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Veröffentlicht am 13.03.2019

Besser als Harry Potter

Der Welten-Express 1 (Der Welten-Express 1)
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Ich entschuldige mich vorweg schon mal für diese Welle an Fangirling, die nun unweigerlich folgen wird, denn ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal so ein wirklich geniales Middlegrade-Buch ...

Ich entschuldige mich vorweg schon mal für diese Welle an Fangirling, die nun unweigerlich folgen wird, denn ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal so ein wirklich geniales Middlegrade-Buch gelesen habe. Der Welten-Express hat mich in seinen Bann gezogen und ich muss sagen, das schlechteste an dem Buch ist eindeutig, dass es vorbei ist und die Fortsetzung erst im Herbst 2019 geplant ist. Daher ein großes Dankeschön an Anna von The Anna Diaries (ich verlinke ihre Rezension unten.) für die Empfehlung.

EIN FAHRENDES INTERNAT – WIE COOL IST DAS DENN?
Schon vor dem Lesen fand ich die Idee mit dem Welten-Express, einem fahrenden Internat für außergewöhnliche Kinder, sehr interessant. So etwas gab es meines Wissens vorher noch nicht und die Autorin hat sich bei der Umsetzung förmlich übertroffen. Nicht nur schafft sie es, die einzelnen Waggons so schön zu beschreiben, dass man sich auf der Stelle wünscht, dort unterrichtet zu werden, sondern hat auch ein ganzes System drum herum aufgebaut. Es gibt sogar eine Art Schulbehörde für den Welten-Express, eigenes Zuggeld, das an Bahnhöfen in die richtige Landeswährung getauscht werden kann, und eine richtig lange Liste mit Schulregeln.

Die Schüler des Welten-Expresses werden aufgrund der Schulfarbe – Petrol – Pfauen genannt und sind die Kinder, die zu einer großen, außergewöhnlichen Zukunft bestimmt sind. Sie werden Abenteurer, Forscher, Künstler und einige wichtige Persönlichkeiten der Weltgeschichte haben dort ihren Abschluss gemacht. Obwohl der Welten-Express eine Schule ist, folgt der Stundenplan seinen eigenen Regeln, der den Pfauen – mal abgesehen von den Schulregeln – viele Freiheiten lässt. Normalen Unterricht gibt es auch nicht, stattdessen wird “Heldentum”, “Kampfkunst” und “Strategie und Zuversicht” unterrichtet, Dinge, die die Pfauen wirklich brauchen können, um durchs Leben zu kommen.

Anca Sturm hat es geschafft, einen wahren Zauber über diesen Zug – und damit auch über das Buch – zu legen, der den Leser direkt in seinen Bann zieht und nicht mehr gehen lässt. Das Gefühl von Freiheit und Selbstfindung, ebenso wie von Geheimnissen und Abenteuern liegt in jeder Seite des Buches, genauso wie in jedem Waggon des Welten-Expresses.

MIT AN BORD: GEHEIMNISSE, MAGIE UND EINE BLINDE PASSAGIERIN
Flinn springt nur aus einem Grund auf den Welten-Express auf: Um ihren großen Halbbruder Jonte zu finden. Dieser ist nämlich vor zwei Jahren – als er dreizehn war, so alt wie Flinn jetzt – mit eben diesem Zug verschwunden. Aber er ist nicht an Bord und auch sonst niemand redet von ihm. Als wäre er auch von dort verschwunden. Damit will Flinn sich aber nicht zufriedengeben. Mit ihren neuen Freunden Kasim und Pegs und Fedor, der vielleicht mehr ist als ein Freund, macht sie sich auf die Suche nach des Rätsels Lösung und entdeckt dabei immer mehr von der Magie des Welten-Expresses.

Aber nicht alle Bewohner des Welten-Expresses sind ihr freundlich gesinnt. Wie in jeder Schule gibt es auch hier Mitschüler, die sowohl die Protagonisten als auch die Leser auf Anhieb nicht leiden können, sowie Aufsichtspersonen, die die Helden gerne mal sabotieren. Dieses Aspekt des Buches ist nicht unbedingt neu und kommt in so gut wie jedem Academy-Buch vor, aber Anca Sturm hat die Geheimnisse, die sich um den Zug ranken, und die Absichten unserer “Antagonisten” so genial in die Handlung verwoben, dass man als Leser ebenso mitfiebern muss wie die Protagonisten.

