Eine herausragende Trilogie!
Beautiful Liars, Band 3: Geliebte Feindin512 Seiten in sechs Stunden. Allein das sollte schon ausschlaggebend für die Bewertung sein. In einem Rutsch habe ich den dritten und letzten Band der Trilogie verschlungen, ab und an geschluckt, aber ...
512 Seiten in sechs Stunden. Allein das sollte schon ausschlaggebend für die Bewertung sein. In einem Rutsch habe ich den dritten und letzten Band der Trilogie verschlungen, ab und an geschluckt, aber ja, mir auch einige Dinge schon gedacht.
Bevor ich nun zu meiner ausführlichen Meinung komme, spreche ich an dieser Stelle eine ausdrückliche Spoilerwarnung für alle, die die Reihe noch nicht kennen aus. Es ist einfach nicht möglich, über Band 3 zu schreiben, ohne dabei wichtige Plotpunkte aus den ersten beiden Bänden zu erwähnen.
SPOILER!
7 MONATE SPÄTER …
Die wohl größte Überraschung, mit der der dritte Band von “Beautiful Liars” direkt aufwartet, ist der zeitliche Sprung über mehrere Monate. Sieben, um genau zu sein. In dieser Zeit hat sich einiges verändert und es scheint fast so, als wären die Geschehnisse in Dubai und kurz darauf in Vergessenheit geraten.
Aber natürlich ist dem nicht so. Obwohl Rylin, Watt, Leda, Calliope und Avery versuchen, ihre Leben weiterzuleben, lässt die Vergangenheit sie nicht los. Erst recht nicht, als die Polizei die Ermittlungen an dem Mord an Mariel wieder aufnimmt und auf einmal jeder von ihnen verdächtig ist.
WELTENBAU WIRD HIER GROSSGESCHRIEBEN!
Dass ich das futuristische New York aus Katharine McGees Feder nicht nur total spannend, sondern auch sehr gut durchdacht finde, mit den ganzen technischen Errungenschaften, ist ja kein Geheimnis. Nur lernen wir dieses Mal auch etwas mehr außerhalb des Towers kennen.
So gibt es einige Szenen in London, die zeigen, dass nicht die ganze Welt schon so einen technologischen Fortschritt verzeichnet, wie es im Tower der Fall ist, obwohl die Technik natürlich immer noch weit in der Zukunft liegt. Trotzdem empfand ich es als erfrischend, weshalb ich kein großes Problem damit hatte, dass die Handlung nicht ganz so schnell ins Rollen gerät, wie ich es mir gewünscht hätte.
CHARAKTERENTWICKLUNG AUCH!
“Geliebte Feindin” braucht eindeutig am längsten, um in Fahrt zu kommen, da sich der Anfang erst einmal ausgiebig mit den Charakteren beschäftigt. Eine gute Entscheidung, denn sieben Monate sind eine lange Zeit und die handelnden Figuren haben sich verändert, haben Dinge erlebt, die der Leser nicht aus erster Hand verfolgen konnte und die nun erklärt werden müssen.
Die Geschichte folgt wieder verschiedenen Handlungssträngen um Avery, Rylin, Leda, Watt und Calliope. So sind wir es ja gewohnt. Auch auch hier weben sich die Stränge zusammen, trennen sich auf ein Neues und bilden nach und nach ein Ganzes.
Da dahinter ein wirklich ausgeklügelter Plan stecken muss, damit am Ende wirklich alles passt, hat die Autorin an dieser Stelle meinen vollsten Respekt. Daher vergebe ich ihr auch, dass die erste Hälfte des Buches von Liebesdrama dominiert wird und die polizeilichen Ermittlungen immer wieder in den Hintergrund rutschen.
Und mit Liebesdrama meine ich Liebesdrama. Schon in den ersten beiden Bänden haben wir einige Pärchen mitbekommen oder sie wurden zumindest angedeutet, nun muss natürlich auch herauskommen, wer mit wem und überhaupt. Ihr versteht?
Aber davon mal abgesehen haben uns einige Charaktere neue Seiten an sich gezeigt. Vor allem die Veränderung von Calliope und ihrer Mutter fand ich … interessant. Damit habe ich nicht gerechnet, aber durchaus gut gemacht.
DEM MÖRDER AUF DER SPUR!
Wer war es denn nun? Diese Frage stelle ich mir seit dem Ende des zweiten Bandes. Wer hat Mariel umgebracht? Natürlich werde ich es in dieser Rezension nicht verraten, aber ich kann euch sagen: Es hat wirklich lange gedauert, bis ich drauf gekommen bin.
Obwohl ich die Lösung kurz vor ihrer Enthüllung kannte, war ich doch ein klein wenig überrascht, als sie schließlich aufgedeckt wurde. Aber auf eine gute Art und Weise. Weil es Sinn gemacht hat und im Grunde komplett logisch war.
IM GROSSEN UND GANZEN…
Mit “Geliebte Feindin” ist die Trilogie rund um die High-Society des Towers zu Ende gegangen. Die Geheimnisse und Intrigen, die die Gruppe gesponnen, die sie verbunden und entzweit hat, waren eine definitiv sehr spannende Achterbahnfahrt der Gefühle.
Und irgendwie bin ich ein wenig traurig, dass es nun zu Ende ist. Das Ende selbst war anders, als ich es mir vorgestellt habe und doch sehr passend und in meinen Augen zufriedenstellend. Ein würdiger Abschluss einer großartigen Reihe.