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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.10.2018

Ungewöhnlich und spannend

Verfall - eine Odyssee
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Ein brutaler Serienmörder versetzt das Gerberviertel in Angst und Schrecken. Er tötet ohne erkennbares Motiv und hinterlässt keine Spuren. Hauptkommissar Hendrik Heller wird zu den Ermittlungen hinzugezogen, ...

Ein brutaler Serienmörder versetzt das Gerberviertel in Angst und Schrecken. Er tötet ohne erkennbares Motiv und hinterlässt keine Spuren. Hauptkommissar Hendrik Heller wird zu den Ermittlungen hinzugezogen, denn er kennt sich im Gerberviertel gut aus, hat den Bezirk jedoch gemieden, seitdem er dort brutal zusammengeschlagen wurde. Fieberhaft begibt er sich auf die Suche nach dem Täter, wodurch die Erinnerungen an den Überfall allmählich zurückkommen und ihm wird klar, dass ihn der Mörder schon längst im Visier hat...

Verfall ist kein Kriminalroman im klassischen Sinne, sondern das Psychogramm eines traumatisierten Ermittlers und das Porträt eines geschichtsträchtigen Stadtviertels, das zunehmend verkommt. Inmitten von Gewalt, Verwahrlosung und Baufälligkeit begibt sich Hendrik Heller auf Spurensuche und findet nicht nur Hinweise auf den Täter, sondern auch Zugang zu verdrängten Erinnerungen.
Die Geschichte ist gut konstruiert und das Geschehen und die Figuren authentisch, aber Bernd Jooß versteht es ausgezeichnet, den Leser zu verunsichern. Mit scheinbar beiläufigen Bemerkungen und kleinen Details schürt er das Misstrauen gegenüber seiner Hauptfigur, bis der Leser sich fragt, ob die Ereignisse nun wirklich oder wahnhaft sind.

Ein spannender und mysteriöser Kriminalroman und zugleich die Geschichte eines schleichenden Verfalls - düster, überraschend und fesselnd bis zum Schluss.

Veröffentlicht am 17.10.2018

Was ist Glück?

Glück und andere Kleinigkeiten von absoluter Wichtigkeit
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Haim Shapira präsentiert eine bunte Sammlung von Zitaten, Texten und Gedanken und zeigt, wie unterschiedlich die Auffassung von Glück sein kann.

Ein interessantes, unterhaltsames und facettenreiches ...

Haim Shapira präsentiert eine bunte Sammlung von Zitaten, Texten und Gedanken und zeigt, wie unterschiedlich die Auffassung von Glück sein kann.

Ein interessantes, unterhaltsames und facettenreiches Buch, das dazu anregt, über die eigene Vorstellung von Glück nachzudenken.

Veröffentlicht am 17.10.2018

Unterhaltsame Geschichte, aber etwas klischeehaft und vorhersehbar

Tell me three things
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Das Leben von Jessie Holmes befindet sich im Umbruch. Ihr Vater hat erneut geheiratet, plötzlich hat sie einen Stiefbruder, lebt in Kalifornien und an ihrer neuen Highscholl läuft alles schief. Da bekommt ...

Das Leben von Jessie Holmes befindet sich im Umbruch. Ihr Vater hat erneut geheiratet, plötzlich hat sie einen Stiefbruder, lebt in Kalifornien und an ihrer neuen Highscholl läuft alles schief. Da bekommt sie eine anonyme E-Mail mit Ratschlägen, wie sie den Schulalltag überstehen kann und beschließt, die Tipps zu befolgen,. Während Jessie versucht, sich in ihrem neuen Leben zurechtzufinden, erobert der unbekannte Absender mit seinen humorvollen Mails ihr Herz...

Julie Buxbaum hat einen unterhaltsamen Roman über die alltäglichen Sorgen und Nöte einer Teenagerin geschrieben. Jessie wirkt wie das sympathische Mädchen von nebenan, sie trauert um ihre Mutter, vermisst ihre Freunde und hat Vorbehalte gegenüber ihrer neuen Schule und Familie. Eine authentische Protagonistin, die an Herausforderungen wächst und durch Fehler lernt. Leider ist die Geschichte insgesamt sehr klischeelastig und vorhersehbar.