Unsere Protagonistin Flinn habe ich direkt liebgewonnen. Schon auf der ersten Seite, die sie als schüchtern und unsicheres, aber auch mutiges junges Mädchen einführt, wusste ich, dass ich sie mögen würde und dieser Verdacht hat sich nur wenig später bestätigt. Ihre Entwicklung während des ersten Bandes der Trilogie macht aus ihrer eine wahre Heldin, auf deren weitere Abenteuer ich mich schon sehr freue.

DER SCHREIBSTIL: EBENSO MAGISCH
Kennt ihr diese Bücher, die beginnt ihr in einer freien Minute und wollt dann am liebsten gar nicht mehr aufhören, weil das Feeling euch schon auf den ersten Seiten so in die Story hereingezogen hat? Der Welten-Express gehört definitiv dazu. Ungewohnt für meinen Lesegeschmack, aber dennoch sehr passend, ist die Geschichte aus der personellen Erzählform geschrieben, trotzt nur so vor Magie und Abenteuern, so dass man gar nicht anders kann, als weiterzulesen.


Im Großen und Ganzen


“Der Welten-Express” hat auf ganzer Linie überzeugen können mit großartigen Charakteren, verborgenen Geheimnissen und einem fahrenden Internat, das fast eine eigene Welt darstellt. Anca Sturm hat ein wirklich herausragendes Middlegrade-Buch geschrieben, dass sogar “Harry Potter” in diesem Genre vom Thron stößt. Flinn Nachtigall ist einfach so viel cooler, die Magie greifbarer und das nächste Abenteuer wartet schon.

Veröffentlicht am 13.03.2019

Lässt mich zwiegespalten zurück!

SternRegenSplitter
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Kurz vorweg: Bei Sternregen und Sternsplitter handelt es sich um die Novellen der Seelenwandler-Reihe von Mona Silver. Beide Novellen können ohne Vorkenntnisse der eigentlichen Bücher gelesen werden und ...

Kurz vorweg: Bei Sternregen und Sternsplitter handelt es sich um die Novellen der Seelenwandler-Reihe von Mona Silver. Beide Novellen können ohne Vorkenntnisse der eigentlichen Bücher gelesen werden und erzählen eine eigene Geschichte, die aufeinander aufbaut. Daher ist es ratsam, zuerst Sternregen und dann Sternsplitter zu lesen.

VON EINEM ANGENEHMEN SCHREIBSTIL …
Die Autorin hat mich mit ihrem Stil sehr schnell in die Geschichte befördert und mir einen Zugang zu den Charakteren verschafft, obwohl sie sich der personellen Erzählform bedient und ich damit erfahrungsgemäß immer meine Probleme habe. Dabei folgt die Handlung Antonia und Darius gleichermaßen und lässt uns in ihre Gefühls- und Gedankenwelt eintauchen.

Darüber hinaus erzählt Mona Silver die Geschichte sehr gradlinig und bedient sich nur wenigen ausführlichen Beschreibungen. Das mag daran liegen, dass die Handlungsort den Lesern der Reihe bereits bekannt sind und daher nicht noch einmal erwähnt werden müssen. Ich habe mich auch so problemlos im Setting zurechtfinden können und diese Beschreibungen kaum vermisst. Nach wie vor handelt es sich hier immerhin um Novellen, die absichtlich kurz gehalten sind.

… UND EINER GEFÜHLVOLLEN LIEBESGESCHICHTE.
Antonia und Darius lernen sich kennen, als sie beide gerade verschüttet sind. Ohne Wasser und Nahrung und die Luft wird ebenfalls nicht lange reichen, um sie beide am Leben zu erhalten, dennoch möchten sie nicht aufgeben. Die Art und Weise, wie sie sich einander annähern, war sehr süß und hat nicht lange auf sich warten lassen. Obwohl kaum etwas auf diesen 100 Seiten passiert, fesselt die Liebesgeschichte der beiden und lässt einen nicht mehr los. Außerdem legt die Autorin auch Fokus auf den Überlebenswillen und dem Wunsch, das beste aus der verbleibenden Zeit zu machen. Und das ist ihr wirklich gelungen. In “Sternregen” kann man sich einfach nur verlieren und in eine andere Welt abtauchen.

