Profilbild von AnniChan95

AnniChan95

Lesejury Profi
offline

AnniChan95 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit AnniChan95 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.05.2018

Berührend und bewegend!

Den Mund voll ungesagter Dinge
0

Cover

Der Großteil des Covers ist ganz einfach rot und in einer bunten Druckschrift und dünnen Buchstaben zieht sich der Titel über fast das ganze Cover. Bis auf eine Ecke, in der Mann ein Mädchen sieht. ...

Cover

Der Großteil des Covers ist ganz einfach rot und in einer bunten Druckschrift und dünnen Buchstaben zieht sich der Titel über fast das ganze Cover. Bis auf eine Ecke, in der Mann ein Mädchen sieht. Sie ist gezeichnet und der hohe, unordentliche Dutt erinnert mich ein wenig an den, den das Mädchen auf dem Cover von »Mein bester letzter Sommer« trägt. Das weiß-rot-gestreifte Top, das man noch ein wenig sieht, ist sehr schön gewählt, da es auch im Buch selbst Erwähnung findet.
Meinung
Schreibstil:

Annes Schreibstil kann man nur mit einem Wort beschreiben. Einzigartig. Kaum hat man die erste Seite aufgeschlagen, ist man gefangen in einer Achterbahnfahrt der Gefühle. Tränen sind unausweichlich, genauso wie Schmunzeln, breites Grinsen und verträumtes Aufseufzen. Binnen weniger Augenblicke verschwimmt die Realität und alles, was noch zählt, ist die Geschichte, die sie auf den Seiten erzählt. Nur wenige Autoren schaffen es, mich die Wirklichkeit wahrhaftig vergessen zu lassen – und Anne Freytag gehört definitiv dazu.
Handlung:

Auf dieses Buch habe ich lange, lange, LANGE hingefiebert, weil ich auf Anhieb das Gefühl hatte – Anne Freytag ist die richtige Autorin um eine solche Liebesgeschichte geschickt zu verpacken. Lesbian Romance gibt es auf dem deutschen Jugendbuchmarkt nicht sehr oft, weshalb es zwar wenig Vergleichswerte gibt – aber die Messlatte hat die Autorin mit diesem Buch definitv ziemlich weit noch oben gelegt.

Dabei passiert handlungstechnisch nicht viel. Das muss es aber auch gar nicht. Der Fokus liegt auf dem Charakterdevelopement. Es geht nicht darum, dass Sophie mit ihrem Vater umzieht, zu dessen Freundin und ihren Kindern und auch nicht darum, wie sie sich in der neuen Schule schlägt, mit ihren neuen Freunden und und und. Es geht um Sophie und um Alex und um Gefühle, die beide zunächst nicht offen zeigen. Es geht um eine Liebe, die langsam erblüht und die so berührend ist, dass man gar nicht anders kann, als sich ein Happy End für beide zu wünschen
Charaktere:

Sophie ist die erste Protagonistin und Ich-Erzählerin, daher lernen wir sie am besten kennen. Sophia sagt selbst im Buch, dass sie als Buchcharakter keine Sympathieträgerin ist, weil sie nicht perfekt ist, weil sie Ecken und Kanten hat – aber genau deshalb fällt es dem Leser unglaublich leicht, sich in sie einzufinden und sie zu mögen. Sie ist nicht perfekt, aber das muss sie auch gar nicht sein. Sie ist echt, das reicht schon. Sophie plagen viele Ängste, vermindertes Selbstwertgefühl und immer wieder ist sie, ohne es zu wollen, so tiefgründig wie es nur geht. Sie ist nicht das Mädchen, das viele in ihr sehen, sondern lebt, wie es ihr gefällt. Sie kämpft um das, was sie will – aber ob sie es auch bekommt?

Alex wirkt auf den ersten Blick stark, selbstbewusst und lebensfroh. Sie hat immer die richtigen Worte, wie es scheint und hilft damit Sophie mehr, als sie (und Sophie) es sich bewusst sind. Auf mich wirkt sie nicht wie das typische Mädchen von nebenan – dafür ist sie viel zu … unnormal. Aber im positiven Sinne. Von ihr zu lesen löst wahrliche Glücksgefühle aus, so viel Lebenslust wie sie ausstrahlt, aber der Schein trügt, denn auch Alex trägt einiges an Last mit sich herum. Diese versteckt sie gekonnt, aber wenn sie mal hervorkommt, dann lernt man eine andere Seite an ihr kennen und diese ist mindestens genauso berührend, wie Sophies Hintergrund.
Fazit

Aufgekratzt, zu tiefst berührt und bewegt – das bin ich nach dem Ende dieser wundervollen Geschichte. Ich habe mitgefiebert, mit geweint und mitgelacht. Ein schwieriges Thema hat die Autorin so gekonnt in eine Liebesgeschichte gepackt, wie sie nur das Leben schreiben kann.

