…Gott, da hätte ich sie doch mal im liebsten durchgeschüttelt ;D Dadurch verliert das Buch deutlich an Biss und Humor, auch wenn Andy weiterhin teils sehr tollpatschig ist.
Jedoch hat es insgesamt viel Spaß gemacht, Marie Bierstedt zu lauschen, trotz einer Handlung, die man kaum als solche bezeichnen kann. Sie hat eine sehr angenehme Stimme, spricht so, dass man ihr gut folgen kann und besonders, wie sie Nigel gesprochen hat, war wirklich gut und passend.

Fazit:
„Die Rache trägt Prada“ kommt leider nicht an Teil 1 heran. Dafür steht Miranda viel zu sehr im Hintergrund und es passiert einfach zu wenig, zumal Andy mich stellenweise echt genervt hat. Von Kampfgeist war da nichts mehr zu bemerken! Marie Bierstedt als Sprecherin hat ihren Job aber jedenfalls echt gut gemacht und deshalb gibt es von mir noch 3 von 5 Herzen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Leider sehr öde

Die Liebesnachricht
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Handlung:
Anfangs viel es mir sehr schwer, in die Geschichte reinzukommen, es gab zu viele Protagonisten und es ist nichts wirklich Spektakuläres oder Spannendes passiert. Zwar passierten plötzlich seltsame ...