Diese versteht man auch problemlos ohne Vorkenntnisse und da kaum Figuren aus der eigentlichen Reihe auftauchen, kommt auch hier keine Verwirrung auf. Das ändert sich in “Sternsplitter”, der ein Jahr später ansetzt.

STERNSPLITTER UND MEINE PROBLEME DAMIT
Ich sag es ganz frei heraus: Nach “Sternregen” hätte ich von der Fortsetzung mehr erwartet. Der Schreibstil ist immer noch genauso einnehmend und einfach nur schön, aber die Handlung kommt leider nicht an den Vorgänger heran. Antonia und Darius sind inzwischen ein glückliches Paar, aber weil natürlich nicht alles super zwischen ihnen sein kann, bleibt das nicht lange so. Das Positive: “Sternsplitter” hat definitiv mehr Drama-Potential, aber wirklich zufrieden bin ich nach dem Lesen dennoch nicht. Viel von dem, was die 100-seitige Novelle thematisiert, schien mir überdramatisiert und beide Charaktere übertreffen sich in ihrer eigenen Sturheit.

Inzwischen habe ich mir sagen lassen, dass es so sein muss, um zur Handlung der eigentlichen Reihe zu passen, aber so hat die zweite Novelle mich mit vielen Fragezeichen und auch ein wenig genervt zurückgelassen. Ich werde “Verlorener Stern” und “Verlassener Stern” definitiv noch lesen und wer weiß, vielleicht sehe ich dann alles in einem etwas anderen Licht.

Im Großen und Ganzen

“Sternregen” ist eine süße, gefühlvolle Novelle, die man perfekt an einem Nachmittag auf dem Sofa lesen und sich dabei einfach fallen lassen kann. Ich habe mit Antonia und Darius in ihrer misslichen Lage mitgefiebert und mitgelitten und gehofft, dass sie es schaffen. “Sternsplitter” konnte dabei leider nicht mithalten. Sofern kann ich die erste Novelle empfehlen, würde aber vorschlagen, es dabei zu belassen und nicht weiterzulesen, wenn ihr die restlichen Bücher noch nicht kennt.

Veröffentlicht am 13.03.2019

Percy Jackson meets indische Mythologie

Das Geheimnis des Schlangenkönigs (Kiranmalas Abenteuer 1)
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Mein erster Gedanke als mir dieses Buch begegnet ist: Oh mein Gott, es ist Percy Jackson mit indischen Volkssagen! Das muss ich haben. Dementsprechend habe ich nicht gezögert, als das Buch endlich auf ...

Mein erster Gedanke als mir dieses Buch begegnet ist: Oh mein Gott, es ist Percy Jackson mit indischen Volkssagen! Das muss ich haben. Dementsprechend habe ich nicht gezögert, als das Buch endlich auf meinem Reader eingezogen ist. Schon der Schreibstil der Autorin hat meine Vermutung bestätigt. Erzählt wird aus der Ich-Perspektive von Kiranmala, der zwölfjährigen Protagonistin, die auf eine höchst amüsante Art und Weise beschreibt, was für ein Chaos ihr Leben von einem Tag auf den nächsten geworden ist. Auch hier hat mich das wieder in vielen Punkten an die Percy Jackson-Saga von Rick Riordan erinnert. Was keinesfalls schlecht ist, denn ich bin ein großer Fan von Rick Riordans Universum und wer das auch ist, der wird auf jeden Fall viel Spaß mit dem Schreibstil haben.

DÄMONEN, PRINZEN UND EINE ANDERE DIMENSION
Da stört es auch überhaupt nicht, dass Kiranmala die ersten Erlebnisse bloß erzählt und wir sie als Leser nicht selbst erfahren können, denn kurz darauf gibt es direkt jede Menge Action. Ein Dämon aus indischen Volkssagen – ein sogenannter Rakkhosh – treibt im Vorgarten sein Unwesen und natürlich kommt die zwölfjährige Protagonistin nicht allein gegen ihn an. Muss sie aber auch gar nicht, denn es dauert gar nicht lange bis Hilfe naht. Und zwar in der Gestalt von Lal und Neel, zwei Prinzen aus einer anderen Dimension, die ihr zur Seite stehen, sie in die andere Dimension durch den Transit-Korridor bringen und schon bald gute Freunde werden.