Veröffentlicht am 03.05.2018

Das ganze Buch ist ein Lesespaß für Groß und Klein.

Wär mein Leben ein Film, würd ich eine andere Rolle verlangen
0

Cover

Das Buch ist pink! Es ist einfach nur schweinchenrosa-quietschpink mit Popcorn und einer rosa Kinokarte drauf. Man sieht also auf der Stelle, dass es um Kino und Filme im allgemeinen geht und dass ...

Cover

Das Buch ist pink! Es ist einfach nur schweinchenrosa-quietschpink mit Popcorn und einer rosa Kinokarte drauf. Man sieht also auf der Stelle, dass es um Kino und Filme im allgemeinen geht und dass dieses Buch definitiv jüngere Leserinnen ansprechen soll. Nun bin ich schon kein kleines Mädchen mehr, aber trotzdem hat mich diese süße, niedliche Aufmachung auf der Stelle angesprochen. Süß und niedlich geht eben immer und wenn dann auch noch der Titel Lust auf mehr macht, dann kann man doch gar nicht anders, als sich darauf zu stürzen.
Meinung

Vom ersten Moment an ist klar: Das hier ist ein Kinderbuch. Man merkt es an der Aufmachung und natürlich auch am Alter der Protagonisten. Ein weiterer wichtiger Punkt in dieser Hinsicht ist der Schreibstil, denn es ist verdammt schwierig, ein Kinderbuch zu schreiben, an dem sich die Zielgruppe und gleichzeitig auch ältere Leser erfreuen können. Cornelia Franke ist das jedoch einwandfrei gelungen. Die 16-jährige Ich-Erzählerin wirkt genau so wie sie ist. 16. Nicht älter, aber auch nicht Jahre jünger und der Schreibstil spiegelt das klasse wieder. Es gibt spritzige Dialoge zwischen Jessica und ihren Freunden und genauso interessant gestaltete Beiträge zum Thema Film. Außerdem kann man sich auf etwas Romantik freuen, aber dazu später mehr.

Kurz und knapp geht es in dem Buch um Jessica. Jessica verbringt ihre Zeit gerne im Kino, schwänzt gerne mal den Unterricht, um sich donnerstags die neuen Filme reinzuziehen und besitzt sogar eine Kinojahreskarte. Als bei ihr an der Schule eine Art Wettbewerb gestartet wird, wer in seiner Gruppe von 2-3 Personen den aktivsten Blog gründen und führen kann, bietet sich ihr die Chance, ihre Leidenschaft publik zu machen. Der Blog »moviesonmymind« ist schnell gegründet, aber bei der Führung brauchen sie dann doch Hilfe von Marvin, dem liebenswerten Nerd ihrer Klasse …

Man möge denken, alles ist vorhersehbar. So wie es in jedem Kinderbuch ist, aber … okay, zum Teil ist es das auch, aber wie schon gesagt, es ist ein Kinderbuch. Und ein richtig süßes noch dazu, da will ich also nichts sagen. Trotz der Tatsache, dass es stellenweise für mich offensichtlich erschien, hielten die letzten 20 Seiten noch so einige Überraschungen für mich bereits, so dass der Begriff »vorhersehbar« eigentlich doch nicht mehr passt. Für das Ende jedenfalls nicht. Mittendrin schon. Das nur so als kleiner Manko.
Ein wichtiger Part des Buches nimmt ganz klar das Thema »Film« ein und das zu Recht. Neben bekannten Klassikern gibt es eine Reihe von erfundenen Filmen, die sich die Filmindustrie schnell sichern sollte, einfach weil sie richtig cool beschrieben werden. Die Filmkritiken, die Jessica im Laufe des Buches verfasst und mit ihrem Leben verknüpft, lockern die Handlung immer wieder auf und passen einfach handlungstechnisch richtig gut rein. So bekommt man einen schönen Eindruck inwiefern man die Kinorealität mit der Wirklichkeit verknüpfen kann. Das ist der Autorin gelungen.
Fazit

Das ganze Buch ist ein Lesespaß für Groß und Klein. Und für Kino- und Filmliebhaber natürlich. Trotz kleinerer Schwächen konnte es mich daher überzeugen und ich vergebe guten Gewissenes 4 Schmetterlinge.