Handlung:
Anfangs viel es mir sehr schwer, in die Geschichte reinzukommen, es gab zu viele Protagonisten und es ist nichts wirklich Spektakuläres oder Spannendes passiert. Zwar passierten plötzlich seltsame Dinge wie ein Herz im Briefkasten, Tieraugen als Geschenke, ein entführter und kastriert zurückgebrachter Zuchthengst und ein Brand, aber die Auflösungen waren, wenn sie überhaupt gebracht wurden, nicht sonderlich aufregend und auch leicht seltsam. Viele meiner Fragen sind unbeantwortet geblieben und das Ende ist für mein Empfinden etwas zu offen gehalten worden. Was mir hingegen richtig gut gefallen hat, war die Beschreibung der kleinen und eingeschworenen Gesellschaft, die eher fremdenfeindliche eingestellt ist und in der alle über jeden Bescheid wissen und in der Neuigkeiten sich verbreiten wie ein Lauffeuer. Zudem wurde auf eine sehr einfühlsame und doch nicht grade schonende Weise über die Verfolgung von Juden und der Hass auf diese und andere Ausländer dargestellt. Man gewährt ihnen im Dorf Zuflucht, würde sie aber eigentlich am Liebsten vertreiben. Dieser Teil mit der Geschichte von Marianas, Jans und Amnons Vater hat mich sehr gefesselt und berührt. Leider muss ich sagen, dass es aber auch der einzige Teil war, der dies geschafft hat. Die Handlungen wiederholen sich halt in gewisser Weise wieder, aber ich verstehe nicht ganz, von wem das Ganze ausgeht. Die Leidenschaft der Schwestern zum Marionettenspielen war schön, hat für mich aber nicht wirklich in das Buch gepasst und war nicht wirklich spannen. Da hat mir die Leidenschaft zu dem alten Karussell besser gefallen, steht es für schöne Zeiten, freudige Erinnerungen und Tradition, ist gleichzeitig aber auch der Todesort von Marianas Vater und Symbol für die Andersheit von Marianas Vater. Das Karussell spielt mit seiner teilweise sehr gegensätzlichen Bedeutung in dem Buch eine große Rolle, deshalb hätte ein Titel, der auf das Karussell hinweist oder den Namen beinhaltet, meiner Meinung nach besser gepasst. Stattdessen trägt das Buch den Titel „Die Liebesnachricht“, obwohl ich die Mails zwischen Mariana und ihrem neuen Freund Ivo nicht wirklich als Liebesnachrichten bezeichnen würde, ich sonst aber auch keine in dem Buch entdecken konnte. Aufgrund des Titel und des Klappentextes hätte ich mir irgendwie eine romantischere Geschichte erhofft. Leider nur 3 von 5 Punkten.
Charaktere:
Das Buch ist aus der Sicht von Mariana geschrieben. Sie ist die Älteste der drei Schwestern, eine gutherzige, energische und mir sehr sympathische Frau, die getrennt von ihrem Mann und ihrer Tochter lebt. Sie besitzt einen Spielzeugladen, den sie von ihren Eltern geerbt hat, und hat wie ihre Schwestern eine Leidenschaft für das Theater und Marionetten. Zusammen mit ihren Schwestern kümmert sie sich sehr liebevoll um ihre Mutter. Da sie immer in dem kleinen schwedischen Ort gelebt hat, denkt sie manchmal, grade in Bezug auf die Vergangenheit und den 2.Weltkrieg, etwas engstirnig, jedoch merkt man, dass sie sich im Laufe des Buches verändert und irgendwie auch reift. Sie beginnt die Dinge in einem größeren Zusammenhang zu sehen und lernt so viel über die Menschen in ihrem Umfeld. Leider ist sie, wie alle Protagonisten, nicht sehr ausführlich beschrieben und man erfährt sehr wenig über sie und ihre Gedanken.
Elena ist die Zweitälteste und Bäckerin. Sie ist, aus dem, was ich erfahren habe, ein sehr lustiger Charakter, der seine wirkliche Berufung im Kreieren von Scheidungstorten gefunden hat
Karolina ist Künstlerin, die in ihrer eigenen Welt lebt und Särge nach den Wünschen ihrer Kunden bemalt. Sie hat ich in Amnon verliebt und kommt wohl am Ende auch mit ihm zusammen.
Dieser kam auf Anweisung seines Vaters aus den USA nach Schweden, um dort mehr über die Vergangenheit zu recherchieren und darüber ein Buch zu schreiben. Seine Gespräche mit Mariana gefallen mir ebenso wie sein Charakter sehr gut, obwohl er sehr geheimnisvoll und mysteriös bleibt. Gerne hätte ich mehr über ihn erfahren, besonders wer sein Haus mit Hakenkreuzen und Beleidigungen beschmiert hat, da er, wie er offen gesagt hat, Jude ist.
Jan war mir von Anfang an nicht wirklich sympathisch, zwar hatte er eine schwere Vergangenheit, dies entschuldigt aber nicht seine Handlungen und Aussagen im Laufe des Buches. Er wirkt machtgierig und sehr fremdenfeindlich, aus seinen Gefühlen für Mariana und die anderen Frauen werde ich aber einfach nicht schlau.
E werden viele weitere Charaktere gestreift, aber halt nur gestreift, und auch viele der oben genannten sind nicht wirklich präzise und ausführlich beschrieben, obwohl sie so was wie die Hauptprotagonisten dieses Buches sind. Gerne hätte ich mehr über Lisbeth und Torsten, sowie andere Charaktere aus der Vergangenheit erfahren. Aufgrund dessen nur 3 von 5 Punkten.

Schreibstil:
Der Schreibstil hat mir anfangs Probleme bereitet. Es werden viele Personen beschrieben und anfangs konnte ich die Namen nicht immer zuordnen. Zudem wird teilweise in der Handlung gesprungen, besonders bei Kapitelanfang, und es oft schwierig, mitzukommen. Leider nur 2 von 5 Punkten.

Cover:
Das Cover ist schön, aber nichts Ausgefallenes und kein Eyecatcher. Deshalb 4 von 5 Punkten.

Fazit:
Ich hatte mir deutlich mehr erhofft. Der Klappentext hat sich sehr gut angehört, vielleicht waren meine Erwartungen aber auch einfach zu hoch. Eine wirkliche Leseempfehlung kann ich nicht aussprechen. Sehr, sehr schade, aber ich kann hier nicht mehr als 3 von 5 Punkten vergeben.