Und die andere Dimension hat die Autorin wirklich sehr verrückt – geradezu absurd – dargestellt. Während Kiran sich dort langsam zurechtfindet und immer mehr der verschrobenen Bewohner dieser Welt kennenlernt, haben wir Leser einiges zu lachen. Gerade Minister Tuntuni – die rechte Hand des Königs und außerdem ein Vogel – hat es mir angetan. Mit seinen Orakelsprüchen und dem besserwisserischen Verhalten, wirklich sehr amüsant.

GROSSE PROPHEZEIUNGEN UND EIN ABENTEUER, DAS MAN NICHT SO SCHNELL VERGISST
Wie schon erwähnt, bekommt Tuni Orakelsprüche. Da ist natürlich auch einer für Kiranmala dabei, deren oberstes Ziel es ist, ihre Eltern zu befreien. An der Seite von Prinz Neel macht sie sich auf und erfährt dabei auch einiges über sich selbst. Dass sie eine Prinzessin ist, zum Beispiel. Das, was ihre Eltern ihr stets gepredigt haben und das sie nie geglaubt hat, doch es ist wahr. Als Tochter des Schlangenkönigs führt sie das Abenteuer unter anderem auch in dessen Gefilde und ob sie ihre Mission erfüllen können, das steht in den Sternen.

Sayantani DasGupta hat es wirklich raus, ohne den Humor schleifen zu lassen, Spannung aufzubauen und die Leser in ihren Bann zu ziehen. Nicht nur das Abeteuer hat mich gefesselt, sondern auch die Dynamik zwischen den Charakteren Kiran und Neel, die mit ihren zwölf Jahren zwar noch zu jung für eine Liebesgeschichte sind, aber was nicht ist, kann ja noch werden.

Ich freue mich jedenfalls auf Band 2 von Kiranmalas Abenteuer, denn die Geschichte ist noch lange nicht zu Ende erzählt.

IM GROSSEN UND GANZEN…
“Das Geheimnis des Schlangenkönigs” von Sayantani DasGupta überzeugt mit einer humorvollen, spannenden Abenteuergeschichte und lässt junge und junggebliebene Leser in fremde Welten eintauchen. Empfehlen kann ich das Buch allen Lesern von Rick Riordan und allen, die Lust haben, sich auf die Reise in geheimnisvolle Welten einzulassen.

Veröffentlicht am 13.03.2019

Wunderschön!

Prinzessin der Elfen 3: Zerstörerische Sehnsucht
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„Prinzessin der Elfen. Riskante Hoffnung“ (Band 2) endete ja mit einem gewaltigen Cliffhanger. Wer die Reihe verfolgt, erinnert sich daran. Nun ist ein halbes Jahr vergangen und endlich können wir den ...

„Prinzessin der Elfen. Riskante Hoffnung“ (Band 2) endete ja mit einem gewaltigen Cliffhanger. Wer die Reihe verfolgt, erinnert sich daran. Nun ist ein halbes Jahr vergangen und endlich können wir den dritten Band „Prinzessin der Elfen. Zerstörerische Sehnsucht“ auf die Reader laden.

DIE GESCHICHTE GEHT WEITER …
Zu meiner eigenen Überraschung nach so langer Zeit braucht man wirklich nicht viele Seiten, um sich an das Geschehen des zweiten Bandes zurückzuerinnern und den roten Faden der Geschichte wiederzufinden. Die Handlung knüpft praktischerweise genau da an, wo der zweite Band uns hat hängenlassen und befördert den Leser prompt in eine neue Situation zwischen Lucy und Daan, unsere Protagonisten.

Obwohl in diesem Band handlungstechnisch viel mehr passiert – es kommt mir zumindest so vor – fällt es leicht, dem Verlauf der Geschichte zu folgen. Einige neue Charaktere werden eingeführt und einige große Charakterentwicklungen bahnen sich an. Dazu möchte ich aber nicht mehr vorwegnehmen. Das ist allerdings ein Umstand, den ich an dem Buch – und der Reihe – sehr gelungen finde: Die Nebenfiguren und Natura in Lucys Umfeld sind keine Stereotypen. Sie alle machen eine Entwicklung durch und verändern damit auch ihre Rolle in der Geschichte. Somit werden auf einmal diejenigen wichtig und zu Verbündeten, von denen man es sich am Anfang noch nicht gedacht hätte.