Veröffentlicht am 03.05.2018

Außergewöhnlich - mit einer tiefen Message!

Was uns ganz macht
0

Cover

Das Cover ist sehr schlicht gehalten. Auf einem hellen Hintergrund sind verschiedengroße roséfarbene Kreise zu sehen, dazu ein etwas kräftiger Kreis in der Mitte und die Silhouetten von zwei Menschen, ...

Cover

Das Cover ist sehr schlicht gehalten. Auf einem hellen Hintergrund sind verschiedengroße roséfarbene Kreise zu sehen, dazu ein etwas kräftiger Kreis in der Mitte und die Silhouetten von zwei Menschen, die einander anschauen. Der Titel “Was uns ganz macht” befindet sich unscheinbar und nicht sonderlich herausstechend unterhalt der Silhouetten.

Obwohl das Cover nicht sehr auffällt, muss ich doch sagen, dass ich es sehr passend zur Geschichte finde und es doch ein echtes Schmuckstück im Regal darstellt.
Meinung

“Was uns ganz macht” ist ein Buch, was ich zunächst gar nicht richtig auf dem Schirm hatte. Unscheinbar, wie es ist, ist kaum zu erahnen, was für eine Geschichte sich zwischen den Buchdeckeln befindet und auch der Klappentext gibt nicht mehr als eine grobe Ahnung, worum es geht. In dieser Hinsicht bin ich also vollkommen unbeeinflusst an das Buch herangegangen.

Und das ist auch ganz gut so, denn ich weiß nicht, ob ich das Buch gelesen hätte, wenn ich gewusst hätte, worum es geht. Und dann wäre mir doch einiges entgangen. Die Geschichte handelt von der 17-jährigen Megan Stone, die anders ist als ihre Mitmenschen. Durch einen Gendefekt hat sie einen ganz besonderen Makel, den sie vor der Welt versteckt, doch sie möchte sich nicht mehr verstecken. Eines Abends beschließt sie, dass das so nicht weitergeht, dass sie mutig sein muss, und zeigt sich der Welt. Es kommt, wie es kommen muss und ihre Andersartigkeit bleibt nicht lange unentdeckt. Megan wird unfreiwillig zum Medienstar und weltweiten Phänomen. Weil sie anders ist.

Doch die ganze Sache bringt auch etwas Gutes, denn so trifft sie auf Howie, der wortwörlich ihr perfektes Gegenstück ist und auf einmal haben die Forscher und Ärzte Hoffnung, beide zu heilen, während die Medien von der schicksalhaften Liebe der beiden erzählen.

Ich habe euch bewusst nicht erzählt, was genau es mit dem Gendefekt auf sich hat, denn das müsst ihr schön selbst herausfinden. Klar ist jedoch, dass dieses Buch so viel mehr ist, als es auf den ersten Blick erscheint. Es geht nicht nur um Krankheit und Heilung, sondern darum, dazuzugehören, sich anzupassen, um Freundschaft und Liebe ebenso wie um das Recht eines jeden Einzelnen, nicht in der Menge unterzugehen, sondern hervorzustechen.

Megan, die Protagonistin und Ich-Erzählerin des Buches, lässt sich zu Beginn sehr von ihrer Andersartigkeit beeinflussen. Sie hat Angst, dass jemand ihren Makel entdecken und sie als Freak abstempeln könnte. Doch das wandelt sich im Verlauf des Buches. Sie wird mutiger, offener und selbstbewusster. Ihre Entwicklung habe ich sehr gerne verfolgt, ebenso wie ihre Monologe über Kunst. Megan ist eine aufstrebende Künstlerin und zeigt die Welt gern mit all ihren Makeln, so wie sich selbst ist. Auch Howie habe ich ins Herz geschlossen, weil er einfach der sympathische “Leidensgenosse” von Megan ist, ein echter Sonnyboy, der sich von seinem Makel nicht das Leben kaputtmachen lässt. Ich hätte gerne mehr von ihm gesehen, doch sein erster Auftritt lässt ein wenig auf sich warten. Das finde ich ein wenig schade am Anfang des Buches, doch es hat sich im Verlauf der Handlung sehr gesteigert.
Fazit

“Was uns ganz macht” besticht mit einer wirklich außergewöhnlichen Thematik und zeigt das Leben aus der Sicht von zwei Menschen, die rein äußerlich betrachtet, vollkommen anders sind als der Rest. Ein sehr kluges und tiefgründiges Buch über das, was im Leben wirklich zählt – und das ist ganz sicher nicht, perfekt zu sein.