Alles in allem ein kurzweiliger Roman mit einer sympathischen Protagonistin, humorvollem E-Mail-Verkehr und berührenden Momenten.

Veröffentlicht am 17.10.2018

Tolles und unterhaltsames Buch für junge Leser

Unendlich mal unendlich mal mehr
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Petra liebt gerade Zahlen, denn die lassen sich teilen, ohne sie kaputt zu machen. Von der unendlichen Zahl Pi wird ihr allerdings übel, sie fürchtet sich vor Wasser und kann nicht auf Gullydeckel treten, ...

Petra liebt gerade Zahlen, denn die lassen sich teilen, ohne sie kaputt zu machen. Von der unendlichen Zahl Pi wird ihr allerdings übel, sie fürchtet sich vor Wasser und kann nicht auf Gullydeckel treten, denn Petra hat Zwangsgedanken. Nach einem Gespräch beim PP-Dienst muss sie sich langsam ihren Ängsten stellen, dabei gäbe es viel wichtigere Dinge. Ihr Freund Chris stottert und wirft gerne mal mit Dingen und ihre Freundin Melika wartet sehnsüchtig auf Nachricht von ihrem Bruder. Und dann wäre da noch der Propellerjunge aus dem Schwimmbad, wegen dem Pia sich sogar eine Schwimmbrille kauft...

Ingrid O. Volden hat ein unterhaltsames und wunberbar feinfuhliges Buch über Freundschaft und erste Liebe geschrieben. Petra ist eine liebenswert unperfekte Protagonistin, die sich tapfer ihren Ängsten stellt, auch wenn sie anfangs die Notwendigkeit nicht sieht. Über ihre Gefühle für den Propellerjungen vergisst sie fast ihre Freunde, aber sie lernt aus ihren Fehlern und setzt sich für ihre Freunde ein.

Eine kurzweilige und berührende Geschichte, die zeigt, dass eine Verhaltensauffälligkeit nicht unbedingt ein Makel sein muss, sondern durchaus als Besonderheit gesehen werden kann.

Veröffentlicht am 17.10.2018

Unterhaltsame Geschichte mit Spannungseinbrüchen

RED
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Laura arbeitet als Kellnerin in einem American Diner. Während ihrer Schicht läuft plötzlich eine rothaarige Frau Amok. Laura schwebt in Lebensgefahr, bis ein geheimnisvoller Fremder auftaucht und die Frau ...

Laura arbeitet als Kellnerin in einem American Diner. Während ihrer Schicht läuft plötzlich eine rothaarige Frau Amok. Laura schwebt in Lebensgefahr, bis ein geheimnisvoller Fremder auftaucht und die Frau stoppt. Hunter behauptet, dass auf der ganzen Welt Tagträumer von Rothaarigen Besitz ergreifen, um die Welt ins Chaos zu stürzen...

Ann-Kathrin Karschnick macht Rothaarige zum Werkzeug des Teufels und legt die Rettung der Welt in die Hände einer pummeligen Kellnerin, die Geschichte ist interessant und temporeich, einige Szenen könnten aber weiter ausgearbeitet werden, da man sich bei den Handlungssprüngen oftmals fragt, ob man etwas überlesen hat. Laura ist eine recht spröde Figur, die anfängliche Sympathiepunkte schnell verliert. Ihre Handlungen sind sprunghaft und nicht immer nachvollziehbar. Hunter hingegen ist eine charismatische Figur, bleibt aber insgesamt recht blass. Der Schreibstil ist einfach und nicht immer flüssig zu lesen, da es einige Tippfehler und Logikbrüche gibt, so dass das Buch insgesamt wirkt, wie unter Zeitdruck geschrieben und redigiert.

Alles in allem eine einfallsreiche Geschichte, die zu sehr an der Oberfläche bleibt, durchaus unterhaltsam, aber nicht durchgehend fesselnd.