Lucy selbst verändert sich auch. Natürlich hat sie immer noch nicht viel Ahnung, was ihre Familie ihr verschweigt, aber sie zeigt nun definitiv mehr Eigeninitiative, um es herauszufinden. So füge sich die Puzzleteile langsam zu einem Gesamtbild zusammen.

DIE PROPHEZEIUNG …
… ist immer noch nicht komplett. Wird wohl auch noch eine Weile dauern, wie ich fürchte. Die gute Nachricht dazu: Es gibt noch mehr von „Prinzessin der Elfen“! Yay! Die schlechte (okay, lässt sich drüber streiten, ob die Nachricht wirklich schlecht ist): Die Reihe ist nicht als Trilogie abgeschlossen und es gibt bislang noch keine Hinweise auf Fortsetzungen. Ich halte dazu die Augen offen.

Okay, zurück zum Thema: Die Prophezeiung ist ja sozusagen DAS Geheimnis der Reihe (mal abgesehen von dem ganzen anderen Zeug, das Lucy so nach und nach herausfindet) und ich bin mehr als gespannt, was sie für Lucy und Daan bereithält. Denn in Sachen Romance sieht es für die beiden im aktuellen Band nicht sehr rosig aus. Im zweiten Band hatten sie verhältnismäßig viel Quality Time zusammen, das gleicht sich nun aus, aber übermäßig viel Romantik hätte auch nicht zur eher düsteren Stimmung des Buches gepasst. Dafür gibt es viel Herzschmerz und der ein oder andere Hach-Moment wirkt viel intensiver, weil seltener.

SIE IST DIE „PRINZESSIN DER ELFEN“ …
… und mittlerweile habe ich das verstanden. Ein wenig Kritik am Rande. Muss schließlich auch sein. Nicht nur, dass der Reihentitel unmissverständlich darauf hinweist, dass Lucy die Prinzessin des Elfenvolkes ist, es wird recht häufig im Laufe des Buches erwähnt. Auch jetzt noch, obwohl sowohl Lucy als auch wir Leser es inzwischen verinnerlicht haben.

Um das Ganze auszuweiten, wird auch ständig wiederholt, dass Daan der Prinz der Kobolde ist und Elfen und Kobolde nicht zusammengehören, weil sie schon immer Feinde waren. Die neusten Enthüllungen lassen mich an eben diesem Umstand zweifeln, also hilft da auch nicht, es immer wieder zu erwähnen.

WAS DAS ENDE ANGEHT:
Ich bin immer noch ein wenig sauer auf den neuen Cliffhanger, mit dem die Autorin uns in der Schwebe lässt, aber ich habe ihn definitiv nicht kommen sehen! Daumen nach oben. Nun hoffe ich, dass Band 4 nicht mehr allzu lang auf sich warten lässt.

IM GROSSEN UND GANZEN…
„Prinzessin der Elfen. Zerstörerische Sehnsucht“ von Nicole Alfa steht seinen Vorgängern in nichts nach. Facettenreiche Charaktere, eine Handlung, die immer mehr Formen annimmt, und ein flüssiger Schreibstil mach das Buch zu einem echten Lesegenuss. Ich freue mich schon darauf, wenn es weitergeht.

Veröffentlicht am 13.03.2019

Süß!

Princess Academy, Band 1: Miris Gabe
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„Princess Academy – Miris Gabe“ ist ein Buch, mit dem ich sehr lange geliebäugelt habe. Normale Mädchen, die auf einer Akademie zu Prinzessinnen werden – wer kann da schon widerstehen? Auch der Prinz, ...

„Princess Academy – Miris Gabe“ ist ein Buch, mit dem ich sehr lange geliebäugelt habe. Normale Mädchen, die auf einer Akademie zu Prinzessinnen werden – wer kann da schon widerstehen? Auch der Prinz, der dort seine Braut wählen soll, hat mich neugierig gemacht. Zugegeben, die Prämisse klingt nicht unbedingt neu oder super innovativ, aber sei’s drum: Ich steh auf solche Geschichten und habe mich daher sehr auf das Lesen gefreut.

Und wisst ihr was? Letztendlich war ich mit meinen Erwartungen voll und ganz auf dem Holzweg. Ja, ihr habt richtig gelesen. Die Autorin hat mich in vielerlei Hinsicht überrascht. Das hätte ich nun wirklich nicht gedacht, aber wieso mir gerade das an dem Buch gefallen hat, erfahrt ihr im Folgenden.