Veröffentlicht am 03.05.2018

Zurück in der Mythos Academy

Bitterfrost
0

Cover

Was bin ich glücklich darüber, dass die Cover wieder mehr den “ersten” Covern der originalen Mythos Academy-Reihe ähneln! (Und natürlich der Black Blade-Reihe). Weiße Cover sind ja immer Risiko-Faktoren ...

Cover

Was bin ich glücklich darüber, dass die Cover wieder mehr den “ersten” Covern der originalen Mythos Academy-Reihe ähneln! (Und natürlich der Black Blade-Reihe). Weiße Cover sind ja immer Risiko-Faktoren in der Covergestaltung, aber ich finde klasse, wie der Piper Verlag das mal wieder umgesetzt hat. Zu sehen ist wieder ein Gesicht, das jedoch kaum über richtige Konturen verfügt. Man erkennt einen rot-braunen Haaransatz und die Augen, die mit dunkelrotem Make-up richtig aus dem weißen Hintergrund hervorstechen. In dem gleichen Rot ist dann auch der Titel gehalten, dessen extream schöne Serifenschrift ein wahrer Hingucker ist.
Meinung

Was habe ich die Mythos Academy geliebt? Es ist schon Jahre her, seitdem ich die Reihe als eine der ersten Bücher auf Englisch gelesen habe, und doch habe ich mich seit der Ankündigung wie verrückt auf die neue Spin-Off-Reihe zu der Mythos Academy gefreut. Vor allem, seitdem ich weiß, dass es dieses Mal um Rory, Gwens Cousine, geht, die auch schon in den letzten Bänden der anderen Reihe eine wichtige Rolle gespielt hat.

Obwohl es jetzt schon so lange her ist, hatte ich absolut keine Probleme, mich wieder in die Welt hineinzuversetzen. Jennifer Estep hat die Ereignisse der vorherigen Reihe einfach clever in die Handlung verwoben, so dass die, die diese nicht mehr ganz so präsent im Gedächtnis haben, auch direkt wieder wissen, worum es geht. Außerdem können Leser so auch direkt mit der Mythos Academy Colorado in das Universum einsteigen. Empfehlen würde ich das allerdings nicht, denn im Grunde kann man sich die originale Mythos Academy dann schenken, weil man sowieso schon das Ende kennt. ;)

Aus diesem Grund fühle ich mich auch verpflichtet, an dieser Stelle eine Spoilerwarnung auszusprechen, denn die Handlung der neuen Reihe basiert auf der der alten und wer diese noch nicht beendet hat, wird hier unweigerlich gespoilert. Nun denn, die Geschichte beginnt am ersten Schultag des neuen Schuljahrs an der Mythos Academy Colorado und Rory ist eher nicht begeistert von dem, was sie erwartet. Seitdem alle dort wissen, dass ihre Eltern Schnitter waren, wird sie von allen verpöhnt, beschimpft und runtergemacht. Und das, obwohl sie nicht einmal davon gewusst hat. Dazu kommt, dass noch am gleichen Tag Schnitter in die Bibliothek der Altertümer einbrechen, ein Mädchen getötet und ein wertvolles Artefakt entwendet wird. Und mit einem Mal ist Rory, bewaffnet mit einem neuen – und natürlich sprechenden – Schwert, mittendrin und soll den Täter stellen …

Wer die Mythos Academy Reihe kennt, dem wird dieses Szenario bekannt vorkommen, denn wir erinnern uns: Ging Gwens Geschichte nicht genauso los? Ein totes Mädchen in der Bibliothek und ein sprechendes Schwert, was die Klappe nicht halten kann? Diese Parallele springt einem beim Lesen förmlich an und es ist leider nicht die einzige, was ich sehr schade finde, denn eigentlich hat Rory mehr verdient als eine Geschichte, die genau gleich beginnt wie die ihrer Cousine, sie überall als Heldin gefeiert wird. (Das wird übrigens gefühlt 45678987654345678x erwähnt, was mir nach einer Zeit doch ein wenig aufs Gemüt geschlagen hat.)