VON BERGDÖRFERN UND HARTER ARBEIT …
Wie schon erwähnt, stammt Miri aus einem kleinen Bergdorf. Hier regiert die Arbeit, denn das Haupthandelsgut wird in den Mienen abgebaut und im Austausch gegen Waren fahrenden Händlern verkauft. Eine vernünftige Bildung besitzt niemand dort, dafür besitzen fast alle kräftige, muskulöse Körper. Bis auf Miri, denn sie ist zu zierlich für die Mienenarbeit. Daher fühlt sie sich oft ausgeschlossen und nutzlos.

Obwohl das für sie natürlich nicht schön ist, finde ich es erfrischend, von einer Protagonistin zu lesen, die nicht direkt von allen geliebt wird. Die wegen ihrer körperlichen Schwäche in der Ausgangssituation benachteiligt ist. Und die trotzdem stark ist, sich dem Abgesandten des Königs entgegenzustellen und zu sagen, dass sie nicht zur Princess Academy möchte. (Ebenfalls ein Plotelement, das die Autorin gut untergebracht hat: Diese Mädchen reißen sich zum Großteil nämlich nicht darum, zur Akademie zu gehen.)

… UND ETIKETTE UND NOCH MEHR HARTER ARBEIT.
Es kommt natürlich, wie es kommen muss, und die Mädels landen trotzdem auf der Akademie. Zunächst nicht begeistert arrangieren sie sich mit ihrer Situation. Fleißig lernen sie zu lesen, um die strenge Lehrerin nicht zu enttäuschen. Letztendlich ist es die Aussicht auf ein besseres Leben, das sie ihrer Familie ermöglichen will, weshalb Miri sich anstrengt und mehr lernt als alle anderen zusammen. An dem Prinzen, dessen Rolle kaum hätte kleiner sein können, hat sie kein Interesse.

Der Fokus des Buches legt sich ebenso wenig auf die Liebesgeschichte mit dem Prinzen, denn der ist fast die ganze Zeit nicht anwesend. Da es sich um ein Kinderbuch handelt, hätte ich damit rechnen können, dass eher die Freundschaft der Mädchen im Mittelpunkt steht, aber ein wenig Liebe gibt es trotzdem, keine Sorge.

NATÜRLICH WIRD ES AUCH FANTASTISCH!
Auch wenn weder Cover noch Klappentext es vermuten lassen, gibt es durchaus mehr Fantasy-Elemente als nur die mittelalterliche Fantasy-Welt, in der die Geschichte spielt. Viel möchte ich dazu gar nicht verraten, aber es hat durchaus etwas mit dem wertvollen Material aus den Mienen des Berges zu tun.

Hier muss ich zugeben: Es dauerte seine Zeit, bis ich diese Szenen verstanden habe, obwohl ich mir einrede, dass ich eigentlich keine lange Leitung habe, aber als ich dann vollkommen im Bilde war, waren diese Szenen einfach nur magisch und schön.

UND OHNE KRITIK GEHT ES NATÜRLICH AUCH NICHT.
Versteht mich nicht falsch, ich habe „Princess Academy – Miris Gabe“ sehr genossen. Sowohl Schreibstil als auch die grundlegende Handlung waren angenehm und haben mir schöne Lesestunden beschert, aber einige Elemente der Handlung wirkten für mich sehr an den Haaren herbeigezogen oder wurden im Nachhinein zu schnell wieder ad acta gelegt.

So zum Beispiel: Die Braut des Prinzen. Diesen „Wettstreit“ gibt es schließlich auch noch, obwohl die Szenen mit dem Prinzen sehr begrenzt sind. Ich werde nicht verraten, wen er erwählt, und ich kann verstehen, wieso er es tut. Die Hintergründe kamen jedoch sehr aus dem Blau heraus.

IM GROSSEN UND GANZEN…
„Princess Academy – Miris Gabe“ ist ein wunderbarer Middle Grade-Roman über willensstarke Mädchen, die bereit sind, für ihre Ziele hart zu arbeiten. Vor malerische Kulisse werden Freundschaft, Mut und Zusammenhalt thematisiert und machen Lust auf mehr.