Sehr froh bin ich darüber, dass die Geschichte aber nicht vollkommen gleich abläuft und Jennifer Estep es doch noch schafft, bei mir aufzutrumpfen. Vor allem die Vorgeschichte von Babs, dem sprechenden Schwert, hat mich in Atem gehalten und dass endlich aufgeklärt wird, was Sigyn, die nordische Göttin der Hingabe, am Ende der Mythos Academy angedeutet hat. Außerdem hat Jennifer Estep nebenbei noch Anspielungen auf ihre anderen Reihen beim Piper Verlag reingeschmuggelt, so dass die Fans von der Bigtime-Reihe und der Black-Blade-Trilogie was zu schmunzeln haben werden.

Gerade das Ende finde ich einmal wieder sehr gelungen. Es ist kein Ende, bei dem man jetzt glücklich ist und zufrieden das Buch zuklappen kann, aber auch nicht unbedingt ein Cliffhanger-Ende, bei dem man den nächsten Band kaum erwarten kann. Wie schon in der Mythos-Academy-Reihe findet die Autorin hier diesen schmalen Grad, der es ihr ermöglich, die Leser mit dem Ende glücklich zu machen, sie aber trotzdem die Fortsetzung herbeisehnen lässt. Mir für meinen Teil geht es so.

Rory, die Protagonistin, habe ich bereits in der vorherigen Reihe sehr liebgewonnen und freue mich, sie nun besser kennenlernen zu können. Sie ist eine wahnsinnig starke und mutige Person, die viel einstecken musste und ich denke, dass sie mit Fortschreiten der Reihe noch stärker werden wird. Ian, dem ich jetzt die Protagonisten-Rolle zuschanze, konnte mich vor allem durch seinen Background, der wirklich sehr detailliert geschildert wird, überzeugen und obwohl ich Logan doch noch etwas lieber mag, habe ich Ian doch auch schon in mein Herz geschlossen.
Fazit

“Bitterfrost” ist ein Auftakt, wie ich ihn mir vorgestellt habe. Das vertraute Mythos-Academy-Feeling ist wieder da und die Autorin trumpft mit neuen, total liebenswerten Charakteren auf, die natürlich auch ganz schön was drauf haben. Etwas schade finde ich die Parallelen zwischen den beiden Reihen, die in meinen Augen nicht hätten sein müssen. Trotzdem konnte das Buch mich überzeugen. Ich freue mich auf den nächsten Band.

Veröffentlicht am 03.05.2018

Mit Glück gegen die Superschurken

Jinx
0

Cover

Wieder im Stil der “Bigtime”-Reihe ist der Hintergrund dunkel mit Umrissen einer Großstadt – Bigtime. Der Titel ist dieses Mal in Grün gehalten und befindet sich in dem herzförmigen Superhelden-Logo. ...

Cover

Wieder im Stil der “Bigtime”-Reihe ist der Hintergrund dunkel mit Umrissen einer Großstadt – Bigtime. Der Titel ist dieses Mal in Grün gehalten und befindet sich in dem herzförmigen Superhelden-Logo. Auch hier sieht man wieder eine Superheldin in silber-grau mit einem passenden grünen Cape. Auch wenn die Cover nicht zu meinen Lieblingscovern von Jennifer Estep zählen, ist es gut gelungen für den nächsten Superhelden-Roman der Autorin
Meinung

Nachdem ich schon die Geschichten von Carmen Cole (alias Karma Girl) und Fiona Fine (alias Fiera) gelesen hatte, bin ich sehr gespannt darauf gewesen, Bella Bulluci als Superheldin zu erleben. Da die Bücher alle handlungstechnisch chronologisch nacheinander spielen, aber trotzdem immer eigenständige Handlung aufweisen, ist es eine vollkommen neue Geschichte mit alten Bekannten, aber auch neuen Helden und Schurken. Bigtime beherbergt nämlich extrem viele von denen.
Bella und die Superhelden

Nun ist es leider so, dass Bella, unsere Protagonistin, Superhelden und Superschurken nicht leiden kann und am liebsten ihre Distanz zu ihnen bewahrt. Nicht so einfach in einer Stadt wie Bigtime, in der sie als Modedesignerin arbeitet, und noch weniger einfach, wenn man bedenkt, dass sie selbst auch eine Art Superkraft besitzt. Anders als ihr Bruder, der sich ohne Kräfte in ein Superheldenoutfit schmeißt und auf einem Motorrad durch die Straßen fährt, besitzt Bella angeborene Kräfte: Glück. Und demnach auch Unglück. Ihr Jinx, wie sie es nennt. Denn sie kann es nicht kontrollieren. Ständig passieren ihr Missgeschicke, aber ab und an geschieht doch mal etwas Gutes in ihrem Leben.

Natürlich ist sie nicht begeistert, als sie auf einmal Debonair über den Weg läuft. Dieser ist nicht wirklich ein Held, aber auch nicht wirklich ein Schurke. Mit seiner Teleportationsfähigkeit ist er der gefürchtetste Kunstdieb von Bigtime und leider scheint er einen Narren an ihr gefressen zu haben.
Wenn man schon am Anfang weiß, wie es ausgeht …

… dann ist das wahrlich keine Überraschung. Jennifer Esteps “Bigtime”-Reihe ist in Sachen Vorhersehbarkeit echt nicht zu toppen. So ist auch hier schon bei der ersten Begegnung zwischen Bella und Debonair klar, wie die Geschichte enden wird. Ebenso sind Geheimidentitäten schneller aufgedeckt, als die Figuren auf diese Gedanken kommen, aber wisst ihr was? Es ist gar nicht schlimm. Obwohl mir direkt klar war, wie es ausgeht und wer sich hinter Debonairs Maske verbirgt, ist doch der Weg, den die Handlung nimmt, jedes Mal wieder anders und dort warten tatsächlich noch einige Überraschungen auf uns Leser.

So hat sich die Spannung kontinuierlich zu einem großen Showdown gesteigert, der mich dann wirklich in seinen Bann gezogen hat. Und für den Bruchteil einer Sekunde habe ich sogar Angst gehabt. Angst davor, dass Jennifer Estep uns alle an der Nase herumgeführt hat und uns doch nicht das Ende schenkt, was ich vorher vermutet habe. Puh, Leute, das Ende hier war definitiv anders als ich erwartet habe und anders als die vorherigen Bände von “Bigtime”.
Neue Protagonistin – neues Glück

Wie zuvor erwähnt, schlüpft dieses Mal Bella Bulluci in die Hauptrolle. Sie ist keine Unbekannte mehr. Wer “Karma Girl” und “Hot Mama” bereits gelesen hat, der kennt auch Bella und der weiß, Bella hat sich bisher nicht mit Ruhm bekleckert. Zuletzt ist “Hot Mama” aus der Sicht von Bellas größter Konkurrentin Fiona Fine erschienen und dort ist Bella nicht sonderlich gut weggekommen. Ständig wurde sie als arrogante Ziege dargestellt und wenn ich ehrlich bin, mochte ich sie auch nicht.

Daher war ich auch auf ihre Geschichte gespannt. Darauf, zu erfahren, was in ihrem Kopf so vorgeht und wie sie im Gegenzug Fiona sieht. Schon am Ende von “Hot Mama” wurden Anstalten gemacht, Bella besser in Szene zu setzen und sie sympathischer zu machen, aber jetzt, nach “Jinx” hat Jennifer Estep es endgültig geschafft, dass ich Bella verstehen und ihre Handlungen nachvollziehen kann. Man bekommt einen Einblick in ihren Hintergrund, woher ihr Hass auf Superhelden und Schurken kommt und man lernt die Frau kennen, die sich hinter der Maske der Modedesignerin verbirgt. Das hat mir sehr gut gefallen.
Aber trotzdem muss ich etwas meckern

Jennifer Estep neigt dazu, lang und ausführlich zu rekapitulieren, was in der vorhergegangenen Handlung geschehen ist und wenn man – wie ich – alle anderen Bände von “Bigtime” kennt, dann langweilen diese Erklärungen einen nur. Tatsächlich hätte ich mir das Lesen der anderen Bände schenken können, wenn ich sie nicht schon kennen würde, denn so ausführlich, wie die hier noch einmal aufgegriffen werden, ist alle Spannung dahin. Das finde ich sehr schade, weil es mich oft aus dem Lesefluss gerissen und mich teilweise schon richtig genervt hat, wenn Bella so ausschweifend über die Geschichte von Fiona nachdenkt.
Fazit

“Bigtime – Jinx” hat als dritter Band der Superhelden-Reihe von Jennifer Estep eine neue, etwas andere Protagonistin in den Fokus gerückt und dadurch auch das bereits bekannte Schema der Bücher etwas durcheinander gerüttelt. Immer noch vorhersehbar, aber sehr unterhaltsam und die Charaktere sind ebenfalls sehr sympathisch und authentisch gezeichnet. Ich bin auf die nächsten Bände gespannt.